ISSN 1423-6370 Druckauflage: 300 000 Streugebiet dieser Ausgabe: Kantone Aargau und Solothurn und teilweise Baselland Die gedruckte Ausgabe im pdf-Format Inhaltsverzeichnis Editorial von Erwin Kessler, Präsident VgT: Gewaltfreier Widerstand Das Schwein - was für ein Tier! Die Hölle von Gretzenbach und die Machenschaften des Solothurner Veterinäramtes Tierquälerische Schweinefabrik des katholischen Schwersternheimes St Elisabeth in Biberist/SO Unglückliche Coop-NATURAplan-Schweine: Auch im Winter kein Strohnest Antibiotika in Schweizer Schweinefabriken Die armen Schweine und Kälber des reichen Aargauer SVP-Nationalrates Walter Glur Die gewerbsmässige Tierquälerei im Kanton Aargau: Gemeindeammann von Brunegg verbreitet Unwahrheiten in der Aargauer Zeitung VgT-Erfolg: Keine Kaninchen-Kästen mehr im Kloster Wettingen/Kantonsschule Strafanstalt Lenzburg: Rücksichtslosigkeit gegenüber Wehrlosen Tierquälerische Kastenhaltung von Kaninchen an der Hauptstrasse in Siggental Station. Unglückliche Migros-"Freiland"-Hühner in Hunzenschwil /AG Beten und lügen im Kloster Fahr Natürliche, tierversuchsfreie Heilmittel sind bedroht Quecksilber-Vergiftung bei Neugeborenen - Fische als Kontaminationsquelle Gentechnologie: Schweinemensch Fragen an die jüdische Bundesrätin Dreifuss zum Beschneiden von Mädchen Tiere keine Sachen mehr in Baden-Würtemberg - gegen sozialdemokratischen Widerstand Das bekannte Model Gabriela Schenkenbach ist Vegetarierin Wandspruch an der Intercity-Linie Zürich-Bern Der vegetarische Menü-Tip: Sugo bolognese vegetariano - Tomatensauce mit Grünkern
Editorial von Erwin Kessler, Präsident VgT: Gewaltfreier Widerstand Unglücklich das Land, das keine Helden
hat. "Die Aufgabe eines Bürgerrechtlers ist es zu provozieren." sagte Mahatma Gandhi, der in Indien für Frieden und Freiheit kämpfte. Gandhi ist eine Symbolfigur für gewaltfreien Widerstand - viel zitiert und oft falsch verstanden. Die Vorstellung von Gandhi als eines passiv dasitzenden, den Frieden predigenden und freundliche Worte redenden Pazifisten ist ein unzutreffendes Klichee. Er suchte durchaus die Konfrontation und Provokation, um etwas in Bewegung zu setzen. Darum kam er mehrmals ins Gefängnis und wurde schliesslich von einem fanatischen Gegner ermordet. Auch ich kämpfe gewaltfrei für die Rechte von Unterdrückten, auch ich komme deshalb ins Gefängnis, auch ich erhalte, ähnlich wie Gandhi, gelegentlich den “guten Ratschlag”, etwas diplomatischer zu sein. Diplomaten und politisch Korrekte gibt es genug. In einem Fernsehspot wirbt Greenpeace damit, “diplomatisch unkorrekt” zu sein. Ich werbe nicht damit, ich bin es. Und werde es bleiben, solange der Holocaust an den Tieren weitergeht. Die Welt steuert auf eine Öko-Katastrophe zu. Und was tun die Politiker? Diplomatisch verhandeln, ohne Ergebnis. China unterjocht das Tibet und vernichtet dieses Volk, langsam aber sicher. Und was tut die Schweizer Landesregierung? Diplomatische Gespräche führen, um mit dieser Diktatur Handelsbeziehungen anzuknüpfen. Darum kann nun Migros seinen Kunden Poulets aus China anbieten. Das ist politisch korrekt, aber verantwortungslos. Paul Watson kämpft gegen die brutale, illegale Hochseefischerei. Nicht gewaltfrei, schon gar nicht “poltisch korrekt”. Er hat schon unzählige dieser schwimmenden Tierfabriken versenkt. Eigentlich müssten das die Behörden tun, aber die erlassen lieber Gesetze, die toter Buchstabe bleiben, um den Anschein zu erwecken, es werde etwas getan. Das ist das Werk von Diplomaten. Im Vorwort von Paul Watsons Buch “Ocean Warrior. Mein Kreuzzug