VgT-Dokumentation zur Zeitgeschichte des Holocausts an den Nutztieren
Tier-Mensch-Vergleich
"Ein
Mensch, der ein höheres Säugetier wirklich genau kennt und nicht
davon überzeugt wird, dass dieses Wesen Ähnliches erlebt wie er
selbst, ist psychisch abnorm und gehört in die psychiatrische
Klinik, da eine Schwäche der Du-Evidenz ihn zu einem
gemeingefährlichen Monstrum macht."
Von dem jüdischen Nobelpreisträger Isaac B.Singer stammt das ZITAT: "Wo es um Tiere geht, wird jeder zum Nazi. Für die Tiere ist jeden Tag Treblinka." Zwar wäre es historisch und auch begrifflich falsch, den HOLOCAUST mit dem industriellen Massenmord an Tieren unmittelbar gleichzusetzen! Das Wesen von Vergleichen aber ist es, dass Sie 'hinken'. Diese Lücke wird von Tierverachtern gerne genutzt, um Tierschützern Antisemtisimus vorzuwerfen. Dennoch sind strukturelle Gemeinsamkeiten des industriellen Tötens von Menschen und Tieren NICHT von der Hand zu weisen. Und in einem Rechtsstaat, der mit Meinungsfreiheit wirbt, sollte es auch möglich sein, darüber zu reden. Vergleichbar ist zum Beispiel die METHODE, wie das VERGASEN von Schweinen, die bei der industriellen Haltung und Ermordung von Tieren im dritten Jahrtausend immer noch eingesetzt wird, ebenso , wie das kollektive Wegsehen und Verdrängen grausamer Massentötung. Vielleicht sollten wir uns daran erinnern, dass Schweigen immer Mitschuld bedeutet! Die individuelle Schuld wird auch nicht dann gemindert, wenn das Schweigen, die Verdrängung, das Wegsehen kollektiv ist! Wissen bedeutet Mitverantwortung. Das gilt immer, grundsätzlich für jeden Einzelnen und für jedes Unrecht, das aus Bösartigkeit, Gewinnsucht oder Ignoranz Schwächeren angetan wird!
Einleitung von Dr Erwin Kessler, Präsident VgT.ch
Diese Abbildungen zeigen Rinder auf dem Weg in den Schlachthof und Gefangene auf dem Weg ins KZ. Auf solche Bilder reagieren gewisse Menschen unreflektiert reflexartig und vorurteilsgesteuert mit: "Ein antisemItischer Vergleich von Juden mit Tieren." Was für eine ungeheure menschenverachtende Beleidigung aller nicht-jüdischen KZ-Opfer, als ob es sie nicht gegeben hätte oder als ob sie nichts wert bzw nicht erwähnenswert wären. Das ist eine Art Zweiklassendenken bezüglich "Nicht-Ariern". Wer sowas sagt mehr über sich als über diese Bilder und den Vergleich. In ihrem blind auf Antisemitismus fixierten Tunnelblick sind politisch Oppositionelle gegen das Nazi-Regim , Emigranten (ins Ausland Flüchtende), Bibelforscher (Pfarrer), Homosexuelle, "Arbeitsscheue", Kommunisten, Zigeuner, Zeugen Jehovas etc., die gleich wie Juden in KZs ausgebeutet, gefoltert und umgebracht wurden, offenbar derart bedeutungslos, dass reflexartig nur das Schicksal der Juden zählt, wenn es um das Thema KZ geht. DAS ist diskriminierend, nicht der Vergleich mit dem Massenverbrechen an Milliarden Nutztieren in den heutigen scheusslichen Tierfabriken. Dass die jüdischen Opfer zahlenmässig dominierten, rechtfertigt diese Diskriminierung sicher nicht. Objektiver denkende und empfindende Menschen, vor allem tierliebende - auch jüdische - sehen das europaweit anders. Interessant und aufschlussreich sind die weltanschaulichen Hintergründe der zwei Lager in dieser Kontroverse. Deshalb sind solche Vergleiche wichtig für die ehtische Bewusstseinsentwicklung bezüglich des heutigen Massenverbrechens an den sogenannten Nutztieren. Solange ein so krasser Unterschiede gemacht wird zwischen dem Leiden von Menschen und dem von anderen Säugetieren, wonach Vergleiche nicht möglich und sogar eine Beleidigung der Spezies