16. November 1999

Nadja Kuhn hat in der Konditor-Confiseur-Klasse an der Gewerblich-industriellen Berufsschule Winterthur eine Abschlussarbeit (Selbst�ndige Vertiefungsarbeit) �ber Vegetarismus geschrieben. Wir m�chten dieser engagierten jungen Frau hiermit die Gelegenheit geben, ihre Arbeit im Internet (leicht gek�rzt) zu ver�ffentlichen. Einige Darstellungen treffen auf die Schweiz nicht zu, was aber auch nicht behauptet wird. Da der Schweizer Markt zunehmend mit importierten tierischen Produkten �berschwemmt wird (der Schweizer Tierschutz STS und der Schweizerische Bauernverband haben den Beitritt zum internationalen Freihandelsabkommen, welches Tierqu�lerprodukten keine Grenzen mehr setzt, bef�rwortet!), ist ein globaler Blickwinkel aus der Sicht des Konsumenten richtig. Die K�rzungen sind von der Web-Redaktion vorgenommen worden.

 

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Mensch und Umwelt

Vegetarismus

von Nadja Kuhn

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1 Einleitung

Als wir in der Klasse das Oberthema "Mensch und Umwelt" f�r unsere Projektarbeit ausw�hlten, sprudelte es bei mir mit Ideen nur so heraus. Ich beschr�nkte mich auf die Themen: Gesundheit, Vorbilder, Vegetarismus und Religionen, davon entschied ich mich dann f�r Vorbilder, in der Absicht, eine Arbeit �ber Albert Schweitzer zu schreiben. Ich freute mich schon riesig auf die bevorstehende Arbeit mit dem interessanten Inhalt. Ich fing an, mich �ber B�cher, Filme und m�gliche Interview- Personen zu informieren. Als ich jedoch mit meinem Mind Map �ber Albert Schweitzer zu Frau Zopfi kam, riet sie mir von dieser Person ab. Sie bef�rchtete, dass eine solche Arbeit eher auf eine Abschreib�bung hinausliefe als auf eine Erfahrungs- uns Erlebnisarbeit. Das Problem liegt darin, dass mein Vorbild schon l�nger tot ist. Sie schlug mir vor, ein neues Vorbild oder Thema zu w�hlen. Auf ein anderes Vorbild wollte ich schon gar nicht eingehen. Die Absage frustrierte mich sehr, und ich hatte M�he, mich auf etwas Neues einzulassen, denn ich hatte mich schon zu sehr auf die andere Arbeit eingestellt.

Schlussendlich entschied ich mich dann f�r Vegetarismus. Das ist etwas, dass mich schon seit Jahren besch�ftigt. Ich bin selbst schon seit vier Jahren Vegetarierin, wei� jedoch nur sehr wenig �ber die geschichtlichen Hintergr�nde, �ber Lebensweisen von Vegetariern etc.

Mehrere Gr�nde haben zu meiner Entscheidung, Vegetarierin zu werden, beigetragen. Angefangen hat es damit, dass ich zuf�llig bei einem Besuch im Fernseher "Tierreport" sah. "Tierreport" ist eine Sendung, welche �ber den Missbrauch von Tieren berichtet und aufkl�rt. Danach fand dar�ber eine Diskussionsrunde mit Tiersch�tzern und Tierhaltern statt. In dieser Sendung wurden schreckliche Bilder �ber das M�sten und Qu�len der Tiere gezeigt. In Alptr�umen kamen mir diese Bilder wieder zum Vorschein. Eine Woche sp�ter ging ich, schon seit l�ngerem organisiert, in eine Metzgerei zum Schnuppern. Dort erlebte ich in meiner neuen Arbeit, wie tote Rinder und Schweine verarbeitet wurden. �fters hatte ich dort Kuhzungen in W�rfel zu schneiden, deren Speichel sich so eklig glitschig anf�hlte. Es fehlte mir nicht mehr viel, auf Fleisch zu verzichten, obwohl ich es sehr gerne hatte. Dazu kommt, dass ich Tiere seit jeher �ber alles liebe. Als nun meine beste Freundin und Nachbarin mir st�ndig ins Ohr fl�tete, ich solle endlich aufh�ren von diesen Tierleichen zu essen, entschied ich mich dazu. Das war also im August 1995.

Unterdessen sind meine Eltern (meine Mutter ern�hrt sich nur von Fr�chten und Gem�sen), meine beiden Schwestern, die Freundin meiner kleinen Schwester und deren Vater Vegetarier. Ich hoffe, dass sich dieser Kette immer mehr Menschen anschlie�en und sich f�r diese Lebensweise entscheiden.

Mit dieser Arbeit habe ich vor, vieles �ber Vegetarismus zu erfahren und zu verstehen. Nicht weniger m�chte ich, dass der Inhalt dieser Arbeit Leute besch�ftigt, die sich bis jetzt noch viel zu wenig Gedanken �ber diese Lebensweise und -haltung gemacht haben.

 

2 Definition

Vegetarismus ist die Lehre davon, dass der Mensch aus ethischen und biologischen Gr�nden ausschlie�lich zum Pflanzenesser bestimmt ist. Sein st�rkstes Motiv ist die �berzeugung, dass m�glichst kein Tier f�r die menschliche Existenz get�tet oder gesch�digt werden soll.

2.2 Unterteilung von Gruppierungen

2.2.1 Ovo-lacto-pisce-VegetarierInnen

Sie ern�hren sich ohne Fleisch, aber mit Fischen.

2.2.2 Ovo-Lacto-VegetarierInnen

Diese Gruppe Vegetarier leben ohne Fleisch, Fische und Gefl�gel. Sie nehmen aber tierische Produkte wie Eier, Milch und Milchprodukte zu sich. Diese Art der Ern�hrung entspricht dem klassischen Vegetarismus und wird von der Mehrheit der VegetarierInnen angewendet.

2.2.3 Ovo-VegetarierInnen

Ovo-VegetarierInnen essen weder Fleisch noch Fische, noch Milchprodukte.

2.2.4 Lacto-VegetarierInnen

Diese Gruppe verzichtet zus�tzlich zu Fleisch und Fischen auch auf Eier.

2.2.5 VeganerInnen

VeganerInnen lehnen alle tierischen Produkte ab und damit ebenfalls auch Wolle, Federbetten, Leder, Pelze und so weiter.

Anmerkung der Redaktion:

Gem�ss Meyers Enzyklop�dischem Lexikon heisst Vegetarismus:
Ern�hrungsweise, die ausschliesslich rein pflanzliche Kost gelten l�sst und alle tierischen Produkte ablehnt (strenger Vegetarismus); eine gem�ssigtere Form ist der Lakto-Vegetarismus, der neben pflanzlicher Kost auch tierische Produkte wie Eier, Milch und Milcherzeugnisse zul�sst.

In der ENCYCLOP�DIA BRITANNICA heisst es unter "vegetarianism":
theory or practice of living solely upon vegetables, fruits, grains, and nuts, generally for ethical, ascetic, or nutritional reasons. Meat, fowl, and fish are excluded from all vegetarian diets, but some vegetarians use milk and milk products; those in the modern West usually eat eggs also, but most vegetarians in India exclude them, as did those in the classical Mediterranean lands. Vegetarians who exclude animal products altogether have taken the name vegans, and those who use milk products are sometimes called lactovegetarians. Among some agricultural peoples the eating of flesh has been infrequent except among the privileged classes; such people have rather misleadingly been called vegetarians.

Gem�ss DUDEN-Fremdw�rterbuch bedeutet "vegetarisch" "pflanzlich" und ein Vegetarier ist einer, der sich ausschliesslich oder vorwiegend von pflanzlichen Lebensmitteln ern�hrt. Das entspricht der heute vorherrschende Bedeutung von Vegetarismus, der ich mich anschliesse.

Die neuen W�rter "vegan" und "Veganismus"  findet man in den Standard-Lexika noch nicht. Nach meiner Auffassung unterscheidet  sich der Veganismus vom strengen Vegetarismus darin, dass er �ber den auf die Ern�hrung beschr�nkten Vegetarismus hinaus geht und auch auf tierische Non-Food-Produkte verzichtet. Weil "vegetarisch" f�lschlicherweise nicht nur im Sinne von streng-vegetarisch, sondern oft auch f�r lakto- und ovo-vegetarisch verwendet wird, verwendet man zur Klarstellung oft das Wort "vegan" f�r streng-vegetarische Lebensmittel. Da aus ethischer Sicht tierische Non-Food-Artikel aus tierqu�lerischer Produktion genauso abzulehnen sind wie Lebensmittel, ist der Veganismus die konsequenteste Lebensform, dies vorallem auch deshalb, weil es bei tierischen Non-Food-Artikeln noch kaum eine Herkunfts-Deklaration nach Produktionsart gibt wie bei Lebesnmitteln (Bio-Freiland-Haltung).

Erwin Kessler

 

2.3 Namenbildung

Eigentlich gibt es schon seit jeher Vegetarier. Der Name Vegetarier wurde jedoch erst im Jahre 1842 von einer Vegetarischen Gesellschaft gebildet. Vegetarismus, das vom Wort Vegetarian abgeleitet ist, wurde nicht aus vegetable (Gem�se) gebildet, obwohl die beiden W�rter eine gemeinsame Wurzel haben. Das Wort vegetable ist ein Lehnwort aus dem Mittellateinischen, das im Mittelalter ins Englische �bernommen wurde. Das Lateinische vegetabilis hei�t wachstumsf�hig und vegetare hei�t wachsen.

Das Wort vegetarian kommt jedoch vom lateinischen vegetus, das "ganz, gesund, kr�ftig, frisch oder lebendig" bedeutet, zum Beispiel in dem alten lateinischen Ausdruck homo vegetus - ein k�rperlich und geistig starker Mensch.

 

 

3 Ern�hrung und Gesundheit

 

3.1 Der Mensch als Pflanzenesser

Anatomisch gesehen ist der Mensch ein Fr�chteesser (Frugivore).

Sein ganzer K�rperbau ist darauf angelegt. Fleischesser (Carnivore) unterscheiden sich in vieler Hinsicht von Pflanzen- und Fr�chteessern. Alle vegetarisch-fressenden Tierarten haben eine �hnliche Anatomie wie die Fr�chteesser.

