von Erwin Kessler
In der Psychiatrischen Klinik St Urban (Kanton Luzern) versucht man psychisch kranke Menschen zu heilen; gleichzeitig macht man mit Gewalt gesunde Tiere psychisch krank!
Mit dieser Kritik ist der VgT letztes Jahr an die Öffentlichkeit getreten, nachdem Gespräche mit den Verantwortlichen zu nichts führten. Umbau oder Stillegung der beiden staatlichen Schweinefabriken! - so lautete die Forderung. Jetzt hat die Regierung entschieden: der Schweinezuchtbetrieb auf dem Berghof wird stillgelegt. So weit so gut.
Ausgenommen von dieser glücklichen Zukunft sind die 430 Mastschweine auf dem Sonnhaldenhof, der zweiten Schweinefabrik der Klinik St Urban. Die Tiere werden dort in engen Buchten auf einstreulosen Vollspaltenböden gehalten, teilweise in dauerndem Dämmerlicht. Die einstreulose Haltung auf Vollspaltenböden ist allgemein als nicht tiergerecht bekannt; das Bundesgericht hat kürzlich einen neuen Maststall in der Landwirtschaftszone nur unter der Auflage bewilligt, dass ein anderes Haltungssystem gewählt werden müsse. Das hindert aber die Luzerner Regierung nicht daran, diese Tierquälerei weiterzuführen mit der Rechtfertigung, das sei vorläufig noch erlaubt. Wir sind erschüttert darüber, dass ein Staatsbetrieb erst dann bereit ist, auf eine solche Vergewaltigung von Tieren zu verzichten, wenn diese vom Bundesrat ausdrücklich verboten wird. Was müssen da private Tierhalter und die Öffentlichkeit denken, wenn der Staat weiter mit schlechtem Beispiel vorangeht!
Weshalb ein Staatsbetrieb eine derart schlechte Tierhaltung betreiben soll, ist nicht einzusehen. Die Abfälle der Klinik würden besser dezentral bei Bauern verfüttert oder kompostiert.
Der VgT fordert auch auf dem Sonnhaldenhof entweder einen tiergerechten Umbau mit Einstreu und Auslauf ins Freie oder die Stillegung dieser staatlichen Tierfabrik.
(c) Verein gegen
Tierfabriken Schweiz
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