12. Februar 2010  -  (VN 10-3)

Tierquäler-Produkte und Konsumententäuschung in Bio-Läden und Reformhäusern

Gewisse Bioläden und Reformhäuser verkaufen wider besseres Wissen kagfreiland-Eier aus angeblich tierfreundlicher Haltung und Bio-Mozzarella aus üblen KZ-Betrieben. Sonst würden die Kunden dieser Produkte einfach bei Coop oder Migros kaufen, ist die Rechtfertigung. Der VgT hat alle Bio-Läden, Reformhäuser und Drittwelt-Läden mit Frisch-Lebensmittel gewarnt, demnächst eine Blacklist zu veröffentlichen der Bio-Geschäfte, welche so ihre Kunden täuschen.

Die Gründung von kagfreiland war eine Pioniertat. Die Gründerin würde sich im Grab umdrehen, wenn sie wüsste, was daraus geworden ist: ein kommerzialisierter Betrieb, der für Hühnerfabriken verlogene Werbung betreibt.

Im April 2009 erschien im Magazin VgT-Nachrichten ein Bericht über die üble Massentierhaltung der "kagfreiland"-Hühnerfabrik Eichberg Bio AG in Seengen (VN 09-1). 

Und so macht kagfreiland für diesen Betrieb Werbung:

Ausführlicher Bericht über die Eichberg Bio AG

 

Der VgT hat alle Bioläden und Reformhäusern mit folgendem Schreiben gewarnt und eine schwarze Liste angekündigt:

28. Januar 2010

An alle Bioläden, Reformhäuser und Drittweltläden mit Frisch-Lebensmitteln

Sehr geehrte Damen und Herren,

im April 2009 erschien in unserem Magazin VgT-Nachrichten ein Bericht über die üble Massentierhaltung der "kagfreiland"-Hühnerfabrik Eichberg Bio AG in Seengen (www.vgt.ch/vn/0901 und www.vgt.ch/id/100-018).  Diese Ausgabe wurde in alle Haushaltungen in der deutschen Schweiz verteilt und hat bestimmt auch Sie erreicht.

Inzwischen stellen wir fest, dass einzelne Reformhäuser und Bioläden weiterhin Eichberg-Eier verkaufen, versehen mit einer konsumententäuschenden kagfreiland-Werbung auf der Banderole der Eierschachteln.

Bis im Sommer erstellen wir eine schwarze Liste der Geschäfte, welche bei dieser Konsumententäuschung mitmachen. Wir erachten eine solche Täuschung von Kunden, welche vertrauensvoll in Reformhäusern und Bioläden einkaufen, als schwerwiegend.

Die Gründung von kagfreiland war eine Pioniertat. Die Gründerin würde sich im Grab umdrehen, wenn sie wüsste, was daraus geworden ist: ein kommerzialisierter Betrieb, der für Hühnerfabriken verlogene Werbung betreibt. Jedenfalls ist heute auf kagfreiland und auch auf Bio-Suisse kein Verlass mehr – das wissen Sie spätestens seit unserem ausführlichen Bericht über die Eichberg Bio AG, auf den im Magazin hingewiesen wurde: www.vgt.ch/vn/0901/freilandeier.htm#eichberg (oder www.vgt.ch/id/100-028 ).

Es ist sehr schwierig, anständige Freilandeier-Lieferanten zu finden. Und es ist traurig, aber leider eine Tatsache, dass Bio-Suisse, kagfreiland und Bio-Partner nicht vertraut werden kann, weil diese Organisationen total kommerzialisiert sind und der Kommerz mittlerweile das Tierwohl und die Konsumenteninteressen in den Hintergrund gedrängt hat.  

Als einziges Label können wir nur Demeter empfehlen. Das Angebot an Demeter-Eiern ist aber klein.

Dass verantwortbare Freilandeier schwer erhältlich sind, rechtfertigt keine Konsumententäuschung. Vielmehr wäre es Pflicht von Reformhäusern und Bioläden, die Kunden auf die Eier-Problematik hinzuweisen und das Angebot an ei-freien Produkten als Alternative hervorzuheben. 

Ferner haben wir in unserer letzten Ausgabe der VgT-Nachrichten vor dem Label „natürli“ gewarnt: www.vgt.ch/vn/0904/naturli.htm. Auch da ist grobe Konsumententäuschung im Spiel  Wir empfehlen Ihnen dringend, zum Schutz Ihrer Kundschaft keine natürli-Produkte (insbesondere Käse) anzubieten.  

Ebenso ist der Verkauf von Bio-Weichkäse (Mozzarella etc) der Züger Frischkäse AG unverantwortlich. Infos dazu: www.vgt.ch/id/200-024  

Wir werden überprüfen, ob Sie diese Information ernst nehmen und die nötigen Konsequenzen daraus ziehen. Im Sommer werden wir eine schwarze Liste von Bioläden, Reformhäusern und Drittweltläden veröffentlich, welche mit dieser Konsumententäuschung fortfahren. 

Mit freundlichen Grüssen
Dr Erwin Kessler, Präsident Verein gegen Tierfabrikschen Schweiz VgT

 

Der Rägeboge in Winterthur rechtfertigt den weiteren Verkauf von Züger-Mozzarella, sonst würden die Kunden diesen einfach bei Coop einkaufen. Dieses Argument ist vom Geschäftlichen her nachvollziehbar (der Rägeboge kämpft um das wirtschaftliche Überleben), von der Verantwortung gegenüber den Kunden jedoch nicht. Diese werden im Glauben gelassen, was im Rägeboge angeboten werde, sei tier- und umweltfreundlich, entsprechend der Werbung und Selbstdarstellung der Genossenschaft Rägeboge. Dass die Kunden in diesem Glauben gelassen werden, stellt eine Konsumententäuschung dar. Es wäre nötig, die Kunden mit einem kleinen Plakat beim Verkaufsgestell über die Problematik aufzuklären, dass zur Zeit in der Schweiz kein Mozzarella aus einem tierfreundlichen Betrieb erhältlich ist und dass Tofu eine gute Alternative darstellt.


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