Der Mensch ist also von Natur aus ein Pflanzenesser. Dies zeigt sich auch daran, dass er get�tete Tiere nicht roh essen kann. Er muss sie durch Trocknen, Kochen, W�rzen und Braten zubereiten, bevor er �berhaupt nur daran denken kann, sie zu verzehren. Auch isst er beinahe nur das Faserfleisch, also die Muskeln. Die mineralstoff- und proteinreichsten Teile der Tierleichen wie Blut, Mark, Knochen und Innereien, die von den nat�rlichen Fleischfressern mit Vorliebe zuerst verzehrt werden, verschm�ht der Mensch gr��tenteils. Kein von der Natur aus zum Fleischfressen bestimmtes Wesen tut das.

Alle Wissenschafter sind sich einig, dass Adam und Eva, sowie ebenfalls unsere urspr�nglichsten Vorfahren, die Affen, zu den Fr�chteessern geh�rten.

Die ersten Menschen waren Sammler. Erst sp�ter, als sie in den Norden zogen, fingen sie an Fleisch zu essen. Es gab da n�mlich viel weniger Fr�chte und Gem�se. Das Klima war k�lter und sie begannen, Tiere zu braten. Daf�r jedoch mussten sie mit einer viel k�rzeren Lebensdauer bezahlen.

 

3.2 Vorurteil Eiweissmangel

Als Vegetarier wird man ziemlich bald einmal auf den Eiweissmangel angesprochen. Das sieht jedoch folgenderma�en aus: Praktisch alle Zivilisationskrankheiten werden nicht nur durch zu viel Fleischgenuss, sondern �berhaupt durch zu viel Einnahme von tierischem Eiwei� hervorgerufen, z.B. auch von Milchprodukten, Eiern etc.

Alle Eiwei�e tierischen und pflanzlichen Ursprungs setzen sich aus etwas mehr als zwanzig verschiedenen Aminos�uren zusammen. Acht davon kann der menschliche Organismus nicht selbst herstellen. Diese m�ssen daher mit der Nahrung zugef�hrt werden. Diese acht sogenannten essentiellen Aminos�uren sind alle in Pflanzen enthalten, allerdings in unterschiedlichen Mengen. Kombinieren wir verschiedene Pflanzen miteinander, z.B. Gem�se und Getreide, nehmen wir alle Bausteine f�r den Aufbau des k�rpereigenen Eiwei�es zu uns. Milch und Milchprodukte enthalten alle acht Aminos�uren, bieten also vollwertiges Eiwei�. Das �bersch�ssige Tiereiweiss jedoch lagert sich in den Blutgef��en und im Zwischengewebe ab und verhindert so den Durchtritt der Vitalstoffe in die Organe, Muskeln, Knochen, Gelenke und Haut. Das tierische Eiwei� wird auch mit der starken Zunahme von Allergien und Hautkrankheiten, wie z.B. Neurodermitis in Verbindung gebracht.

Hier ein paar Produkte als Vergleiche. Der Eiwei�gehalt ist in % angegeben.

Pflanzliche Produkte:        Tierische Produkte:        Menschliches Produkt:

Soja:                       83,0 %       Parmesan:           36,0 %        Muttermilch: 1,2 %

Hefeextrakt:            35,0 %        Emmentaler:       27,0 %

Erdn�sse ger�stet: 26,0 %        Schweinefleisch: 21,0 %

Linsen:              25,0 %        Forelle, Huhn:  20,0 %

Erbsen:              23,4 %        Rindfleisch:  18,4 %

Leinsamen:     19,3 %        Eier, Cervelat:  12,8 %

Haseln�sse:     17,0 %        Kuhmilch:           3,4 %

Weizen:              13,0 %

Hafer, Roggen:     11,0 %

Die wichtigste Aufbauphase des menschlichen K�rpers ist im ersten Lebensjahr. Da also braucht es auch am meisten Eiwei�. Anscheinend gen�gt dazu die Muttermilch mit nur 1,2 % Eiwei�-Gehalt. Warum sollten wir also sp�ter solche grossen Mengen Eiwei� in unserem K�rper ben�tigen?

Im Jahre 1620 wurde z.B. die Latroneninsel von Spanien entdeckt. Die Bewohner lebten dort nur von pflanzlicher Kost. Au�er den V�geln, welche nicht zu ihrer Ern�hrung geh�rten, gab es keine anderen Wirbeltiere auf dieser Insel. Die Leute waren gro� und erreichten ein Alter von 100 Jahren und mehr. Krankheiten waren kaum bekannt. Zudem erbrachten sie enorme k�rperliche Leistungen.

Bei einer l�ngeren Studie ergab sich, dass durch den durchschnittlichen Verzehr von 75 g Eiwei� pro Tag der K�rper �ber den Urin mehr Kalzium ausscheidet als er aus der Nahrung aufnimmt. Dies f�hrt zu einer negativen Kalziumbilanz.

Jede weitere Untersuchung kam zum gleichen Ergebnis; "Je mehr Eiwei� unsere Nahrung enth�lt, umso mehr Kalzium verlieren wir, unabh�ngig davon, wieviel Kalzium wir essen." Auch tritt in jenen Bev�lkerungen Osteoporose (Knochensubstanzverlust) umso h�ufiger auf, je gr��er die verzehrten Eiweissmengen sind (USA, Finnland, Schweden, England).

Versuche �ber Gesundheit und Ern�hrungsformen im Zusammenhang mit tierischen Produkten werden haupts�chlich in den USA gemacht. Die Schweiz ist noch nicht so weit.

 

4 Wirkungen des Fleischkonsumes

F�r unsere Ern�hrung steht fest, dass Obst und Gem�se, im Gegensatz zum Fleisch, wirklich notwendig sind. Sie sind die wichtigsten Quellen f�r Vitamin C, E und Beta-Karotin (das unser K�rper zu Vitamin A umwandelt), die den Kern einer Reihe lebenswichtiger Substanzen, der sogenannten Antioxidatien bilden. Diese Antioxidatien sch�tzen vor vielen Krankheiten, z. B. auch vor Krebserkrankungen, denn sie machen die hochgiftigen Nebenprodukte des Stoffwechsels unsch�dlich.

Im Fleisch enthaltene Eiwei�e sind f�r den menschlichen K�rper nicht g�nzlich abbaubar. H�chstens bis zu 70 % k�nnen davon abgebaut werden. Im Gegensatz dazu sind die andersgearteten Eiwei�e in den Pflanzen f�r die menschliche Verdauung geeignet. Die nicht abgebauten Fleischeiweisse, ebenso wie die Cholesterinfette, lagern sich an den inneren Arterienw�nden ab und verringern die Blutzirkulation im K�rper. Dadurch muss das Herz viel mehr arbeiten, um das Blut durch die engen und verh�rteten Blutbahnen zu pumpen. Dies f�hrt zu erh�htem Blutdruck und wird so zur Ursache von Herzbeschwerden, Herzinfarkten und ebenfalls auch zu vielen Alterskrankheiten wie z.B. die weitverbreitete Alzheimerkrankheit, Schlaganf�lle etc.

Fleisch ist f�r 80 % aller Lebensmittelvergiftungen verantwortlich, Milchprodukte f�r fast die gesamten restlichen 20 %.

 

4.1 Kalziummangel

Unser K�rper ist stets darum bem�ht, den ph-Wert unseres Blutes m�glichst neutral zu halten. Wenn aber unsere Ern�hrung zuviel s�urebildende Nahrungsmittel enth�lt, greift unser K�rper in seiner Weisheit die Kalziumvorr�te unserer Knochen an, um mit Hilfe dieses basischen Mineralstoffs den ph-Wert unseres Blutes auszubalancieren. Fleisch, Fische und Eier sind die am st�rksten s�urebildenden Nahrungsmittel, die somit auch am meisten daf�r verantwortlich sind, dass zum Ausgleich des ph-Wertes dem Knochengewebe Kalzium entzogen wird.

Zu den Nahrungsmitteln, deren Kalzium f�r unseren Organismus durch ein ung�nstiges Verh�ltnis der Mineralstoffe zueinander am schlechtesten verwertbar sind, geh�ren: Leber, Gefl�gel, Rindfleisch, Schweinefleisch und Fisch, und zwar in dieser Reihenfolge. Kalzium in Gem�sen ist aufgrund gr��erer Differenzen zwischen den in diesen Lebensmitteln enthaltenen Kalzium- und Phosphormengen viel besser verwertbar.

 

4.2 Krebs

Eine Forschung der letzten 20 Jahre ergab, dass ein direkter Zusammenhang zwischen dem Fleischessen und Darm-, Magen-, Bauchspeichel-, Prostata- und Brustkrebs besteht.

Die Fleischverdauung bewirkt im 9 Meter langen Dickdarm die Bildung stark krebserregender Substanzen (Toxine, Abfallprodukte der F�ulnisbakterien).

Je weniger Fett gegessen wird, desto mehr Hoffnung besteht, diese Krankheit besiegen zu k�nnen. Ebenso wird man umso l�nger �berleben k�nnen, je weniger Fett man noch verzehrt.

Die Dickdarmkresbsrate ist umso h�her, je h�her der Fleischkonsum ist und je weniger Ballaststoffe in der Nahrung eines Menschen enthalten sind. Fleisch, Eier und die meisten Milchprodukte sind sehr fetthaltig und enthalten keinerlei Ballaststoffe.

Die Wahrscheinlichkeit f�r einen Tod durch Krebs liegt bei Fleischessern bei 24 %, bei Vegetariern nur bei 8 %.

 

4.3 Herzkrankheiten

Eine Ern�hrungsweise, die viel ges�ttigte Fette enth�lt, erh�ht den Cholesterinwert des Blutes und verursacht damit die Entstehung von Arteriosklerose (Verengung der Arterien) und f�hrt somit zu Herzinfarkten und Schlaganf�llen. Dem gegen�ber verringert fettarme und weitestgehend cholesterinfreie Kost den Cholesteringehalt des Blutes und senkt dadurch das Herzinfarkt- und Schlaganfallrisiko.

In Regionen, in denen kaum Fleisch gegessen wird, gibt es kaum Herz- und Kreislauf-Krankheiten.

