18. Oktober 2011 Grausame Pelzmode von Claudia Zeier Kopp, Vizepräsidentin VgT
Während der kalten Jahreszeit sieht
man wieder zuhauf Pelze und allerhand Kleidungstücke, Schuhe und
Accessoires mit Pelzbesatz. Was aber für entsetzliches,
unfassbares Tierleid hinter den
Pelzmänteln, Pelzjacken, Pelzkrägen
und Pelzbordüren steckt,
ignorieren die egoistischen Pelz-TrägerInnen – was will man sich
denn unnötig belasten mit solch schrecklichen Informationen und
Bildern („ach, ich ertrage es nicht, mir diese grässlichen
Bilder anzusehen!“, bekomme ich immer
wieder zu hören)?
Es scheint diesen
Damen und Herren absolut egal zu sein, obwohl heute jeder schon
einmal von den Grausamkeiten in der Pelzindustrie gehört hat,
und wer davon weiss und nur einen kleinen Funken von Mitgefühl
für andere Lebewesen in sich trägt, wurde sein/ihr Pelz sofort
ablegen! Fots PETA:
Angesichts des unglaublichen Massenverbrechens (eine bessere
Bezeichnung gibt es dafür nicht) an den Pelztieren, ist es umso
unverständlicher und nicht nachvollziehbar, dass der
Ständerat anfangs März 2011 das Importverbot von Pelzen
aus tierquälerischer Haltung abgelehnt hat. Was sind das für
unmenschliche und herzlose Politiker, die solche Tierquälereien,
die nachstehend beschrieben werden, weiterhin gutheissen und
akzeptieren? Das sind kaltblütige Politiker, die nur die
Interessen der Pelzindustrie vertreten.
Pikant an der ganzen Sache: die zuständige Kommission für Wirtschaft, Bildung und Kultur (WBK) empfahl die Ablehnung des Importverbotes aufgurnd einer "Beratung" durch den Schweizerischen Pelzfachverband Swissfur, der natürlich aus wirtschaftlichen Gründen von Anfang an ein Importverbot abgelehnt hatte.
Was Swissfur stattdessen vorschlägt
ist eine Deklarationspflicht, die aber keineswegs verhindern
würde, dass weiterhin Pelze aus tierquälerischer Produktion in
der Schweiz verkauft werden. Das weiss auch Swissfur,
denn durch die Globalisierung des Pelzhandels ist es kaum noch
möglich festzustellen woher Pelzprodukte ursprünglich stammen.
Selbst wenn ein Etikett sagt, ein Pelz sei in Europa
hergestellt, ist es höchst wahrscheinlich, dass die Tiere dafür
andernorts gezüchtet und geschlachtet wurden - häufig auf
chinesischen Pelzfarmen.
Beim Endprodukt kann meist nur noch
der Fachmann
Echt von Falsch unterscheiden,
denn
es wird raffiniert getarnt,
gefärbt, geschoren und gewoben, und verschiedene Fellarten
werden kombiniert. Bilder aus deutschen Pelzfarmen (zur Verfügung gestellt von Soylent Networks):
Fotos Soylent Networks aus deutscher Pelzfarm
Fotos Soylent Networks aus deutscher Pelzfarm
Diese Fakten lassen die Aussagen von
Thomas
Aus
der
Au,
Zürcher
Kürschner
und
Vizepräsident
des Schweizer
Pelzfachverbandes
(Swissfur),
wie ein Hohn und geradezu
zynisch wirken. Im
Tages-Anzeiger vom 19. Mai 2011 meinte Aus der Au: "Wer ein
schönes Fell will, muss
seine Tiere gut halten." Mehr
als 99
Prozent
der
Tierfarmen
in
Europa würden sich an die
Vorgaben des Tierschutzes halten, denn auch in Dänemark und
Finnland, wo zwei Drittel der Pelze herkommen, gebe es
Tierschutzgesetze. China sei halt eine andere Geschichte, dazu
könne er
nichts
sagen, weil
er noch
nie