gegen das sinnlose Schlachten der Wale” steht: “Nie haben Regierungen oder Institutionen irgendeinen positiven sozialen Wandel in Gang gesetzt. Jede fortschrittliche Veränderung muss durch die Aktionen von Einzelpersönlichkeiten oder kleinen Gruppen von Individuen ausgelöst werden. Glauben Sie ja nicht, ein Individuum verfüge nicht über die Kraft, die Welt zu verändern.” Ich gebe es zu: Die gewaltsamen Aktionen Paul Watsons gegen das Unrecht gefallen mir weit besser, als der politisch korrekte, diplomatische Verkehr unserer Bundesräte mit Diktaturen. Das spannende Buch von Paul Watson ist beim VgT-Buchversand erhältlich für Fr 36.- + Versandkosten Paul Watsons homepage: http://www.seashepherd.org/
Lachs: Rücksichtslose Zucht Die Zeitschrift “Saldo” berichtete im vergangenen Dezember über die rücksichtslose, tierquälerische Zucht von Lachs: Die Fische werden mit Antibiotika, Fischmehl und Schlachtabfällen gemästet. Der weitaus grösste Teil dieser Fische wird vor allem in Norwegen, aber auch in Schottland und Irland in fest im Meer verankerten Netzkäfigen mit bis zu 35 Metern Durchmesser gehalten. Zu programmierten Zeiten schiessen aus riesigen am Ufer postierten Silos wahre Nahrungs-Cocktails heraus. Mit Druckluft werden diese durch lange Schläuche in die Netzkäfige gepumpt. Dort schnappen jeweils Tausende von zusammengepferchten Lachsen nach den kalorienreichen Happen - einer Mischung aus Fischmehl, Stärke, Schlachtabfällen, Sojamehl, Vitaminen sowie Mineral- und synthetischen Farbstoffen. Und was aus der Masttierhaltung zu Lande bestens bekannt ist, passiert auch auf hoher See: Im engen Wassergefängnis verbreiten sich Krankheiten überaus schnell. Die vollen Käfige sind ein idealer Nährboden für Wurmparasiten, Lacsläuse und Furunkulossen. Gegen Furunkulose helfen Antibiotikaspritzen. Die US-Firma A/F Protein hat einen Gen-Lachs entwickelt. Bereits tummeln sich 15’000 so genannte Designer-Fische in den Zuchttanks des Unternehmens. Schon dieses Jahr soll in den USA der erste transgene Turbolachs in den Handel kommen.
Anmerkungen auf Spenden-Einzahlungsscheinen: “Spende für einen wirklich guten Zweck. Durch diese wertvollen Infos habe ich aufgehört Fleisch zu essen. “ CP, Basel; “Meine Kirchensteuer” AF, Zürich; “Vielen Dank für Ihr grosses Engagement. Wir bewundern Ihre Kraft und Ihr Durchstehvermögen.” HI, Zwingen; “Bravo! Mutig!” MB, Weggis; “Gegen Polit- und Justiz-Gauner in Bern, Lausanne und Fehraltorf” EB, Fehraltorf Vielen Dank, dass Sie die Konsumenten
und Tierfreunde auf die Missstände in der Schweine-Aufzucht nicht nur in den
Tierfabriken, sondern auch in der scheinbar heilen Welt der idyllischen
Bauernhöfe aufklären. Ich bin soeben zurückgekommen von einem internationalen
Symposium über Anti-Aging-Medizin. Es geht dabei um die Bündelung neuester
Erkenntnisse aus verschiedenen Fachrichtungen der Medizin und der Forschung in
Richtung Prävention der altersbedingten Erkrankungen und Beschwerden wie
Herz-Kreislauferkrankungen, Arteriosklerose, Schlaganfall, Herzinfarkt,
Krebserkrankungen und Alzheimer. Die primäre Botschaft dieses Kongresses war:
Bei der Anti-Aging-Medizin geht es primär nicht um Pillen, Radikalkuren und
Hormonersatz-Therapien, sondern schlicht und einfach um eine Verbesserung der
Lebensführung und Ernährung. Es ist heute erwiesen, dass weit mehr als die
Hälfte aller genannten altersbedingten Erkrankungen durch zu reichliche und
falsche Ernährung hervorgerufen werden. Nummer 1 auf der schwarzen Liste sind
dabei die einfachen Zucker, die fritierten Produkte und die tierischen Fette.
