VN96-6, November 1996 Das Modehaus Spengler täuscht seine Konsumentinnen über die Herkunft der Pelze Meiden Sie das Modehaus Spengler! Meiden Sie Winterjacken mit Pelzbordüren!
(EK) In den grossen Pelzexport-Ländern USA und Kanada wird die Fallenjagd hauptsächlich mit den grausamen Teller-eisen ausgeübt. Das Tellereisen ist eine «Beinfesthaltefalle», die ausgelöst wird, sobald ein Tier mit seinem Fuss, der Schnauze oder einem anderen Körperteil in die Falle gerät.
Verzweifelt versucht dieser Fuchs sich aus der Falle zu befreien. Er hat keine Chance und muss qualvoll sterben. Das Tellereisen fängt Tiere wahllos und fügt ihnen grausamste Verletzungen zu: ausgerenkte Gelenke, Fleischwunden, schmerzhafte Quetschungen, und ein langsamer Tod, oft über mehrere Tage und Nächte, sind bei dieser Fangmethode an der Tagesordnung. Konsumentinnen, welche Pelze derart zu Tode gequälter Tiere ebensowenig wollen wie Pelze aus der grausamen Käfigzucht, werden vom Modehaus Spengler getäuscht. Ihre Bedenken werden mit willkürlichen, unwahren Behauptungen zerstreut. Diese Praxis haben wir mit versteckter Kamera auf Video festgehalten. Das Schweizer Fernsehen und andere Medien haben sich geweigert, darüber zu berichten. Wieder einmal bleiben nur die VgT-Nachrichten, um üble Machenschaften aufzudecken und die Konsumentinnen zu warnen.
Rabbiner verbietet das Tragen von Pelzmänteln
"Natur"-Pelze
sind nicht ökologisch Aufgrund des massiven Rückgangs der Pelzverkäufe der letzten Jahre wirbt die Pelzlobby nun mit immer aggressiveren und unseriöseren Werbespots: "Pelz ist Natur" oder "Die Natur sagt JA". Mit der Realität hat dies nichts zu tun, denn es gibt keine unökologischere Methode, sich warmzuhalten, als echter Pelz: Für die Produktion eines einzigen Nerzmantels zB müssen nicht nur etwa 100 Tiere sterben, sondern auch über drei Tonnen Nahrung verfüttert werden. Die Erzeugung eines Pelzmantels benötigt im Endeffekt 66 mal mehr Energie als die Produktion eines vom Wärmeeffekt praktisch gleichwertigen Kunstpelzmantels. Zudem belasten die Pelz-Gerbereien massiv die Umwelt durch Unmengen an Chemikalien und einen enorm hohen Wasserverbrauch. Wie wünscht Madam Ihren Pelz? Vergast, erschlagen, erdrosselt, ertränkt, vergiftet, elektrisch hingerichtet, in Fallen verblutet, erfroren, verstümmelt, verhungert? Augenzeugenberichte über die grausame Fallenjagd «Man hatte einen Knüppel und schlug auf den Kopf des Tieres. Es grausam,
schrecklich. Wenn Menschen, die Pelz tragen, jemals ihren Hund in einer solchen Falle
gesehen hätten, würden sie niemals wieder Pelz tragen.» Pelze aus grausamer Fallenjagd und aus tierquälerischen Pelztierzuchten dürfen frei in die Schweiz importiert werden und beherrschen den Pelzmarkt. Viele Frauen, die nie einen Pelzmantel tragen würden, machen sich keine Gedanken, wenn sie eine Winterjacke mit Bordüren aus Fuchspelz kaufen. Doch auch diese Pelze sind Produkte schrecklicher Tierquälerei in Fallen und Käfigen. Pelze aus Schweizer Jagd Jährlich werden in der Schweiz rund 33'000 Füchse, 2'200 Steinmarder und 2'000 Dachse im Rahmen der strengen schweizerischen Jagdgesetzgebung durch die Jäger erlegt. Die meisten davon mit der Schusswaffe, ein kleinerer Teil in Lebendfangfallen. Verboten sind in der Schweiz dagegen Fallen, welche die gefangenen Tiere verletzen oder töten, wie sogenannte Tellereisen (Fussfallen) oder Schlingen. Der grösste Teil der erlegten Tiere, dazu kommen noch gegen 7'000 überfahrene Füchse, wandert in die Kadaververwertungsanstalten, wo sie zu Fleischmehl verarbeitet werden. Nur etwa 5'000 bis 6'000 Fuchsfelle kommen in den Handel, ein weiterer Teil wird von den Jägern behalten und von diesen zur Verarbeitung zu Decken, Mänteln, Jacken und Hüten direkt einem Kürschner in Auftrag gegeben. Somit werden etwa 80% der Felle vernichtet. Die Produktion von Pelzen in schweizerischen Pelztierfarmen hat heute keine
Bedeutung mehr. Die noch vor 40 und 50 Jahren bestehenden Farmen sind eingegangen. Die in
der Schweiz verarbeiteten Pelze stammen mehrheitlich aus dem Ausland. So kamen 1992 75%
der rohen Nerzfelle aus Dänemark und Finnland. Das Schwergewicht bilden Nerz- und
Blaufuchsfelle. Betreffend Käfighaltung von Pelztieren zur Gewinnung von Fellen ist das Tierschutzgesetz massgebend. Dieses verbietet faktisch die Käfighaltung. Der Schweizerische Pelzfachverband hat 1995 eine Deklaration für alle
neuverkauften Pelze eingeführt, die wie folgt funktionieren soll: «Pfui-Pelz»-Aktion des VgT vom letzten Winter:
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