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Ausgabe 48/04 |
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Der Schweine Hüter
Von Margrit Sprecher
Wenn Tierschützer Erwin Kessler nicht gerade
vor Gericht steht, schleicht er nächtens in Ställe. Auf
Befreiungsmission mit einem Besessenen.
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«Ich mache die Dreckarbeit, die andern sind
das Establishment»: Erwin Kessler unterwegs im Thurgau, wo
mehr Schweine leben als Menschen. (Bild: Véronique
Hoegger) |
«Nicht erschrecken», sagt Erwin Kessler, bevor er
die Autotür öffnet. «Der Aktivist ist maskiert.» Der Aktivist sitzt
auf dem Rücksitz und ist von Kopf bis Fuss so schwarz, dass man nur
etwas Schwarzes vor Schwarzem sieht. Zudem ist Mitternacht und
Neumond. Letzterer war eingeplant. Nicht geplant ist das Gewitter.
Ununterbrochen beleuchten die Blitze die Umrisse der Hügel; das
glänzende Asphaltband der Strasse scheint geradewegs in den Abgrund
zu führen.
Während der Fahrt ist es still im Auto. «Ich will
mich vorbereiten», sagt Erwin Kessler. Wie ein Boxer vor dem
Wettkampf. Einmal krächzt das Funkgerät. Erwin Kessler drückt mit
einer Hand die Knöpfe. «Ich hör nur Rauschen, und du?» Der Aktivist
auf dem Hintersitz hört mehr. Dörfer kommen, Dörfer gehen. «Jetzt
links», sagt der Aktivist auf dem Rücksitz. Dann: «Rechts.»
Schliesslich die Ortstafel «Fehraltorf». Erwin Kesslers Hand deutet
über ein Feld. «Dort ist das Objekt. Wir fahren von hinten heran.»
Erwin Kessler kennt das Objekt seit acht Jahren, hat es zur
Chefsache erklärt und besucht es immer wieder. Nachts natürlich. Und
jedes Mal die gleiche Misere: Die zwischen Stahlstangen fixierten
Mutterschweine können sich nicht mal umdrehen, um ihre Neugeborenen
zu beschnuppern. Das ist tierschutzkonform, pro ausgewachsenes
Schwein genügen 0,6 Quadratmeter Boden. Noch weniger wäre
unwirtschaftlich, weil die Tiere krank werden. Strafbar ist
lediglich, dass sie statt auf Stroh auf nacktem Boden liegen. Das
gleiche Bild im Mastmunistall des gleichen Besitzers: Acht
ausgewachsene Tiere teilen sich die Fläche eines durchschnittlichen
Schlafzimmers. Auch das entspricht den Vorschriften.
Gefürchtetes Fussvolk und nackter
Busen
Es gibt viele Geschichten über Erwin Kessler.
Fast alle sind hässlich. In Gerichtssälen reisst er dem Gegenanwalt
das Plädoyer aus der Hand oder verlässt den Saal türenschletzend.
Tierhalter bedroht er mit Briefen: «Wir kommen immer wieder!» In
seinem «Verein gegen Tierfabriken» fordert er bedingungslosen
Gehorsam und wildert unter seinen ihm blind ergebenen Aktivistinnen.
Er stand wegen Verstosses gegen das Antirassismusgesetz vor Gericht,
bricht in Ställe ein und zieht in seinem Vereinsblatt, dessen
Auflage er bei Bedarf auf eine halbe Million erhöht, jeden durch den
Dreck, der ihm nicht passt.
Nicht minder gefürchtet ist sein
Fussvolk, die dreissigtausend Mitglieder seines Vereins gegen
Tierfabriken. In Gerichtssälen klatschen und buhen sie; Zeitungen,
die ihrem Anliegen nicht genügend Platz einräumen, bombardieren sie
mit Leserbriefen. Hundertzwanzig Mitglieder gehören zum harten Kern,
sind sogenannte Aktivisten und Aktivistinnen. Mal stellen sie sich
nackt an die Zürcher Bahnhofstrasse und zeigen Busen jeglicher
Beschaffenheit, um gegen das Pelztragen zu protestieren. Mal
verkleiden sie sich als Engel und stören mit Flugblättern wider das
Schweineelend in den Klosterställen die Heilige Nacht im Kloster
Fahr.
Tatsächlich hat Erwin Kesslers Verein gegen
Tierfabriken so wenig mit den andern Tierschutzorganisationen zu tun
wie eine Terrorgruppe mit der schweizerischen Rekrutenschule. «Ich
mache die Dreckarbeit, die andern sind das Establishment», sagt er.
«Sie agieren ängstlich, umständlich und unbeweglich und wollen vor
allem eines: niemanden verärgern.» Sie haben auch die netteren
Tiere.
...
