VN2001-2
Quecksilber-Vergiftung bei Neugeborenen - Fische als
Kontaminationsquelle
In den USA riskiert jede zehnte Frau im gebärfähigen Alter ein neurologisch
geschädigtes Kind zur Welt zu bringen. Grund ist die Quecksilber-Belastung, dem das
Ungeborene bereits im Uterus ausgesetzt ist. Als
Kontaminationsquelle sehen die Studienleiter des Centers for Disease Control (CDC) Fische
wie Makrelen und Schwertfische. Rund 375 000 Babys jährlich seien dem Risiko eines
neuronalen Defekts ausgesetzt, erklärte Michael Bender, Leiter des Quecksilber-Projekts.
Die Untersuchungen wurden nicht wie früher an der geschätzten Fisch-Aufnahme, sondern
anhand von Blutproben und Haaranalysen durchgeführt. "Die Quecksilber-Belastung
betrifft deutlich mehr Frauen als bisher angenommen", erklärte Caroline Smith DeWaal
vom Center for Science in the Public Interest. Zudem ließen sich die hohen
Methyl-Quecksilberwerte nicht mehr auf Menschen mit einem hohen Fischkonsum beschränken.
Die Werte überstiegen deutlich den akzeptablen von der Food and Drug Administration (FDA)
festgelegten
Grenzbereich. Diese legten mit einem ppm (Parts per million) Methyl-Quecksilber in Fischen
und anderen
Meeresfrüchten einen freiwilligen Richtwert fest. Dieser obliege allerdings keiner
gesetzlichen Bindung und werde auch nicht überprüft, so Kritiker. Das toxische
Schwermetall verursacht besonders bei Kindern und Ungeborenen bereits in kleinen Mengen
schwerwiegende Beeinträchtigungen des menschlichen
Nervensystems. Hauptverursacher sind Kraftwerke, Müllverbrennungsöfen und industrielle
Verfahren.
"Nachdem es in die Atmosphäre emittiert wurde, wird es auf Meeres-, See- und
Flussufern abgelagert. So gelangt es über Fische durch die Nahrungskette zum
Menschen", erläuterte Andy Buchsbaum, Wasserqualitätsexperte von der National
Wildlife Federation.
(Quelle: pressetext.austria)
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