Christliche Tierquälerei im Kloster Mehrerau, Bregenz

von Erwin Kessler

Knappe zehn Kilometer von der Schweizergrenze entfernt in Bregenz am Bodensee liegt das Kloster Mehrerau - beliebtes Ausflugsziel von Spaziergängern, die im Klosterkeller einkehren. Laut der klösterlichen Informationsschrift reichen die angebotenen Speisen «vom üppig belegten Brot über Wurst und Speckplatten hin zum Beinschinken..., in der klostereigenen Metzgerei... zubereitet». Darüber, wie es dem Beinschinken gegangen ist, als er noch lebte, lügt die klösterliche Informationsschrift faustdick: Ein Farbbild zeigt eine glückliche Muttersau mit Jungen unter einem Baum auf grüner Wiese.

Die Wahrheit sieht anders aus auf dem klösterlichen Landwirtschaftsbetrieb: Mutterschweine in Folterkäfigen (Kastenstand): Stahlrohrkäfige, nur wenig grösser als das Tier selbst.

Das bedauernswerte Tier hat keine Möglichkeit, sich zu bewegen. Abliegen und Aufstehen ist gerade noch knapp und mühsam möglich, sonst nichts. Diese intelligenten, bewegungsfreudigen, neugierigen Tiere werden in solcher extremer Bewegungslosigkeit und Langeweile hochgradig neurotisch, wie internationale Forschungsarbeiten übereinstimmend festgestellt haben.

Die Mastschweine sind in engen Buchten zusammengepfercht und leben und liegen auf dem nackten Boden ohne Stroheinstreu. Sie haben nichts, um sich zu beschäftigen. Der Platz ist so eng, dass sie entgegen ihrem starken angeborenen Triebe Kotplatz und Liegeplatz nicht auseinanderhalten können. Sie sind gezwungen, in ihren eigenen Ausscheidungen zu leben, zu fressen und zu schlafen. Ein stilles, lebenslanges Leiden - gewaltsam aufgezwungen von einem christlichen Kloster hier und jetzt, heute, Mitten in Europa, mitten unter Nichtsahnenden, von einer verlogenen klösterlichen Informationsschrift irregeführten Besuchern und Spaziergängern am Bodensee.

Im Kuhstall geht es ebenfalls tierquälerisch zu und her: Die Milchkühe können ihren Standplatz im düsteren Stall nur einmal, nach dem Abkalben für ein paar Woche verlassen, dann stehen sie wieder Monat um Monat, Sommer und Winter an ihrem Platz. Die frischgeborenen Kälber werden dem Muttertier sofort weggenommen und einsam und verlassen in Einzelboxen gesperrt, nicht nur von der Mutter, sondern auch von Artgenossen getrennt.

Als ob das alles noch nicht genug Tierquälerei wäre, stellt das Kloster im Hof des Landwirtschaftsbetriebes noch Greifvögel zur Schau, die an einer kurzen, etwa einen Meter langen Leine angebunden sind:

Tagein tagaus sitzen diese bedauernswerten, von Gott zum Fliegen geschaffenen Tiere auf einem Pflock, damit sie von Spaziergängern begafft werden können.


Wir fordern die Öffentlichkeit auf: Treten sie aus einer derart pervertierten Kirche aus und spenden Sie einen Teil der eingesparten Kirchensteuer für die so dringende Tierschutzarbeit.
Sowohl die schweizerischen wie auch die österreichischen Medien haben diesen Skandal unterdrückt. Zum Glück gibt es dank unseren Mitgliedern und Gönnern noch die VgT-Nachrichten.


Inhaltsverzeichn VN 98-2

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