in China gewesen sei, so
Thomas Aus der Au. Diese hinterlistige Irreführung der Konsumtenten erinnert an die anloge Lüge der Aggrolobby, welche das Verbot der Käfighaltung von Legehennen lange mit der Behauptung bekämpfte, nur gut gehaltene Hühner würden eine maximale Legeleistung erbringen. Hinterlistig ist dies Lüge, weil sie Laien - und das sind die meisten Konsumenten - einleuchtend zu sein scheint. Die Wahrheit ist aber eine andere: Legehennen sindDiese hinterlistige Irreführung der Konsumtenten erinnert an die anloge Lüge der Aggrolobby, welche das Verbot der Käfighaltung von Legehennen lange mit der Behauptung bekämpfte, nur gut gehaltene Hühner würden eine maximale Legeleistung erbringen. Hinterlistig ist dies Lüge, weil sie Laien - und das sind die meisten Konsumenten - einleuchtend zu sein scheint. Die Wahrheit ist aber eine andere: Legehennen sind derart auf maximale Legeleistung gezüchtet, dass die genetisch ihre stärkste Seite ist, welche bei schlechter Haltung zuletzt versagt. Vorher fallen den Hühnern - wie der VgT immer wieder dokumentiert (www.vgt.ch/doc/huehner) die Federn aus. Diese Hochzuchthühner können nicht anders als legen, legen, legen .... bis sie quasi tot umfallen. Im jungen Alter von nur 15 Monaten werden die meisten Legehennen - bis zum Geht-nicht-Mehr ausgebeutet - als Abfall entsorgt und durch Junghennen ersetzt.
Tatsache ist aber, dass es weltweit
keinen „tierfreundlich produzierten“ Pelz gibt. Und wie bei
jeder Massentierhaltung
und Massenproduktion bleibt
auch bei der Pelzindustrie der Tierschutz auf der Strecke.
Deshalb
entsprechen die Aussagen von Thomas Aus der Au nicht der
traurigen Realität und dienen nur dazu, das Pelzgeschäft am
Laufen zu halten. Jeder Pelzmantel repräsentiert das unglaubliche Leiden von bis zu mehreren Dutzend Tieren, ob in Fallen gefangen oder auf Pelztierfarmen grossgezogen.
Das Pelztragen wird zunehmend
verpönter und kommt immer mehr in Verruf. Den reichen – oder
auch nicht so reichen
- dekadenten PelzträgerInnen,
die sich
immer noch getrauen, ihre
Pelze (die manchmal bis zum Boden reichen) zur Schau zu stellen,
müssen immer wieder daran erinnert werden, an was für einem
Massenverbrechen sie sich mitschuldig machen:
Wegen ihrem egoistischen
Pelzkauf werden jährlich Abermillionen von Pelztieren, die
genauso Leid, Schmerz, Freude und Trauer empfinden wie Menschen,
buchstäblich zu Tode
gefoltert.
China liefert mehr als die Hälfte aller fertigen Pelzkleidung, die für den Verkauf nach Europa importiert werden. China liefert mehr als die Hälfte aller fertigen Pelzkleidung, die für den Verkauf nach Europa importiert werden.
Etwa die Hälfte aller Pelzmäntel, die verkauft werden, stammt
von Tieren in Gefangenschaft, die auf den Pelztierfarmen
gezüchtet, grossgezogen und getötet werden. Pelztier-Unternehmen
reichen von kleinerem Familienbetrieb mit ca 50 Tieren bis zu
Grossbetrieben mit Tausenden von Tieren. Ob grosse oder kleine
Betriebe, dass Leid der Tiere ist auf der ganzen Welt durch die
standardisierten Käfige dasselbe. Genauso wie bei anderen
Massentierhaltungen, orientieren sich auch Pelzfarmen am
maximalen Profit, was den Tierschutz völlig untergräbt.
