Der VgT vor 5 Jahren:

Die skandal�se Schweinehaltung auf dem Stadtz�rcher Gutsbetrieb Juchhof - gedeckt von einem Politfilz aus Veterin�ramt, Agro-Mafia, Schweizer Tierschutz STS, Tages-Anzeiger, Stadtrat und Staatsanwaltschaft.

Von Erwin Kessler

Sehen Sie sich diese Aufnahmen aus einem "Agri-Natura/Gourmet-mit-Herz"-Betrieb an! Dieser Fall zeigt stellvertrend f�r Dutzende, mit welchen Methoden der Tierschutz hintertrieben und Tiersch�tzer fertig gemacht werden, welche es wagen, Missst�nde aufzudecken.

Am 10. Juli 1992 gab Erwin Kessler, Pr�sident des VgT, in Z�rich ein Pressekonferenz und zeigte Bilder der skandal�sen Schweinehaltung auf dem Stadtz�rcher Gutsbetrieb "Juchhof": Mutterschweine in Kastenst�nden, auf dem nackten Zementeboden liegend. Nicht einmal die gesetzlich vorgeschriebene Stroheinstreu f�r Mutterschweine, damit diese bei der Geburt ihren Nestbautrieb ausleben konnten, war vorhanden. Das Fleisch wurde unter dem Label "Agri-Natura/Gourmet-mit-Herz" vermarktet. Auf jeder Fleischpackung war aufgedruckt: "Schweizer Qualit�tsfleisch aus tiergerechter Nutztierhaltung. Kontrolliert vom Schweizer Tierschutz STS."

Beim Aufdecken dieser Missst�nde hatten wir deshalb von Anfang an nicht nur den f�r diesen Gutsbetrieb zust�ndigen Stadtrat Nigg, sondern auch - wieder einmal - den "Schweizer Tierschutz STS" gegen uns.

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Stadtrat Nigg gab kurz darauf, unterst�tzt von STS-Vertretern, eine Gegenpressekonferenz auf dem Juchhof. Nicht einmal an dieser Pressekonferenz war die gesetzlich - und erst Recht in den Label-Vorschriften - vorgeschriebene Einstreu vorhanden. Der Tages-Anzeiger-Fotograf fotografierte diese Missst�nde. Die entlarvenden Bilder wurden aber nicht ver�ffentlicht. Statt dessen brachte der Tages-Anzeiger am 21.7.1992 ein nichtssagende Bild der Ferkelkiste, worin es Stroh hatte, was von niemandem jemals bestritten worden war:

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Die auf dem nackten Boden liegende Muttersau wurde nicht gezeigt. Dazu schrieb der Tages-Anzeiger: "Wie das Bild zeigt, fehlt das von Tiersch�tzer Erwin Kessler bem�ngelte Stroh in den abgetrennten Aufw�rmboxen nicht" - ein gezielter, bewusster R�ckenschuss gegen den VgT, um sich bei den Machthabenden beliebt zu machen, ganz im Stil der Prawda in der fr�heren Sowjetunion. Tages-Anzeiger-Chefredaktor de Weck wies eine Beschwerde zur�ck und bezeichnete den fraglichen Bericht mit dem verleumderischen Bildtext als journalistisch einwandfrei.

Justizwillk�r

Der damalige verantwortliche Betriebsleiter war Mitglied der "Nutztierkommission des STS" und per Du mit den Veterin�rbeamten. Eine Strafanzeige wegen der fehlenden Besch�ftigung (Auftreten von massivem Stangenbeissen - einer neurotischen Verhaltensst�rung) und der fehlenden Einstreu in den Abferkelbuchten wurde abgewiesen, die Beweismittel (Zeugen und Fotos) nicht beachtet. Ein Veterin�rpolizist besuchte eine wichtige Zeugin unangemeldet zu Hause und versuchte sie eine Stunde lang von ihrer Zeugenaussage abzubringen. (Die Veterin�rpolizei, die zu den Missst�nden jahrelang geschwiegen hatte, war an der Niederschlagung des Verfahrens unmittelbar interessiert. Die Staatsanwaltschaft wies eine Beschwerde gegen die willk�rliche Einstellung des Verfahrens ab. (Die Z�rcher Staatsanwaltschaft entscheidet grunds�tzlich immer gegen den VgT, egal um was es geht.)