Die Wahrscheinlichkeit f�r einen Tod durch Herzinfarkt liegt bei Fleischessern bei 50 %, bei Vegetariern bei 15 %.

Bei einem Versuch, den man in der USA durchf�hrte, wurden die Blutcholesterinwerte durch verminderte Fett- und Cholesterinzufuhr in der Ern�hrung um 10 - 15 % gesenkt, dadurch verringerte sich die Zahl der Herzinfarkttodesf�lle um 20 - 30 %.

Durch vegetarische Ern�hrung k�nnen vorbeugend 90 % unserer Thrombosen (Blutpfropfbildungen) und 97 % der Herzkranzgef�sserkrankungen und Herzkrankheiten verhindert werden.

 

4.4 Andere Krankheiten

Der hohe Fleischkonsum ist die Ursache vieler Zivilisationskrankheiten wie Diabetes, Gicht, Fettleber, Arthritis, Salmonellen, Wasser in den Beinen, Rheuma, Kreislaufprobleme, H�morrhoiden, Stoffwechselst�rungen, Asthma, Nierensteine, Geschw�re, Multiple Sklerose und noch vielen mehr.

Diese Zivilisationskrankheiten sind die Folgen von �ber- und Fehlern�hrung.

Viele Krankheiten, die als unheilbar gelten, sind also durch Vegetarismus zu besiegen.

 

 

5 Massentierhaltung

Wir haben eine sehr schizophrene Einstellung gegen�ber den Tieren. Die einen, unsere Haustiere, lieben und verw�hnen wir sehr, hingegen die anderen, die Masttiere, werden von uns wie Ware behandelt und ohne jegliches Gef�hl geschlachtet und gegessen.

Das Leben eines gefangengehaltenen Schlachttieres ist von Anfang bis zum Ende sch�pfungswidrig. Es beginnt schon mit der konzentrationslagergleichen Aufzucht, der Kastration und der Hormonbehandlungen, �ber die Verf�tterung k�nstlicher Nahrung zu M�stungszwecken bis hin zu den langen, schmerzvollen Transporten in extremer Angst und schlie�lich dem grausamen Ende im Schlachthof.

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Schreiende Tiere werden durch Elektroschocks oder Bolzenschusswaffen bet�ubt. Mit Haken werden sie an den Hinterbeinen in die Luft gezogen und auf vollautomatischen Fliessbandanlagen durch Fabriken des Todes bef�rdert.

In den letzten 30 Jahren ist der Fleischkonsum um das Doppelte gestiegen. Im Jahre 1994 machte der Fleischverzehr weltweit 194 Millionen Tonnen aus. Jedoch seit 4 - 5 Jahren ist der Fleischkonsum r�ckl�ufig. Grund daf�r sind haupts�chlich Tierseuchen wie: Schweinebandwurm, H�hnerseuche, Rinderwahnsinn etc. Vorallem immer mehr Jugendliche ern�hren sich vegetarisch.

In der Schweiz wird mit einem j�hrlichen Fleischverzehr von 91 kg pro Kopf gerechnet.

J�hrlich sind das insgesamt 600`000 Tonnen Fleisch, welches umgerechnet �ber 40 Millionen Tieren entspricht. Davon sind 35`000`000 H�hner und andere V�gel, 3`000`000 Schweine,

1`500`000 Kaninchen und 800`000 Rinder.

Allein in den USA werden j�hrlich mehr Tiere (630 Millionen) f�r die Fleischerzeugung geschlachtet als die Welt Einwohner hat. Der typische Amerikaner isst bis zu seinem 72. Lebensjahr ca. 11 K�he, 3 L�mmer und Schafe, 23 Schweine, 45 Truth�hne, 1100 H�hner und 431 kg Fisch.

In den achtziger Jahren verzehrten die Westeurop�er und Nordamerikaner 33 % mehr Milchprodukte, 50 % mehr Rindfleisch und 280 % mehr Gefl�gel als von 1900 - 1910.

60 - 70 % der Tierk�rper sind Schlachtabf�lle, welche zu K�lberlab, Gelatine, tierischen Fetten usw. verarbeitet werden.

47 % der globalen Getreideproduktion, sowie 30 % der Milchprodukte werden an Schlachttiere verf�ttert.

Um die riesigen Futtermengen, die f�r die Mast der Schlachttiere notwendig sind, zu erzeugen, werden j�hrlich etliche Millionen Tonnen Pestizide (Sch�dlingsbek�mpfungsmittel) verbraucht, genug, um die Weltbev�lkerung zu t�ten.

Alle Erzeugnisse dieser Betriebe enthalten zwangsl�ufig R�ckst�nde von Pestiziden, Hormonen, Wachstumsstimulansien, Beruhigungsmitteln, Herbiziden, Antibiotika (davon j�hrlich 80 t), Insektiziden, Appetitanreger.

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Verglichen mit Tieren, die Grasland beweiden, verbrauchen eingesperrte Tiere einen h�heren Anteil Nahrung, die wiederum auf fruchtbarem Ackerland angebaut wird. Unter den engen Haltungsbedingungen leiden sowohl Gesundheit und Vitalit�t der Tiere, als auch die Qualit�t der Produkte. Die Abh�ngigkeit von Drogen und Nahrungszus�tzen zur Bek�mpfung von Infektionen vermehrt die chemischen R�ckst�nde in den Produkten und erh�ht das Gesundheitsrisiko f�r die Verbraucher, da Bakterien sich gegenw�rtig anhand der H�ufigkeit von Lebensmittelvergiftungen zweifelsfrei nachweisen lassen.

 

5.1 Gefl�gel

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Jedes Jahr werden 300 Millionen Gefl�geltiere geschlachtet. Pro Halle werden 20`000 H�hner gehalten. H�hner unter sich leben in einer Hierachie. Sie kann von bis zu 90 H�hnern eingehalten werden. Mit gr�sseren Mengen sind sie �berfordert. So hacken sie wild aufeinander los. Um dies zu verhindern, werden ihnen die Schn�bel gestutzt. Nicht selten sind in K�figen von 30 30 cm 4 - 5 H�hner eingesperrt. Den 1- 2 t�gigen K�ken werden die Fusskrallen abgeschnitten, um ein sp�teres verhaken in den Gittern zu verhindern.

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Die m�nnlichen K�ken werden nach dem Ausschl�pfen mit dem Fachausdruck: "Endprodukt-K�ken" in Plastikt�ten zum Ersticken gebracht oder in Trichter mit blitzschnell rotierenden Messern geworfen. In den USA sind es pro Tag ca. eine halbe Million K�ken, die auf diese Art verenden.

H�hner, welche ein Alter von 15 - 20 Jahre erreichen w�rden, werden nach 6 - 8 Wochen Mast geschlachtet. Die Masth�hner sind bereits nach 35 Tagen Mast zu schwach, um zu stehen. Sie haben dann jedoch noch weitere 22 Tage "Leben" vor sich. Eine Legehenne, welche pro Jahr 300 Eier legt, ist nach 15 - 24 Monaten Eierlieferung verbraucht und wird daher geschlachtet.

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Die H�hner werden vom ersten bis zum letzten Tag mit Nahrung voller Antibiotika gef�ttert. Daher ist nicht verwunderlich, dass mehr als 90 % der H�hner von Tierhaltungunternehmen von H�hnerkrebs (Leukose) befallen sind.

30 Stunden vor der Schlachtung werden die Tiere nicht mehr gef�ttert. Der Grund daf�r ist, dass sich die Nahrung in den letzten 30 Stunden nicht mehr in Fleisch umwandeln kann. W�rde man die H�hner noch weiter f�ttern, w�re dies ein reiner Geldverschleiss.

Im Schlachthaus werden die H�hner lebend ans Flie�band geh�ngt, zumindest diejenigen, die den Transport �berlebt haben. Das Flie�band bewegt sich auf ein Wasserbad zu, in dem die Tiere bet�ubt werden sollen. Doch manches Tier ist noch wach, wenn es aus dem Bad kommt. Besonders den kleinen oder ausdauernden Tieren gelingt es oft, den Kopf aus dem Wasserbad zu halten. In einem kleinen Betrieb schneidet ein Arbeiter etwa 1`000 Kehlen pro Stunde durch, manchen Tieren bei vollem Bewusstsein. Wenn der Schlachter ein Tier �bersieht, ger�t es lebendig ins Br�hbad und die nachfolgende Maschinerie. In moderneren Schlachtbetrieben wird das Aufschneiden der Tierkehlen von einem elektrischen Messer besorgt. Immer mehr Tiere werden immer schneller geschlachtet. Tiere werden so stets mehr zur Ware. Nirgends wird das wohl so deutlich, wie in der Gefl�gelschlachtung, wo 50`000 H�hner und mehr an einem Tag in nur einem Betrieb sterben m�ssen.

 

5.2 Schweine

Schweine haben einen der h�chsten gemessenen Intelligenzquotienten, h�her als der IQ von Hunden.

Ein Mutterschwein, welches im Normalfall pro Jahr 6 Ferkel geb�rt, hat in Massentierhaltungen um die 25 Ferkel zu geb�ren. Die s�ugenden Schweine werden mit Hilfe von Eisengittern fest- und v�llig bewegungsunf�hig gehalten.

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Das Ammoniak zerfri�t f�rmlich die Lunge der Tiere. Sie werden dadurch teilnahmslos und wollen nicht mehr fressen. Die Folge davon sind Atemwegserkrankungen und Lungenentz�ndung.

 

5.3 Rinder

In Deutschland werden j�hrlich 5 Millionen Rinder geschlachtet.

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Ein Kalb, das bei der Geburt 50 kg wiegt, hat nach 3,5 Monaten Mast das Schlachtgewicht von 200 kg erreicht. Es wird gleich nach der Geburt von der Mutter getrennt.

Die Rinder sind im Tiertransporter bis zu 40 Stunden ohne Wasser unterwegs.

Auch hier Bilder des Grauens: abgebrochene, blutende H�rner, gebrochene Beine oder H�ften, Schl�ge auf Augen und andere empfindliche Stellen, vor Durst und Angst halb wahnsinnige Tiere! Im Schlachthof werden die Rinder allzuoft falsch bet�ubt, da der Bolzenschuss genau angesetzt werden muss. So wird immer wieder drei oder viermal in den Kopf eines Rindes geschossen, bis endlich das Tier bet�ubt ist, eine grausame Qual!

