VN96-1

Ehemalige KZ-Häftlinge befürworten den Begriff Tier-KZ

von Erwin Kessler

Weil die heutigen Massenverbrechen an Tieren so sehr treffend durch den Vergleich mit Nazi-KZs zu qualifizieren sind, versuchen die Tierquäler und ihre Helfer immer wieder, diesen Vergleich zu tabuisieren. Es wird dann behauptet, dies sei eine Beleidigung der Nazi-Opfer. Eine Erklärung für diese Behauptung konnte allerdings nie vorgebracht werden. Im folgenden zitiere ich die Meinungen ehemaliger KZ-Häftlinge und brühmter Persönlichkeiten zu dieser Frage:

Das Oberlandesgericht Düsseldorf hat die Klage eines Eier-Industriellen gegen mich abgewiesen, wonach mir untersagt werden sollte, die ohne Tageslicht in Engstkäfigen gehaltenen Batterie-Hühner als KZ-Hühner zu bezeichnen. Den Ausdruck KZ-Hühner, der im übrigen nicht von mir erfunden worden war, haben die früheren KZ-Insassen Kirchenpräsident Martin Niemöller und Motoren-Erfinder Dr Wankel ausdrücklich gebilligt.
Prof Bernhard Grzimek

Ich selbst war zu Beginn des Nazismus im Gefängnis, und der Reichsstatthalter von Baden erklärte: "Wankel bleibt darin, bis zum Verrecken und Verfaulen." Deshalb halte ich es für eine scheinheilige Zweckbehauptung der Batterie-Geschäftemacher, dass sich die früheren KZ-Gefangenen durch die Bezeichnung der Hühnerbatterie-Käfighaltung als KZ-Haltung beleidigt fühlen würden. Ich bin überzeugt, dass jeder frühere KZ-Häftling beim Besichtigen einer Batteriehaltung Herrn Prof Grzimek recht geben wird und erbittert gegen die Errichter, Ausnützer und Verteidiger dieses Tier-KZ Stellung nimmt.
Dr F Wankel, Erfinder des Wankelmotors

Ich entsinne mich, dass ich während eines Urlaubaufenthalts von 1967 im russischen Wald bei Cavidovo zum ersten Mal eine solche "Hühnerfabrik" gesehen und besucht habe und dass mein erster Eindruck - und er hat sich später nie geändert - der war: das muss für die armen Tiere ja schlimmer sein als was wir im Konzentrationslager die Jahre hindurch haben ausstehen müssen!
Martin Niemöller, ehemaliger KZ-Häftling

Auschwitz fängt da an, wo einer im Schlachthof steht und sagt, es sind ja nur Tiere.
Theoder W Adorno, deutscher Philosoph

Wo es um Tiere geht, wird jeder zum Nazi...
Für die Tiere ist jeden Tag Treblinka...
Isaac B Singer, Jude / Nobelpreisträger, vom Dritten Reich verfolgt


Was die Erfahrung aber und die Geschichte lehren, ist dieses, dass die Völker und Regierungen niemals etwas aus der Geschichte gelernt und nach Lehren, die aus derselben zu ziehen gewesen wären, gehandelt haben.
G.W.F. Hegel, deutscher Philosoph


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VN96-1, Januar 1996
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