Der weitaus grösste Teil aller auf Farmen gehaltenen Pelztiere
sind Nerze, Füchse, Kaninchen, Chinchillas, Marderhund und
Iltis. Die
Tiere werden in kleinen Käfigen gehalten – oftmals befinden sich
bis zu vier Jungtiere in einem Käfig. Diese extreme Enge
bedeutet ganz besonders für Nerze, die in der Natur Einzelgänger
sind, enormen Stress, was zu einem selbstverstümmelnden
Verhalten führt, wie das Beissen ins eigene Fell und den eigenen
Schwanz.
Stereotypes
Verhalten, wie das verzweifelte Hin- und Herlaufen
(Fachausdruck: Ethnopathien, dh haltungsbedingte stereotype
Bewegungen - eine schwere psychische Erkrankung), soweit dies überhaupt in den engen
Käfigen möglich ist, ist auf den Pelzfarmen keine Ausnahme,
sondern die Regel. Für weitere Verletzungen sorgen die of
rostigen Drähte der Käfige (Fachausdruck: Technopathien).
Füchse, die dicht gedrängt gehalten werden, neigen zu
Kannibalismus und beissen einander gegenseitig.
Muttertiere, die sich in den engen Käfigen nirgends verstecken
können, um in Ruhe zu gebären, töten ihre Jungen oft direkt nach
der Geburt. Tiere, die in ihrer unendlichen Angst und dem
Dauerstress unter Psychosen leiden, kauen an ihren eigenen
Gliedmassen (manchmal bis auf die Knochen) und werfen sich mit
aller Wucht wiederholt an die Käfigstangen: Verzweifelte,
hoffnungslose Versuche, ihrem grausamen Schicksal zu entrinnen.
Die Käfige auf den Pelztierfarmen befinden sich meistens in offenen Schuppen, die kaum Schutz vor Kälte, Nässe, Wind und Hitze bieten. Die Tiere sind jedem Wetter praktisch schutzlos ausgeliefert. Die Hitze setzt den Nerzen besonders zu, denn ihr Organismus ist nicht in der Lage, selbstregulierend für eine Abkühlung zu sorgen - für die Abkühlung bräuchten die Nerze ein Wasserbad.
In der Natur verbringen Nerze ca 60 % ihrer Zeit im Wasser, denn
ohne Abkühlung leiden die Tiere unter Übelkeit, Erbrechen und
Schwindel. Da es auf den Pelzfarmen keine Abkühlungs-Möglichkeit
gibt, können bis zu 10 % der Tiere an den Folgen der Überhitzung
qualvoll zu Grunde gehen.
Grausame Tötungsmethoden
Die Tötungsmethoden, die bei den Pelztieren angewendet werden,
sind unvorstellbar grausam. Bei der Tötung wird nur darauf
geachtet, dass der Pelz möglichst unbeschädigt und dessen
Qualität erhalten bleibt. Dazu ist den Pelzfarmern jede Methode
recht, egal wie viel das Tier dabei leidet.
Jedem Tierfreund dreht es schon bei diesen Tötungsmethoden
bereits den Magen, und es ist kaum vorstellbar, dass es noch
Schlimmeres gibt. Leider ist es aber so, denn viele Pelztiere
sind noch am Leben und kämpfen verzweifelt, während Farmarbeiter
sie an den Beinen oder Schwänzen aufhängen, um sie - bei
lebendigem Leibe! – zu häuten.
Bevor die Tiere bei lebendigem Leibe gehäutet werden, schleift man sie brutal aus ihren Käfigen und wirft sie zu Boden, wo die Arbeiter mit Metallrohren auf sie einschlagen. Eine andere Methode ist, dass die Tiere solange gegen harte Gegenstände (wie zB auf einen harten Boden oder gegen eine Mauer) geknallt werden bis sie das Bewusstsein verlieren. Diese Methode führt zu unzähligen Knochenbrüchen und unsäglichen Schmerzen, aber häufig nicht zum sofortigen Tod. Manche Tiere bleiben nur vorübergehend bewusstlos, wachen wieder auf und müssen mit ansehen wie andere Leidensgenossen bei lebendigem Leibe gehäutet werden - bis sie selbst an der Reihe sind.
