19. Mai 2005 / VN05-3

Hosberg AG Bio-Eierhandel:

Bio-Hühner in katastrophalem Zustand

Aufnahmen (Mitte Mai 2005) vom Bio-Legehennen-Betrieb der Hosberg AG in Brunegg, Kanton Aargau (Die Hosberg AG hat ihren Geschäftssitz in Rüti ZH):

Der VgT weist seit Jahren auf den katastrophalen Zustand der Legehennen in der Schweiz hin, die unter der Wirkung von Überzüchtung, einseitigem Hochleistungsfutter und Massenhaltung zu maximalen Legeleistung "gedoppt" werden und darob die Federn verlieren - ein krankhafter Zustand, eine Tierquälerei.

Diese Zustände in der Hühnerhaltung sind den Konsumenten noch weitgehend unbekannt, da diese Missstände bisher von allen anderen Medien, insbesonder auch vom Kassensturz, systematisch unterdrückt werden. Noch weniger bekannt ist in der Öffentlichkeit, dass solche Missstände auch in der Bio-Hühnerhaltung herrschen, wie dieser neue Fall der Hosberg AG einmal mehr aufdeckt. Hier ist sogar das Forschungsinstitut für Biologischen Landbau FiBL direkt beteilgt.

Die Hosberg AG schreibt auf ihrer Website über sich selber:

Der Gründer, Alfred Reinhard, selbst ein überzeugter BIO-KAG-Landwirt, hat mit der Vermarktung für weiterer Bio-Eier Produzenten begonnen...

 

Die Hosberg AG vermarktet nur Eier und Eiprodukte aus zertifizierten Bio-Betrieben. In der Regel erfüllen diese Betriebe auch die Anforderungen des KAG-Labels. Die KAG ist eine Organisation, die sich für eine tier- und umweltfreundliche Nutztierhaltung einsetzt.

Einer empörten Leserin schrieb die Hosberg AG folgendes:

"Wie auch wir Menschen älter werden, so wird auch eine Legehenne älter, nur dauert ein Legehennenleben nur ca. 12-14 Monate. So wie es Männer mit Glatzen gibt (leider, so wird jeder betroffene Mann sagen) gibt es Legehennen, die ihr Federkleid Ende Ihrer Lebzeit verlieren und dementsprechend "vertschudderet" aussehen, das hat jedoch mit der Eiqualität nicht dar Geringste zu tun ...."

Ein verlogenes Pack, diese Bioeier-Firma! Unglaublich wie da Konsumenten verarscht werden:

  • Diese halbnackten Hennen der Hosberg AG sind ganz junge Hennen, erst ca 1 Jahr alt!
  • Auch alte Hennen verlieren die Federn nicht, bekommen keine Glatze "am Ende ihrer Lebzeit". Anmerkung von Erwin Kessler, Präsident VgT: Ich hatte selber viele jahre Hühner und liess sie bis zum natürlichen Tod leben. Sie hatten ein schönes Federkleid, solange sie lebten, noch mit 15 Jahren!]

In einem ähnlichen Fall (Bopp in Dänikon) hat die KAG (kagfreiland) den katastrophalen Zustand des Gefieders so in Schutz genommen und als normal hingestellt, dass TeleZüri eine bereits aufgezeichnet Sendung darüber absetzte. Der Filz funktionier auch bie KAG und Bio.

In einem ähnlichen Fall meinte die Bio-Suisse, die Eier von solchen Hühnern könnten bedenkenlos gegessen werden. Der VgT meint dazu: Sicher nicht ohne ethische Bedenken.

In der Vernehmlassung zur Abschaffung des Schächtverbotes hat sich die Bio-Suisse zugunsten des betäubungslosen Schächtens ausgesprochen, eine grauenhafte Tierquälerei. Auch das Enthornen der Kühe wird von Bio-Suisse unterstützt. Bei soviel Tierverachtung können alle anderen Missstände, die auf Bio-Betrieben immer wieder auffliegen, nicht mehr sonderlich überraschen.

Darum ist die Empfehlung des VgT immer wieder neu aktuell: Essen Sie vegetarisch - auch keine Eier und Ei-Produkte. Ihrer Gesundheit und den Tieren zuliebe!

Eine Stellungnahme des international angesehenen Hühner-Ethologen Prof D. Fölsch hier

Mehr zur Tragödie der Schweizer Hühner hier.


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