Mensch seien, solange wird das Massenverbrechen an den Tieren weitergehen. Es ist deshalb im wörtlichen Sinn not-wendig, dass wir immer wieder solche Vergleiche anstellen, zum Nachdenken darüber provozieren und uns der Diskussion darüber stellen. Anders ist die Mauer der scheinheiligen, anthropozentrisch-egoistischen Ignoranz nicht zu durchbrechen. Die Empörung, welche solche Vergleiche bei gewissen Menschen auslöst, zeigt deren ethisches Defizit bezüglich unseren nichtmenschlichen Mitgeschöpfen. Der Vergleich provoziert fraglos - um aufzurütteln. Deshalb gehen die Emotionen hoch. Emotionen sollten aber nicht blind machen für die Fakten. Fakt ist: Was heute auf der Welt abgeht mit den Nutztieren ist genauso einmalig, wie alle grossen Massenverbrechen in der Geschichte der Menschheit. Alle waren sie auf ihre Weise einmalig. Ein Vergleich ist aber keine Gleichsetzung. Der Vergleich soll auf Parallelen hinweisen, denn solche gibt es ganz klar, vorallem massenpsychologisch und bezüglich der Durchorganisation des Verbrechens mit Hilfe des Staates sowie die massenhaft am Verbrechen beteiligten Profiteure. Nichts kann dieses ethische Defizit, die Wurzel dieses Massenverbrechens an den Tieren, so deutlich sichtbar machen wie Holocaustvergleiche. Der Mensch als denkendes Wesen sollte fähig sein, aus der Geschichtsschreibung zu lernen, damit nicht immer wieder die gleichen Fehler, die zu so grossem Elend führen, gemacht werden. Die Gegnerschaft gegenüber der sogenannten Holocaustvergleiche haben nach meiner Meinung zwei Wurzeln: 1. Verteidigung der Einmaligkeit und Unvergleichlichkeit des Nazi-Pogroms, um daraus aktuelle Vorteile für die Nachfahren der jüdischen KZ-Opfer abzuleiten (erpresserisches Brandmarken jeglicher Kritik an jüdischem oder israelitischem Verhalten als "Antisemitismus", Anspruch auf pauschale Immunität - siehe dazu den sehr aufschlussrreichen Beststeller "Die Holocaustindustrie" des jüdisch-amerikanischen Politologen Norman Finkelstein - eine augenöffnende Lektüre!). 2. Beschränkung des Denkens auf Äusserlichkeiten: Wie gesagt sind alle diese grossen historischen Massenverbrechen äusserlich gesehen einmalig, "unvergleichlich". Hingegen haben sie gemeinsame Wurzeln. Um es mal kurz und plakativ zu formulieren: Menschliche Bösartigkeit. Es hilft aber nicht weiter, die Nazis einfach bösartige, abscheuliche Unmenschen zu nennen. Für die Gegenwart und die Zukunft etwas lernen können wir nur, wenn wir diese Bösartigkeit analysieren und nach Gemeinsamkeiten in allen diesen Massenverbrechen suchen und dann erkennen, dass diese auch heute noch bestehen und immer wieder zu neuen Massenverbrechen und historischen Tragödien führen (zB illegale Kriege, Flüchtlings-Elend, Massentierhaltung). Diese gemeinsamen Wurzeln sind massenpsychologische Gesetzmässigkeiten: Nachläufertum, Opportunismus, egoistisches Wegschauen und Gleichgültigkeit gegenüber dem, was sich ausserhalb der unmittelbaren Eigeninteressen abspielt.
Der KZ-Vergleich ist nicht einfach eine mutwillige Provokation, wie
es die Gegner gerne darstellen. Vielmehr stehen dahinter die
angedeuteten sehr ernsthaften Überlegungen und Motive, die in dieser
Dokumentation vertieft und dokumentier werden. Vorweg sei erwähnt,
dass auch viele grosse, tierliebende jüdische Persönlichkeiten
(jüdische Literaturnobelpreisträger und ehemalige KZ-Opfer sowie
Persönlichkeiten, die nahe Angehörige im Nazi-Holocaust verloren
haben) diesen Vergleich verwenden
(www.vgt.ch/doc/tiermenschvergleich/holocaustvergleich_von_holocaustueberlebenden.pdf).