Tiere, die sich zu heftig wehren und eine bequeme „saubere
Häutung“ verhindern, werden von den Arbeitern so lange getreten
und geprügelt, bis sie endlich „Ruhe“ geben. Nach der Häutung werden die nackten, blutenden Tierkörper auf Stapeln von bereits gehäuteten Leidensgenossen geworfen. Die Tiere, die auf den Stapeln noch am Leben sind (und das sind keine Einzelfälle) atmen in kurzen Stössen und sind manchmal sogar noch in der Lage ihre Augen zu bewegen und zu blinzeln - als blutende, enthäutete, noch lebenden Kadavern! Bei einigen Tieren schlägt das Herz noch 5-10 min lang, nachdem sie gehäutet wurden. Das muss man sich mal vorstellen: Was für grässliche, unbeschreibliche schmerzhafte Qualen müssen diese Tiere durchmachen, nur damit egoistische Menschen Pelze tragen können!
Gehäutete Nerze (Foto PETA)
Kaninchenpelz Immer mehr Menschen haben Mühe bei dem Gedanken, einen Pelzmantel zu tragen, für den zB ca 30-40 Nerzen ihr Leben auf schlimmste Art und Weise hergeben mussten.
Was ist aber mit dem Pelzbesatz an diversen Kleidungsstücken,
Schuhen, Hüten oder Spielzeuge für Heimtiere (zB Spielmaus für
die Katze)?
Weil Kaninchenfell oft günstiger ist, als die Häute anderer
Tieren, werden meist Kaninchenpelz für Pelzbesatz und
Pelzaccessoires verwendet. Generell herrscht die Meinung, dass
es ganz in Ordnung ist, Kaninchenpelze zu verwenden, weil diese
sowieso nur ein Nebenprodukt
(wie zB das Leder vom Rind)
der Fleischindustrie sind. Das stimmt aber nicht, denn bei der
Kaninchenzucht wird klar zwischen Fleisch- und Pelzproduktion
unterschieden.
Das Tierleiden in den Kaninchen-Pelzbetrieben ist entsetzlich.
Ähnlich wie Hühner in Legebatterien werden die Kaninchen in
winzigen Drahtgitterkäfigen gehalten. Der Boden der Käfige
besteht nur aus Gitter, damit Kot und Urin hindurch fallen
können. Durch die anfallenden Exkremente, die lange auf dem
Boden in den Zuchthallen liegen bleiben, entwickeln sich starke
Ammoniakdämpfe, unter denen die Tiere noch zusätzlich Leiden.
Die
Kaninchenrasse
„Rex“ wird nur wegen ihrem
Fell gezüchtet und getötet.
Die
ersten 4-5 Wochen ihres Lebens bleiben die Rex-Jungen bei der
Mutter, dann kommen sie in einen Gruppenkäfig, mit
gleichaltrigen Jungtieren,
bis sie 7-8 Wochen alt sind.
Ab dann müssen sie allein und isoliert in einem kleinen
Einzelkäfig leben (etwa in der Grösse von zwei Schuhschachteln),
damit sie sich nicht gegenseitig den Pelz beschädigen. Wenn sie
das Alter von 8-9 Monaten erreicht haben, bekommen die
Rex-Kaninchen ihren Winterpelz und werden dann getötet.
Auch
die
Rasse „Orylag“ wird vorwiegend für die Pelzbranche gezüchtet.
Die Muttertiere gebären ca 5-12 Jungen pro Wurf – und in nur 3-7
Tagen nach dem Gebären werden diese schon wieder geschwängert!
Die
Babies bleiben bei der Mutter die ersten 4 Wochen, bis 7 Wochen
werden sie mit anderen Jungen in Gruppen gehalten, dann kommen
auch sie – wie die
Rex-Kaninchen
-
in die Einzelhaft, bis sie
schliesslich im Alter von ca 20 Wochen geschlachtet werden.