 

5.4 Fische

J�hrlich werden 44`000 t Fische verarbeitet. 40 - 50 % der weltweiten Fischf�nge werden zur M�stung von Rinderherden oder industriell gehaltener Fische benutzt. Sie werden mit hoch konzentrierten Proteink�gelchen, die Antibiotika enthalten, gef�ttert. Vor der Schlachtung werden die Fische dann mehrere Wochen lang ausgehungert, da das Ausnehmen ausgehungerter Fische einfacher und "sauberer" vonstatten geht. Die Sterblichkeitsrate der Fische liegt bei 20 %. Viele der Fische leiden an Hautgeschw�ren und Tumoren.

Eine Farm mit einem Fassungsverm�gen von 300 t lebenden Fischen produziert die gleiche Menge Abwasser wie eine Stadt mit 100`000 Einwohner. Diese Abwasser enthalten einen gro�en Teil der Chemikalien, mit denen versucht wird, die in den Farmen entstehenden Krankheiten unter Kontrolle zu halten.

 

5.5 Sch�chten

Das Sch�chten der Tiere wird von der j�disch-orthodoxen und islamischen Ern�hrung bestimmt und verlangt. Das Sch�chten ist in der Schweiz verboten, deshalb werden gesch�chtete Tiere aus Frankreich importiert. In der Schweiz gibt es jedoch in Luzern eine H�hnerschl�chterei, in der gesch�chtet wird. Ansonsten gibt es nat�rlich einige Privatpersonen, die illegal sch�chten.

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Beim Sch�chten wird das Tier an einem Bein aufgeh�ngt. H�ufig hat das Tier schon ein gebrochenes Bein und verletzte Gelenke. Mit dem Kopf nach unten h�ngend wird dem Tier bei vollem Bewusstsein vom Sch�chter die Kehle aufgeschnitten. Die Tiere, welche noch bis zu 10 Minuten am Leben bleiben, verfallen meist in Hysterie. All diese Tiere sterben durch Ausblutung.

 

6 Umweltbelastung

6.1 Ausbeutung der Dritten Welt

Um ein Rind ein Jahr lang zu m�sten, ben�tigt man eine halbe Hektare Land. Nach einem Jahr enth�lt man von diesem Tier ca. 300 kg essbares Fleisch. H�tte man w�hrend diesem Jahr auf derselben Fl�che Getreide oder Kartoffeln angepflanzt, h�tte man 3`000 kg bzw. 20`000 kg Lebensmittel gewonnen, also 10 Mal mehr Getreide und 65 Mal mehr Kartoffeln als Fleisch.

Insgesamt 64 % der landwirtschaftlichen Nutzfl�chen werden f�r die Tierhaltung und Tierfuttererzeugung gebraucht.

47 % der globalen Getreideproduktion wird an Schlachttiere verf�ttert. T�glich sterben 43`000 Kinder an Hunger. Interessant zu wissen ist, dass nur 2 % der landwirtschaftlichen Nutzfl�che f�r Erzeugung von Obst und Gem�se gebraucht wird.

In der Dritten Welt stehen in vielen L�ndern die landwirtschaftlichen Nutzfl�chen nicht f�r die Versorgung der einheimischen Bev�lkerung zur Verf�gung, weil darauf Futtermittel f�r die �berseeische Viehproduktion angebaut werden. Das hei�t also: F�r unseren Fleischkonsum.

W�rden allein die AmerikanerInnen ihren Fleischkonsum um nur 10 % verringern, w�rden dadurch 12 Millionen Tonnen Getreide pro Jahr frei werden f�r die menschliche Ern�hrung. Diese allein schon w�rden reichen, um jeden der 60 Millionen Menschen, die allj�hrlich verhungern, angemessen zu ern�hren.

Ein Steak � 225 g enth�lt soviel Pflanzenenergie, wie 40 Kinder f�r einen Tag br�uchten, um vor dem Hungertod bewahrt zu werden.

Jedes Jahr werden Fleisch, Milch und Milchprodukte �berproduziert. 1986 waren es 650`000 t Rindfleisch und 1`300`000 t Butter. Diese �berproduktion muss subventioniert werden und kostet den Steuerzahler immense Betr�ge.

 

6.2 Zerst�rung der Regenw�lder

In den letzten Jahrzehnten ist der Regenwald von 16 Millionen Quadratkilometern weltweit um 50 % geschrumpft.

J�hrlich werden 20`000 Quadratkilometer Regenwald (� Fl�che der Schweiz) gerodet. Die gerodeten Fl�chen sind nur zwei Jahre fruchtbar, wegen der intensiven Ausbeutung des Bodens.

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Regenw�lder sind die prim�re Quelle f�r Sauerstoff f�r den ganzen Planeten. Die Zerst�rung wird daher f�r die ganze Menschheit Folgen haben (z.B. Flut und D�rrekatastrophen, Treibhauseffekt etc.).

Die internationalen Fleisch- und Hamburgerkonzerne ben�tigen 90 % des gerodeten Landes als Weidefl�che f�r die Schlachttiere oder als Ackerland f�r riesige Futtermittelplantagen (Soja). Nur ein kleiner Teil des Regenwaldes geht an Papier- und Holzgesch�fte.

 

6.3 Treibhauseffekt

Durch das Abbrennen (Brandrodung) des Regenwaldes wird der Treibhauseffekt vorangetrieben. Das Kohlendioxid, das der Wald in langer Zeit gespeichert hat, wird frei.

Jedes Rind st��t durch die Atmung t�glich 120 Liter Methangas aus. Zur Zeit leben 1,28 Milliarden auf der Erde. Diese stossen also j�hrlich 100 Millionen Tonnen Methangas aus.  Dieses Gas ist eine Verbindung aus Kohlenstoff und Wasserstoff, das als Faulgas in die Luft str�mt. Es ist zu 18 % f�r den Treibhauseffekt verantwortlich.

Durch ein Rind erw�rmt sich die Atmosph�re gleich stark wie durch zwei VW-Golf mit durchschnittlicher Fahrleistung.

 

6.4 Waldsterben, Saurer Regen

Das Waldsterben und der Saure Regen gehen nebst der Luftverschmutzung durch die Industrie (Schwefeldioxid) und die Autos (Stickstoffdioxid) auch auf die Verdunstung der ammoniakhaltigen Jauche zur�ck.

Ammoniak wird, nach der Umwandlung zu Salpeters�ure, ein Teil des sauren Regens.

Gut 30 % des Waldsterbens geht auf die Massentierhaltung zur�ck. Es ist also nicht erstaunlich, dass die Waldsterberate sich besonders in Gebieten starker Massentierhaltungen als sehr hoch erweist.

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Das Ammoniak der Jauche, welches verdunstet, f�llt mit dem Regen auf Bl�tter und Nadeln der B�ume. Es wandelt sich in S�ure um. Diese sch�digt den Stoffwechsel und die Wurzeln. Die Zellen der Bl�tter und Nadeln werden nicht mehr richtig ern�hrt und die B�ume sterben ab.

�brigens, auch �ber 50 % der Wasserverschmutzung in Europa ist auf die Massentierhaltung zur�ckzuf�hren.

 

 

7 Religion

Es kann sicherlich keine religi�se Handlung sein, Tiere grausam zu qu�len, nur eines kulinarischen Genusses wegen.

 

7.1 Christentum

Die urspr�nglichen Christen, die weiterhin strikte nach Jesu Geboten der Einfachheit und Enthaltsamkeit lebten, verzichteten auf Fleisch.

Der �lteste Kirchenschriftsteller Tertullian teilte um das Jahr 200 die Christen in zwei Gruppen: Die wahren Christen, die sich des Fleisches enthalten, und die "Leiber ohne Seelen", welche Fleisch essen. In seinen Schriften behandelt er im urchristlichen Sinne praktische Fragen des Gemeindelebens. Diese Tradition des Urchristentums wird fortgef�hrt in Berichten und Lehren der gro�en Kirchenv�ter und Kirchenschriftsteller. Stellvertretend f�r sie alle ein Zitat des heiligen Hieronymus (347- 419), dem kenntnisreichsten und fruchtbarsten aller lateinischen Kirchenv�ter: "Der Genuss von Tierfleisch war bis zur Sintflut verboten; seit der Sintflut aber gibt man uns die Nerven und den stinkenden Saft des Fleisches unter die Z�hne, gleich wie man dem murrenden Volk in der W�ste Wachteln vorwarf. Jesus Christus, der am Ende der Tage gekommen ist, hat das Ende an den Anfang zur�ckgef�hrt, so dass es uns heute nicht mehr gestattet ist, Fleisch zu essen."

Wie der Apostel Paulus sagt (R�mer 14.21): Es ist besser, du ��est kein Fleisch und trinkest keinen Wein.

Im Jahre 325 n. Chr. wurden bei der Gr�ndung der Kirchen viele B�cher verbrannt. Die Bibel wurde vom r�mischen Kaiser zusammengestellt. Er durfte herausstreichen was er wollte, daf�r musste er die Christen in Ruhe lassen. Dies war ein Abkommen zwischen ihm und den Gl�ubigen. Der Papst selber war bei der Kirchengr�ndung nicht dabei. Die Vatikanische Bibliothek ist jetzt noch eine Fundgrube, was die Bibel betrifft.

Im Mittelalter verk�ndete Thomas von Aquin (1225 - 1274) das T�ten der Tiere sei erlaubt, da die Tiere keine Seele h�tten. Interessant ist in diesem Zusammenhang, dass er auch sagte, Frauen h�tten keine Seele.

 

7.1.1 Urspr�ngliche Anweisung Gottes

Und Gott sprach: "Hiermit �bergebe ich euch alle Pflanzen auf der ganzen Erde, die Samen tragen, und alle B�ume mit samenhaltigen Fr�chten. Euch soll sie zur Nahrung dienen." (Genesis 1.29).

Das f�nfte der Zehn Gebote des Moses lautet: " Du sollst nicht t�ten!" Diese eindeutige Anweisung Gottes sollte einem ernsthaften Christen eigentlich schon gen�gen, um mit dem Tiert�ten und dem Fleischessen aufzuh�ren.

