6. September 2001

Coop-Naturaplan-Schweinefabrik erhielt nach VgT-Kritik fristlose K�ndigung

Auf der Titelseite der letzten Ausgabe der VgT-Nachrichten ist eine Coop-Naturaplan-Schweinefabrik im freiburgischen Tafers abgebildet: Schweine im Dreck, ohne Einstreu. Nun hat Coop diesem Produzenten fristlos den Vertrag gek�ndigt und �bernimmt per sofort keine Schweine mehr von diesem Betrieb. "Dies aufgrund der klaren Verst�sse gegen die Richtlinien", wie Coop schreibt. Es ist nicht das erste mal, dass Coop so auf vom VgT publik gemachte Missst�nde reagiert.

Gut so, Coop ist also streng, k�nnte man/frau denken und zur Tagesordnung �bergehen. Die Sache hat aber einen m�chtigen Haken. Seit zwei Jahren deckt der VgT immer wieder Missst�nde auf Coop-Naturaplan-Betrieben auf. Coop schreitet immer erst ein, wenn der VgT solche Missst�nde publik macht. Den Konsumenten streut Coop Sand in die Augen mit der Behauptung, alle Naturaplan-Betriebe w�rden von Kontrolleuren des "Schweizer Tierschutzes" regelm�ssig kontrolliert,m Missst�nde k�men nur ganz selten vor. Dabei weiss die Coop-Direktion mittlerweile aufgrund der vom VgT immer wieder aufgedeckten Missst�nde, dass die Kontrollen durch den Schweizer Tierschutz STS nichts taugen. In diesem Verband haben faule Kompromisse lange Tradition. In seinem inzwischen zum Gl�ck eingegangen "Gourmet-mit-Herz"-Label erlaubte der STS sogar die tierqu�lerischen Kastenst�nde f�r Mutterschweine, w�hrend den Konsumenten versprochen wurde, dieses Label garantiere eine tierfreundliche, artgerechte Haltung der Tiere. Ein rechtskr�ftiges Gerichtsurteil gab damals dem VgT Recht und beurteilte dies als Konsumentent�uschung. Freundliche Gespr�che, gutes Ansehen bei den Tierhaltern und nicht als "extrem" zu gelten, ist dem STS stets wichtiger, als sich konsequent f�r die leidenden Tiere einzusetzen. Es ist unglaublich aber wahr: Da erh�lt der Schweizer Tierschutz als Dachorganisation der lokalen Tierschutzverein die Gelegenheit, gegen volle Bezahlung Betriebe zu kontrollieren und sch�pft nicht etwa seinen Spielraum aus, das Optimum f�r die Tiere herauszuholen, nein, er macht seine Arbeit schlechter als irgendwelche nicht tiersch�tzerisch engagierte, bequeme Tierschutzbeamte, die lustlos und nach dem Prinzip des geringsten Widerstandes halbherzig ihren Job machen. Und die Coop-Direktion, die dar�ber nun seit mindestens zwei Jahren, seit der VgT st�ndig solche Missst�nde aufdeckt, informiert ist, schaut dieser Trag�die zu. Daraus muss geschlossen werden, dass es auch den Coop-Managern nicht wirklich Ernst ist mit Tierfreundlichkeit und Coop-Naturaplan nichts als eine lukrative Werbe-Idee ist. Um die Konsumenten zu beruhigen, wird zwar den vereinzelten lausigen Naturaplan-Betrieben, welche der VgT zuf�llig aufdeckt, der Vertrag gek�ndigt. Das scheint offenbar der bequemere Weg zu sein als Kontrolleure einzusetzen, welche die Tierschutzvorschriften Ernst nehmen. Werbung mit dem "Schweizer Tierschutz" ist offenbar wichtiger, als eine seri�se Umsetzung dessen, was den Konsumenten unter dem Label "Naturaplan" versprochen wird.

In der n�chsten Ausgabe der VgT-Nachrichten wird schon der n�chste Coop-Naturaplan-Fall aufgedeckt werden: Mutterschweine in Kastenst�nden auf dem nackten Zementboden - einmal mehr eine v�llig andere Welt als in der Coop-Werbung!

So f�hrt die t�gliche Erfahrung immer wieder neu zur Empfehlung an die Konsumenten: "Essen Sie vegetarisch - Ihrer Gesundheit und den Tieren zuliebe."

Zum Gl�ck gibt's den VgT!


News-Verzeichnis

Startseite VgT

Mail an den Verein gegen Tierfabriken Schweiz
Mail an den Webmaster
http://www.vgt.ch/news/010906.htm