9. Juli 2007                                                                                              

Das Problem mit Bären im Bündnerland:

Bären sind Vegetarier - ins Gebirge abgedrängt, müssen sie Schafe fressen

Der natürliche Lebensraum der Bären in unseren Breitengraden (Braunbären) sind pflanzenreiche Mischwälder, denn Bären ernähren sich vorwiegend vegetarisch - im Frühjahr und Sommer Wurzeln, Gräser und Kräuter (Bärlauch!), gelegentlich auch Insekten und Aas von Tieren, die den Winter nicht überlebt haben. Im Herbst legt sich der Bär seine Fettreserve für den Winterschlaf mit nahrhaften Baumfrüchten an: Eicheln, Bucheckern, in den südlichen Wäldern auch Kastanien - und Beeren aller Art.

Da diese natürlichen Lebensräume der Bären in Europa vom Menschen intensiv genutzte sind, müssen Bären ins Gebirge ausweichen, wo sie nicht genug artgemässes, vegetabiles Futter finden und deshalb Schafe reissen müssen. Die Neuansiedlung von Bären in Bergregionen ist darum problematisch, nicht artgemäss und keineswegs eine Wiederherstellung ursprünglicher, natürlicher Zustände.

Die Bären widerlegen im übrigen die verbreitete Meingung, dass Tiere mit "Raubtier"-Merkmalen wie Reisszähne und Krallen notwendigerweise Fleischfresser seien. Aufgrund dieses Vorurteils werden Hunde meistens mit Fleisch gefüttert, was ihrer Gesundheit abträglich ist. Auch Wölfe werden erst zu Fleischfressern, wenn sie in unwirtliche Gegenden abgedrängt werden. Erfahrungsemäss sind vegetarisch ernährte Hunde deutlich gesünder und verlieren den typischen üblen Geruch der fleischfressenden Hunde.

Die nächsten Verwandten des Menschen, die Schimpansen, sind vorwiegend Vegetarier, und der Urmensch war ebenfalls Vegetarier. Er lebte in pflanzenreichen tropischen und subtropischen Klimata. Mit der Besiedlung kälterer Zonen war er gezwungen, sich von Fleisch zu ernähren - und bezahlte das mit "Zivilisations"-Krankheiten, von denen schon die Hölenbewohner betroffen waren. Die Soldaten der antiken und mittelalterlichen Armeen ernährten sich trotz ihrer grossen körperlichen Leistungen auf langen Märschen noch primär von Brot und Getreide (www.vgt.ch/id/200-022).

Das Bärenproblem gibt uns Gelegenheit, über solche Tatsachen und unsere Ernährungsgewohnheiten nachzudenken. Das Fleischessen bringt sehr viel Unheil über die ganze Welt,- weit mehr als nur einige gerissene Schafe in den Bündner Alpen - von der Zerstörung der  Urwälder für den Viehfutteranbau bis zu den tödlichen Zivilisationskrankheiten und der Explosion der Krankenkosten.

Erwin Kessler, Schweizerische Tier- und Konsumentenschutzpartei/Verein gegen Tierfabriken VgT


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