30. Mai 1999Das EU-Tiertransport-Drama geht weiter:
Unfall im Tauern-Tunnel
Von den Medien gro�teneils verschwiegen: Bei gestriger Katastrophe im
Tauerntunnel verbrannten
wahrscheinlich auch 61 Rinder!
Ursache: �berm�dete Fahrer und fehlende Kontrolle der Beh�rden!
Weder in den ORF-Hauptnachrichten, noch in den heutigen gro�en Tageszeitungen war zu
erfahren, was Tierschutz-Insider l�ngst als tragische Gewi�heit ansehen: Beim gestrigen
Gro�brand im Tauerntunnel kamen bis zu 61 weibliche, tr�chtige Jungrinder - hilflos
eingepfercht in ihrem engen Transport-Gef�ngnis - im Flammeninferno um! Es m�ssen also
wenigstens zwei (und nicht nur ein) Tiertransporter daran beteiligt gewesen sein. Dies
best�tigte ein zur�ckkehrender Feuerwehrmann einem VgT-Mitarbeiter. Die unerme�lichen
Qualen dieser armen Gesch�pfe, die ja laut EuGH-Urteil nun definitiv lediglich
(�berschu�-)"Ware" sind, kann man sich gar nicht vorstellen. Doch dies
war nicht das erste Mal, da� auf der Tauernautobahn ein derartiges Desaster mit
Tiertransportern stattgefunden hat. Schuld ist meistens �berm�dung der Fahrer, da die
meisten sowohl ihre maximale Lenkzeit von 9 Stunden bei weitem �berschritten haben, als
auch die H�chstgeschwindigkeit von 80 kmh (in der Nacht w�ren gar nur 60 kmh erlaubt):.
Bereits zum vierten Mal innerhalb von einem Jahr ereignete sich auf dieser Todesstrecke
schwere Unf�lle mit einem Transit-Tiertransporter wegen �berm�dung des Fahrers:
- Am 17. April 98 st�rzte ein holl�ndischer Schweinetransporter bei Villach auf dem
Weg nach S�ditalien um, wobei 68 Tiere gleich verendeten und 150 weitere notgeschlachtet
bzw. erschossen werden mu�ten, weil sie sich in der Panik gegenseitig zu Tode trampelten.
- In der Nacht zum 28. August 98 st�rzte der Anh�nger eines mit 29 Schlachtbullen
beladenen LKWs aus Norddeutschland auf dem Weg in den Libanon auf einer Autobahnbr�cke
bei Werfen um. Ein Teil der Tiere st�rzte dabei 40 Meter (!) �ber die Br�cke in die
Tiefe, der Rest irrte mehr oder weniger schwer verletzt auf der Fahrbahn herum. Die
Fahrerin hatte in ihrer M�digkeit beim Herausfahren aus einem Parkplatz einen anderen LKW
�bersehen und sie krachten zusammen.
- Und am 16. Februar 99 fuhr in den Morgenstunden ein mit 28 Schlachtbullen beladener
Transporter bei Zederhaus (vor St. Michael) in die Leitplanken und st�rzte um; wieder war
der Fahrer eingeschlafen! Der LKW fing Feuer, mindestens zehn Tiere wurden get�tet, der
Rest rannte in Panik auf der Autobahn herum. Diese mu�te stundenlang in beiden Richtungen
f�r den gesamten Verkehr gesperrt werden.
In allen F�llen: Unerme�liches Leiden f�r die unschuldige Kreatur, die f�r
einen einzigen Zweck �ber tausende von Kilometern lebend transportiert werden: die
menschliche Profitsucht, gespeist durch den schier unersch�pflichen Subventionsflu� der
EU (also unsere Steuergelder) f�r mafi�se Transportunternehmer. Denn all diese
Transporte waren nicht nur nach dem bis vor kuzem geltenden �sterr.
Tiertransportgesetz illegal (max. 260 km oder 6 Stunden Fahrtzeit bis zum
n�chstgelegenen Schlachthof), sondern auch nach einer Reihe anderer Gesetze. So auch nach
der EU-Tiertransportrichtlinie, die zwar mehr als lasch ist, aber immerhin eine Pause und
Versorgung der Tiere nach 14 Stunden mit sog. Spezial-LKWs bzw. nach 8 Stunden mit
herk�mmlichen Transportern vorschreiben w�rde. Ebenso die Versorgung bei eigens daf�r
bestimmten Labestationen (wovon es allerdings noch sehr wenige gibt). Nur wer
kontrolliert�s? Auf jeden Fall versto�en aber die meisten dieser Langzeittransporter
gegen die ganz gew�hnliche Stra�enverkehrsordnung: Danach d�rften die Fahrer nicht
l�nger als 9 Stunden t�glich unterwegs sein. Durch routinem��ige F�lschung von
Papieren, die wir nachweisen konnten, sowie von Tachoscheiben, die einfach ausgetauscht
werden, um die Beh�rden hinters Licht zu f�hren, sind die Fahrer oft mehr als 20 Stunden
am Steuer. Eine unverantwortliche Situation - nicht nur f�r die unschuldigen Tiere,
sondern auch f�r unbeteiligte Autofahrer, die durch derartige Unf�lle ebenfalls mit dem
Leben bezahlen m�ssen - wie das j�ngste Beispiel drastisch vor Augen gef�hrt hat. Da�
diese skandal�sen Vorf�lle von der Exekutive nicht nur praktisch nie kontrolliert und
somit bewu�t in Kauf genommen werden (es k�nnten t�glich mindestens ein Dutzend
illegaler Ferntransporter angezeigt werden), sondern die illegalen Ferntransporter
teilweise auch noch von unseren Beamten in Schutz genommen werden, haben wir bereits
etliche Male miterleben m�ssen. Beispiele daf�r k�nnten wir einige vorlegen. Wieviel
mu� eigentlich noch passieren - nachdem jetzt nicht nur Tiere, sondern auch Menschen zu
Tode gekommen sind - bis unsere laxen Beh�rdenvertreter und Politiker endlich auf diesen
Jahrhundertskandal reagieren?
Dr. Franz-Joseph Plank, Gesch�ftsf�hrer VgT �sterreich
Aktueller Nachtrag dazu.
Anmerkung:
Und da gibt es in der Schweiz Linke, Nette und Gr�ne, die
nichts sehnlicher w�nschen, als die schweizerische Unabh�ngigkeit m�glichst rasch
zugunsten des unmenschlichen, eiskalt profit-orientierten EU-Monsters aufzugeben!
EU = Europ�ischer
Unsinn.
Dr Erwin Kessler, Pr�sident VgT Schweiz
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