Der Pelz
dieser Tiere ist sogar unter dem Namen „Orylag“ patentiert und
die Pelzindustrie beliefert auch grosse Designernamen wie
Channel, Fendi, Dior, Hermes, usw. Lediglich die weissen Mastkaninchen werden nur zur Fleischgewinnung gezüchtet - und was bei deren Fellen nach der Schlachtung noch verwendbar bleibt, wird für die Herstellung von irgendwelcher Ramschware verhökert. Die Mastkaninchen werden, nachdem sie die ersten 4-5 Lebenswochen bei der Mutter verbracht haben, in Gruppen in Mastkäfig-Batterien gehalten, bis sie 10-12 Wochen alt sind und das Schlachtgewicht von ca 2 kg erreicht haben. Die Gruppenhaltung auf engstem Raum ist nur möglich, weil die Tiere bereits in einem so jungen Alter getötet werden, bevor sie in die Pubertät kommen, wo sie aneinander geraten würden.
Die Mastkaninchen-Muttertiere gebären
bis zu 11 Mal pro Jahr Junge – nach der Geburt werden diese
bereits nach ca einer Woche wieder geschwängert (als
Gebärmaschinen missbraucht). Nach einem Jahr
sind diese Tiere oft schon derart erschöpft vom dauernden
Gebären,
dass
sie nicht mehr profitable genug sind und „entsorgt“ werden (wie
„alte“ Legehennen, die im jungen Alter von nur 15 Monaten
ausgedient haben, weil sie nicht mehr genug Eier legen).
Sämtliche Kaninchenrassen in Zuchtbetrieben haben zeitlebens nie die Möglichkeit nach ihren Bedürfnissen zu leben, weder in der Gruppenhaltung noch in der Einzelhaft. Dabei sind Kaninchen bewegungsfreudige, soziale, saubere, schlaue und sensible Tiere, die auch individuelle Persönlichkeiten haben – wie Kaninchenhalter, die ihre Tiere artgerecht halten, immer wieder berichten. Mehr über Kaninchen: www.vgt.ch/doc/kaninchen. Nicht nur die Haltung der Kaninchen ist grausam, sondern auch deren Schlachtung. Man bricht ihnen das Genick oder schlägt ihnen brutal den Schädel ein, bevor sie an den Pfoten aufgehängt werden und der Kopf vom Rumpf abgetrennt wird. Viele Tiere sind nicht sofort tot. Oft noch zappelnd hängen sie an einem Fliessband und erleben bei vollem Bewusstsein wie ein elektronisch betriebenes Messer ihnen der Hals aufschlitzt (ähnlich wie bei der üblichen Fliessbandschlachtung von Legehennen und Masthühnern).
In China gibt es auch eine
florierende, grausame Hunde- und Katzenfell-Industrie, wobei
solche Felle häufig als „Kaninchenpelz“ deklariert
werden,
bevor diese auf dem westlichen Markt landen. Für den Konsument
ist es nicht erkennbar, welches Tierfell für den Pelzbesatz von
gekauften Kleidungsstücken, Schuhen oder Accessoires verwendet
wurde.
Schlimmste Qualen beim
Fallenstellen
Obwohl heute die meisten Pelze von
Tieren aus den grausigen Pelz-Tierfarmen stammen, töten auch
Jäger mit Fallen weltweit jährlich Millionen von Waschbären,
Wölfen, Rotluchsen,
Opossums, Sumpfbiber, Otter
und andere Pelztiere.
Es gibt aber auch Menschen, die rein als "Sport" und
Freizeitvergnügen Fallen stellen - ähnlich wie ganze Familien
sich einen Ausflug zum Familienfischen "gönnen" (siehe:
www.vgt.ch/vn/0901/blausee.htm);
nicht weil sie die Fische dringend als Nahrung bräuchten,
sondern nur als Gaudi. Die ganze Familie vom Grossvater bis zum
Kleinkind darf am Spass mitmachen und am Quälen und Töten der
Fische teilhaben.
