Hormonfleisch aus den USA weiterhin auf Schweizer Teller

aus einem Beitrag von Urs Gasche im K-Tip vom 10.3.99, gekürzt

Der Pharmakonzern Monsanto möchte am liebsten, dass auch europäische und kanadische Bauern ihren Tieren das gentechnisch hergestellte Masthormon BST (Somatotropin) spritzen.

Die Schweiz gestattet - im Gegensatz zur EU - das Importieren von Produkten, die von BST-behandelten Tieren stammen. Das Bundesamt für Gesundheit (BAG) konnte dem K-Tip allerdings keine Angaben darüber machen, welche Tierprodukte aus welchen Ländern von BST-behandelten Tieren stammen.
In Kanada ist ein Bewilligungsgesuch zum Anwenden von BST seit 1990 hängig. Jetzt hat eine Untersuchungskommission des kanadischen Gesundheitsministerium einen Skandal aufgedeckt: Der Hersteller Monsanto hatte lückenhafte und irreführende Unterlagen abgeliefert. Darauf abgestützt hatte die amerikanische Zulassungsbehörde FDA das Hormon 1993 fahrlässig und ohne die üblichen Abklärungen bewilligt. Der kanadische «BST Gaps Analysis Report» ist so entlarvend, dass die kanadische Regierung den Bericht verheimlichen wollte. Hier die wichtigsten Schlussfolgerungen:

« Mit BST gedopte Kühe leiden häufiger an Euterentzündungen und brauchen mehr Antibiotika. Rückstände dieser Antibiotika könnten bei Menschen Allergien und Resistenzen auslösen."

Aufgrund dieser Mängelliste wirft die kanadische Untersuchungskommission den amerikanischen Zulassungsbehörden Schlamperei vor. Dies sei umso gravierender, als das gentechnisch hergestellte BST keinen medizinischen Nutzen habe, sondern nur von wirtschaftlichem Interesse sei.

Zu den Enthüllungen der kanadischen Untersuchungskommission nimmt das Schweizer Bundesamt für Gesundheit BAG keine Stellung. Das BAG behauptet unverändert, dass sich ein Importverbot - wie es in der EU in Kraft ist - für Produkte von BST-Tieren «vom gesundheitlichen Standpunkt her nicht begründen lässt». Dabei stützt sich das BAG auf die Bewilligung der amerikanischen Zulassungsbehörde FDA.


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