5. August 2009 Offizielle Verlautbarung des Vereins gegen Tierfabriken Schweiz (VgT) zu den Anschlägen militanter Tierschützer gegen die Tierversuchsindustrie Illegale Aktionen gegen die Tierversuchsindustrie und gegen deren obersten Abzocker Vasella haben in diesen Tagen das von den Urhebern zweifellos gewünschte Echo in den Medien gefunden. In der Folge wurde ich von verschiedenen Journalisten kontaktiert und um meine Meinung dazu gefragt, und fast genötigt, mich öffentlich davon zu distanzieren. Dazu halte ich fest: 1. Es steht mir und dem VgT.ch nicht zu, Aktionen anderer Tierschutzorganisationen, mit denen wir nichts zu tun haben, zu bewerten. 2. Insbesondere distanzieren wir uns nicht eiligst und gehorsamst von Aktionen anderer Tierschutzorganisationen, über die wir wenig oder nichts Gesichertes wissen, bloss um uns bei den Machthabenden beliebt zu machen. 3. Etwas zu kommentieren und zu bewerten, über das man gar nicht genau und zuverlässig informiert ist und mit dem man nichts zu tun hat, ist unseriös. Der VgT ist eine seriöse Tierschutzorganisation. 4. Wir stellen in diesem Zusammenhang jedoch ganz allgemein fest: Novartis und ihr Chef-Abzocker Vasella sind für Millionen schrecklicher Tierversuche und Misshandlungen von Versuchstieren verantwortlich, und diese Tatsache kommt erst jetzt in den Medien zur Sprache, nachdem es in diesem Zusammenhang gewalttätige Anschläge gegeben hat. Gewaltfreie Verlautbarungen dazu finden dagegen in den meisten Medien kaum ein Echo, ja es werden sogar tierversuchs-kritische Inserate unterdrückt wegen der grossen wirtschaftlichen Macht der Pharma- und Tierversuchsindustrie. 5. Weiter stellen wir fest: Die schlimmsten von uns aufgedeckten Missstände und die schlimmsten Tierfolterungen in den Labors der Pharma- und Tierversuchsindustrie finden nicht solche Publizität wie diese Anschläge gegen Novartis und Vasella, bei denen - wenn wir richtig informiert sind - niemand verletzt oder getötet wurde. Das [...ZENSUR...]verbrechen von Vasella und Konsorten*) an Milliarden wehrlosen Versuchstieren interessiert diejenigen nicht, welche jetzt heuchlerisch Empörung über diese Anschläge zeigen - der übliche menschlich-arrogante, anthropozentrische Egoismus. Diese Diskriminierung des nichtmenschlichen Leidens ist zutiefst unethisch (siehe www.vgt.ch/doc/tier-mensch-vergleich/index.htm). *) mit Konsorten sind Vasellas Kollegen in der gesamten Tierversuchsindustrie, nicht nur bei Novartis, gemeint 6. Wenn Tierschützer ein
leerstehendes Jagdhaus anzünden, sind sie Terroristen. Als Tierquäler
vor drei Jahren mit Benzin meinHaus anzündeten (Brandanschlag
auf das Haus von VgT-Präsident Erwin Kessler), interessierte das die
Medien kaum, und die Thurgauer Justiz weigerte sich sogar, ein
Phantombild des Täters, der von zwei Zeugen gesehen wurde, zu erstellen.
1996 überlebte der bekannte Tierfilmer Manfred Karremann, der als erster
die grauenhaften Zustände der Schlachttiertransporte in der EU bekannt
gemacht hatte, einen Mordanschlag. Nicht überlebt hat ein
niederländischer Veterinärbeamter, der von der Fleischmafia auf offener
Strasse erschossen wurde, weil er nicht zu allen Missständen schwieg.
Mir selber wurde schon unzählige male angedroht, ich würde erschossen. Erwin Kessler, Präsident VgT.ch Hintergrundinformationen: "Im Fadenkreuz der Tierschützer", aus 20minuten 5.8.09 |