11. Juli 2003

Trari trara - die Postzensur ist wieder da:

Neu Postzensur gegen den VgT

Vor drei Jahren hat die Post die Zustellung der Zeitschrift "VgT-Nachrichten" verweigert mit der Begründung, es würden darin einzelne Tierhalter namentlich kritisiert. Die Post unterlag mit dieser Zensur vor dem Bundesgericht (siehe www.vgt.ch/justizwillkuer/postzensur.htm). Seither hatten wir Ruhe mit der Post. Nun geht es wieder los. Diesmal sind Briefe betroffen. Da die Post das Monopol auf der Briefpost hat, ist ein Ausweichen zur Konkurrenz nicht möglich.

Der Vorwand für die Zensur, den die Post diesmal anwendet, heisst "nicht korrekte Adressierung" - in gleichen Fällen nur gegen Post des VgT.

Beispiel 1:

Einem Neumitglied in 3953 Leuk-Stadt stellte der VgT ein persönlich adressiertes Couvert mit Vereinsunterlagen zu. Trotz richtiger Adressierung wurde die Sendung von der Post nicht zugestellt, sondern mit dem Vermerk "Adresse und Briefkasten-/Postfach-Anschrift stimmen nicht überein". Dies stellte sich als nachweislich falsch heraus. Der VgT hatte die Adresse dieses Mitlgiedes absolut korrekt abgeschrieben. Auch anhand des Twixtel konnte die Adresse einwandfrei bestätigt werden. Der VgT - durch sich häufende mysteriöse Retouren sensibilisiert - ging der Sache nach: Der betreffende Adressat gehört postalisch zu 3956 Guttet-Feschol, trotzdem erhält er seit Jahren anstandslos alle mit "3953 Leuk-Stadt" adressierte Post. Nur der Brief des VgT wurde nicht zugestellt.

Beispiel 2:

Im kleinen Bündner Dorf Fidaz, das postalisch zu Flims gehört, wohnt ein Kaninchenquäler (siehe www.vgt.ch/vn/0302/fidaz.htm); im Kontakt mit dem VgT zeigte er sich völlig uneinsichtig. Der VgT schickte deshalb allen Einwohner von Fidaz ein Flugblatt zu diesem Fall mit Unterlagen über artgerechte Kaninchenhaltung, damit dieses schlechte Beispiel in diesem Dorf keine Schule mache. Die rund 175 Adressen des Dorfes wurden dem Twixtel entnommen. Rund zwei Drittel der Briefe wurden zugestellt; dann gab es nur noch Retouren. Auf Beschwerde hin meinte der Chef des Postamtes Flims, Ernst Cadosch, das Twixtel sei kein Produkt der Post, sondern der Swisscom und die Adressqualität sei sehr schlecht. Vor zwei Jahren sei die (im Twixtel noch enthaltene) Hausnamen-Adressierung auf Strassenbezeichnung umgestellt worden; er habe die Swisscom mehrmals vergeblich ersucht, die Adressqualität zu verbessern.  Die Swisscom Directories nahm zum Fall wie folgt Stellung: Die Post oder die Gemeinde hätte die Adressänderung (Umstellung von Haus- auf Strassenbezeichnungen) melden sollen; eine solche Meldung sei nicht erfolgt. Und der Gemeindeschreiber von Flims meinte am 16. Juni 2003 dazu: Die Adressumstellung sei der Swisscom gemeldet worden, es habe bei der Swisscom nicht geklappt. "Stichproben im Twixtel haben aber ergeben, dass die meisten Adressen korrigiert sind." Aufgrund der im Juni erschienenen neuen Twixtel-Version haben wir alle Retouren mit den Strassenbezeichnungen neu adressiert und nochmals als Einzelsendungen aufgegeben. Auch diesmal kamen fast alle wieder zurück mit dem Vermerk "Adresse und Briefkasten-/Postfach-Anschrift stimmen nicht überein". Bei  Massensendungen werde nicht nachgeforscht, meinte der Chef des Postamtes Flims. Interessant an dieser Auskunft ist, dass sie durchblicken lässt, dass üblicherweise solche Briefe durchaus zugestellt würden. In diesem kleinen Dorf, wo jeder jeden kennt, ist das zweifellos ohne grosse "Nachforschung" möglich. Und die Sendungen des VgT waren keine Massensendungen, sondern B-Post-Einzelsendungen. Dass es sich um eine gezielte Zensurmassnahme gegen den VgT handelt, zeigt sich daran, dass auch die Sendungen mit Strassenbezeichnungen gemäss dem neuen Twixtel retourniert wurden und kaum mehr jemand in Fidaz jemals Post erhalten würde, wenn dieses Spielchen mit den angeblich ungenügenden Twixtel-Adressen gegen alle Postkunden gleich angewendet würde.- Die Leitung des Postkreises Ostschweiz machte sich die Sache einfach, übernahm einfach die Argumente des famosen Flimser Posthalters, mit der originellen Ergänzung: "Teilweise sind die Adressen zwar vollständig, jedoch fehlt der entsprechend angeschriebene Briefkasten". Fidaz scheint - wenn man der Post glauben darf -, nicht nur einen Kaninchenquäler zu beherbergen, sondern ein Dorf von Dorftrotteln zu sein, die nicht wissen, wo sie wohnen, und wenn sie es wissen, ihre Adresse zwar im Telefonbuch eintragen lassen, aber vergessen, ihren Briefkasten anzuschreiben. Ein Ort offenbar, wo Füchse und Hasen einander gute Nacht wünschen und die Post nur schwerlich hinkommt (wenn der Absender VgT heisst). Die Kaninchen aber, in ihren engen Kästen im dunklen Verliess, erhalten keine Gutnachtwünsche von Fuchs und Haas und auch keine Post - eine sture, politisch gegen den VgT instrumentalisierte Staatspost verhindert dies. Von der Welt vergessen dämmern sie der Schlachtreife entgegen. Die im Dunklen sieht man nicht... Wenn da nicht der VgT wäre. Er wird Mittel und Wege finden, die Sache trotz Postzensur ans Licht zu bringen.


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