Pelztiere, die in Fallen landen, lebten - ganz im Gegensatz zu
den Tieren auf den Pelzfarmen - wenigstens in der Freiheit, bis
die Falle zu schnappte. Der Tod ist aber häufig nicht weniger
grausam, als auf den Pelzfarmen. Es gibt verschiedene Arten von Fallen. Die am häufigsten verwendete ist die Tellereisen-Falle. Tritt ein Tier auf ein Tellereisen, schnappen die Klauen der Falle mit starken Federn am Bein oder am Fuss des Tieres zu. Die Messer der Falle graben sich, oft bis zum Knochen, in das Fleisch des Beines oder in den Fuss ein. Bei dieser Verstümmelung durchlebt das Tier einen verzweifelten, hoffnungslosen Kampf und unvorstellbare Schmerzen, während es versucht, sich aus der Falle zu befreien.
Muttertiere kämpfen oftmals unerbittlich, damit sie zu ihren
Jungen zurückkehren können. Das geht manchmal so weit, dass die
Tiere sich ihr Bein abkauen, um wieder in Freiheit zu gelangen.
Der Kampf in der Falle kann sich über mehrere Stunden, manchmal
auch Tage, hinziehen. Oftmals stirbt das Tier vor Erschöpfung,
bevor die Fallensteller zurückkommen.
Tiere, die es schaffen, der Tellereisen-Falle zu entkommen,
indem sie Bein oder Fuss abbeissen, sterben langsam und qualvoll
an Blutverlust und Infektionen, oder werden - erschöpft und
schutzlos ausgeliefert - von anderen Tieren oder allenfalls
Jägern getötet.
Obwohl die Tellereisen-Fallen vielerorts verboten sind, können
sie trotzdem noch gekauft werden - und werden auch weiterhin
eingesetzt. Denn wer kontrolliert schon, ob das Verbot wirklich
eingehalten wird? Wie überall im Tierschutz, bleiben auch im
Pelztier-Bereich Gesetze toter Buchstaben und werden kaum
durchgesetzt. Deshalb kommt es immer wieder vor, dass auch
Haustiere in solche Fallen geraten und grausam verenden (was
oftmals Tage dauern kann), wenn sie nicht rechtzeitig gefunden,
befreit und verarztet werden. Fallensteller nennen diese Tiere
"Abfallprodukte", weil sie keinen Profit abwerfen.
Da viele in den Fallen gefangene Tiere von Raubtieren
verstümmelt werden, bevor die Fallensteller sie einsammeln,
werden häufig auch so genannte "Stangenfallen" verwendet. Eine
Stangenfalle ist eine Art Tellereisen, das an einem Baum oder
einer Stange festgemacht wird. Tiere, die in diese Fallen
geraten, werden in die Luft hochgerissen und bleiben dort
hängen, bis sie entweder jämmerlich sterben oder die
Fallensteller sie töten. Die Stangenfalle verringert auch die
Chancen des Opfers, sich aus der Falle zu befreien.
Weitere Arten von Fallen sind Conibear- und Unterwasserfallen.
Conibear-Fallen zertrümmern das Genick der Tiere. Es dauert 3-8
min, bis die Tiere in diesen Fallen ersticken. Opfer von
Wasserfallen, zB Bieber und Bisamratten, erleiden einen
qualvollen Tod durch Ertrinken - der Todeskampf kann bis zu 9
min dauern.
Tiere, die in den Fallen überlebt haben, bis die Fallensteller
zurückkehren, müssen noch weitere Qualen durchmachen. Damit der
Pelz der Tiere nicht beschädigt wird,
Sie werden meistens brutal totgeschlagen oder
totgetreten. Die Methode des Tottretens geht folgendermassen vor
sich: der Fallensteller stellt sich auf den Brustkorb des
Tieres, konzentriert sein Gewicht auf die Herzgegend, beugt sich
nach unten, packt die Hinterläufe des Tieres und reisst es hoch. Die Pelzindustrie behauptet, dass Pelztiere in Fallen zu fangen aus ökologischen Gründen wichtig sei, um Tierbestände in der Natur zu regulieren. Dieses Eingreifen in die Natur ist aber unnötig, weil Tierpopulationen sich selbst regulieren können. Selbst wenn eine Tierpopulation vorübergehend zu stark anwachsen sollte, sei es durch die Einmischung des Menschen oder durch ungewöhnliche Naturereignisse, würde sich eine betroffene Tiergruppe mit der Zeit wieder auf ein natürliches Mass einpendeln und ins Gleichgewicht kommen. Die Natur sorgt durch Krankheit und Hunger in der Regel dafür, dass nur überlebensfähige Tiere am Leben bleiben.