Wenn solche Vergleiche einfach mit Antisemitismus-Unterstellungen
abgetan werden, zeigt das lediglich das Fehlen überzeugender
Argumente der Gegner. Das einzige vielleicht nachvollziehbare
Argument ist, Nazi-Opfer könnten dadurch beleidigt werden. Dies ist
indessen aus mehreren Gründen nicht stichhaltig. Erstens wird dieser
Vergleich wie erwähnt auch von jüdischen Persönlichkeiten und
ehemaligen KZ-Häftlingen verwendet. Zweitens leben heute kaum mehr
Holocaustüberlebende, die sich beleidigt fühlen könnten. Und
drittens sind Vergleiche zwischen dem heutigen Massenverbrechen an
Nutztieren und Versuchstieren mit dem Nazi-Holocaust alles andere
als eine Verharmlosung des letzteren; dieser Vergleich wird ja
gerade deshalb gezogen, weil die Massenverbrechen derart
ungeheuerlich waren, dass es kaum einen besseren Vergleich gibt, um
auf das ungeheuerliche heutige Massenverbrechen an den Nutz- und
Versuchstieren aufmerksam zu machen.
Das heutige Massenverbrechen an den Nutztieren hat zweifellos ein
Ausmass von historischer Bedeutung, das sich zwanglos einreiht in
die Reihe früherer historischer Massenverbrechen. Für aufgeklärte,
tierliebende, ernsthaft nachdenkende und informierte Menschen ist
dieses schreckliche Drama ähnlich unbegreiflich wie die
Nazi-Verbrechen für den Rest der Bevölkerung, die den Mensch so hoch
über unsere nächsten Verwandten stellen, dass Vergleiche im
vornherein unzulässig seien. (Völlig widersprüchlich verhalten sich
diese den Vergleich ablehnende Menschen, wenn sie - das sind
meistens die gleichen Menschen - grausame Tierversuche gutheissen,
weil die Versuchstiere dem Menschen derart ähnlich seien, dass an
ihnen menschliche Krankheiten und Medikamente, ja sogar
Psychopharmaka, erforscht werden könnten.) Tierliebende und sich deshalb vegan ernährende Juden stören solche Vergleiche nicht, sondern sie heissen sie ausdrücklich gut oder verwenden sie sogar selber. An der Einstellung zu solchen Vergleichen zeigen sich fundamentale weltanschauliche Differenzen. Auf der einen Seite das klassisch-christliche Bild vom Menschen als Krone der Schöpfung, dem die Tiere untertan sind zum Gebrauch. Man nennt das in der Tierethik Speziesismus (analog zum Rassismus). Auf der anderen Seite der vom Bundesgericht als vertretbar anerkannte Egalitarismus, wonach zwischen Menschen und anderen (Säuge-)Tieren kein grundsätzlicher Unterschied besteht bezüglich der elementaren Fähigkeiten, Freude und Leid, Angst und Schmerz, Glück und Trauer (z.B. um verlorene Freunde) zu empfinden.
Dazu im Bundesgerichtsentscheid 6S.234/1996 vom 10. Juni 1996:
Dieser Auffassung des Bundesgerichts ist
zuzustimmen, denn Gerichte haben nicht darüber zu befinden, ob
ethische, religiöse, weltanschauliche und politische Auffassungen
richtig oder falsch sind – auch wenn sich Andersdenkende daran
stören. Der VgT vertritt diese egalitaristische Auffassung. Direkte
Folge dieser als vertretbar anerkannten Weltanschauung ist die
Anwendung von Wörtern auf Tiere bezogen, die sonst mehrheitlich auf
Menschen bezogen werden, wie "Mord", "Massenmord", "Verbrechen",
"Massenverbrechen",
"Konzentrationslager", "KZ",
"Holocaust" und ähnliche – stets offensichtlich ethisch-moralisch,
nicht juristisch gemeint, da es leider im juristischen Sinne weder
Verbrechen noch Mord an Tieren gibt. Siehe dazu auch den
Bundesgerichtsentscheid 5A_354/2012
(www.vgt.ch/justizwillkuer/vasella-novartis/140626-bundesger-urteil-vasella-zivilverf.pdf)
in den Verfahren Daniel Vasella/Novartis gegen Erwin Kessler/VgT, wo
letztere vollständig obsiegten (www.vgt.ch/doc/vasella/index.htm).
