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Die Tragödie
der "glücklichen" Schweizer Hühner

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Die Illusion vom glücklichen Schweizerhuhn

 


Erster Akt
Mutterlose Neugeborene

Das Licht der grossen weiten Welt erblickt das moderne Huhn in einem Brutschrank. Piepsend schlüpft es aus dem Ei und ruft nach seiner Mutter, stundenlang, doch keine Mutter ist weit und breit, nur ein weisses Meer von frischgeschlüpften Küken.

 

Zweiter Akt
Selektion der Arbeitstauglichen

Sogenanntes "Sexen" der Küken: Ein Spezialist bestimmt das Geschlecht der neugeborenen Küken. Die männlichen werden als arbeitsuntauglich in die Kiste links geworfen. Die weiblichen Küken fliegen in die Kiste rechts und werden dann einer Sonderbehandlung zugeführt (Vierter Akt).

Eine Selektion in Arbeitstaugliche und unnütze Esser hatten wir vor 60 Jahren schon einmal in Europa.

 

Dritter Akt
Vergasen der Untauglichen

Die unnützen Esser werden vergast, gelegentlich auch einfach durch einen Mixer gelassen. Beides ist in der Schweiz erlaubt. Die einzige Vorschrift zum Töten der Küken lautet: "Küken, die getötet werden, dürfen nicht aufeinandergeschichtet werden, solange sie noch leben."  Der Mixer hat gegenüber der Gaskammer den Vorteil, dass die Arbeitsuntauglichen ohne weitere Nachbearbeitung direkt zur Fütterung der Arbeitstauglichen verwendet werden können. Die männlichen Küken der hochgezüchteten Legerassen sind nicht zur Poulet-Mast geeignet; sie fressen zu viel und wachsen zu langsam.

Das Vergasen von arbeitsuntauglichen unnützen Essern hatten wir vor 60 Jahren schon einmal in Europa.

Während die linken und netten Heuchler lauthals eine Geschichtsbewältigung fordern und über die Beteiligung der Schweiz an den Verbrechen vor 60 Jahren moralisieren, fressen sie genüsslich die Opfer der heutigen Massenverbrechen, an denen sich die Schweiz erneut wieder beteiligt. Fressen kommt vor der Moral.

 

Vierter Akt
Sonderbehandlung

Die Arbeitstauglichen werden vor dem Arbeitseinsatz zuerst einer Sonderbehandlung zugeführt: Sie werden entwaffnet. Die empfindlichen, mit Nerven durchsetzten Schnäbel - Vögel flirten mit den Schnäbeln! - werden abgeklemmt oder abgebrannt. Damit soll die unter KZ-artigen Lagerbedingungen auftretende "Unart" des sogenannten Kannibalismus bekämpft werden.  Zum Hineinschaufeln des pulverförmigen Industriehochleistungs-Futters genügt auch ein verstümmelter Schnabel.

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In der Hektik der Fliessbandarbeit ein etwas gar kräftig "coupierter Schnabel

Nach dieser Verstümmelung kommen die zahlreichen Impfungen - wie das sog "Schnabelcoupieren" eine Symptombekämpfung. Die  Impfungen sollen sicherstellen, dass in den Arbeitslagern trotz den katastrophalen hygienischen Zuständen nicht zu früh zuviele lästige Abgänge auftreten. Ein gutes Jahr müssen die Arbeitstauglichen bis zur Erschöpfung und Ersetzung durch neue "Ware" durchhalten. Beim Injektions-Impfen wird den noch kleinen zarten Wesen wiederholt ein - im Grössenvergleich - Impfstoff-Einfüllrohr in den Körper gestossen.

Nach diesen Sonderbehandlungen kommt die Vorbereitung auf das Arbeitslager: In einem endlosen weissen Meer von Sägemehl und unbekannten Artgenossen, oft ohne Tageslicht, wie verlorene Kleinkinder in einer Menschenmenge, schreien auch diese verwaisten (Tier-)Kinder unablässig piepsend nach Mutter und Geborgenheit.