Als Erwin Kessler vor dem ganzen Skandal den Juchhof erstmals besuchte, erhielt er von BetriebsleiterBrandenberger (Mitglied der STS-Nutztierkommission!) nach l�ngerem Z�gern schliesslich eine Bewilligung zum fotografieren. Als er dann durch sein B�rofenster beobachtete, dass Erwin Kessler auch im skandal�sen Abferkelstall fotografierte - den Laien gar nicht als Stall erkennen -, kam er im Laufschritt angerannt und wollte den Fotoapparat gewaltsam beh�ndigen, was Erwin Kessler jedoch abwehrte.

Hierauf ver�ffentlichte der Z�rcher Bauernverband in mehreren Zeitungen folgenden Text:

"Warnung vor dem "schlagfertigen" Dr Erwin Kessler. Man glaubt es kaum, aber nicht nur Chaoten und Rowdies greifen zum Faustrecht, auch sogenannte Tiersch�tzer scheuen sich nicht vor Mafiagehabe. Der auch schon in anderen Kantonen durch seine Untaten bekannte Exponent des Vereins gegen Tierfabriken hat wieder einmal zugeschlagen. Diesmal hatte er sich auf dem Juchhof, der allseits von der Bev�lkerung der Grossstadt Z�rich geliebte und fast t�glich von Schulklassen besuchte Musterbetrieb, wie ein Dieb eingeschlichen. Als er vom Verwalter zur Rede gestellt wurde, hat er diesen mit einem Faustschlag ins Gesicht und mehreren Fusstritten attackiert. Dem �berraschten Betriebsleiter blieb nichts anderes �brig, als die Polizei um Hilfe zu rufen. Das Schlimmste an diesem Dr Kessler ist, dass er behauptet, zu solchem Getue berechtigt zu sein und diese Machenschaften noch von einem Anwalt und mehreren Sympathisanten unterst�tzt werden. Um nicht noch mehr unliebsame �berraschungen zu erleben, hat sich der Z�rcher Bauernverband entschlossen, diese Warnung an alle Tierhalter im Kanton Z�rich und in den anliegenden Regionen herauszugeben. Dr M Hautle, Bauernsekret�r."

Das Bezirksgericht Z�rich liess eine Ehrverletzungsklage gegen diese massive Verleumdung verj�hren, stellte das Verfahren im August 1996 ein und �berband Erwin Kessler die Verfahrenskosten. Die gesamte Z�rcher Presse schwieg auch dazu.

STS-Gesch�ftsf�hrer HP Haering schrieb Brandenberger am 9.7.1992: "Also es ist ja schon der absolute Hammer, was sich der Knabe Kessler leistet. Hoffentlich werden die Gerichtsbeh�rden nun einmal eingreifen." Einem VgT-Mitglied schrieb er, Erwin Kessler habe den Juchhof-Betriebsleiter in der Nacht auf seinem eigenen Hof t�tlich angegriffen. Dass es nicht Nacht sondern Nachmittag war, und dass der Juchhof-Betriebsleiter nicht t�tlich angegriffen, sondern nur daran gehindert worden war, unrechtm�ssig einen Fotoapparat zu entwenden, verschwieg STS-Haering. Eine Klage auf Unterlassung solcher Verleumdungen gegen Haering wies der Pr�sident des Bezirksgerichtes M�nchwilen, Alex Frei, unter Zitierung eines falschen, hier gar nicht anwendbaren Gesetzesartikels und mit der Begr�ndung ab, Erwin Kessler drohe durch diese Verleumdung kein schwerer Nachteil.


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