Das Fallenstellen reisst die wild lebenden Tierpopulationen
auseinander, weil gesunde, überlebensfähige Tiere, oftmals auch
die Eltern von Jungtieren, getötet werden. Gesunde Tiere in der
Natur zu töten dient in erster Linie der Pelzindustrie und
nicht, wie immer wieder propagiert wird, der Regulierung von
Tierpopulationen. Obwohl die Anzahl der Fallensteller generell gesunken ist, erleiden immer noch jährlich Millionen von Pelztieren einen grausamen Tod in Fallen. Deshalb ist die einzige Lösung: Pelze oder Kleider, Schuhe und andere Waren mit Pelzbesatz boykottieren, das heisst weder kaufen noch tragen!
Das Robbenschlachten Das jährliche Abschlachten der Robben in Kanada ist weltweit das grösste Massaker an Meeressäugern.
Die Jäger verwenden Hubschrauber, um festzustellen, wo die
Robben sich aufhalten. Dann spüren sie die Tiere auf, um sie zu
töten. Die Robbenmütter, die ihre Kinder nicht im Stich lassen
wollen, bleiben meist bei ihnen, um sie zu verteidigen. In
solchen Fällen werden zuerst die Mütter vor den Augen ihren
verängstigten Babies beseitigt, damit die Schlächter in „Ruhe“
die Jungtiere, die noch zu jung sind um zu flüchten oder sich zu
verteidigen, töten und häuten können. Die Robbenbabies sind bei
der Tötung erst wenige Wochen alt.
Auch bei der Robbenschlacht werden grausame Tötungsmethoden
angewendet. Die Babyrobben werden erschlagen, ertränkt oder
erschossen. Die meist angewendete Methode ist das Erschlagen.
Mit Knüppeln aus hartem Holz, ähnlich wie Baseballschläger,
versuchen die Jäger die Tiere durch einen gezielten Schlag
bewusstlos zu machen oder ihren Schädel zu zertrümmern. Dabei
reicht in der Regel einen Schlag nicht, sondern oftmals braucht
es 2-3 wuchtvolle Schläge. In Angst und Schock versetzt,
versuchen die Robben sich tot zustellen, um weiteren Schlägen
und Schmerzen auszuweichen - und werden dann oftmals bei
lebendigem Leibe gehäutet. Robbenjäger benutzen manchmal auch einen Knüppel mit einem langen Metallhaken, so genannte „Hakapiks“. Jährlich gehen solche Fotos durch die Presse, wo man Jäger mit Hakapiks abgebildet sieht, die gnadenlos auf kleine verängstigte Robbenbabys einschlagen. Hakapiks töten die Robben schneller als die Holz-Knüppel. Ein Schnitt durch die Blutgefässe der Vordergliedmassen soll dafür sorgen, dass das Tier ausblutet und nicht mehr das Bewusstsein erlangt. Weil Hakapiks das Fell beschädigen können, wird von dieser Taktik aber nur selten Gebrauch gemacht. Ist die Robbe etwas älter und hat schon eine Fettschicht zulegen können, dann durchdringt der Metallhaken lediglich diese Fettschicht und das Tier wird nicht getötet - so werden auch bei der Hakapik-Methode viele Tiere bei lebendigem Leibe gehäutet.
Auch wenn Gewehre bei der Schlacht eingesetzt werden, garantiert
das noch lange nicht, dass die Tiere beim Häuten nicht mehr am
Leben sind.
