VN97-6
Leserbriefe zum Schächten
Der Kommentar im Tages-Anzeiger vom 17. Juli 97 darf nicht
unwidersprochen bleiben. Ich bin gegen das Schächten; deswegen bin ich noch lange nicht
ein «fanatischer Anhänger von Kessler». Ich bin Mitglied des VgT und unterstütze
diesen Verein finanziell. Da es halt nun die Juden sind, die diese Tötungsart
vorschreiben oder mindestens tolerieren, müssen sie damit rechnen, kritisiert zu werden.
Ob es nun staatliche Betriebe, katholische Klöster oder eben Juden sind, die Lebewesen so
grausam in Kastenständen oder angebunden halten und quälen, ihnen bei vollem Bewusstsein
die Gurgel durchschneiden, spielt für Kessler keine Rolle. Sie beruhigen also Ihr
Gewissen damit, dass das Schächten in der Schweiz verboten sei, und somit geht es uns
nichts an; die Tiere werden ja im Ausland abgemurkst. - Da kann man schon einen Vergleich
mit den Nazis ziehen. Vergasen tut nicht weh, Gurgel durchschneiden aber fürchterlich.
Max Bösiger, Zürich
Gleichungen
Ich bin Rassistin. Ich bin gegen die Fuchsjagd mit Hundemeuten, also bin ich gegen die
Engländer. Ich bin gegen das Abschlachten von Wildpferden und Känguruhs, also bin ich
gegen die Australier. Ich bin gegen den Vogelfang, also bin ich gegen die Belgier und
Italiener. Ich bin gegen das Schächten, also bin ich gegen Moslems und Juden. Ich bin
gegen den Walfang, also bin ich gegen Norweger und Japaner. Mache gleiche Sätze mit
Robbenjagd, Stierkampf, Tiergreuel in China und Korea, Hahnenkampf etc!- Ich bin gegen
Tierversuche, industrielle Nutztierhaltung, miserable Heimtierhaltung,
Krähenkastenfallen, also bin ich gegen die Schweizer, also bin ich Rassistin, also ist
Kessler Rassist. So einfach können Gleichungen sein.
Verena Eggmann, Lehrerin, Schönenberg
Schächten ist Holocaust für die Tiere. Mit dieser Behauptung hat Herr Dr
Kessler uneingeschränkt recht. Schon vor 2500 Jahren veururteilten die grossen Weisen des
Abendlandes, Phytagoras und Sokrates, jede Form von kultischer Tötung und sahen darin ein
Bündnis mit den Mächten der Finsternis.
Josephine Maag, Künstlerin, Birmensdorf ZH
VN97-6, November 1997
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