Wer nicht viel zu diesem Thema lesen mag, aber trotzdem meint sich ein Urteil zu dieser Kontroverse bilden zu müssen, dem sei wenigstens der auf Video aufgezeichnete Vortrag empfohlen, den der KZ-überlebende Jude Alex Hershaft an der Universität von Tel Aviv gehalten hat. Wer Holocaustvergleiche prinzipiell als menschenverachtend, antisemitisch oder gesellschaftlich unzulässig verurteilt, beleidigt diesen edlen Menschen. Niemand ist legitimiert, Holocaustvergleiche zu verurteilen, der sich diesen Vortrag nicht aufmerksam angesehen oder sich sonst wie ernsthaft damit auseinandergesetzt. Der Holocaustvergleich ist nicht einfach eine plumpe Provokation, wie das gelegentlich von oberflächlichen, mit Vorurteilen behafteten Mitmenschen dargestellt wird, sondern wird aus ernsthaften, gewichtigen Tierschutzgründen verwendet - besonders eindrücklich im Vortrag "From Warsaw Ghetto to the Fight for Animal Righst" des 81-jährigen jüdischen Holocaustüberlebenden Alex Hershaft. Er erklärt in einer erschütternden Rede an der Universität von Tel Aviv den Zusammenhang zwischen dem Holocaust der Juden und dem Holocaust der Tiere: Alex Hershaft überlebte den Holocaust durch grosses Glück. Er lebt seit fast 40 Jahren vegan - um sich nicht selbst an einem Holocaust zu beteiligen.
Den Holocaustvergleich als antisemitisch zu bezeichnen, ist eine schwere Beleidigung dieses bewundernswert gemeinnützig engagierten jüdischen Holocaustüberlebenden. Mit dem - nicht von uns erfundenen - Begriff "Tier-KZ" wird nicht gesagt, in den Tierfabriken und Tierversuchslabors gehe es genau gleich zu wie damals in den KZs der Nazi. Die Analogie liegt hauptsächlich darin, wie diese Massenverbrechen an Nicht-Ariern bzw an Nicht-Menschen gerechtfertigt werden. In beiden Fällen werden Lebewesen als minderwertig angesehen ("es sind ja nur Juden, Zigeuner, Nicht-Arier" <> "es sind ja nur Tiere, keine Menschen"), womit dann der bestialische Umgang mit ihnen mehr oder weniger als moralisch gerechtfertigt angesehen wird, wenn es nur den Interessen der überlegenen (Herren-)Menschen dient.
Heinz Galinski: „Ich habe Auschwitz nicht überlebt, um zu neuem Unrecht zu schweigen“
Heinz Galinski wurde
am 28. November 1912 im westpreußischen
Marienburg geboren. Der Textilverkäufer Heinz
Galinski zog Ende der 1930er Jahre von Rathenow
nach Berlin, weil er glaubte, in der anonymen
Großstadt weniger antisemitischen Angriffen
ausgesetzt zu sein. Seine gesamte Familie wurde
1943 verhaftet, seine Mutter und seine Frau in
Auschwitz ermordet, sein Vater starb auf der
Polizeistation. Heinz Galinski selbst überlebte
als Zwangsarbeiter in Auschwitz, wurde von
sowjetischen Truppen verschleppt und schließlich
von britischen Soldaten im KZ Bergen-Belsen
befreit.
Der Begriff "Nuklearer Holocaust" ist international verbreitet, auch in militärisch-wissenschaftlicher Fachliteratur, im Zusammenhang mit den Folgen eines globalen Atomkrieges, wie er in der Zeit des kalten Krieges drohte (VgT-Präsident Dr Erwin Kessler hat früher als Ingenieur intensiv auf diesem Gebiet geforscht - Auswirkungen des sogenannten "Nuklearwinters infolge eines globalen Nuklearkrieges, bei dem sich der Himmel verfinstert und im Sommer winterliche Verhältnisse herrschen, mit Hungersnöten als Folge) und eine Dissertation geschrieben ("Stochastische Simulation von Schutzraumerschütterungen infolge von Nuklearexplosionen"). Übrigens ist der Tier-Mensch-Vergleich im Umgang mit dem Holocaust in umgekehrter Richtung üblich und anscheinend politisch korrekt und wird auch von Holocaustüberlebenden benutzt. Anstelle vieler zwei Beispiele aus dem Buch "Der Junge der nicht hassen wollte" von Shlomo Graber. Seite 119: "Man trieb uns wie Vieh zur Selektionsstelle weiter." Seite 121: "Wie Schafe, die zur Schlachtbank geführt werden." Das ist auch ein Vergleich zwischen dem Schicksal von KZ-Opfern mit dem Schicksal von Nutztieren - ganz anaolg zum Vergleich von KZs mit Tierfabriken. Warum ist das keine Holocaustverharmlosung, wenn angeblich das Wort Tier-KZ eine ist? Eine logische, überzeugende Antwort gibt es nicht darauf, so sehr sich die Kritiker des Holocaustvergleichs auch bemühen. Und das überrascht nicht, denn das Wort Tier-KZ und ähnliche Vergleiche mit dem Holocaust sind - wie in der vorliegenden Dokumentation ausführlich dargelegt wird - alles andere als eine Verharmlosung des Holocaust. Ebenso wenig wie wohl auch mit dem Vergleich der Deportationen mit Viehtransporten eine Verharmlosung beabsichtigt ist. Die Behauptung die tierschützerischen KZ- und Holocaustvergleiche seien antisemitisch ist einfach nur bösartig oder dumm und oberflächlich.