Ausgewachsene Robben werden oft in Unterwasser-Fallen gefangen,
wo sie dann langsam und qualvoll ertrinken. Obwohl inzwischen
verboten, wird diese Methode immer noch eingesetzt. Die
Robbenjäger müssen kaum Kontrolle befürchten, denn das
Abschlachten der Tiere wird behördlich höchst selten überprüft. So sind die armen Tiere ihren Schlächtern und den schlimmsten Grausamkeiten erbarmungslos ausgeliefert. Alles nur wegen ihrem Pelz! Die EU hat zwar inzwischen ein Importverbot für Robbenprodukte erlassen. Was ein Importverbot wert ist, wissen wir ja – es werden immer wieder Wege gefunden, um Importverbote zu umgehen.
"Umweltfreundlicher"
Pelz?
Der skrupellose Pelzindustrie ist jedes Mittel recht, um das
Geschäft am laufen zu halten. Wie oben schon erwähnt, propagiert
die Pelzindustrie, dass sie mit dem Töten von Pelztieren der
Umwelt einen Dienst erweise - und versucht sich auf diesem Wege
ein "umweltfreundliches grünes Image" zu verleihen. So soll auch
von der Tatsache abgelenkt werden, dass der Grossteil der
verkauften Pelze von Tieren auf Pelzfarmen stammen.
Die Pelzproduktion ist in Wahrheit
alles andere, als umweltfreundlich.
So müssen zB Unmengen
von Futtermittel auf die Farmen transportiert werden, es braucht
Elektrizität für Gebäude und Tötungsapparate, Antibiotika und
Impfstoffe werden eingesetzt und Unmengen von Kadavern müssen
abtransportiert und entsorgt werden. Pelzfarmen verursachen
jährlich tonnenweise Abfall! Hinzu kommt noch die Tatsache, dass Pelze, wie auch alle anderen Tierhäute, mit zum Teil ätzenden, mitunter nicht ungefährlichen Chemikalien behandelt werden müssen, damit diese nicht anfangen zu stinken, zu verschimmeln und zu verrotten.
Bevor Pelze in den Läden landen, werden diese in diversen
Chemikalien eingelegt, gefärbt, gebleicht und getönt. Viele der
Stoffe, die während dieses Prozesses verwendet werden, können
Hautirritationen hervorrufen und Allergien auslösen. Eines der
verwendeten Chemikalien (sechswertiges Chrom) gilt laut der
amerikanischen Umweltschutzbehörde sogar als Giftmüll!
"Umweltfreundlicher" Pelz? Die Aussage der Pelzindustrie, ihre
Produkte seien umweltfreundlich, soll die Konsumenten davon
überzeugen, Pelze weiterhin zu kaufen. So soll sich der
Pelzkäufer in angeblicher "Sicherheit" wiegen, dass es völlig in
Ordnung ist, sich in Pelzen einzuhüllen.
Die Pelzindustrie ist genauso verlogen und gewinnorientiert, wie
die Fleisch-, Tierfutter-,
Fischerei-, Pharma- und
Wollindustrie, nur um einige zu nennen.
Heute braucht niemand mehr Pelz (oder Wolle und Leder) zu tragen
- es gibt genug bequeme, hautfreundliche und auch wärmende
synthetische Materialien, die ohne jegliches Tierleid
hergestellt werden und Pelz in jeder Hinsicht
überlegen sind. Heute wissen die Konsumenten Bescheid über das Leiden auf den Pelzfarmen und die Grausamkeiten des Fallenfangs. Und wer es noch nicht weiss, hat genügend Möglichkeiten, sich zu informieren, wenn er nicht einfach feige und egoistisch wegschauen will.
Wer heute,
trotz diesem Wissen,
immer noch gedanken- und
gewissenlos Pelze kauft und
trägt, macht sich mitschuldig
an dem weltweiten Massenverbrechen an den Pelztieren und kann
sich später nicht die Hände in Unschuld waschen und sagen, er
hätte es halt nicht gewusst… Immer wieder hört man Pelzträger sagen: "Es ist doch meine Entscheidung, ob ich Pelz trage oder nicht!" Aber die direkt Betroffenen, die unzähligen Pelztiere, die Jahr für Jahr ein Leben voller Qualen, Angst, Stress, Schmerzen und letztendlich einen grausamen Tod erleiden müssen, durften nicht entscheiden. |