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DemagOgie

Unter diesem Titel protestierte eine Gruppe VgT-Aktivisten am 28. Februar anlässlich der Sessionseröffnung des Nationalrates vor dem Bundeshaus. Die Flugblätter enthielten folgenden Text:

Gegen die Alpeninitiative haben die tierverachtenden Bundesräte Delamuraz, Koller und Ogi auch menschenverachtend intrigiert. Ihr Rücktritt ist überfällig.

Zur Alpeninitiative schrieb die deutsche Zeitung "Die Zeit" die Wahrheit, die diese Bundesräte verschwiegen: "Ist es europafeindlich, jene Umlagerung von der Strasse auf die Schiene zu verordnen, die in der EU seit Jahren gefordert wird? Das helvetische Vorprellen verdient nicht Entrüstung, sondern Nachahmung. Weitsichtige Europäer, diese Eidgenossen!"

Bundesrat Koller deckt die gesetzwidrige Neuerstellung von Tierfabriken ausserhalb der Bauzone.

Bundesrat Ogi hat die Schweizer Autobahnen den grässlichen europäischen Tiertransporten geöffnet.

Über die ständige Missachtung des Tierschutzgesetzes durch Gänsestopfleber-Gourmand Delamuraz müsste ein ganzes Buch geschrieben werden.

Zum Glück wurde Froschschenkel-Liebhaberin Christiane Brunner nicht Bundesrätin.

Als ich vor dem Bundeshaus auch Christiane Brunner dieses Flugblatt überreichte, distanzierte sie sich von der Forschschenkel-Liebhaberei! Wunschgemäss hat sie das anschliessend schriftlich bestätigt und versichert: "Ich esse seit sehr, sehr langer Zeit keine Froschschenkel mehr, da auch mir die Bedrohung der Tierwelt und die Erhaltung des ökologischen Gleichgewichtes am Herzen liegt." Wir danken Frau Christiane Brunner, dass sie sich öffentlich von dieser tierquälerischen Perversität distanziert.

Zur Vorgeschichte dieses Erfolges:

1. Am 30. September schrieb der TA in einer Reportage über Christiane Brunner: "Versiert erklärt Christiane Brunner die Speisekarte. Gut seien Froschschenkel, wie Pouletfleisch, nur feiner."

2. Mit Schreiben des VgT vom 10. Oktober 1993 wurde sie deswegen zur Rede gestellt, gab darauf aber keine Antwort.

3. In den "Tierschutz-Nachrichten" Nr 6 / Dez 1993 kritisierten wir Christiane Brunner und publizierten eine Karrikatur der Froschschenkel verschlingenden Frau Brunner. Darauf hin erhielt sie Briefe aufgebrachter Leser.

4. Am 28. Februar nun, zu Beginn der Nationalratssession, empfing eine Gruppe VgT-Aktivisten die anrückenden Parlamentarier mit dem oben erwähnten Protestflugblatt. Auch Bundesrat Koller wurde ein Flugblatt ausgehändigt. Um ca 14.30 Uhr erschien auch Christiane Brunner und erhielt von mir persönlich ein Flugblatt überreicht. Sie erklärte zum Tages-Anzeiger-Artikel: Übersetzungsfehler oder Missverständnis, und zu unserem Brief: nicht bekannt. Wie dem auch sei. Wir wollen ihre goldene Brücke zurück zur Unschuld nicht weiter hinterfragen und freuen uns, dass Christiane Brunner nicht mehr Froschschenkel propagiert.

Erwin Kessler, Präsident VgT

 


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