Dar�ber hinaus sagt die Bibel: "Macht euch die Erde untertan", was gleichzeitig unsere Pflicht zu bewusstem Umgang und Verantwortung beinhaltet.

 

7.2 Judentum

Nicht nur die urchristlichen Kirchenv�ter der ersten Jahrhunderte nahmen strikte kein Fleisch zu sich, sondern auch viele j�dische M�nchsorden vor und w�hrend Jesu Lebzeit (z.B. Essener, Nazar�er). F�r sie alle war Vegetarismus die Grundlage eines gottbewussten Lebens.

In den j�dischen Schriften und im Alten Testament ist es strikte verboten, "Fleisch mit Blut" zu essen. So konsumieren sie koscheres Fleisch von gesch�chteten Tieren, das hei�t, sie schneiden den Tieren bei lebendigem Leibe die Kehle auf und lassen sie verbluten.

 

7.3 Islam

Im Sufismus, einem bekannten asketisch-mystischen Zweig des Islams, gilt die Abstinenz von Fleisch und Alkohol als Voraussetzung zur Verinnerlichung des Geistes und zur ekstatischen Gottesschau.

Der Prophet Mohammed ern�hrte sich vegetarisch.

 

7.4 Buddhismus

Buddha f�hrte Gewaltlosigkeit und Vegetarismus als einen der f�nf fundamentalen Schritte auf dem Weg zur Selbsterkenntnis ein. Auch Dalai Lama f�gte sich dem an; er sieht keinen Grund, warum man Tiere schlachten und deren Fleisch essen soll, da man doch so viel anderes essen kann.

 

7.5 Hinduismus

Hinduismus ist der moderne Sammelbegriff f�r die zahlreichen aus Indien stammenden Philosophien und Glaubensstr�mungen. Sie hatten klare Anweisungen bez�glich des Fleischessens: Fleisch kann man sich nicht verschaffen, ohne anderen Lebewesen Gewalt anzutun. Deshalb soll man den Verzehr von Fleisch vermeiden. Es wird auch erw�hnt: Bedenkt man die abscheuliche Herkunft von Fleisch und die Grausamkeit, welche die Gefangenschaft und das Schlachten verk�rperter Wesen mit sich bringt, dann soll man sich des Fleischessens v�llig enthalten.

 

 

8 Ethik

Haben wir das Recht, Tiere zu t�ten?!

Die Einstellung, die wir im Kindesalter gegen�ber Tieren entwickeln, begleitet uns meist f�r den Rest des Lebens.

Mehr als 87 % der Gewaltverbrecher haben im Kindesalter Tiere verbrannt, erh�ngt oder erstochen. Auch wurde beobachtet, dass wir Mitmenschen gleich behandeln wie unsere Tiere.

Die Zeit der Bauernh�fe ist vorbei. Es gibt kaum mehr Auslauf in der heutigen mechanischen Welt der Schlachttierproduktionen, nur noch Flie�b�nder, F�rderb�nder und fluoreszierendes Licht. Es sind diese Fabriken, in denen diese stolzen und empfindsamen Kreaturen wie reine Ware behandelt werden. Ihre Wesenskreatur bleibt v�llig unbeachtet, ohne jegliche Spur von Mitgef�hl oder G�te angesichts der Tatsache, dass sie lebende und atmende Tiere sind.

In diesen Fabriken werden den Tieren systematisch alle M�glichkeiten der �u�erung ihrer nat�rlichen Bed�rfnisse entzogen.

Die wenigsten von uns w�ren in der Lage, die allt�glichen  Szenen wie schreiende und zuckende Tiere in unseren  Schlachth�usern mitanzusehen. Noch weniger k�nnten wir beim Schlachtvorgang dabeisein. Oder k�nnten wir gar die Tiere selbst t�ten, die wir t�glich essen? Wir k�nnen sie nur genie�en, weil diese Brutalit�t im Verborgenen stattfindet.

Das Essen von Fleisch ist f�r den Menschen weder notwendig noch gesund, oder wirtschaftlich vertretbar. Woher also nehmen wir uns das Recht, andere Lebewesen auszubeuten und ihnen ein schreckerf�lltes Ende zu bereiten, nur um Fleisch zu essen, mit der Begr�ndung, dass es uns schmeckt und das wir Lust dazu haben? Und ist diese Lust wirklich so gro�? Welchen Weg w�rdest du w�hlen: Den Gang durch einen duftenden Obst- und Gem�segarten oder lieber den Gang durch ein Schlachthaus mit einem Geruch nach frischem Blut und Todesschreien der Tiere? Wohin zieht dich dein Instinkt?

Auch k�nnen wir das Fleisch, welches wir so gerne essen nicht roh genie�en. Zuerst m�ssen wir es behandeln (trocknen, braten, kochen, w�rzen usw.) damit es schmeckt. Unser nat�rlicher Instinkt wird also irritiert, damit es essbar wird.

Sollten wir kein Mitgef�hl f�r Schlachttiere empfinden, blo� weil sie in einer anderen Sinneswelt leben oder weil ihre Schreie uns nicht erreichen?

W�rden wir uns alle ernsthafter um den Vorgang des T�tens dieser f�hlenden, atmenden und pulsierenden Lebewesen k�mmern, nur damit wir ein Kotelett verspeisen k�nnen, g�be es viel mehr Vegetarier.

 

8.1 Bekannte Vegetarier

Adams Bryan, Leonardo da Vinci, Aristoteles, Leuenberger Moritz, Bircher- Benner, Lewis Carl, Benedikt, Madonna, Buddha, Mahatma Gandhi, Busch Willhelm, Mc Cartney Paul und Linda, Dalai Lama, Morgenstern Christian, Dimitri, Mutter Theresa, Drewermann Eugen, Newton Isaak, Edison Alva Thomas,Pfeiffer Michelle, Einstein Albert, Prinz Charles, Franz von Assisi, Platon, Redford Robert, Pythagoras, Hitler Adolf, Roberts Julia, Houston Whitney, Sokrates, Jackson Michael und Janet, Steiner Rudolf, Kennedy John F. Junior(nicht ganz Vegetarier), Streisand Barbara, Knie Marie- Jos� und Geraldine, Vogel Alfred

Aus der Bibel:
christliche Apostel: Petrus, Matth�us, Johannes, Paulus
biblischer Prophet: Daniel
Jesu Bruder: Jakobus

 

9 Zusammenfassung

Das Arbeiten am Projekt machte mir Spa�. Ich lernte und erfuhr dadurch sehr viel Neues. Am Anfang hatte ich zwar Einstiegsschwierigkeiten. Zuerst f�rchtete ich mich etwas vor dieser gro�en Arbeit und danach wu�te ich nicht recht, welche Themen ich in mein Projekt einschlie�en wollte. Doch im Verlauf der Arbeit ergaben sich die verschiedenen Themen von selbst. Die Arbeit war so fesselnd interessant, dass ich gerne noch ein paar Seiten mehr geschrieben h�tte. Es h�tte noch dutzende Themen gegeben, welche ich gerne in mein Projekt hineingenommen h�tte, doch f�r dieses gro�e Umfeld fehlte der Platz. So musste ich mich dann auf das Wichtigste beschr�nken. Ich las einige B�cher. Mein Lieblingsbuch (John Robbins "Ern�hrung f�r ein neues Jahrtausend"), welches ich ziemlich am Anfang las, zog mich ganz stark in meine Arbeit hinein. Ich war zum Teil fanatisch in meine Arbeit vertieft. In den letzten Wochen arbeitete ich sehr intensiv an meinem Projekt. Jede freie Minute verwendete ich daf�r. Kaum noch hatte ich Zeit f�r meine Hobbys. Jedoch ich machte es sehr gerne, auch wenn mich manchmal die ganze Sache auch zu sehr besch�ftigte und verfolgte. Ich hatte ein sehr gef�hlvolles Thema, noch viel mehr als ich es zuvor ahnte. Das Ganze besch�ftigte mich sehr. Anfangs war ich w�tend auf die Menschheit, welche sich so gef�hllos und uneinsichtig gegen�ber den Tieren und auch anderen Menschen benehmen.

Als ich mich eingehender mit der Massentierhaltung besch�ftigte, brach ich in mir zusammen. Gro�es Mitleid �berkam mich f�r die armen Tiere, welche diese Qualen und Prozeduren durchmachen m�ssen. Es kamen in mir jegliche Fragen hoch: Warum sind wir Menschen blo� so grausam? Wie weit muss es noch mit uns kommen? K�nnen wir nicht weiter denken? Wohin f�hrt das? Die ganze Sache nahm mich recht her. Ich litt zum Teil sehr darunter.

Es war gut, dass ich zwei Interviews machen konnte. Einerseits war es sehr speziell, mit Leuten vom Fach zu diskutieren. Sie antworteten mir auf meine Fragen und informierten mich noch weiter. Anderseits merkte ich, dass Vorurteile nicht immer richtig am Platz sind. So zum Beispiel h�rte ich von Bekannten, dass Herr Kessler recht schlecht eingesch�tzt wurde. Er sei extrem in seiner Meinung und auch zum Teil provozierend. Doch dem konnte ich mich nach dem Gespr�ch keinesfalls anschlie�en.

Interessant waren die Gespr�che in dieser Zeit auch mit Arbeitskollegen, Bekannten und der Familie. Die unterschiedlichen Meinungen und Einstellungen waren f�r mich zum Teil sehr be�ngstigend, andere erg�nzend oder auch best�rkend. Fr�her h�tte ich mich nie getraut, den Leuten zu erz�hlen, dass ich Vegetarierin bin, aus Angst, dass mich andere deshalb verachten oder dass sie mir Gegenargumente bringen. Ich wu�te einfach zu wenig dar�ber, als dass ich mich h�tte wehren k�nnen. Durch diese Arbeit eignete ich mir ein gutes Wissen an. Ich lernte mich dadurch auch verteidigen. Ich scheue mich nicht mehr davor, dass ich Vegetarierin bin, oder verstecke es gar. Viel mehr m�chte ich von nun an die Lebenseinstellung anderer Leute gegen�ber dem Fleischessen in Frage stellen.

