31. Oktober 1999

Zum Vorfall in Affoltern (www.vgt.ch/news/991030.htm):

Richtigstellung zu Sonntags-Blicks "Bortoluzzi stoppte Kessler"

Wenn der Sonntags-Blick meint, etwas Negatives über mich berichten zu können, dann ist dieses jüdische Blatt (Ellen Ringier, die Frau des Verlegers, ist aktive Jüdin), das mich seit der Kontroverse über das jüdische Schächten, bekämpft, so glücklich, dass es nur meine Gegner anhört. Die journalistische Grundregel, beide Seiten anzuhören, gilt beim Sonntags-Blick nicht, denn eine schon toll zurechtgelegte Story könnte durch das Anhören der Betroffenen verblassen. Schlagzeilen sind bei diesem Journalismus wichtiger als Wahrheit und Objektivität. Es geht ja auch gar nicht darum die Leser zu informieren, sondern sie aufzugeilen nach dem Rezept "Otto treibt es mit dem Staubsauger" (Blick-Schlagzeile). So hat der Sonntags-Blick auch diesmal wieder weder meine Seite angehört noch unsere Veröffentlichung dazu im Internet berücksichtigt (www.vgt.ch/news/991030.htm), und die Sonntags-Blick-Leser können sich heute wieder wunschgemäss an Falschmeldungen ergeilen.

SVP-Nationalrat Bortoluzzi habe mich mit dem Taschenmesser gestoppt; ich sei wie wild in die Menge gefahren, weiss der Sonntags-Blick zu berichten. Die Tatsachen sehen etwas anders aus:

Erstens bin ich gar nicht gefahren, sondern war nur Beifahrer.

Zweitens wurde nicht "in die Menge gefahren". Das Fahrzeug bewegte sich anfänglich laut hupend ganz langsam vorwärts und bald gar nicht mehr. Jeder der Randalierer hatte mehr als genügend Zeit, den Weg frei zu machen. Gewaltsames Aufhalten eines Fahrzeuges erfüllt den Tatbestand der Nötigung. Es ist bereits Anzeige gegen die Täter erstattet worden. Insbesondere Metzger-Wirt Furrer und SVP-Nationalrat Bortoluzzi werden sich wegen Nötigung und Sachbeschädigung zu verantworten haben.

Drittens wurde Furrer nicht "über den Haufen" gefahren. Er ist überhaupt nicht verletzt. Der alte, aggressive Herr verlor im Tumult vor dem Fahrzeug sein Gleichgewicht und liess sich vor dem Fahrzeug ein Anfahren simulierend langsam zu Boden gleiten. Das Fahrzeug bewegte sich zur dieser Zeit überhaupt nicht mehr. Wenige Minuten nachdem Furrer simulierte, er sei angefahren worden und er habe Rückenschmerzen, legte er sich quer über den Kühler des Fahrzeuges, direkt vor die Windschutzscheibe, um auf diese Weise ein allfälliges Wegfahren zu verhindern (von Zeugen bestätigt). Eine beachtliche sportliche Leistung eines alten Herrn, der Minuten vorher "über den Haufe gefahren" worden war! Der anschliessende Blaulichttransport von Furrer ins Spital war eine reine Show. Schon nach einer Viertelstunde war er wieder zurück auf dem Schauplatz und spazierte wieder frisch fröhlich um das immer noch blockierte Fahrzeug herum (die Polizei war immer noch nicht angerückt).

Drittens gibt es nur einen Leichtverletzten, falls das nicht auch simuliert ist (wird sich im Gerichtsverfahren zeigen): Ein Typ, der mithalf, das Fahrzeug am Wegfahren zu hindern und sich längere Zeit gegen den linken Kotflügel stemmte, klemmte möglicherweise seinen Fuss unter dem langsam rollenden Rad ein. Selber schuld! Hoffentlich war sein Hinken nicht nur simuliert. [Nachtrag: Vor Gericht hat der mit einem Gibsverband und Stöcken erschienene "Geschädigte" erklärt, er habe das Gefühl gehabt, das Fahrzeug sei auf seinem Fuss absichtlich einen Moment lang angehalten worden. Ich gratuliere meiner Fahrerin zu ihrer ungeahnten Fahrkunst.]

Anmerkung:
Wenn ich selbst am Steuer gewesen wäre, gäbe es jetzt tatsächlich Schwerverletzte. Gegen eine derart angreifende Horde werde ich jederzeit von meinem Notwehrrecht Gebrauch machen und jeden überfahren, der versucht, das Fahrzeug aufzuhalten! Leider hatte die Fahrerin zu viele Hemmungen, um "wie wild in die Menge" zu fahren.

Erwin Kessler, Präsident VgT

 

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