Üersicht über einzelne Abhandlungen zum Holocaust-Vergleich: Holocaustüberlebende ziehen Vergleiche mit dem was Tieren angetan wird Im berühmten, in der Rechtsliteratur oft zitierten Urteil des Europäischen Gerichtshofes für Menschenrechte (EGMR) gegen die Schweiz wegen Zensur eines TV-Spots hat der EGMR den Holocaustvergleich mit dem Begriff "kz-artig" für eine Schweinefabrin im TV-Spot nicht beanstandet! http://neveragain.org.il/testimonies/jewish-survivors-and-family-members-of-the-victims-speaking-up www.youtube.com/watch?v=3pI3xIxUETE
Geht der Vergleich zu weit? (Emma Januar 2006) KZ-Vergleiche Prof Grzimek und Dr Felix Wankel Tier-Holocaust und Menschen-Holocaust, von Dr med Ernst Walter Henrich, ProVegan Wahrheitsverachtend - zur Kritik am Holocaust-Vergleich, von Helmut Kaplan Justizterror gegen den für die Heuchler und Tierausbeuter unbequemen Tier-Mensch-Vergleich, von Erwin Kessler Israel - das veganste Land der Welt, weil Juden besonders gut nachempfinden können, was ein Leben im (Tier-)KZ bedeutet (ärgerlich, dass das die Schächtjuden offenbar nicht können) Israelische Aktivisten schliessen Tiere am Holocaust Memorial Day in ihr Gedenken ein (direkter Holocaustvergleich!).
KZ-Vergleiche
von
Theodor W Adorno, jüdischer Philosoph, emigrierte während des
Dritten Reiches nach Enlgand
und kehrte 1949 nach Deutschland zurück:
Prof Grzimek,
Autor des berühmten
mehrbändigen Werkes über Tiere,
verglich die Käfighaltung von Legehennen mit KZ, wurde
deswegen in Deutschland vor Gericht gestellt und freigesprochen.
Selber schrieb er darüber:
von Tierrechts-Philosoph Helmut Kaplan (www.tierrechte-kaplan.org) Die Kritik an PETAs Holocaust-Vergleich ist gefährlicher Unsinn Die Kritik an der Peta-Kampagne besteht aus einer Serie von Vorurteilen und Fehlern. Während den Befürwortern der Kampagne fälschlicherweise Menschenverachtung vorgeworfen wird, betreiben die Gegner der Kampagne in Wirklichkeit Wahrheitsverachtung. Antisemitismus Der Vorwurf des Antisemitismus ist dumm, böswillig oder beides. Schließlich waren es ja nicht nur Juden, die von den Nationalsozialisten verfolgt und vernichtet wurden. Auch Christen, "Zigeuner", Homosexuelle und viele andere waren Opfer des NS-Terrors. Die Tierrechtsbewegung lehnt jede Reihung oder Wertung der Opfer ab. Denn dies wäre de facto nichts anderes als die Fortsetzung des NS-Rassismus mit anderen Mitteln. Worum es bei der Peta-Kampagne also geht, ist nicht ein Vergleich von Juden und Tieren, sondern ein Vergleich von Menschen und Tieren. Rechtslastigkeit Nicht minder absurd als der Antisemitismus-Vorwurf ist der Rechtslastigkeits-Vorwurf. Die Tierrechtsbewegung ist die logische Fortsetzung anderer Befreiungsbewegungen, wie der Befreiung der Sklaven oder der Emanzipation der Frauen. Immer ging und geht es darum, moralische Diskriminierungen aufgrund moralisch belangloser Merkmale zu erkennen und zu überwinden:
Wir haben erkannt, daß die Hautfarbe