Das M�sten und Qu�len der Tiere, die Auswirkung auf unsere Gesundheit und auch die Umweltzerst�rung sind verheerend. Warum nehmen wir alles in Kauf, nur weil Fleisch anscheinend schmeckt?

F�r eine Woche versuchte ich mich veganisch zu ern�hren. Ich verzichtete also nebst Fleisch auch auf Milch, Milchprodukte und Eier. Eigentlich wollte ich noch zwei Wochen anh�ngen, doch es hat mir vollkommen gereicht. Es war sehr schwer. Es gibt kaum Produkte, welche weder Milch noch Eier enthalten. Im Betrieb sah ich den ganzen Tag Nahrungsmittel, die ich nicht essen durfte. Mir selbst tat es jedoch gut, einmal in das Leben von Veganern hineinzuschauen. Ich werde kaum in n�chster Zeit veganisch leben, doch ich werde versuchen immer mehr von der Abh�ngigkeit der Nutztiere abzukommen. Zum Beispiel kann ich auf Margarine umstellen und weniger Eier, Milch und Milchprodukte wie K�se und Joghurt konsumieren.

Ich bin froh, dass ich mich nochmals f�r ein neues Thema entscheiden musste, als ich eine Arbeit �ber Albert Schweitzer schreiben wollte. Auch die andere Arbeit h�tte mich sehr interessiert, doch ich bin �berzeugt davon, dass ich mit diesem Thema viel mehr f�r mein Leben gelernt habe und in die Zukunft mitnehmen kann. Es hat mich nicht nur weitergebildet, sondern auch gest�rkt.

 

 

10 Protokoll

12. September 1999

Das habe ich gemacht:

Heute ist es mir gelungen, den inneren Widerstand zu durchbrechen und mit der Projektarbeit zu beginnen. Zum Gl�ck habe ich ein sehr gutes Buch zum Thema gefunden. Es hat mir den Start erleichtert. Ein Interview habe ich auch bereits abgemacht, n�mlich am 20. September mit Herrn Erwin Kessler, einem der gr��ten Tiersch�tzer unserer Zeit. Er ist ein Extremist auf diesem Gebiet.

So ist es mir ergangen:

Lange habe ich mich vor dem Start gedr�ckt. Ich habe Angst vor der gro�en Aufgabe und davor, dass ich wieder so viel Zeit f�r die Projektarbeit hingeben m�sste wie letztes Jahr.

Ich konnte mich kaum noch ausruhen. Ich hatte in diesem Jahr sonst schon viel zu wenig Zeit. Obwohl ich mich sehr darauf freue, mich mit dem Thema intensiver auseinanderzusetzen, ist die Angst immer noch gr��er als die Motivation.

14. September 1999

Das habe ich gemacht:

Heute habe ich Schule gehabt. Priska hat mir ca. 30 Informationsbl�tter �ber Vegetarismus mitgebracht, welche sie f�r mich aus dem Internet ausgedruckt hat. Ich bin im Nebenzimmer am Computer arbeiten gegangen. Ich habe f�r mein Thema noch weitere Informationen aus dem Internet holen wollen. Da ich nicht gewu�t habe, wie man ins Internet gelangt, ist Priska mitgekommen, um es mir zu erkl�ren. Es hat nur drei Seiten gehabt, welche mir n�tzlich erschienen sind und die ich noch nicht von Priska erhalten habe. Diese habe ich ausgedruckt. Sp�ter habe ich versucht, mich in mein Thema zu vertiefen, was mir aber nur sehr schlecht gelungen ist.

Astrid und Yvonne haben ein St�ck aus meinem Buch gelesen, das ich mitgenommen habe, um damit zu arbeiten.

So ist es mir ergangen:

Ich arbeite nicht sonderlich gerne in der Schule. Zu schnell werde ich von andern Sch�lern abgelenkt, die miteinander oder mit mir sprechen. Zu Hause, wenn ich an meinem Projekt arbeite, werde ich von nichts und niemandem irritiert. Heute bin ich jedoch begeistert davon gewesen, dass Astrid und Yvonne von sich aus ein St�ck aus einem meiner B�cher gelesen haben. Die beiden sind �ber die Tierberichte sehr ber�hrt und beeindruckt gewesen. Das tut mir jetzt noch gut.

17. September 1999

Das habe ich gemacht:

In den letzten beiden Tagen habe ich �fters in B�chern �ber mein Thema nachgelesen.   Die wichtigsten Informationen habe ich mir dabei auf ein Beiblatt notiert, ebenso die Fragen, die mir w�hrend des Durchst�berns der B�cher in den Sinn gekommen sind.

So ist es mir ergangen:

Es gibt viele interessante Dinge, die ich in letzter Zeit durch die B�cher in Erfahrung gebracht habe, jedoch nicht alles ist spurlos an mir vorbei vorbeigegangen.

Vorgestern bin ich durch die Berichte, die ich in einem Buch gelesen habe, so aufgebracht und w�tend gewesen, dass ich am liebsten um mich geschlagen und geschrien h�tte. Ich bin so w�tend auf die Menschheit gewesen, welche das Gef�hl hat, sie k�nne mit den Tieren alles machen, was sie wolle.

Als ich gestern einen Artikel �ber Massentierhaltung gelesen habe, habe ich nicht mehr weiter arbeiten k�nnen, ich habe nur noch geweint. Wie sehr hat mich die Vorstellung �ber die genauen Berichte verletzt, wie die Tiere gequ�lt und geschlachtet werden. Wie kann man den Tieren nur ein solch gro�es Leid antun und dies auch noch verantworten?

Als ich am Abend nach dem Arbeiten nach Hause h�tte gehen k�nnen, bin ich freiwillig im Betrieb geblieben um weiter zu arbeiten, zu sehr habe ich Angst davor gehabt, an meinem Projekt weiter zu arbeiten, noch mehr solche schreckliche Berichte lesen zu m�ssen und sie dann zu verarbeiten.

Wie gerne w�rde ich auf der Stelle meine Arbeit zur Seite legen. Doch je verletzender die Arbeit auch auf mich wirkt, desto wichtiger ist es, mein Projekt weiterzuf�hren, um noch andere Menschen �ber diese Missst�nde aufzukl�ren und um ihnen ebenfalls die Augen zu �ffnen.

19. September 1999

Das habe ich gemacht:

Bei Familie Kaspar, meiner Wohn-Familie, kann ich f�r meine Projektarbeit den Computer benutzen. So schrieb ich am Vortag eine Seite auf dem Computer. Heute habe ich versucht, auf dem Computer, den ich jeweils am Wochenende zu Hause benutze, diese Seite abzurufen. Da er jedoch ein �lteres Programm hat, ist mir dies nicht gelungen.

So ist es mir ergangen:

Wie m�hsam! Genau wie bei der letzten Projektarbeit stehe ich wieder vor demselben Problem: Die beiden Computer arbeiten �ber zwei unterschiedliche Dateien und das, obwohl beide Computer unterdessen durch neuere Modelle ersetzt worden sind. So muss ich mich f�r einen der beiden Computer entscheiden. Da die Arbeitswoche bekanntlich l�nger dauert als das Wochenende, entschliesse ich mich f�r das Arbeiten unter der Woche auf dem Computer bei Familie Kaspar.

21. September 1999

Das habe ich gemacht:

Gestern hat das Interview mit Herr Kessler stattgefunden. Um 14.00 Uhr sind wir verabredet gewesen. Er hatte mir den Weg so gut erkl�rt, dass ich ihn auf Anhieb finden konnte. Das Gespr�ch hat bis 15.20 Uhr gedauert. Am Abend habe ich mich mit dem Computer angefreundet.

So ist es mir ergangen:

Das Interview mit Herr Kessler ist gut verlaufen. Durch die letzte Projektarbeit, bei der auch ein Interview verlangt wurde, habe ich die Nervosit�t verloren. Ich bin recht gelassen zum Gespr�ch gegangen. Herr Kessler hat mir viel erz�hlt. Zum Teil bin ich von seinen Aussagen sehr �berrascht gewesen. Zum Beispiel hat er mir erkl�rt, dass er nichts gegen das T�ten der Tiere habe, aber es st�re ihn, wie die Tiere gehalten und gequ�lt werden. �berrascht bin ich auch von seinem Gest�ndnis, dass er zwar versucht, m�glichst vegan zu leben, jedoch ab und zu Milchprodukte isst.

Veganer verzichten au�er auf Fleisch und Fisch ebenfalls auf Eier, Milch und Milchprodukte, Leder, Wolle etc.

Ich hatte mich mit einem Fragebogen vorbereitet. Doch durch die Fragen, die ich gestellt habe, sind wir zum Teil recht davon abgekommen. Er hat mich auf ganz andere Sachen gebracht, welche noch viel wichtiger gewesen sind. Das Gespr�ch ist v�llig ungezwungen gewesen. Ich bin sehr dankbar gewesen �ber das Interview, denn es hat mich um einiges weitergebracht. Es ist auch �u�erst spannend gewesen, eine pers�nliche Meinung zu h�ren, im Gegensatz zum Lesen in den B�chern.

28. September 1999

Das habe ich gemacht:

Heute nachmittag haben wir f�r das Interview frei bekommen. Da jedoch mein zweiter Interviewpartner so weit weg wohnt, habe ich dieses Gespr�ch auf den Sonntag abgemacht.

Herr Pichler, welcher das Vegi-B�ro in Sennwald vertritt, hatte mir angeboten, an einem Wochenende vorbeizukommen.

Der Gespr�chstermin ist der 3. Oktober um 14.30 Uhr. Das ist gerade gut, denn so kann ich die lange Reise mit dem Konzert verbinden, welches ich am Sonntagabend in Herisau besuchen m�chte. Eigentlich habe ich mir diesen Nachmittag f�r das Eingeben der Projektarbeit in den Computer frei gehalten. Zuerst sind jedoch noch viele andere Erledigungen wie Kochen, Duschen, Hausaufgaben etc. auf meinem Arbeitsplan gestanden. Mit den beiden Telefonanrufen, die ich noch bekommen habe, ist der Nachmittag vollkommen ausgef�llt gewesen.

Im Ganzen habe ich nur noch eine halbe Stunde an meinem Projekt gearbeitet.