Unter der Wirkung der Hochzucht-Gene und des ausgeklügelten Leistungsfutters wachsen sie schnell und werden nun in die Arbeitslager in ganz Europa verteilt. Per Camion geht es in die grosse weite Welt hinaus, von welcher die Reisenden nur gerade den ungewohnten Lärm, die Erschütterungen und den kalten Luftzug erleben. Einige dieser Transporte führen auch in Arbeitslager in der Schweiz. Hatten wir auch schon vor 60 Jahren.

 

Fünfter Akt
Im Arbeits-Lager


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"Glückliche" Schweizer Hühner in "Bodenhaltung"
(Geflügelhof Höri

Dies ist die einzige Station auf dem Leidensweg, wo es Unterschiede gibt zwischen den offiziell "glücklichen" und den offiziell "unglücklichen" Hühnern. Käfighaltung gibt es in der Schweiz nicht mehr. (Die Käfigeier werden importiert.) "Bodenhaltung" ist in der Schweiz Standard. Daneben gibt es auch noch sogenannte Auslauf- und Freilandhaltung. Der Unterschied ist gering. Grundsätzlich wickelt sich das Leben in einem Dauerstress im Dämmerlicht dicht gefüllter Hallen ab. Die "glücklichen" Freilandhühner dürfen selten einmal ein wenig ins Freie. Hauptsache es hat einen Auslauf, ob er von den "Glücklichen" benützt werden kann, ist Nebensache. Wenn es zu heiss oder zu kalte, zu trocken oder zu nass, zu windig oder zu windstill ist oder wenn es dem Betriebsleiter einfach stinkt, was bei dieser KZ-Arbeit häufig der Fall ist, bleiben die Auslauföffnungen zu. Und wenn sie einmal offen sind, getrauen sich die meisten dieser unerfahrenen und führungslosen Jungtiere nicht, diese ungewohnte und deshalb unheimliche Freiheit zu nutzen. Zu gross auch ist das Risiko, dass die im Meer der unbekannten, aggressiven Artgenossen entstandene lokalen Kleingruppen, die ein Mindestmass an Geborgenheit und Sicherheit bieten, auf dem Weg hinaus in der unübersehbaren Menge wieder verlorengehen. Auch bietet diese Freiheit wenig ausser einem langweiligen Spaziergang im Gefängnishof: Vor dem Stall treffen die wenigen, die sich hinaus wagen, einen langweiligen übernutzten Boden, der kaum etwas zum Picken und Entdecken bietet. Und weiter hinaus in den baum- und strauchlosen Auslauf ohne Deckung gegen den offenen Himmel, wo Raubvögel lauern, wagen sich auch die Kühneren kaum. Der Auslauf ist in der Regel so selten offen, dass die Hennen ausgedient haben, bevor sie genügend Erfahrung damit gewonnen haben. Nächstes Jahr sind schon wieder Neue da, die Letztjährigen schon der Endlösung zugeführt und zu Tiermehl verarbeitet, das dann ihren Nachfolgern verfüttert wird. Eine ganz besonders appetitliche Art von Recycling.

 

Sechster Akt
Endlösung

Hühner werden unter natürlichen Umweltbedingungen rund 10 Jahre alt. Im Arbeitslager sind sie unter der Wirkung des leistungstreibenden Industriefutters, des ätzenden Klimas und der Überzüchtung nach 15 Monaten ausgepumpt und "schlachtreif". Das Ausfallen der Federn und die rot entzündete Haut macht die extreme Ausbeutung sichtbar. "Das Gefieder ist eines der optischen Merkmale, wonach wir das Befinden des Huhnes primär einschätzen." sagen die Verhaltensbiologen und Hühnerforscher (aus: Nackte Hühner, VN99-3). Also muss das Befinden dieser armseligen Geschöpfe himmeltraurig sein, was jedes Kind sofort merkt, ohne zuerst solche Lehrsätze in Biologiebüchern gelesen zu haben. Die Zürcher Kantonstierärztin aber merkt das nicht; sie verwechselt dies mit "Mauser", versteht offensichtlich nichts von Vögeln, obwohl sie Vogel heisst.

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"Glückliche" Schweizer Hühner in "Bodenhaltung"
(Geflügelhof Höri)

Am Ende der ersten Legeperiode, wenn die Mauser einsetzt (natürliche Ruhephase: Legepause und Erneuerung des Gefieders), werden die jetzt arbeitsuntauglich gewordenen Ausgebeuteten durch Nachschub ersetzt: Eines Nachts werden sie aus dem Schlaf gerissen, an den Beinen gepackt und so "büschelweise", mehrere aufs mal, kopfüber weggetragen und in Transportkisten gestopft. Auf Bein- und Flügelbrüche kommt es dabei nicht mehr an.