belanglos ist. Warum soll man jemanden quälen dürfen, weil er zu einer anderen Art gehört? Die Ausbeutung und Diskriminierung aufgrund der Art, aufgrund der Spezies, der Speziesismus, ist genauso willkürlich und falsch wie Rassismus und Sexismus. Wer Tierrechtlern Rechtslastigkeit vorwirft, muß konsequenterweise auch den Gegnern von Sklaverei, Rassismus und Sexismus Rechtslastigkeit vorwerfen. Verwechslung Die Peta-Kritiker verwechseln Vergleich und Gleichsetzung. Bei einem Vergleich gibt es immer Aspekte, die gleich sind, und Aspekte, die verschieden sind. Sonst wäre es ja kein Vergleich, sondern eine Gleichsetzung. Worauf es beim Vergleich ankommt, ist, daß sich das Verglichene in relevanter Hinsicht ähnelt. Und das ist beim Holocaust gegenüber Menschen und dem, was wir heute Tieren antun, ohne Zweifel der Fall: "Die Opfer heute sind andere als damals, aber das System von Einpferchen, Missbrauch, Vorurteil und Abschlachten ist dasselbe. Alljährlich werden alleine in Europa zehn Milliarden Tiere in Konzentrationslagern, die wir 'Massentierhaltung' nennen, gepfercht. Nach vielen Jahren kontinuierlichen Leidens werden sie zusammengetrieben und mit LKWs bei jedem Wetter Hunderte von Kilometern gekarrt, bevor man sie durch die Tore zur Schlachtebene treibt und tötet. All dies geschieht, während der Durchschnittsbürger sein normales Leben lebt und seine Augen vor dem Leiden verschließt. Vergleiche mit dem Holocaust sind unausweichlich, nicht nur weil wir Menschen mit den Tieren die Fähigkeit des Leidens gemein haben, sondern auch weil die von der Regierung sanktionierte Unterdrückung von Abermillionen Lebewesen einfach hingenommen wird, obwohl jeder etwas tun könnte, um sie zu beenden." (Matthew A. Prescott) Voreiligkeit Petas Holocaust-Vergleich wird in aller Regel instinktiv und unbedacht verurteilt: als menschenverachtend, ungeheuerlich, geschmacklos, beleidigend, verharmlosend usw. Und dann geschieht, was immer geschieht, wenn voreilig und hysterisch bewertet wird, anstatt sich vorher einmal in Ruhe die Fakten anzusehen: Eine irrationale und hektische Verwirrung verhindert jede vernünftige Diskussion. Selbstgerechtigkeit
Auf der ZDF-Homepage schreibt Stefan
Meyer über Peta: In hysterischer Aufgeregtheit wird meist übersehen: Das Unbegreifliche einer Sache kann seine Wurzel auch im eigenen Unvermögen oder Unwillen, sie zu begreifen, haben. Totschweigen Worum geht es nun bei der Peta-Kampagne, sachlich, objektiv und vorurteilsfrei betrachtet? Es werden vergangene Massaker an Menschen gezeigt. Und es werden gegenwärtige Massaker an Tieren gezeigt. Nichts wird verharmlost. Nichts wird dramatisiert. Alles wird nüchtern dokumentiert. Was soll, was KANN daran falsch sein? Was kann daran falsch sein, die Fakten zu zeigen? Fakten vorsätzlich zu unterschlagen, hat einen Namen: Totschweigen. Vergleichen von Menschen und Tieren Warum soll der Mißbrauch von Menschen auf alle Fälle schlimmer sein als der Mißbrauch von Tieren? Warum soll der Mißbrauch von Menschen nicht mit dem Mißbrauch von Tieren verglichen werden dürfen? Was ist der moralische Unterschied zwischen Menschen und Tieren, der diese unterschiedliche Bewertung und Behandlung von Menschen und Tieren rechtfertigen soll? Ist es die unterschiedliche Behaarung oder Anzahl der Beine? Oder ist es die höhere Intelligenz des Menschen? Aber warum soll man jemanden quälen dürfen, weil er weniger intelligent ist? Ist es die unsterbliche Seele des Menschen? Aber WIE LANGE ein Wesen lebt, ist doch für die Frage, wie wir es behandeln, WÄHREND es lebt, bedeutungslos. Und wenn wir wirklich eine unsterbliche Seele haben, dann haben wir auch