Wir können also die Lebensqualität im Alter - und das ist bei der heute immer
längeren Lebenserwartung ein wichtiges Anliegen - wesentlich verbessern durch
eine Reduktion der Kalorien und des Konsums von Fleisch, insbesondere das mit
Stresshormonen angereicherte Schweinefleisch aus tierquälerischer Haltung. Zur Verurteilung von VgT-Präsident Erwin Kessler wegen seiner Kritik des Schächtens: Wie kann ich gegen das Antirassismus-Gesetz verstossen, wenn ich gegen ein barbarisches Tötungsritual von Tieren, dem Schächten bin? Wenn ich dagegen bin, dass man einem Lebewesen bei vollem Bewusstsein und uneingeschränkter Schmerzempfindung, dh. ohne vorherige Betäubung, die Kehle durchschneidet und es Todesangst, langem Leiden und unsäglichen Schmerzen aussetzt? Wie kann man den religiösen Frieden verletzen, wenn man unmenschliches Verhalten anprangert? Der religiöse Frieden beinhaltet Nächstenliebe, Achtung vor der Schöpfung, schonenden Umgang mit allen Lebewesen. Schächten ist eine unnötige Quälerei und hat in einer um ethische Grundsätze bemühten, modernen Gesellschaft nichts zu suchen. Gewalt gegen Mensch und Tier darf nicht unter dem Deckmantel von Glaubensansichten hingenommen werden. Es ist absurd und missbräuchlich, jemanden des Antirassismus’ zu bezichtigen, der sich für die Rechte von Wehrlosen einsetzt. RB, Zürich Kürzlich habe ich etwa 30 Gäste zu
einer Ueberraschungsgeburtstagsparty für meinen Freund eingeladen. Alles
"natürlich" Fleischfresser... Sämtliche Snacks waren jedoch rein vegetarisch...
und keiner hat's gemerkt, nur weil ich nicht gesagt habe "He, ihr seid
eingeladen, aber es gibt kein Fleisch...." Ich habe lediglich gesagt, "He, Ihr
seid eingeladen..." Und alle haben gesagt: "Das sind aber feine Snacks, wie hast
du die gemacht?" Corinne Scherzinger Bis vor kurzem wussten viele Schweizer nicht, was Schächten genau heisst. Seit Tierschützer Erwin Kessler wegen seiner scharfen Kritik am tierquälerischen Schächten zu 45 Tagen Gefängnis unbedingt verurteilt wurde - unter dem Vorwand des Rassismus - weiss bald jedes Kind, was Schächten heisst, nämlich Schlachten ohne Betäubung, so dass es in Panik und Agonie langsam verblutet. Erica B, Bern
Fragen an die jüdische Bundesrätin Dreifuss zum Beschneiden von Mädchen Sehr geehrte Frau Dreifuss! Das UNO-Kinderhilfswerk UNICEF sammelt Geld für den Kampf gegen das rituelle Beschneiden von Mädchen und schreibt dazu:
Der deutsche Chirurg Dr med Hartinger schreibt über das Schächten von Kühen, Kälbern und Schafen (Schlachten ohne jegliche Betäubung):
Auf die Frage, was Sie als Jüdin vom Schächten halten, haben Sie, Frau Dreifuss, geschrieben: "Zu Ihrer Kritik am Schächten: Für mich ist dies eine Frage der Glaubens- und Gesinnungsfreiheit. Wer sich davon distanziert, masst sich Kritik an religiösen Werten an, die gewissen Menschen wichtig sind. Das möchte ich nicht." Das Beschneiden von Mädchen wird von den Tätern auch als göttliches Gesetz betrachtet. Sind Sie also auch dafür, dass dies toleriert wird? Oder gilt Ihre religiöse Toleranz nur, wenn die Täter Juden sind? Weil ich Sie fragte, ob Sie gegenüber Menschenfressern auch so tolerant wären, wurde ich wegen "Antisemitismus" zu Gefängnis verurteilt mit der Begründung, meine Frage sei antisemitisch, da sie die Juden auf die Stufe von Menschenfressern stelle (mehr dazu im Internet unter www.vgt.ch/justizwillkuer/schaecht-prozess.htm). Vielleicht muss ich jetzt wieder ins Gefängnis, weil ich mit meiner Frage zum Beschneiden von Mädchen die grausame jüdische Schächttradition mit der grausamen Tradition von Afrikanern verglichen habe. Vielleicht. Was seit Inkrafttreten des Rassismus-Maulkorbgesetzes noch gesagt werden darf und was nicht, weiss niemand. Am besten also Maulhalten, das ist ja auch der offensichtliche Zweck dieses Maulkorbgesetzes. Nein, Frau Dreifuss, jetzt haben Sie sich zu früh gefreut, ich werde trotzdem nicht schweigen und Ihrer gruppenegoistischen, moralischen Blindheit immer wieder einen Spiegel vorhalten. Das bin ich den wehrlosen Opfern schuldig. Mit freundlichen Grüssen, Erwin Kessler, Präsident VgT