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Transportkisten

Jetzt geht es per Camion in die grosse weite Welt hinaus, welche die Opfer vor 15 Monaten mutterlos erblickt hatten. Schreibtischtäter erteilen routinemässig gesetzwidrige Ausnahmebewilligungen vom Nachtfahrverbot für Lastwagen. Das ist praktisch: Die Tiertransporter haben so die menschenleeren nächtlichen Strassen ganz für sich und donnern mit regelmässig stark übersetzter Geschwindigkeit durch Dörfer und über Autobahnen. Zeit ist Geld. Und die Dunkelheit verbirgt das Tierelend vor den schlafenden Konsumenten.

Ähnliche Todestransporte in Vernichtungslager hatten wir vor 60 Jahren auch schon einmal. Die Holocaustleugner bestreiten dies zwar, so wie auch der heutige Holocaust geleugnet wird. Der Unterschied: Die Leugner des Holocausts vor 60 Jahren kommen ins Gefängnis, die Leugner des heutigen Holocaust an den Nutztieren machen Karriere in Regierung, Verwaltung, Justiz und bei den konservativen, regimetreuen Medien.

Die Vernichtungslager heissen heute Schlachthöfe bzwGeflügelschlächtereien. Die lebenslänglich in konstantem Klima gehaltenen, von den Schrecken dieser Nacht und vom eisigen Fahrtwind auf dem LKW erschöpften Geschöpfe werden aus den Transportkisten gerissen. Mit raschen, roboterhaften Bewegungen packt die weiss gekleidete und hygienisch vermummte Person die Hühner an den Beinen und hängt sie Kopf nach unten an die langsam vorbeilaufenden Bügel. Eine kurze Weile flattern die Tiere in Panik und versuchen, dieser unnatürlichen, beängstigenden Situation zu entfliehen. Dann sind die Tiere völlig erschöpft und hängen apathisch an den weiterlaufenden Bügeln. Der Weg des Transportbandes ist absichtlich lang, damit die Tiere ruhig gestellt sind, wenn sie das Elektrobad erreichen.

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Verzweifelter Kampf: In Panik versuchen sich die Tiere zu befreien.

Sie seien rasch "beruhigt", sagen die Schlächter. In Wirklichkeit sind sie nicht "beruhigt", sondern halb tot vor Angst. Einige Tiere halten die Augen geschlossen, den Schnabel leicht geöffnet, hächelnd. Auf Berührungen reagieren sie kaum noch. Andere halten den Kopf in den Nacken gekrümmt - Angststarre. Das Förderband mit den an den Füssen hängenden jungen, ausgebeuteten und zur Ausschussware degradierten Hennen bewegt sich langsam durch eine Oeffnung in den nächsten Raum, zum Betäubungsbecken. Darin hat es Wasser, das unter Hochspannung steht. Die Köpfe der Tiere tauchen ein. Vorher oft noch ein heftiges Flügelschlagen. Offenbar werden die Ankommenden gelegentlich von der bereits eingetauchten Vorgängerin elektrisiert, wenn sich die nassen Flügel berühren. Nach einigen Sekunden werden die Tiere von dem mit konstanter Geschwindigkeit laufenden Förderband, immer noch mit den Füssen in den Bügeln hängend, wieder aus dem Betäubungsbecken herausgezogen - die meisten sind dann betäubt.

Nach dem Betäubungsbad wird der Kopf der betäubten wie auch der nicht-betäubten Tiere automatisch zwischen zwei Schienen gezogen und läuft an einem rotierenden Messer vorbei, welches den Hals aufschneidet. Tiere, welche es - nachdem sie das Elektrobad  überstanden haben - auch noch schaffen, diesem Messer zu entgehen, werden von einem Schlächter ergriffen und erhalten den Halsschnitt von Hand. Nach einiger Zeit hat dann auch ihr Leiden ein Ende. Endlösung.

