Editorial: Schreie ich zu laut?

von Erwin Kessler, Präsident VgT Schweiz

Seit 10 Jahren präsidiere ich den VgT, seit 10 Jahren widerstehe ich der täglichen Versuchung mich anzupassen - anzupassen an die allgemeine Gleichgültigkeit und die Geringschätzung der Tiere. Mit Zuckerbrot und Peitsche versuchen ganz unterschiedliche Kreise, mich zu bremsen. Da sind einerseits jene, die mit guten Ratschlägen daherkommen. Man sei ja auch für Tierschutz, aber nicht so. Meine scharfen Angriffe gegen die für das Tier-Elend Verantwortlichen seien «kontraproduktiv», ich solle mich in der Wortwahl mässigen. Wir sollten doch in den VN mehr gute Tierhaltungen zeigen. Auf der anderen Seite jene, die es mit Drohungen und Repressionen versuchen. Massive Drohungen einerseits der Fleischmafia, andererseits (wegen dem Schächten) von jüdischen Kreisen. Dazu die hauptsächlich jüdisch gesteuerten Hetzkampagnen in den Medien. Weiter die staatlichen Repressionen mit Justiz-Willkür (Gefängnis für kritische Meinungsäusserungen).

Tausendmal habe ich mich gefragt: trete ich wirklich zu scharf auf? Und tausendmal kam ich zum Schluss: das weitergehende ungeheure Tierelend erträgt keine sanfteren Worte, keine leiseren Töne. Das dies zu Nichts führt, haben die traditionellen Tierschutzvereine seit Jahrzehnten vorgemacht. Und solange weniger als 5 % der Schweine in der Schweiz tiergerecht gehalten werden, weigere ich mich, in den VN mit vielen guten Beispielen den falschen Eindruck zu erwecken, die Missstände seien die Ausnahmen, nur damit die Leser besser schlafen können.


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