Der WWF, von Profis perfekt verwaltet, macht in
gepflegtem Hochglanz: «Das ist praktisch für alle Firmen, die ihre
Wohltätigkeit beweisen wollen.» Mit Erwin Kesslers Trüppchen dagegen
will niemand zu tun haben. Er hat nicht einmal eine Sekretärin; am
Telefon meldet sich das Tonband. Selbst die Schweizerische
Spendenfibel boykottiert seinen Namen. Diese Broschüre legen die
Testamentberater Kunden vor, die nicht wissen, wem sie ihr Geld
vermachen wollen.
Thurgau, Kessler-Land, wo mehr Schweine
als Menschen leben. Man sieht sie nie, man riecht sie kaum. Nur
nachts um zwei hört man ihr Quietschen, wenn sie zum ersten Mal in
ihrem Leben ins Freie getrieben und im Schutze der Nacht in den
Schlachthof gefahren werden. So bleibt die Idylle ungetrübt:
Friedlich grasen die Kühe auf hügeligem Feld dahin, Krähen picken
auf abgeernteten Feldern, heimelig das Fachwerk in den Dörfern.
Verschandelt wird das Bild allein durch die unzähligen gesprayten
drei Buchstaben «VgT», die Abkürzung von «Verein gegen
Tierfabriken». Epizentrum und Herd des Kampfrufs ist ein
Holzhäuschen in Tuttwil. Es wirkt so luftig, als könnte es jeder
Windstoss zum Einsturz bringen. Ein Wunder, dass es noch keiner der
Bauern angezündet hat, die Erwin Kessler als «Drecksau» beschimpfen.
Doch der fragile Anblick täuscht. «In praktisch jedem Zimmer», sagt
Erwin Kessler, «habe ich eine Waffe.»
In diesem Haus wohnt
niemand, der gerne wohnt. Die Möbel stehen zufällig herum, an der
Wand hängt ein Kalender mit Anker-Bild. Und das Büro, die
Kommandozentrale, ist eine mit Ordnern vollgestopfte Abstellkammer.
Fast alles sind Gerichtsakten: «Ich klage sofort.» Er hat schon die
halbe Schweiz angezeigt, angefangen beim Bundesrat über den
Geflügelhof Höri bis zu den eigenen Mitarbeitern. Er kann es sich
leisten, denn er ist sein eigener Anwalt. «Rechtsbücher lese ich wie
Romane.» Ein normaler Jurist, weiss er inzwischen, kann ihm ohnehin
nicht mehr helfen. Viele Prozesse wandern bis vors Bundesgericht,
einige bis nach Strassburg. Zwei werden nächste Woche vor dem
Zürcher Obergericht entschieden: Erwin Kessler hat erstens gegen das
Rassismusverbot verstossen. Zweitens hat er einem Bauern, der ihn am
Wegfahren hindern wollte, Pfeffer in die Augen gesprüht.
Der diabolische Spitzbart ist
ab
Dabei hatte alles so friedlich begonnen. Seine
Vereinsgründung 1989 wurde mit viel Applaus begrüsst. Alle fanden es
eine Schande, dass das 1978 in Kraft gesetzte Tierschutzgesetz so
zögerlich umgesetzt wurde. Sein 1991 bei Orell Füssli erschienenes
Buch «Tierfabriken in der Schweiz» war so rasch verkauft, dass eine
zweite Auflage folgte. Damals war Erwin Kessler noch der «Herr
Doktor», der Bauingenieur, der mit einer Untersuchung über
Schutzraumerschütterungen durch Atomexplosionen dissertiert hatte
und darauf als Experte «mit wenig Arbeit so viel Geld verdiente, bis
mich das anödete».
Seine Radikalisierung geschah, wie bei
allen Terroristen, schrittweise. Erst wurden seine Leserbriefe
plötzlich nicht mehr gedruckt: Erwin Kessler hatte mit seinen
Aktionen zu viel Erfolg. Dann schwieg die Thurgauer Presse seine
Kampagne gegen die tierquälerischen Schweineställe der
landwirtschaftlichen Schule Arenenberg tot. Die ersten
Beschimpfungen, «Fantast» und «Utopist», tauchten auf.
Bauernpolitiker spotteten: «Er will jeder Sau ein Sofa
unterschieben.» Oder: «Kessler möchte einen Zoo für Nutztiere.» Und
überhaupt: Kessler führe aus Profilierungssucht einen Privatkrieg.
Man muss sich erst daran gewöhnen, dass Erwin Kessler keinen
Bart mehr trägt. Auf den Pressebildern ist er meist mit einem
diabolischen Spitzbart zu sehen, und tückisch schaut sein Auge
hinter der blitzenden Brille. Jetzt wirkt sein nackt rasierter
Kiefer wie frisch geschlüpft, und die Augen blicken überanstrengt.
Auch ist er ruhiger als seine aufbrausenden Texte. Bedächtig wie ein
Bauer, der vom Feld kommt, mit rustikal gemustertem Hemd und
aufgekrempelten Ärmeln, lehnt er an seinem Auto und fragt: «Möchten
Sie meinen Wald sehen, wo ich mich jeweils erde? Oder haben Sie
Angst, nach all dem, was Sie von mir gehört haben?»