Epilog
"ovo-vegetarisch" ist out

Vegetarier, die Eier und Produkte mit Eizutaten essen, müssen wissen, dass es ethisch schlimmer ist, Eier zu essen als Rindfleisch, und gesünder jedenfalls auch nicht. Unter den heutigen Umständen ist es nicht mehr berechtigt, Eierspeisen als vegetarisch zu bezeichnen. Eier wachsen genau so wenig auf den Bäumen wie Fisch und Geflügel, was gewisse Restaurants von Gestern offenbar auch noch zum Vegetarismus rechnen, wenn sie Vegetarieren ratlos Fisch anbieten. Bis auf wenige speziell deklarierte Produkte sind in Eier-Speisen Käfigeier enthalten. Rund 50 % der in der Schweiz konsumierten Eier werden aus Käfighaltung importiert, von der Nahrungsmittelindustrie verarbeitet und in Fertig-Lebensmittel versteckt, weil der Konsument keine Käfigeier mehr will und als Frischeier nur noch Bodenhaltungs- und Freilandeier kauft, in der Illusion "glücklicher" Hühnern, wie dies die Werbung verspricht.

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Das Wort "ovo-vegetarisch" (ovo=Ei, daher der Markenname "Ovomaltine", ein Gemisch aus Eiern, Malz und anderem) hat unter den heutigen Umständen der tierquälerischen Massenzucht von Hühnern, der Überzüchtung und industriellen Fütterung sowie der Massen-Hühnerhaltung auch bei Freilandhaltung keine Berechtigung mehr. Dieses Wort sollte aus dem Wortschatz aller gestrichen werden, deren Anliegen ein ethisch begründeter Tierschutz ist. Umso verfehlter ist es, dass der Schweizerische Vegetarier-Verein SVV, der sonst stets eine vegane Lebensweise propagiert, sein Vegetarismus-Label für Eier-haltige Migros-Produkte zur Verfügung stellt. Wir haben das scharf kritisiert, weil dies den Kampf des VgT gegen den Eier-Konsum behindert. Obwohl die Förderung von tierischen Produkten (Eier) absolut nicht auf der sonstigen Linie des SVV liegt, ja dieser sogar deutlich widerspricht, und obwohl wegen diesem unnötigen Eier-V-Label die bisher freundschaftlichen Beziehungen mit dem VgT in Brüche ging, hält der SVV stur daran fest. Wir können uns das nur so erklären, dass die Lizenzgebühren, die der SVV vom Migros kassiert, eine ausschlaggebende Rolle spielen. Damit hat der SVV seine Glaubwürdigkeit verspielt - bedauerlicherweise, denn er wäre sonst prädestiniert gewesen für als Träger eines zukunftsgerichteten, klaren und glaubwürdigen Labels für vegane Produkte. Doch wer Labels so leichtfertig und opportunistisch entgegen seinen sonst verkündeten heren Grundsätzen vergibt, qualifiziert sich als unzuverlässig und ungeeignet für eine vertrauenswürdiges Label.

Darum einmal mehr: Essen Sie vegetarisch (nicht ovo-lakto-vegetarisch!) - Ihrer Gesundheit und den Tieren zuliebe!


Der zunehmende Import von Junghennen führt zu Tierquälerei
(Leicht gekürzt aus einer Pressemitteilung der Protection)

Bis jetzt war alles klar: Wer Legehennen aufziehen wollte, kaufte Bruteier oder Eintagsküken von einer ausländischen Brüterei. Schweizer Brütereien gibt es aus finanziellen Gründen schon seit Jahren nicht mehr. Aber es gibt hierzulande Aufzuchtbetriebe, wo die Hennen in unseren Bodenhaltungssystemen aufwachsen, was - trotz aller Mängel - immer noch besser ist als in einer ausländischen Batterie. Die Betriebe unterstehen auch unserem schweizerischen lmpfregime, das wesentlich milder ist als im Ausland. Die Küken müssen in den ersten zwölf Lebenswochen sechs Impfungen über sich ergehen lassen, zwei davon als Injektionen und vier weitere im Trinkwasser. In den meisten anderen Ländern wird den Tieren in der gleichen Zeitspanne eine Kaskade von 17 - 18 Impfungen verpasst, teils als Injektionen unter die Haut oder ins Muskelgewebe, teils als Augentropfen, teils im Trinkwasser. Eine geballte Ladung, die tierschützerisch höchst bedenklich ist. Man stelle sich einmal vor, wie sehr so ein kleines Wesen dadurch gestresst und belastet wird!

