VN97-1
Kein Sex - dafür Folteropfer-Leichenfrass
Jüdisch-orthodox bedeutet: kein Kino, kein Sex vor der Ehe. Einige
Jugendliche empfinden die streng reglementierte Glaubensgemeinschaft als unerträgliches
Gefängnis und wagen den Ausbruch: Erstes Hindernis: Wo gibts ein Paar Jeans?
Seit fünf Jahren versucht die in Jerusalem ansässige Organisation Hillel
Religionsaussteigern mit psychologischer und praktischer Unterstützung beizustehen.
Ich bin überzeugt: Würde eine nicht-jüdische Glaubensgemeinschaft derart
Jugendliche unter Zwang setzen und so perversen Ritualen wie Schächten huldigen, wären
die Medien voller kritischer Berichte über diese gefährliche Sekte. Aber eben: Juden
sind tabu, was immer sie auch tun. Keine andere Interessengemeinschaft hat es in diesem
Staat - wo laut Verfassung alle Schweizer vor dem Gesetz gleich sind - geschafft, für
sich ein Sonderrecht gesetzlich zu verankern, wie die Juden mit dem Antirassismus-Gesetz.
Sex oder kein Sex - das ist grundsätzlich Privatsache. Hier tritt aber eine für die
Tiere verhängnisvolle Doppelmoral an den Tag: Natürlicher Sex soll unmoralisch sein,
Tierquälerei jedoch «religiös».