VN2002-1 / 24. Februar 2001
Anti-Pelz-Kundgebung in St Moritz
von Erwin Kessler, Pr�sident VgT, und Marl�ne Gamper, Vizepr�sidentin
Angewidert durch einen Fernsehbericht �ber die degenerierte, zum Kotzen reiche Tierqu�ler-Pelz-G�nsestopfleber-Froschschenkel-High-Society in St Moritz beschloss ich, an diesem Ort eine Anti-Pelz-Kundgebung durchzuf�hren. Diese fand gestern Samstag statt - nachdem sie vom Gemeinderat St Moritz erstaunlicherweise anstandslos bewilligt worden war (sonst werden meistens alle Aktionen des VgT sofort verboten). Rund 20 VgT-Aktivisten reisten mit der Rh�tischen Bahn an, ausger�stet mit Plakaten und Spruchb�ndern "Tierqu�ler Pelz" und "Pfui Pelz":
Gleich nach der Ankunft in St Moritz gibt es das erste Problem, als eine Gruppe ein Spruchband "Pfui Pelz" an ein Gel�nder oberhalb der Bahnhofplatzes h�ngt:
Der Bahnhofvorstand droht: "In f�nf Minuten seid ihr verschwunden, sonst rufe ich die Polizei.", was uns wenig beeindruckt. Nach einer R�cksprache mit der Polzei gibt der sein Revier bis zum letzten Meter verteidigende Bahnhof-Chef bekannt, er dulde das Spruchband.
Eine angereiste Touristengruppe, die vor dem Bahnhof auf den Car wartet, schaut zum Spruchband hinauf. Einige lachen, andere staunen mit ernsten Gesichtern. Die einzige Person die wegschaut, als ob sie dies nichts anginge, ist eine Pelzdame.
Dann geht es bei strahlendem Sonnenschein zum Dorfzentrum hinauf:
Die Botschaft "Pfui Pelz" an die bepelzten Passantinnen wird mit einer Abbildung eines mit einer Drahtschlinge gefangenen, schwer verletzten Fuchses und mit einem Totenkopf unterstrichen:
Kein Zufall (die Kundgebung war angek�ndigt): Der Eingang zum Hotel Palace - wo die degenerierte St Moritzer High-Society haupts�chlich verkehrt - wird heute ausnahmsweise von vier strammen Securitas-M�nnern bewacht. Das hindert die VgT-Aktivisten nicht daran, vor deren Nase das Spruchband aufzuspannen:
Im Dorfzentrum ist das Spruchband - auf dem Verkehrskreisel aufgehalten - un�bersehbar:
Eine Pelzdame �berquert mit ihrer Tochter die Strasse, verfolgt von einem "Pfui-Pelz"-Plakat. Da h�lt ein Autofahrer an, kurbelt das Fenster herunter und ruft "Buhhh". Die Pelzdame fragt ihre Tochter verst�rt: "Gilt das mir?". Die Tochter: "Ich glaube schon." Und beide eilen schleunigst von dannen.
Eine andere Pelz-Dame will in ein Gesch�ft fl�chten. Die T�re ist geschlossen. "Shit, shit." knirscht sie und fl�chtet weiter.
Eine Gruppe folgt hartn�ckig einer Pelzdame. Sie macht einen Rundlauf im Dorfzentrum, wir lassen nicht ab. Sie spricht uns an, gibt einer VgT-Aktivstin einen Stoss und sagt, sie f�hle sich bel�stigt. Die Aktivisten antworteten, sie w�rden ihr solange nachgehen wie es ihnen beliebe, vielleicht bis zu ihr nach nach Hause. Sie geht schnatternd weiter.
Auf der Gartenterrasse eines Restaurants sitzen zwei noble junge Damen, eine davon eingeh�llt in einen dicken, neuen Pelz. Eine VgT-Gruppe postiert sich vor der Terrasse. Die G�ste zeigen auf den dicken Pelz und lachen. Die junge Dame schl�pft gewandt aus ihrem Mantel, kehrt die Innenseite nach aussen und setzt sich darauf.
Eine andere Pelzdame wird von zwei Aktivisten mit dem Plakat "Tierqu�ler-Pelz" verfolgt. Endlich kann sie diese absch�tteln - meint sie, schon geht ihr eine andere Gruppe nach. Sie kann auf einmal sehr schnell gehen - ihr kleine Hundeli mit sich ziehend. (Ein Fall von Rassismus: Hundeli verw�hnen, Pelztiere qu�len).
Daneben gab es viele positive Reaktionen: Passanten, die uns freundlich zunickten, Daumen nach oben, "gut so, bravo". Ein alter Mann an St�cken sagt: "Dort hinauf m�sst ihr, dort hat es solche Damen." Nicht zu vergessen der junge Mann, der uns spontan 20 Fr schenkte: Er kam �ber die Strasse und schwenkte seine 20-er Note und sagte laut: "Danke, danke, ich arbeite hier, ich kann nichts machen, mehr kann ich nicht geben, danke, danke."
Eine Pelzdame im Terrassenrestaurant ist pl�tzlich sehr mit ihrem Kinderwagen besch�ftigt - um nichts sehen zu m�ssen:
Vor dem Rathaus:
Hier beschimpft uns der m�nnliche Begleiter einer Pelzdame auf dem f�r die Pelz-Gesellschaft typischen primitiven Niveau und versucht eine gewaltt�tige Auseinandersetzung zu provozieren. Als er damit die VgT-Aktivisten nicht beeindruckt, eilt er frustriert seiner Pelzdame nach.
Vor einer Pelzkleider-Boutique:
Der Boutique-Besitzer gibt die neuste Phrase der Pelz-Lobby zum besten: Diese Qu�lerei der Pelztiere g�be es heut nicht mehr - was nat�rlich nicht stimmt: Seit Jahrzehnten werden immer wieder die gleichen schrecklichen Tierqu�lereien in Pelzfarmen und beim Fallenfang festgestellt.
Auf dem Weg zur�ck zum Bahnhof entdecken wir erfreut, dass ein Pelzmode-Plakat gegen�ber dem Hotel Palace eine kleine, aber wichtige Erg�nzung erfahren hat:
Vorsicht, St Moritzer Pelzdamen! Wir kommen wieder!
Mail an den Verein gegen Tierfabriken Schweiz
Mail an den Webmaster
http.//www.vgt.ch/vn/0201/stmoritz.htm