eine Aussicht auf eine ausgleichende Gerechtigkeit im Jenseits, die uns für hier erlittenes Leiden und Unrecht entschädigt. So gesehen, müßten wir Tiere sogar BESSER behandeln, weil sie nur dieses eine Leben und keine Aussicht auf ausgleichende Gerechtigkeit haben. (Tom Regan) Der Punkt ist schlicht: Es gibt keinen Unterschied zwischen Menschen und Tieren, der unsere Bewertung und Behandlung von Tieren rechtfertigen könnte: "Die Frage ist nicht: können sie DENKEN? oder: können sie SPRECHEN?, sondern: können sie LEIDEN?" (Jeremy Bentham) Aber auch die Merkmale, die beim Gefoltert werden und Ermordet werden keine Rolle spielen, stützen in keiner Weise die übliche Bewertung und Behandlung von Tieren. Denn KEIN Merkmal, das von irgendjemandem als moralisch relevant angesehen wird, verläuft entlang der Speziesgrenze Mensch - Tier. Mehr noch: Es gibt immer Menschen, bei denen das betreffende Merkmal sogar SCHWÄCHER ausgeprägt ist als bei vielen Tieren: Viele geistig behinderte oder senile Menschen zum Beispiel, sowie alle kleinen Kinder befinden sich auf einem deutlich NIEDRIGEREN Niveau als viele Tiere - etwa Hunde, Katzen, Rinder und Schweine, denen wir in Versuchslabors, Tierfabriken und Schlachthöfen tagtäglich unsägliche Qualen zufügen. An dieser Tatsache ist nicht zu rütteln. Tierrechtler ziehen daraus aber nicht den Schluß, daß die betroffenen Menschen schlechter als bisher behandelt werden sollten, sondern daß die betroffenen Tiere besser als bisher behandelt werden sollten! Behandeln von Menschen und Tieren Große Geister haben diese Erkenntnisse und Forderungen längst vorweggenommen. Mehr noch: Die folgenden Zitate sprechen darüber hinaus auch noch einen Punkt an, der bisher nur gestreift wurde und der zeigt, daß die Kritik an der Peta-Kampagne nicht nur unsinnig, sondern auch gefährlich ist: den psychologischen Zusammenhang zwischen unserem Umgang mit Tieren und unserem Umgang mit Menschen:
"Ich entsinne mich, dass ich während
eines Urlaubaufenthalts von 1967 im russischen Wald bei Cavidovo zum
ersten Mal eine solche 'Hühnerfabrik' gesehen und besucht habe und
dass mein erster Eindruck - und er hat sich später nie geändert -
der war: das muss für die armen Tiere ja schlimmer sein als was wir
im Konzentrationslager die Jahre hindurch haben ausstehen müssen!"
"Wo es um Tiere geht, wird jeder zum Nazi
... Für die Tiere ist jeden Tag Treblinka."
"Auschwitz beginnt da, wo einer im
Schlachthaus steht und denkt, es sind ja nur Tiere."
"Seit ungefähr fünfzehn Jahren wird den
Ethnologen in zunehmendem Maße bewußt, daß das Problem des Kampfes
gegen Rassenvorurteile auf menschlicher Ebene ein viel umfassenderes
Problem widerspiegelt, das noch dringender einer Lösung bedarf. Ich
spreche von dem Verhältnis zwischen dem Menschen und anderen
lebenden Arten. Es ist zwecklos, das eine Problem ohne das andere
lösen zu wollen. Denn die Achtung gegenüber den eigenen Artgenossen,
die wir vom Menschen erwarten, ist lediglich ein Einzelaspekt der
allgemeinen Achtung vor allen Formen des Lebens."
"Nichts wird ... die Chancen für ein
Überleben auf der Erde so steigern wie der Schritt zu einer
vegetarischen Ernährung."
"Der Tag wird kommen, an dem das Töten
eines Tieres genauso als Verbrechen betrachtet werden wird wie das
Töten eines Menschen."