Anmerkung:
“Tiere keine Sachen mehr” in Baden-Württemberg - gegen sozialdemokratischen Widerstand Der Landtag von Baden-Württemberg beschloss im Mai 2000, dass folgender Artikel in die Verfassung eingefügt werde: “Tiere werden als Lebewesen und Mitgeschöpfe im Rahmen der verfassungsmässigen Ordnung geachtet und geschützt.” Der Abgeordnete der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands, Eberhard Lorenz, stimmte dagegen, weil er diese Verfassungsänderung für “groben Unfug” hielt. (Quelle: ALTEX 3/2000)
BSE jetzt auch bei Katzen... ... meldete die Zeitschrift Saldo am 31.1.2001. Schützen Sie Ihre Katze mit vegetarischem Katzenfutter, angereichert mit den für Katzen unentbehrlichen Vitaminen. Die Schweizer Wohnbevölkerung gibt jährlich 310 Millionen Franken für Katzen- und Hundefutter aus. Das freut die Fleischmafia. Die vegetarische Fütterung unserer Heimtiere ist nicht nur ein Gebot der Gesundheit, sondern auch der ethischen Verantwortung. Lesen Sie unseren Bericht “Vegetarische Ernährung von Hunden und Katzen”, erhältlich beim VgT für Fr 5.- oder gratis im Internet unter www.vgt.ch/vn/9904/veg-hund-katz.htm
Das bekannte Model Gabriela Schenkenbach ist Vegetarierin und schrieb uns:
Ich möchte es nicht versäumen Ihnen zu danken, dass Sie es wagen so ,,unbequem" zu sein und ihren Finger in die Wunden unserer Gesellschaft zu boren. Ich selber bin ein Mensch, der die Harmonie und den Frieden ein Leben lang über alles geliebt hat. Damit ich das leben konnte, schaute ich all zu oft weg, wenn Dinge passierten, die nicht hätten passieren dürfen. Mein Gewissen schlug Alarm und mein Kopf beruhigte es mit den Worten: Mach keinen Wirbel, kannst ja eh nichts ändern, misch Dich nicht ein, es nützt ja doch nichts... Je älter ich aber werde, desto mehr spüre ich, dass ich verpflichtet bin, die ,,Harmonie" zu stören, wenn Ungerechtigkeiten passieren. Ich möchte nur ,,echte" Harmonie in meinem Leben und keine mehr, die auf falschen Tatsachen basiert. Dazu gehört auch, dass man das Leid unserer Freunde sieht, und die Tiere sind für mich Freunde, ob Huhn oder Hund, wobei mir ehrlich gesagt ein Hund doch etwas näher steht. Der Mensch kann ohne Fleisch, Fisch oder Milchprodukte leben, ich tue es seit über 22 Jahren und bin nicht nur ,,am Leben" sondern es geht mir ausgezeichnet. Ich verstehe, dass die meisten Menschen nicht von einem Tag auf den anderen vegetarisch leben und ihr Leben total umstellen können. Mir ist eine bevorstehende Unterleibsoperation zu Hilfe gekommen. Da mir diese Operation schlussendlich dank Fasten und einer totalen Ernährungsumstellung erspart geblieben ist, war ich gezwungen, den Zusammenhang von Gesundheit und Ernährung zu sehen. Wenn die Menschen nur alle beginnen würden, Ihre Herzen zu öffnen! Die Welt wäre so viel schöner! Ein Mann, der täglich seine Würste und gewohnten Fleischstücke verzehrt, ist doch voll von Stresshormonen der gequälten Tiere. So ein Mann kann doch für seine Frau und Kinder nicht die gleiche Sensibilität aufbringen, wie einer, der das Leben und die Umwelt durch sensible, wache Augen sieht. Es wäre garantiert weniger Agression in unserer Welt, wenn wir mehr aufpassen würden, womit wir unseren Körper nähren! Gabriela Schenkenbach
Wandspruch in Lenzburg an der Bahnlinie Zürich-Bern
Der
vegetarische Menü-Tip:
1 Zwiebel, 2 Knoblauch, beides fein hacken, 4 Esslöffel Olivenöl erhitzen, Zwiebeln und Knoblauch anschwitzen, 520 g Pelati oder Tomatenmark, 2 dl Wasser, 50 g Grünkernschrot dazugeben und 3 bis 5 Minuten leicht kochen, zum Schluss würzen: 1/2 Teelöffel (TL) Majoran, 1 TL Basilikum, 1 Esslöffel Salz, 1/4 TL Pfeffer, 1 Prise Zucke Weitere vegetarische Menüs |