So ist es mir ergangen:

Es hat mich echt gestresst, dass der Nachmittag, den ich f�r die Projektarbeit habe ben�tzen wollten, vor�ber ist, ohne dass ich mit ihr weitergekommen bin. Jetzt habe ich die Arbeit auf sp�ter verschieben m�ssen. Das hat mich frustriert.

1. Oktober 1999

Das habe ich gemacht:

Heute ist der wichtigste Tag, was meine Projektarbeit betrifft. Am 1. Oktober ist n�mlich weltweiter Vegetarier-Tag. Meiner Arbeiterin, mit der ich mich sehr gut verstehe, habe ich beinahe mein ganzes Wissen �ber Vegetarismus weitergegeben. Sie hat mir gut zugeh�rt und hat es aufgenommen, im Gegensatz zu meiner Unterstiftin. Mit ihr habe ich heute morgen �ber Vegetarismus gesprochen. Sie hat sich regelrecht gegen den Gedanken gestr�ubt, vegetarisch oder gar vegan zu leben.

Sie hat viele Nachteile aufgez�hlt, die das Leben als Vegetarier mit sich bringen, wobei ich alle mit Gegenargumenten habe entmachten k�nnen. Ich habe ihr dazu meine Ansicht zum Verzehr von Fleisch, die Wirkung auf Gesundheit, Umwelt und Tiere erkl�rt. Sie hat mir jedoch nur mit einem Ohr zugeh�rt, wenn �berhaupt. Beim Mittagessen sind wir zu f�nft gewesen, alle haben vegetarisch gegessen. Das ist ein riesiger Aufsteller f�r mich gewesen. Ich muss jedoch dazu sagen, dass ein Teil davon Zufall gewesen ist.

In den letzten Tagen habe ich regelm��ig am Projekt gearbeitet. Ich habe mich haupts�chlich mit der Auswirkung vom Fleisch auf die Gesundheit befasst.

So ist es mir ergangen:

Das Erz�hlen im Betrieb hat mir gut getan. Dabei habe ich mein Gelerntes gleich weiter geben k�nnen, habe Meinungen austauschen und gleich lernen k�nnen, meine Meinung zu vertreten und zu verteidigen.

�ber die Auswirkung des Fleischessens habe ich schon vieles gelesen. �u�erst spannend sind dabei die Studien, Statistiken und Vergleiche. Am Computer bin ich nur m�hsam vorw�rts gekommen, da der Computer noch immer nicht mein Freund ist und mir nicht gehorcht, so wie ich will.

5. Oktober 1999

Das habe ich gemacht:

Vorgestern habe ich zwischen 14.30 Uhr und 16.15 Uhr mein zweites Interview gehabt. Ich habe schon um 11.30 Uhr zu Hause wegfahren m�ssen, damit ich zur rechten Zeit in Sennwald gewesen bin. Sennwald ist zwar noch im Kanton St. Gallen, liegt jedoch im Gebiet des Rheintales. Mein Interviewpartner ist der Pr�sident der Schweizerischen Vereinigung des Vegetarismus und seit dem 8. August 1993 noch zus�tzlich Leiter des Schweizerischen Vegi-B�ros in Sennwald. Er hat ein hohes Fachwissen �ber Vegetarismus. Zu erw�hnen ist noch, dass ich bereits das zweite Mal in Sennwald gewesen bin. Das erste Mal war ich kurz vor Beginn der Projektarbeit dort. Ich stellte mich damals bei Herrn Pichler vor, und lieh einige B�cher aus, welche er mir f�r meine Projektarbeit empfahl. Ich konnte die B�cher bis zum Interview bei mir behalten. Das wirkte sich optimal auf meine Arbeit aus.

Heute morgen bin ich das erste Mal nicht in die Schule gegangen, ich meldete mich in der Vorwoche ab. Ich bin jedoch um 7.30 Uhr aufgestanden, um den Morgen am Computer zu nutzen.

So ist es mir ergangen:

Ich muss zugeben, ich bin etwas entt�uscht �ber das Interview mit Herr Pichler. Obwohl Herr Pichler ein sehr breites Fachwissen besitzt und mir alle Fragen hat beantworten k�nnen, ist das Interview nicht so gut verlaufen wie dasjenige mit Herr Kessler.

Bei Herr Kessler ist es viel mehr zum Gespr�ch geworden. Er hat mir viel freier erz�hlt und ist ausf�hrlicher geworden. Herr Pichler ist viel mehr ganz genau auf meine Fragen eingegangen. Ein richtiges Gespr�ch jedoch ist nicht zustande gekommen. Das habe ich sehr vermisst. Eigentlich stellte ich mir diese Interviews im Vorfeld genau anders vor.

Ich plante bewusst das Interview mit Herrn Kessler zuerst, weil ich mir vorstellte, dass er mich mit seinen extremen Ansichten eher verwirren w�rde, als dass er mir weiterhelfen k�nnte.  Darum organisierte ich das Interview mit Herr Pichler f�r nachher, damit er mir die Fragen, welche durch das Gespr�ch mit Herr Kessler aufk�men, beantworten k�nnte. Doch jetzt ist es gerade umgekehrt. Ich habe das Interview mit Herr Kessler viel mehr gesch�tzt und genossen. Sicherlich ist auch dieses mit Herr Pichler recht gut gewesen. Vielleicht ist es auch so, dass ich ein zweites Interview viel strenger und kritischer bewerte.

9. Oktober 1999

Das habe ich gemacht:

In den letzten Tagen habe ich mich beinahe in jeder freien Minute mit der Projektarbeit befasst. Da jetzt Schulferien sind, habe ich die Hausaufgaben f�r sp�ter eingeplant. Die Projektarbeit hat zur Zeit Vorrang. Bei der Arbeit habe ich noch weitere B�cher gelesen, habe mir zwei Filme �ber Vegetarismus angeschaut und habe einige meiner Berichte in den Computer eingegeben.

So ist es mir ergangen:

Ich bin froh gewesen, dass ich in dieser Woche so intensiv an meinem Projekt arbeiten habe k�nnen.  Es hat mich erleichtert und ich bin auch jedesmal dem Ende etwas n�her gekommen.

Von Montag bis Samstag, also knapp eine Woche, habe ich einen Versuch gemacht, der sich auf meine Projektarbeit bezogen hat. Ich habe mich eine Woche veganisch ern�hrt. Ich habe also weder Fleisch, noch Fisch, noch tierische Produkte wie Milch, Milchprodukte und Eier gegessen. Es hat mich ziemliche �berwindung gekostet. In fast allen Nahrungsmitteln sind Eier oder Milch enthalten. Mit dem Kochen und Essen zu Hause habe ich nicht sehr Probleme gehabt, denn ich habe mich gut darauf einstellen k�nnen, jedoch im Betrieb habe ich den ganzen Tag mit Produkten gearbeitet, die ich nicht habe essen d�rfen. Obwohl ich nicht sehr viel dazwischen esse beim Arbeiten, ist es mir dennoch sonderlich schwer gefallen, ganz davon abzulassen. Ich habe dadurch gemerkt, dass ich noch nicht soweit bin. Es ist jedoch ein guter Lernprozess f�r mich. Ich werde in n�chster Zeit nicht veganisch leben, doch ich m�chte versuchen, immer mehr auf tierische Produkte zu verzichten, weniger Milch, Eier und Milchprodukte wie K�se und Joghurt zu konsumieren. Ich kann z.B. auch von Butter auf Margarine hin�berwechseln. Jeder Schritt w�rde mich ein kleines St�ck weiterbringen.

24. Oktober 1999

Das habe ich gemacht:

In den Herbstferien habe ich so viel wie m�glich am Projekt gearbeitet. Es ist zum Teil sehr intensiv gewesen. Ich habe jetzt alle Texte eingegeben und die Bilder dazu ausgew�hlt. Zudem habe ich das Schlusswort und das Protokoll geschrieben.

So ist es mir ergangen:

Ich bin froh, dass sich langsam das Ende der Arbeit anzeigt. Zeitlich bin ich sehr gut dran. Ich arbeitete zum Teil so intensiv, dass sich jetzt kein Stress mehr anbahnt auf den Schluss hin. Ich nahm mir nach der letzten Projektarbeit vor, so zu arbeiten, dass ich am Schluss nicht mehr unter Zeitdruck komme. Dies ist mir dieses Mal gelungen. Es ist f�r mich jedoch fast ungem�tlich, keinen Druck mehr zu versp�ren. Es kommt mir dabei die Frage, ob ich meine Arbeit zu ungenau erledigt oder sogar irgend etwas vergessen habe.

7. November 1999

Das habe ich gemacht:

Ich habe f�nf Kopien von meiner Arbeit gemacht. Die eine gebe ich Frau Zopfi zum Korrigieren, eine geht an Herrn Kessler, eine geht an Herrn Pichler, und eine geht an den "Vegetarischen Bund Deutschland" nach Hannover, mit welchem ich in der vergangenen Zeit wegen Prospekten und Informationsmaterialien Kontakt aufnahm. Die eine Kopie behalte ich f�r mich. Das Original erh�lt Frau Zopfi zur Besichtigung und Bewertung. Meine Arbeiten wird auch im Internet ver�ffentlicht.

So ist es mir ergangen:

Obwohl ich mich sehr gerne mit dem Thema auseinandergesetzt habe, bin ich jetzt dankbar daf�r, dass ich das Projekt abschlie�en kann. Es hat sehr viel von meiner Zeit in Anspruch genommen. 

 

 

12 Interviews

 

12.1 Interview mit Herrn Kessler

20. 9. 1999 13.30 Uhr - 15.20 Uhr

Ern�hrten Sie sich in Ihrer Kindheit vegetarisch?

Nein, als Kind wurde mir das Fleisch von den Eltern regelrecht aufgezwungen.

Wie lange sind Sie nun schon Vegetarier?

Seit dem 20. Lebensjahr ass ich nur noch selten Fleisch, und wenn, dann nur Fleisch von gut gehaltenen Freilandtieren. Seit rund 5 Jahren versuche ich, so gut es geht, ganz auf tierische Produkte zu verzichten, also auch auf Milch- und Milchprodukte und Eier (veganisch).

