22. Dezember 2003
Metzgerlehrlinge diskutierten mit VgT-Präsident Erwin Kessler
Auslöser waren beleidigende Emails, welche Metzgerlehrlinge an VgT-Präsident Erwin Kessler geschickt hatten (siehe Forum). Der Rektor und die Klassenlehrer der Berufsschule zogen die verantwortlichen Lehrlinge zur Rechenschaft und organisierten eine Klassendiskussion mit Erwin Kessler. Darüber verfasste die Klasse dann den folgenden Bericht, welcher der Regionalpresse zugestellt wurde:
Metzgerlehrlinge diskutierten mit Tierschützer
Wie soll man in einem Interessenskonflikt einer Gegenpartei begegnen? – Sachlich, mit Respekt und Anstand. Metzgerlehrlinge aus dem 2. und 3. Lehrjahr des Berufs- und Weiterbildungszentrums Toggenburg beschäftigten sich kürzlich im Unterricht mit der Tätigkeit des Vereins gegen Tierfabriken (VgT). Anlass dazu lieferte eine Auseinandersetzung zwischen Lehrlingen und dessen Präsidenten. Die Klasse lud deshalb Dr. Erwin Kessler nach Wattwil ein, um sich direkt und persönlich beim Präsidenten des Vereins zu informieren.
Dr. Erwin Kessler zeigte sich bereit und referierte am Beispiel der Schweinefleischproduktion über Ziele des VgT. Die anschliessende Diskussion zwischen Lehrlingen und Kessler verlief erwartungsgemäss gegensätzlich. Über die Haltung und Mast der Nutztiere kam wenig Übereinstimmendes zustande. Unter anderem erklärte Kessler, das Schwein sei aufgrund seines Wesens nicht für die Fleischproduktion im grossen und rentablen Stil geeignet. Er veranschaulichte seine Argumente mit Filmbeispielen aus Tierfabriken und Freigehegen.
Kessler fordert konkret, den Schweinefleischkonsum in der Schweiz ein- und auf Alternativen umzustellen. Verständlicherweise stiess er damit bei den Metzgerlehrlingen auf Unverständnis. Auch die Feststellung, dass Bauern, die von der Schweinemast abhängig seien, den Beruf wechseln müssten, konnte die Schüler nicht befriedigen. Ferner kritisierten die Lehrlinge das Vorgehen von Tierschützer Kessler bei seinen Aktionen. Dieses sei oft illegal. Wenn damit ein grösser zu wertender Missstand aufgedeckt werden könne, sei dieses Vorgehen durchaus vertretbar, entgegnete Kessler.
Die Metzgerklassen stimmten Kessler einzig bei der Abschaffung von Tierversuchen und beim Schächtverbot zu. Im Allgemeinen verharrten beide Seiten auf ihre Positionen. Dennoch bewerteten die Klassen das Zusammentreffen mit Erwin Kessler als lehrreich und interessant.
Metzgerklassen 2 und 3, Wattwil
Kritische Zuhörer: Metzgerlehrlinge stellten Tierschützer Erwin Kessler Fragen zur Person und der Tätigkeiten des VgT.
Mail an den Verein gegen Tierfabriken
Schweiz
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