"Solange es Schlachthäuser gibt, wird es
Schlachtfelder geben." Es gibt einen naheliegenden und bei Lichte besehen geradezu selbstverständlichen Zusammenhang zwischen unserem Umgang mit Tieren und unserem Umgang mit Menschen. Zwei vergleichsweise harmloses Beispiele mögen dies verdeutlichen: Ein Bauer hat eine Kuh, einen Esel und ein paar Hühner, mit denen er über Monate und Jahre "unter einem Dach" lebt und "zusammenarbeitet", indem er die Milch der Kuh und die Eier der Hühner verwendet sowie den Esel seinen Karren ziehen läßt. Sobald seine "Kameraden" ihm aber nicht mehr nützlich sind, erschießt er sie oder hackt ihnen den Kopf ab. Oder der übliche Umgang mit Gänsen, den ein Redakteur der "Salzburger Nachrichten" offenkundig auch noch ziemlich lustig findet: "Die Gänse folgen Tag für Tag dem Hüter voll Vertrauen ins Nachtquartier. Sie werden demnächst ebenso vertrauensselig wie ahnungslos hinter ihm zur Schlachtbank marschieren." Kann wirklich irgendjemand, der sich auch nur ansatzweise um ein unbefangenes Urteil bemüht, allen Ernstes glauben, daß ein solches treu- und herzloses Verhalten gegenüber Tieren ohne Einfluß auf den Umgang mit Menschen bleibt? "Ethik gegenüber dem Menschen und Rohheit gegenüber den Tieren", schreibt Robert Jungk, "sind zwei Verhaltensweisen, die sich nicht vereinbaren lassen, denn Grausamkeit gegen Tiere geht nahtlos in Grausamkeit gegen Menschen über." Jüngste Forschungsergebnisse Der Zusammenhang zwischen Grausamkeit gegenüber Tieren und Grausamkeit gegenüber Menschen ist zwar seit langem bekannt, wurde aber erst in jüngerer Zeit wissenschaftlich erforscht. Im Folgenden zitiere ich aus der Dissertation "Zum psychologischen Zusammenhang zwischen der Gewalt gegenüber Tieren und der Gewalt gegenüber Menschen" von Astrid Kaplan (Universität Klagenfurt, 2003). Kaplan zeigt, daß Gewalt gegenüber Tieren und Gewalt gegenüber Menschen oft gemeinsam auftreten und sich wechselseitig aufschaukeln. (S. 87) So haben etwa "alle Kinder, die in den letzten Jahren an den verheerenden Schulmassakern beteiligt waren, ... vorher an Tieren 'geübt'." (S. 121) Eine US-Studie aus dem Jahre 1997 zeigt, daß Jugendliche, die wegen Tiermissbrauch verurteilt wurden, fünfmal (!) wahrscheinlicher Gewalt gegenüber Menschen ausüben. (S. 152) In einer Arbeit für die US-amerikanische Bundespolizei heißt es: "Mörder ... fangen oft damit an, als Kinder Tiere umzubringen und zu quälen." Fast alle Serienmörder haben Tiere gequält, bevor sie Menschen umbrachten. (S. 154) Beeindruckend und beängstigend sind auch die sozioökonomischen, "vernichtungstechnischen" und forschungshistorischen Zusammenhänge. "Die Ausbeutung von Tieren war und ist das Modell und diente und dient als Inspiration für die Gräueltaten, die Menschen einander antun", schreibt Kaplan, um dann, den renommierten Holocaust-Forscher Charles Patterson ("Eternal Treblinka") referierend, darzustellen,
Leider können diese Zusammenhänge und Entwicklungen hier nicht systematisch dargelegt werden, weshalb wir uns mit biographischen und psychologischen Splittern begnügen müssen:
In Robert Jay Liftons Buch "Ärzte im Dritten Reich" erläutert der SS-Arzt Dr. B. den Prozeß der Anpassung an den Massenmord: "Wenn Sie zum ersten Mal eine Selektion sehen .... ( ... ) Sie sehen, wenn Kinder und Frauen selektiert werden. Dann ist man so geschockt, daß man also ... das kann man nicht beschreiben. Und nach wenigen Wochen kann man es gewöhnen. Und das kann man ... niemand erklären. ( ... ) Das kann man nur erleben .... ( ... ) Aber ich glaube, ich kann Ihnen einen Eindruck verschaffen. Wenn Sie ... einmal in ein Schlachthaus gehen, wo Tiere geschlachtet werden. Es gehört auch der Geruch dazu ... nicht nur die Tatsache, daß die umfallen und so weiter. Sie werden wahrscheinlich kein ... das Steak schmeckt nicht mehr. Und wenn Sie es zwei Wochen lang jeden Tag machen, dann schmeckt Ihnen Ihr Steak so gut wie früher auch." (S. 180 f.) Der jiddische Literaturnobelpreisträger Isaac Bashevis Singer, der im Holocaust viele Familienmitglieder, darunter seine Mutter und seinen jüngeren Bruder, verlor, schreibt im Vorwort zu einem Buch über den Vegetarismus (S. 232): "Solange Menschen das Blut von Tieren vergießen, wird es keinen Frieden geben. Es ist nur ein kleiner Schritt vom Töten von Tieren zu den Gaskammern Hitlers und zu den Konzentrationslagern Stalins. ( ... ) Solange Menschen mit Messer oder Pistole dastehen, um jene umzubringen, die schwächer sind als sie, wird es keine Gerechtigkeit geben." *
Tier-Holocaust und Menschen-Holocaust
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