Essen Ihre Eltern, Geschwister, Frau und Kinder vegetarisch?

Meine Eltern sind sehr konservativ. Sie essen seit jeher Fleisch, mein Bruder ebenfalls. Meine Frau und zwei meiner vier S�hne essen vegetarisch, die anderen beiden S�hne essen nur sehr wenig Fleisch.

Bei vegetarischer Ern�hrung wird �fters von Eiweissmangel gesprochen. Sehen Sie darin ein Problem?

Nein, �rzte und neuzeitliche Ern�hrungslehre sprechen f�r die vegetarische Ern�hrung. Es wird sogar eindeutig bewiesen, dass Vegetarier ges�nder und krankheitsfreier leben.

Welche Auswirkung hat ein Extremfall von Eiweissmangel?

Bei Vegetariern ist es unm�glich, einen Eiweissmangel zu haben. Veganer hingegen m�ssen mehr auf eine ausgewogene Ern�hrung achten, damit sie keine M�ngel habe. Vorteilhaft ist eine Vollwertern�hrung. Bis jetzt gab es in Europa noch nie eine Krankheit, welche auf Eiweissmangel zur�ckzuf�hren war.

Wie geht es Ihnen gesundheitlich mit dieser Ern�hrung?

Mir geht es prima. Ich treibe nebenbei auch sehr viel Sport.

Wie sieht Ihr Morgenessen aus?

Vorzugsweise nehme ich Fr�chte oder Fr�chtem�esli zu mir.

Was servieren Sie Ihren G�sten?

T�rkischen Reis (gratiniert mit Pilzen), Kartoffelgerichte, Gem�se, Salat.

Was war der Ausl�ser f�r Sie, um auf die fleischlose Ern�hrung umzustellen?

Ethische Gr�nde standen zuvorderst, aber ich habe auch Fleisch nicht sonderlich gerne.

Wann gr�ndeten Sie den VgT (Verein gegen Tierfabriken), und weshalb?

Ich habe mich schon mit 20 Jahren mit Tierschutz besch�ftigt, doch die ganze Sache sah mir zu hoffnungslos aus. Ich wurde aber immer mehr hineingezogen. So stellte ich selbst etwas auf die Beine. Vor rund 10 Jahren gr�ndete ich den VgT. Es war aber �berhaupt nicht in meiner Absicht. H�tte ich mich jedoch zur�ckgezogen, w�re ich mir mit meinem Wissen um die Missst�nde als Verr�ter vorgekommen.

Was haben Sie urspr�nglich gelernt?

Bauingenieur, nun bin ich hauptberuflich f�r den VgT im Einsatz.

Wie viele Personen umfa�t zur Zeit der VgT?

Es geh�ren ca. 10`000 Personen dazu. J�hrlich kommen durchschnittlich 1`000 Personen hinzu.

Wie hoch bel�uft sich die Auflage der VgT-Nachrichten?

Es gibt 200`000 Auflagen pro Ausgabe, davon gehen 10`000 an die Abonnenten, die restlichen 190`000 Hefte werden im jeweiligen Kanton, in welchem ein besonderer Prozess oder ein Verfahren l�uft, gratis gestreut, um darauf aufmerksam zu machen. An Weihnachten werden sogar 500`000 VgT- Hefte gedruckt.

Wie viele Male waren Sie mittlerweilen schon vor Gericht?

Ca. 30 Mal wurde ich aufgeboten, davon wurde ich einmal rechtskr�ftig verurteilt wegen Ehrverletzung gegen�ber einem St. Galler Kantonstierarzt.

Welche Religion haben Sie?

Fr�her war ich evangelisch.

Welche Religionen sch�chten?

Die Juden (Rabbiner- j�dische Theologen) und die Moslems sch�chten, die Moslems jedoch haupts�chlich nur aus Tradition.

Welche Tiere werden gesch�chtet?

Das sind K�he, Schafe, K�lber und H�hner.

Worin liegt der Unterschied von Schlachten und Sch�chten?

Beim normalen Schlachten wird das Tier elektrisch oder mit Bolzenschuss bet�ubt. Nur bei Fehlleistungen kommt das Tier wieder zum Bewusstsein. Beim Sch�chten jedoch sind die Tiere bei vollem Bewusstsein.

Wird in der Schweiz noch gesch�chtet?

In der Schweiz ist Sch�chten verboten. Die Juden importieren das gesch�chtete Fleisch aus Frankreich. In der Schweiz werden in Luzern noch H�hner gesch�chtet und �fters wird auch illegal, versteckt gesch�chtet.

Halten Sie Haustiere?

Fr�her hatte ich Schweine, Schafe, Kaninchen und H�hner, um mich mit ihrem Lebensverhalten zu besch�ftigen. Daf�r habe ich heute keine Zeit mehr. Ich habe nur noch zwei frei herumlaufende Enten, welche mir die Schnecken im Garten fressen.

Wie lange gibt es schon Vegetarier?

Vegetarier gibt es schon seit es Menschen gibt. Unsere Vorfahren, die Affen, waren schon Vegetarier. Die Urmenschen, die in Afrika lebten, ern�hrten sich von Fr�chten. Erst als sie den Norden eroberten, wo es um einiges k�lter war, assen sie Fleisch um zu �berleben. Daf�r mussten sie mit einem kurzen Leben bezahlen. Auch die alten Griechen waren schon immer Vegetarier.

 

12.2 Interview mit Herrn Pichler

3. 10. 1999 14.30 Uhr - 16.15 Uhr

Wie ern�hren Sie sich?

Ich esse seit ca. 6 Jahren veganisch, davor ern�hrte ich mich 10 - 15 Jahre vegetarisch.

Wie haben Sie sich in der Kindheit ern�hrt?

Ich ass unter anderem auch Fleisch. Fleischloses Essen kam gar nicht in Frage.

Essen Ihre Verwandten vegetarisch, wie reagieren sie auf Ihre Einstellung?

Ich habe zwei Br�der, welche um die selbe Zeit wie ich aufgeh�rt haben Fleisch zu essen. Meine Eltern essen Fleisch, doch sie werden langsam einsichtig durch mein Verhalten. Eine Familie habe ich nicht, daf�r habe ich keine Zeit.

Was war der Ausl�ser, auf fleischlose Ern�hrung umzustellen und wie alt waren Sie zu diesem Zeitpunkt?

Durch ein Yoga Buch habe ich erfahren, dass es m�glich ist, sich so zu ern�hren. Ich las es mit ca. 16 Jahren.

Wie kochen und essen Sie f�r sich?

Am Morgen esse ich Fr�chte. Am Mittag nehme ich Salat, Brot, oder etwas Gekochtes wie Teigwaren oder Kartoffeln ein und am Abend esse ich wieder Salat oder Gekochtes. Ich esse nur sehr ungern ausw�rts, und wenn schon, dann nehme ich mir mein Essen lieber selber mit.

Was bekommt der Besuch von Ihnen aufgetischt?

Ich koche z.B. Polenta oder Teigwaren. Zum Teil nehme ich auch Fleischersatze wie Cornature oder Vegusto Produkte.

Wie geht es Ihnen gesundheitlich mit dieser Ern�hrung?

Es geht mir gut, ich habe keine Probleme damit.

Ist es m�glich, durch fleischlose Ern�hrung Eiweissmangel zu bekommen?

Nein, ist man nat�rlich satt, so ist ein Eiweissmangel auszuschlie�en.

Welche Religion haben Sie?

Urspr�nglich war ich Katholik, jetzt bin ich freier Christ.

Wie stehen Sie zum Sch�chten?

Ich bin ebenso dagegen, wie gegen das normale Schlachten.

Haben sie schon einen Prozess hinter sich?

Nein, ich wurde noch nie damit konfrontiert.

Haben Sie schon Drohbriefe oder -telefonate bekommen?

Direkte Drohungen bekam ich nicht, aber Briefe, in welchen sich Leute �ber mein Benehmen oder �ber meine Meinung nervten. Wenn ein Absender angegeben war, versuchte ich zu antworten.

Wer gr�ndete das Vegi-B�ro Schweiz und wann?

Das Vegi-B�ro Schweiz wurde von Andreas L�ufer, Leiter der Schweizer Reformjugend, gegr�ndet. Das war vor ca. 25 Jahren.

Welchen Beruf haben Sie urspr�nglich erlernt?

Ich war Informatikingenieur HTL.

Wann haben Sie die Leitung des Vegi-B�ros �bernommen, welche Stellung haben Sie dabei genau?

Ich bin seit dem 8. August 1993 Leiter des B�ros. Ich bin ebenfalls der Pr�sident von der Schweizerischen Vereinigung des Vegetarismus.

Was organisieren Sie f�r die �ffentlichkeit?

Es gibt vor allem Standaktionen, z.B. an der Biomedika oder so.

Welche Bev�lkerungsgruppe ist bei Vegetariern am meisten anzutreffen?

Junge, gebildete Frauen leben am ehesten so.

Wie lange gibt es schon Fleischesser?

Seit das Feuer entdeckt wurde, essen Menschen Fleisch, also seit ca. 10`000 Jahren.

Halten Sie Haustiere?

Nein, aber als Kind hatte ich Schildkr�ten und Kanarienv�gel.

Sind Sie �berzeugt vom Cornature der Migros?

Ja, es ist eine gute Sache. Schade ist jedoch, dass au�er bei Seitanprodukten �berall Eiwei� darin enthalten ist, was f�r den Veganer zum Essen ungeeignet ist.

Welche Vegusto-Artikel sind empfehlenswert?

Am besten schmecken Rauch- und Majoranw�rste, Braten und Aufschnitt.

Wer hat die Rezepturen der Vegusto-Artikel, welche auch in der Sojana ben�tigt werden, erfunden und zusammengestellt?

Das ist Kurt Inglin.

Woraus sind Vegusto-Produkte haupts�chlich zusammengesetzt?

Die wichtigsten Stoffe sind Bioweizeneiweiss, Raps�l und Wassergew�rze.

Wie viele Personen arbeiten f�r die Vegusto-Produktion?

Zur Zeit arbeitet nur Andreas L�ufer daf�r. Kommen aber viele Auftr�ge herein, kommen noch K�thi Wigerth und ich oder andere Arbeitskr�fte hinzu.


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