3. Mai 2002

Briefwechsel mit dem B�lacher Bezirksrichter Andreas Fischer, welcher f�r das Urteil im Zweiten Sch�chtprozess verantwortlich ist

B�lach, 29. April 2002

Sehr geehrter Herr Kessler,
heute ist beim Gericht ein an mich adressiertes Schreiben eines Ehepaares A. u. H.F. aus dem Raum Lenzburg eingegangen. Nachdem Sie in diesem Brief als "Sauhund von Jude" bezeichnet werden (wohl versehentlich, der Ausdruck d�rfte mir gelten..), m�chte ich es nicht unterlassen, Ihnen und Ihrem Rechtsvertreter eine Kopie zukommen zu lassen. Leider handelt es sich nicht um die einzige derartige Schm�hschrift, die wir in letzter Zeit erhalten haben. Das Schreiben zeigt nur allzudeutlich, dass es gewissen Anh�ngern des VgT im Zusammenhang mit dem Sch�chten wohl gar nicht um den Schutz der Tiere geht, sondern um puren Antisemitismus. Die Briefschreiber entlarven sich als Judenhasser und Nazisympathisanten der primitivsten Sorte. Offenbar spricht der Inhalt Ihrer Zeitschrift solche Leute an: haben Sie sich schon Gedanken gemacht, etwas dagegen zu unternehmen?
Mit freundlichen Gr�ssen
Bezirksgericht B�lach
A Fischer

 

Tuttwil, 5. Mai 2002

Herr Fischer,

Ihre blinde Voreingenommenheit gegen mich ist nicht neu und wurde durch Ihr Schreiben vom 29. April 2002 nur best�tigt.

Ihre Partei, die Evangelische Volkspartei EVP, hat in der Vernehmlassung das Sch�chten bef�rwortet. Es ist wohl Ihre Parteitreue, die Sie Ursache und Wirkung verwechseln l�sst, indem Sie vorgeben, nicht das j�dische Sch�chten erzeuge Judenhass, sondern mein Kampf gegen diese blasphemische, barbarische Tierqu�lerei.

Derzeit wird die aktuelle Ausgabe der VgT-Nachrichten in s�mtliche Haushaltungen der deutschen Schweiz verteilt, um die j�dischen Irref�hrungen zum Thema Sch�chten endlich zu entlarven und um auch den stursten Bef�rwortern des Sch�chtens - unter anderen der EVP! - zu zeigen, welch grauenhafte Tierqu�lerei das Sch�chten tats�chlich ist.

Die Druckauflage von 2.6 Millionen ist auf der Zeitschrift deutlich angegeben und zeigt, dass diese breit gestreut und nicht nur an die 20 000 VgT-Mitglieder versandt wird; es k�nnen deshalb Leserreaktionen nicht einfach dem VgT zugeschrieben werden. Unter linken und kirchlichen Spiessb�rgern ist es Mode geworden, sich mit "Toleranz" und "christlicher N�chstenliebe" bis zum Exzess am falschen Ort als "Gutmenschen" in Szene zu setzen - insbesondere wenn es weder Geld noch M�he kostet. Die Tiere eignen sich besonders gut, dieser Politik geopfert (und damit ihrem Elend �berlassen) zu werden, weil sie sich nicht wehren k�nnen und kein Stimm- und Wahlrecht haben. Kommt dazu die christlich-egoistische Anthropozentrik und die damit parallel einhergehende Geringsch�tzung der nichtmenschlichen Tiere. Das ist ein "Rassismus", welcher heutzutage weltweit quantitativ und qualitativ das gr�sste Elend hervorruft - und nicht menschlicher wird, wenn er im Biedermannsrock eines Richteramtes oder einer "christlichen" Partei daherkommt.

Es gibt zwei Gruppen Juden: Normale Juden und Judenhassz�chter. Die Letzteren sind weitgehend identisch mit jenen, die dauernd �ber Antisemitismus jammern, obschon sie ihn eifrig und auf die r�cksichtsloseste Weise provozieren. Daneben gibt es noch nichtj�dische Kreise, welche diese zweite Kategorie heuchlerisch-fanatisch unterst�tzen. Dass es unter solchen Umst�nden zu emotionalen Hassreaktionen aus der Masse kommt, kann nicht erstaunen und ist auch kein VgT-Ph�nomen, sondern kann abseits der �ffentlichkeit �berall beobachtet und geh�rt werden, nicht nur in dem fraglichen Brief an Sie. Solange sich die Masse mit verbalen Ausbr�chen Luft macht und nicht Amok l�uft, kann man noch zufrieden sein.

Ich bin nicht bereit, auf Kritik am bet�ubungslosen Sch�chten zu verzichten, und damit die gefolterten Tiere im Stich zu lassen. Die Juden haben es in der Hand, durch anst�ndiges Verhalten judenfeindliche Reaktionen zu vermeiden, anstatt zu glauben, sich unter dem Schutz des Zauberwortes "Antisemit" alles erlauben zu k�nnen - in der Schweiz und weltweit! "Haben Sie sich schon Gedanken gemacht, etwas dagegen zu unternehmen?"

Erwin Kessler, Pr�sident VgT


News-Verzeichnis

Startseite VgT

Mail an den Verein gegen Tierfabriken Schweiz
Mail an den Webmaster
http://www.vgt.ch/news2002/020503.htm