Die Schweiz stützt sich aber auch aus hygienischen Gründen auf ein anderes lmpfprogramm. Sie setzt mehr auf Prävention als auf den lmpfhammer. ,,Wenn im Ausland derart rigoros und viel geimpft wird", sagt der Veterinärbakteriologe Dr. Richard Hoop von der Universität Zürich, ,,so ist dies ein Eingeständnis, dass die Verhältnisse dort nicht optimal sind. Sie fördern das Krankheitsaufkommen, was beweist, dass man die Haltungsformen nicht im Griff hat. Wer zur Impfung Zuflucht nimmt, kapituliert vor der Krankheit!" Tatsächlich sind die Hühner hierzulande im allgemeinen gesünder. Die Schweiz ist seit einigen Jahren zur ,,Salmonelleninsel" Europas geworden. Während in andern Ländern die Salmonellenerkrankungen von Jahr zu Jahr zunehmen, sind sie bei uns seit 1992 stark rückläufig. Dasselbe gilt für andere gefürchtete Hühnerepidemien. Diese Tatsachen müssten uns eigentlich genügen, am bisherigen Konzept festzuhalten. Leider nein, wegen der Profitsucht Einzelner gerät es seit kurzem rapid ins Schwanken.

Gefährlicher Virenimpor

Aus Kostengründen sind verschiedene Eier-Produzenten dazu übergegangen, nicht mehr Bruteier oder Küken wie bisher, sondern geimpfte Junghennen aus dem Ausland zu importieren. Eine 15 - 18 Wochen alte Henne aus einem ausländischen Aufzuchtbetrieb kostet nämlich rund 8 Franken weniger als eine hiesige. Kauft ein Hennenhalter für eine Legeperiode mehrere hundert Tiere ein, so wirkt sich das natürlich auf die Produktionskosten aus. Das Ei wird billiger, aber nicht im Laden für die Konsumenten, sondern für den Eierhandel. Der streicht auf diese Weise einen netten Profit ein. Für unsere Hühner hingegen werden die Folgen dieser Verbilligungsmanie verhängnisvoll sein. Mit dem zunehmenden Import von geimpften Junghennen besteht nämlich die Gefahr, dass vermehrt aktive Virenstämme eingeschleppt werden, die dann unsere ungeimpften Herden befallen. Ein geimpftes Tier kann nämlich sehr gut Virusträger sein, auch wenn es selber gesund ist. Gefährdet sind dabei in erster Linie die Hühner in Freilandhaltung, weil manche Erreger auch durch Partikel in der Luft übertragen werden. Aus Furcht vor eingeschleppten Seuchen werden daher mehr und mehr Hühnerhalter gezwungen sein, die ausländischen lmpfnormen zu übernehmen. Aus Tierschutzsicht wäre das katastrophal, denn damit würden die wenigen bisher erreichten Verbesserungen mit lmpfquälerei wieder zunichte gemacht. Zudem besteht die Gefahr, dass in grösserem Masse wieder Hühnerepidemien ausbrechen, was in allererster Linie der hart erkämpften Freilandhaltung das Genick brechen könnte. Nehmen wir das einfach hin?

Mit mehrmaligem eindringlichem Warnen in der Fachpresse hat Richard Hoop die Produzentenorganisationen alarmiert. Sie sehen sich in der durch die Junghennenimporte ausgelösten Preisrunde ebenfalls auf der Verliererseite und haben daher bei den Behörden interveniert. Heftig besorgt reagierten vor allem die Freiland- und Bio-Hennenhalter, aus ihrer Sicht wird damit jahrelange Aufbauarbeit gefährdet. Sie wollen robuste, widerstandsfähige Tiere und nicht gestresste, immunschwache Impfopfer, die kaum mehr imstande sein werden, im Freiland zu überleben. 


Inhaltsverzeichnis VN00-2

Startseit VgT

VN00-2,  April 2000
Mail an den Verein gegen Tierfabriken Schweiz
Mail an den Webmaster
http.//www.vgt.ch/vn/0002/huehner.htm