7. Dezember 2001 / VN2002-2
Das Br�llen der Rinder beim Schlachtvorgang in EU-Schlachth�fen:
Freispruch f�r die verantwortlichen Schl�chter /
Schlachthoftier�rzte, die M�ngel aufzeigten, wurden strafversetzt
In den VgT-Nachrichten VN2002-1 haben wir unter dem Titel "Das Br�llen der Rinder beim Zerlegtwerden" dar�ber berichtet, wie in EU-Schlachh�fen Tiere ohne richtige Bet�ubung geschlachtet werden (www.vgt.ch/news/010515.htm). Der Schlachthofangestellte, der vor laufender Kamera pfeiffend und lachend Stiere aufschlitzte und zerlegte, die an einem Hinterbei aufgeh�ngt br�llten und ausschlugen, ist nun von einem �sterreichischen Gericht freigesprochen worden. Begr�ndung: Der Schl�chter habe nicht gewusst, wie der Bolzenschussapparat zum Bet�uben der Tiere richtig anzuwenden sei.
Gegensatz:
VgT-Pr�sident Erwin Kessler muss 9 Monate ins Gef�ngnis, obwohl er nichts
Rechtswidriges getan hat (www.vgt.ch/news/011125.htm).
Mit politischer Willk�rjustiz will das herrschende Regime diesen Tiersch�tzer, der den
Nichtvollzug des vom Volk mit grossem Mehr gutgeheissene Tierschutzgesetzes und die
Massentierqu�lereien am schonungslosesten und hartn�ckigsten aufdeckt, zum Schweigen
bringen. Gewerbsm�ssige Tierqu�ler dagegen werden gesch�tzt und sogar noch
subventioniert.
Nachdem der Bundesrat die Kaltbl�tigkeit an den Tag gelegt hat, die grauenhafte Sch�cht-Tierqu�lerei zu erlauben, sollte dem Hintersten und Letzten die Augen aufgehen, welchen Stellenwet der Tierschutz bei den Machthabenden hat, hierzulande wie im Europa der EU.
Der �sterrreichische Tierschutz-Dachverbandes berichtet im Zusammenhang mit der Aufdeckung dieser grauenhaften Schlachthofmissst�nde folgendes:
Als Tiersch�tzer die Gr�ueltaten aufzeigten, stellte sich die Frage, warum die Schlachthoftier�rzte selbst kaum etwas gegen die unertr�glichen Tierqu�lerein beim Transport, (ungen�gendem) Bet�uben und Schlachten der Tiere unternommen haben, w�ren sie doch eigentlich f�r den Schutz der Tiere zust�ndig. Die Antwort ist ersch�tternd: Tier�rzte, die Missst�nde aufzeigen und �ndern wollten, wurden "strafversetzt" oder entlassen. Im Interview der Krone-Zeitung vom 23.12.01 spricht Minister Haupt "von Zeugen, die sich nach Jahren erzwungenen Schweigens jetzt an die �ffentlichkeit wagen" die vor der Schlachthaus-Mafia gesch�tzt werden m�ssen. Er habe deshalb mit Innenminister Strasser Kontakt aufgenommen: "Ich will nicht, dass wie bei ...einem Tiermediziner (in Belgien) etwas passiert. " Dieser Einzelk�mpfer war von der Fleisch-Mafia ermordet worden! Vor allem junge Tier�rzte und -�rztinnen haben dem Tierschutz-Dachverband von f�rchterlichen Misshandlungen berichtet, die sie w�hrend ihres sechsw�chigen Turnusdienstes miterleben mussten. Tiere, die sich in ihrer Todesangst auf dem Weg zur Bet�ubungsbox nicht mehr weiterbewegten, seien mit Kn�ppeln, Stichen und Elektrotreibern vor allem an den Geschlechtsteilen zum Weitergehen gezwungen worden, weil an diesen Weichteilen bei der Fleischbeschau die Tierqu�lerei beim Schlachten nicht offensichtlich wird. Hier eine der Aussagen, die uns von einem Tierarzt und Fleischuntersuchungsorgan (Name und Adresse sind dem Tierschutz-Dachverband bekannt, k�nnen aber aus Sicherheitsgr�nden nicht ver�ffentlicht werden) schriftlich zugestellt wurde:
"In einem �sterreichischen Bundesland wurde ein Fleischuntersuchungstierarzt, der den f�r seinen Bezirk zust�ndigen Amtstierarzt mehrfach auf fleischuntersuchungsrechtliche (untauglich erkl�rtes Fleisch wurde verkauft, geschlachtete K�lber wurden erst nach 12- bis 24-st�ndigem Verbleiben der Schlachtk�rper im Fell der Fleischuntersuchung unterzogen) und tierschutzrechtliche Vergehen des Schl�chters - bet�ubte und entblutete Schweine sind taumelnd wieder aufgestanden, bet�ubte und entblutete Schweine haben im Br�hwasserbottich wieder zu schwimmen begonnen, schlecht bet�ubte Rinder erwachten an einem Hinterbein h�ngend anl��lich der Entblutung - aufmerksam machte, der Fleischbeschau enthoben, indem der Landeshauptmann zus�tzlich zur Bestellung der Fleischuntersuchungstier�rzte eine Gesch�ftseinteilung dergestalt installierte, da� dem o.a. Fleischschautierarzt die Aus�bung seiner Fleischbeschau-T�tigkeit nur noch an Tagen erm�glicht wurde, an denen nicht geschlachtet wurde. Somit handelte es sich um keinen de-jure-, sehr wohl aber um einen de-facto-Entzug der Fleischbeschau. Seither konnte der o.a. Tierarzt im inkriminierten Fleischereibetrieb keinerlei T�tigkeiten mehr aus�ben und fiel um einen monatlichen Umsatz von ca. 25.000,- �S."
Wenn man solche Berichte h�rt, muss man zu fragen wagen, ob nicht auch Landeshampelm�nner und Minister der Fleisch-Mafia angeh�ren k�nnten. Verd�chtig ist, dass gewisse Landesregierungen massiv Werbung f�r Fleisch mitfinanziert haben. Warum haben Politiker, anstatt die Bev�lkerung den Tatsachen entsprechend davor zu warnen, dass Fleischkonsum die Gesundheit gef�hrden kann, in Schau-Essen Propaganda f�r Fleischkonsum betrieben, wenn Ern�hrungswissenschaftler und �rzte st�ndig davor warnen, dass die Bev�lkerung, und vor allem auch die Jugendlichen, schon zu viel an tierischen Fetten konsumieren und an
Zivilisationskrankheiten leiden?
Zeitschrift "Profil" 5/2001, S. 39: Der Weizer Tierarzt Franz Mayer, der seit Mitte der achtziger Jahre die Beh�rden regelm��ig �ber Mi�st�nde in Schlachth�fen informiert hatte, berichtet, da� all seine Schreiben keinerlei Konsequenzen hatten. Mit einer Ausnahme: Am 31. J�nner mu�te er sein B�ro als Amtstierarzt r�umen - er wurde mit 54 Jahren fr�hpensioniert.
Vier Pfoten-Pressmeldung vom 26.9.01: Massive VIER PFOTEN-Kritik an Mi�st�nden im nieder�sterr. Schlachthof Unterstinkenbrunn. Dem engagierten Kontrollarzt und Standesvertreter Thomas Mueller aus Wenzersdorf wurde mit Billigung des Landes Nieder�sterreich die Existenzgrundlage entzogen, weil er es gewagt hatte, bei Schlachttier- und Fleischuntersuchungen die Einhaltung gesetzlicher Bestimmungen zu fordern. Ihn und weitere 15 Kollegen/innen hat man nicht nur ihrer �mter enthoben, sondern f�r ihren Einsatz auch noch massiven Drohungen ausgesetzt.
