30. Mai 1999
Ziemlich merkw�rdig, wie der ZU-Journalist Jonathan Engmann Tatsachen ermittelt: Der ins Schussfeld der Kritik geratene Embracher Schulpr�sident Altenburger bestreitet teilweise die Vorw�rfe des VgT. Somit hat Altenburger recht und der VgT sagt nicht die Wahrheit. K�nnen Sie dieser Logik folgen? Ich auch nicht.
Der zentrale Punkt unserer Kritik wurde im Bericht von Jonathan Engmann v�llig ausgelassen. Das Wichtigste sollten die Leser nicht erfahren. Hier deshalb die n�tige Erg�nzung: Schulpr�sident Altenburger verbot tiersch�tzerisch engagierten Sch�lern das Verteilen von Flugbl�ttern auf dem Schulhausareal - ohne Begr�ndung. Altenburger ist Sohn eines Bauern - wie hat der wohl seine Tiere gehalten, dass sein Sohn so aggressiv ist gegen Tiersch�tzer? Als Pr�sident des VgT verlangte ich f�r diese Unterdr�ckung tiersch�tzerischer Anliegen eine Begr�ndung. Altenburger wusste keine, er m�sse sich das zuerst �berlegen! Das Aussprechen des Verbotes musste er sich nicht �berlegen. Zuerst verbieten, dann nachdenken, ist offenbar Altenburgers p�dagogischer Grundsatz.
Altenburger hatte mehrere Tage Zeit, um eine Begr�ndung f�r das Flugblattverbot zu konstruieren. Dann war er so weit: "Man muss Sch�ler vor Flugbl�ttern sch�tzen, genauso wie vor Drogen." Fassungslos glaubte ich, mich verh�rt zu haben. Ich fragte deshalb nach: "F�r Sie sind also Drogen und Flugbl�tter gleichwertige �bel" "Jawohl", die klar Antwort Altenburgers.
Man muss sich einmal vorstellen, was da in der Schulgemeinde Embrach unter der Machtherrschaft Altenburgers abl�uft: Anstatt die Jugendlichen zu selbst�ndig denkenden, demokratief�higen B�rgern zu erziehen - wozu die Auseinandersetzung �ber Tierschutzfragen eine ausgezeichnete M�glichkeit gewesen w�ren, wird die Wahrnehmung demokratischer Rechte mittels Flugbl�tter kriminalisiert. Wohlgemerkt: unabh�ngig vom Inhalt der Flugbl�tter; dieser war noch gar nicht festgelegt. Flugbl�tter spielen im demokratischen Leben und bei der Aus�bung der Meinungs�usserungsfreiheit eine wichtige Rolle. Das Verteilen von Flugbl�ttern auf �ffentlichem Grund ist deshalb durch die Rechtsprechung des Bundesgericht und durch die Europ�ische Menschenrechtskonvention ausdr�cklich als grundlegendes Recht gesch�tzt. Nach den diktatorischen Vorstellungen Altenburgers sollen offenbar die Menschenrechte f�r die Embracher Sch�ler nicht gelten, sondern im Gegenteil bek�mpft werden wie Drogen. Kritik an Altenburger wird in Embrach vorl�ufig nur hinter der Hand laut. Der VgT ist offenbar die erste Instanz, welche die �ffentliche Auseinandersetzung nicht scheut. Reallehrer Theo Albrecht zum Beispiel hat sich als williges Instrument f�r Altenburgers Machenschaften hingegeben und gef�gig versucht, einen Sch�ler gegen den VgT einzusch�chtern. Eine solche politische Beeinflussung durch Volksschullehrer ist unerh�rt und h�tte in einer intakten Schulgemeinde sofortige disziplinarische Konsequenzen. Nicht so in Embrach, unter der Machtherrschaft eines Schulpr�sidenten, der total fehl am Platz ist mit seiner antiquiierten autorit�r-dikatorischen Einstellung, der sich sogar die Post unterworfen hat: Der Verteilauftrag f�r ein Flugblatt wurde von der Embracher Poststelle abgelehnt. Zensur durch P�stler nach Embracher Demokratieverst�ndnis. Der VgT hat die Flugbl�tter inzwischen mit eigenen Leuten in ganz Embrach verteilt. Es ist jederzeit auch im Internet abrufbar unter www.vgt.ch/news/990525A.htm.
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