4. September 2019 -  im April 2020 Stacheldrahtzäune unverändert


Logo der eingereichten kantonalen ProNatura-Volksinitative

 

Stacheldrahtzäune gefährden Wildtiere
aber Landwirt Roman Stehrenberger, Wigoltingen, bleibt stur

Subventionsverwöhnte Bauern sind oftmals sackdumm und rücksichtslos, wenn es um Tierschutz oder andere öffentliche Interessen geht.

von Erwin Kessler, Präsident VgT.ch

An Stacheldrahtzäunen in der Landwirtschaft verletzen sich immer wieder Wildtiere schwer, oft tödlich. Bei der letzten Revision der Tierschutzverordnung sollten sie deshalb verboten werden. In der Vernehmlassung konstruierte die Agromafia ein Fallbeispiel in den Alpen, wo ein Stacheldrahtzaun sinnvoll sei. Und sogleich strich der nicht vom Volk gewählte und von Interessengruppen gesteuerte Bundesrat das Stacheldrahtverbot aus dem Entwurf, obwohl alle anderen Vernehmlasser dafür waren. Stacheldrahtzäune sind deshalb bis heute landesweit praktisch erlaubt, auch im Flachland, weil es nur ein unklares, nicht vollstreckbare Verbot gibt in der Tierschutzverordnung. Die Tierschutzverordnung ist voller solcher Verbote, welche bei den Konsumenten den Eindruck strenger Tierschutzvorschriften erwecken sollen, im Vollzug aber nicht durchgesetzt werden, weil (absichtlich) unklar oder zuviele Schlupflöcher offen lassend (zB mit Ausnahmebewilligungen, die jeder ohne weiteres erhält).

Für Tier- und Naturschutzorganisationen war damit das Problem natürlich nicht erledigt. Im Juli 2019 reichte Pro Natura im Kanton St. Gallen verdankenswerterweise eine kantonale Volksinitiative ein mit dem Titel «Stopp dem Tierleid – gegen Zäune als Todesfallen für Wildtiere».

Im Mai 2019 schrieb ich Landwirt Roman Stehrenberger in Wigoltingen/TG folgendes:

Guten Tag Herr Stehrenberger,  
bitte entfernen Sie bis Ende Juli die Stacheldrahtzäune von Ihren Weiden. Tiere können sich daran verletzen, insbesondere auch Wildtiere. Stacheldrahtzäune sind deshalb unter Fachleuten sowie Natur- und Tierschutzorganisation verpönt, aber leider nicht allgemein verboten. Anstand und Rücksichtnahme gebietet manchmal mehr, als das Gesetz vorschreibt.  
Mit bestem Dank und freundlichen Grüssen
Dr Erwin Kessler, Präsident Verein gegen Tierfabriken Schweiz VgT

Stehrenberger reagierte nicht darauf und liess seine Stacheldrahtzäune weitherum stehen - jahrein, jahraus, auch im Winter, auch im Schnee - Todesfallen für Wildtiere.

Kilometerlange Stacheldrahtzäune. Im Hintergrund der Hof von Landwirt Stehrenberger.

Wie es so meine Art ist, kann ich auch anders, wenn ich höflich nicht gehört werde, was zum Schutz der Tiere nötig ist. Deshalb veröffentlichen wir nun den Fall mit Name und Adresse. Öffentliche Empörung hilft den Tieren sehr oft mehr als die untaugliche Tierschutzverordnung, welche auch viele Tierquälereien ausdrücklich erlaubt, weil die im mehrheitlich tierverachtenden eidgenössischen Parlament stark übervertretene Agromafia sich immer durchsetzen kann, vor allem auch im Marionetten-Bundesrat.

Adresse dieses Stacheldraht-Landwirts:
Roman Stehrenberger, Cholwis, 8556 Wigoltingen, 052 203 93 31

 

Auch die Kunststoff-Elektroweidenetze (Flexinet) sind grauenhafte Todesfallen

Wildtiere (Rehe, Gämsen, Hasen, Igel, aber auch Schafe erleiden einen extrem qualvollen, stunden- und sogar tagelangen Tod durch Herzversagen, besonders wenn die Zäune unter Strom stehen und die gefangenen Tieren ständig mit Stromschlägen foltern . Oft lassen bequeme, subventionsverwöhnte Landwirte nicht benötigte Weidezäune einfach über den Winter stehen, so dass sie - besonders wenn Schnee liegt - zu tödlichen Fallen werden. Allein im Kanton St. Gallen sterben jährlich rund 40 Tiere einen qualvollen Tod in Weidenetzzäunen - das sind die gemeldeten Fälle, die Dunkelziffer dürfte allerdings gross sein. Laut der Abteilung für Veterinär-, Jagd- und Fischereiwesen des Kantons Baselland sind es in der Schweiz jährlich tausende Tiere,  die in Zäunen umkommen oder sich daran verletzen.

Siehe auch:

- Tod im Zaun - Schreie verletzter Tiere in Elektrozäunen

- Erwin Kessler in der Thurgauer Zeitung (zu einer Zeit, als das St.Galler Tagblatt und seine Regionalausgabe Thurgauer Zeitung den VgT noch nicht bekämpfte. Seit ein paar Jahren führt der Redaktionsleiter Pascal Hollenstein - stramm auf der Linie des herrschenden Parteifilzes - einen persönlichen Krieg gegen VgT-Präsident Erwin Kessler).

- Ungeeignete Weidezäune für Schafe:  Elektroschläge, Durst, qualvoller Tod

- Die "Landi" droht dem VgT mit "rechtlichen Schritten"  (Der VgT kritisiert, dass die Landi aus Preisgründen gefährliche, zu weitmaschige Weidezäune anbietet, durch welche Schafe den Kopf durchstecken, aber nicht mehr zurückziehen können.).

 



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