Im - mit j�hrlich mehr als 200.000 geschlachteten Schweinen - mit Abstand gr��ten Schlachthof Nieder�sterreichs hat man die missliebig gewordenen Fleischschauer mittlerweile mit Hilfe der Gemeinde und des AMS [landeseite Fleischvermarktungsorganisation] durch vormals arbeitslos gemeldete Tier�rzte ersetzt. Letztere verf�gen �ber keine Tier�rzteausweise. Was aber die Rechtm��igkeit der inzwischen so durchgef�hrten Schlachttier- und Fleischuntersuchungen noch mehr in Frage stellt, ist die Tatsache, dass der Betreiber des betroffenen Schlachthofes, Josef M�llner, im Gemeinderat sitzt und sich seine derzeitigen Kontrolleure somit gleich selbst ausgesucht hat, nachdem diese von der Gemeinde bestellt worden sind....
Der Jurist Dr. Bernd Haberditzl schreibt in den "Tierrechts-Nachrichten": "Nur unverbesserliche Naivlinge k�nnen glauben, da� die beiden Minister Molterer und Haupt nicht die Spitzen dieser Mafia sind. Dem Molterer habe ich �ffentlich in der "Help TV"-Sendung gesagt, da� er Teil dieses mafiosen Systemes ist. Er hat den Beleidigten gespielt. Aus der heutigen Kronenzeitung geht hervor, da� Kontrollen bisher angemeldet wurden, da� m�gliche Zeugen offensichtlich zum Schweigen gezwungen wurden. Es ist unm�glich, da� die Herren Haupt und Molterer nichts von diesen gigantischen Mafia-Machenschaften gewu�t haben. Wie berechtigt meine an Minister Molterer gerichtete Feststellung anl��lich der "Help-TV" Sendung war, da� er Teil dieser Mafia sei, zeigt sich immer mehr. Das trifft nat�rlich auch auf Haupt zu."
"Mafiose Praktiken in der Fleisch-Wirtschaft haben System", kritisierte die Parlamentsabgeordnete Madeleine Petrovic: "Seit Jahren sind die Warnungen... von Tierschutzorganisationen ignoriert worden". Die Agrar-Lobby betreibe seit Jahren Vertuschung und Verharmlosung: "H�tten wir keinen BSE-Fall, w�re nichts davon an die �ffentlichkeit gelangt. Illegal importiertes Fleisch, m�glicherweise mit Antibiotika- und Psychopharmaka-R�ckst�nden, w�re getarnt als beste �sterreichische Qualit�t auf den Festtagstischen gelandet", bef�rchtet Petrovic. "Die �VP-Agrarlobby taucht einen Agrar-Skandal nach dem anderen durch... Die von der AMA propagierte Bauernhofgarantie hat im Licht dieses Skandals ihre Glaubw�rdigkeit verloren."
Petrovic fordert ein modernes Bundestierschutzgesetz sowie ein Ende der EU-Subventionen f�r Lebendtierexporte und Fleisch.
Bitte machen wir uns nichts vor: Solange es Tierfabriken und Schlachth�user gibt, werden dort Tiere misshandelt. Es ist nicht m�glich Tiere im Akkord zur Schlachtbank zu zerren, ohne sie dabei zu qu�len. Wer Fleisch konsumiert, ist letztlich f�r die beim Schlachten ausge�bte Gewalt gegen Tiere mitverantwortlich. Wie die Tiere im Schlachthaus zu Tode gequ�lt werden ist auf unserer Schlachthausdokumentation zu sehen:
http://www.t0.or.at/~tierschutz/tiu/index-video.html
Dr. Friedrich Landa, Tierschutz-Dachverbandspr�sident, http://www.tierschutz.cc
Mail an den Verein gegen Tierfabriken Schweiz
Mail an den Webmaster
URL: http://www.vgt.ch/vn/0202/bruellen_freispruch.htm