2. Mai 2009 / VN 10-2

Stierkampf-Glorifizierung

Die Zürcher Kantonalbank versucht das Banken-Image mit sinnloser und geschmackloser Werbung aufzubessern

In der Weltwoche vom 26. März erschien das folgende ganzseitige Inserat der Zürcher Kantonalbank ZKB:

Dazu schrieb der VgT der Direktion der Bank folgendes:

Guten Tag,
Sie haben mit einem Inserat in der Weltwoche Stierkämpfe verherrlicht.
Wir erwarten von Ihnen
1. eine öffentliche Entschuldigung und klare Distanzierung von Stierkämpfen in der Weltwoche und in anderen Medien, wo dieses Inserat erschienen ist,
2. einen Verweis an Ihre hirnlosen Werbeverantwortliche.
Und bitte keine faulen Ausreden, "Kunstwerk" etc
Mit freundlichen Grüssen
Dr Erwin Kessler, Präsident

Antwort der Bank:

Kommentar:

Schwachsinn mit Staatsgarantie. Kein Ausrutscher verblödeter Werbe-Heinis, sondern echt die Gesinnung dieser Bank also.

Das Verherrlichen von Tierquälerei wird auch nicht besser, wenn dies mit einem "Kunstwerk" getan wird. Die perversesten Darstellungen werden heute als "Kunst" bezeichnet.

Das Vertrauen in die Banken wird nicht dadurch wieder hergestellt, dass diese für ganzseitige, sinnlose und darüber hinaus auch noch geschmacklose Inserate Geld zum Fenster hinaus werfen, das letzlich ja die Kunden bezahlen. Dass sich nun auch noch die Direktion der Zürcher Kantonalbank hinter diese Fehlleistung stellt, ist erschütternd - vertrauenerschütternd.

Und die WELTWOCHE, die das abdruckt? Man könnte argumentieren, in Hochhaltung der Meinungsäusserungsfreiheit mische sich der Verlag nicht in den Inhalt von Inseraten. Diese edle Argumentation bricht aber sofort wieder zusammen, wenn man weiss, dass die WELTWOCHE keine kritischen Leserbriefe zu Inseraten annimmt. Eine etwas gar einseitige Meinungsäusserungsfreiheit. Oder eben: Geld regiert die Welt und die Weltwoche.

Verleger und Chefredaktor Roger Köppel schloss sich den faulen Ausreden der Bank an.

Die grossen, staatsmännisch-liberalen Worte von Verleger und Chefredaktor Roger Köppel bekommen einen etwas schalen Beigeschmack. Offenbar alles blosse Rhetorik.

Die Weltwoche hat auch sonst wenig übrig für Tierschutz. Die "Niederungen" nichtmenschlicher Wesen ist offenbar unter der Würde dieses Blattes.

 

Die blutige, grausame Realität von Stierkämpfen

Darüber ist schon viel geschrieben worden. Aber gewisse Menschentypen - auch solche, die sich gebildet, kritisch und elitär geben, aber hinter der Fassade ausgesprochen egoistisch und rassistisch, genauer spezistisch (Diskriminierung anderer Arten) sind - werden mit Tierschutzthemen nicht erreicht, so die immer wieder neue Erfahrung.

Stierkampf - eine perverse Tierquälerei VN 04-3

La Corrida - Schauspiel für Saddisten  VN00-3

Stierkampf-Hintergründe


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