Auf dem Pachtbetrieb "Gishaldenhof" des kantonalen Jugendheimes Aarburg - offiziell "Anstalt für Nacherziehung" - befindet sich eine schlimme Schweinemästerei. Mindestens 100 Mastschweine werden in dem düsteren, schlecht gelüfteten Stall ohne die gesetzlich vorgeschriebene Beschäftigung gehalten. Der Stall hat nur kleine Fensterchen, so dass die Tiere ihr Leben im Halbdunkeln verbringen. Eine Wiese, die Sonne und den Himmel sehen diese Tiere nie.
Bild links: Wohnhaus, Bild rechts: Schweinestall
Die seitlichen Ventilatoren sind alle zugemauert und die zwei Ventilatoren an der Stirnseite vermögen den langen Stall nicht recht zu lüften. Sie laufen lärmend auf Hochtouren, wirbeln Staub durch den Stallgang, doch bei den Tieren in den Buchten herrscht im Sommer ein drückendes, schwül-feuchtes Klima. Die Tiere husten Tag und Nacht. Um den Hitzestress zu lindern, wälzen sich die Tiere, die keine andere Möglichkeiten haben, in Kot und Urin. Spinngewebe in den leeren Strohraufen zeigen, dass die Tiere die gesetzlich vorgeschriebene Beschäftigung nie erhalten.
Die Aargauer Justiz- und Erziehungsbehörden, welche Jugendliche nur Nacherziehung in der
Burg zu Aarburg einsperren, hätten selbst "Nacherziehung" nötig,
wahrscheinlich viel dringender als mancher Jugendlicher, der dort als
"unangepasst" inhaftiert ist!
Nicht besser als den Schweinen geht es den Kaninchen auf dem Gishaldenhof: Diese von Natur aus sozial in Gruppen lebenden, bewegungsfreudigen Tiere verbringen hier ihr trauriges Leben in kleinen Abteilen von mehrstöckigen Kästen. Sich um die eigene Achse drehen ist die einzige Bewegungsmöglichkeit. In der grausamen Isolationshaft werden die Tiere apathisch und leiden still vor sich hin. Und das auf einem staatlichen Betrieb unter der Verwantwortung einer ethisch verrohten Kantonsregierung, die sich anmasst, Jugendliche «nachzuerziehen», die sich zuwenig an die brutalen Regeln dieser korrupten Gesellschaft angepasst haben.
(c) Verein gegen
Tierfabriken Schweiz
VN99-5, Oktober 1999
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