Nicht
nur gehört, auch gelesen. Bitter beklagte sich eine Aktivistin in
der Presse über seinen Umgang mit Frauen: «Wir sind für ihn nur
Gebrauchsgüter, die man anpöbeln, gebrauchen und wieder wegstellen
kann. Widerlich!» Eine Einundzwanzigjährige landete gar in der
psychiatrischen Anstalt. Und eine Edith zerrte ihn in eine
«Kassensturz»-Sendung, die «Sexuelle Belästigung am Arbeitsplatz»
hiess. Mit gesträubter Löwenmähne stürmte Edith auf die Bühne, viel
Kriegsschmuck baumelte um Hals und Ohren. Er hat sie, schleuderte
sie dem Publikum entgegen, nach einer Schweinestallaktion gefragt:
«Hast du jetzt auch Lust auf Sex?» Und bei einem Picknick am Rhein
zog er sich splitternackt aus [stimmt nicht, ich
zog Badehosen an, um im Rhein zu baden; Anm von Erwin Kessler]. Doch das war nicht eigentlich das,
was die «Kassensturz»-Leute zu hören hofften. Das rangierte eher
unter Freizeit- denn Arbeitsplatzbelästigung. Um den Mangel
wettzumachen, liess man Erwin Kessler an seinem Stehpult ausharren,
als längst von andern Fällen die Rede war: So also sieht ein
Lüstling aus!
...
Überhaupt war das eine schlimme Zeit, damals, Mitte der
neunziger Jahre. Es gab viele Flops. Die befreiten Kaninchen
hoppelten hilflos in den Wald, wo sie entweder von Füchsen gefressen
wurden oder an Herzanfällen starben. Und im Verein beutelten
Richtungskämpfe seine buntgemischte Truppe. Aktivistinnen probten
den Aufstand, griffen nach der Macht. Die einen beschimpften ihn als
Dieb, weil er einen von Heidi gestrickten Pullover trug: «Gestohlen
vom Schaf!» Die andern ti-tulierten ihn als Mörder, weil er den
Slogan «Triffst du einen Jäger, dann triff ihn richtig!» nicht
goutierte: «Ich will Tierschutz machen und nicht Jäger hassen.» Ja,
er hat nicht mal etwas dagegen, «wenn ein Tier, das sein ganzes
Leben auf der Weide ist, human getötet wird».
Erwin Kessler,
bedrängt von Seelchen und Hyänen, griff hart durch. «Heute führe ich
den Verein sehr straff. Hier geht es um Tierschutz, nicht um endlose
demokratische Diskussionen. Wir sind eine Kampftruppe und kein
Debattierklub für Gutmenschen.» Nach dem versuchten Meuchelmord
sicherte er sich in den Statuten die Alleinherrschaft.
Alleinherrscher ist er auch über seine
Tierschutzzeitschrift. Vergeblich das Flehen der Abonnenten nach
«weniger entsetzlichen Bildern», wirkungslos selbst ihre
Abo-Kündigung, «weil ich das nicht mehr sehen kann». Erbarmungslos
serviert er ihnen Nummer für Nummer nackt und blutig gepickte
Hühner, mit Ketten und Elektrobügel bewegungslos gehaltene Kühe und
grossäugige, in Einzelboxen eingesperrte Kälbchen – alles, sagt er,
tierschutzkonforme Tierquälereien. Und immer wieder: Schweine,
Schweine, Schweine. Gutgemeinten Vorschlägen, doch einmal über jene
Kühe zu schreiben, die auf der Weide «so schwere Glocken tragen
müssen», kann er nichts abgewinnen. Seine Kühe stehen als «Knochen-
und Hautgerippe» in Tierfabriken und haben – seine Arme breiten sich
weit – «solche Euter!».
Militärische Schaltzentrale
im Kofferraum
Als das Auto die Strasse verlässt,
schaukelt es auf dem Waldweg wie ein Schiff. Zweige schnellen ans
Blech, nass glänzen die Herbstblätter im Scheinwerferlicht. Erwin
Kessler fährt in eine Lücke zwischen den Bäumen. Motor aus, Licht
aus. In der plötzlichen Stille ist das Fallen der Tropfen aus den
Bäumen ohrenbetäubend laut. Der Aktivist kramt im Kofferraum, der
einer militärischen Schaltzentrale gleicht. Erwin Kessler setzt
einen Helm auf. «Zur Tarnung», sagt er. «Zudem sind viele
Schweinemäster aggressiv.»
In der stockdunklen Nacht ist
nicht auszumachen, ob wir auf glitschigem Gras oder Ackerschollen
vorwärts rutschen. Hände heben einen elektrischen Zaun, dann den
nächsten. Auf einmal ist das wütende Fauchen da. «Die Ventilatoren»,
flüstert Erwin Kessler. Das Nachtsichtfernglas wandert von Hand zu
Hand. Jetzt glimmt, wo vorher nur Dunkel war, in geisterhafter
Dämmerung ein grünes Gebäude. Fensterlos, mit Wachturm, wie ein
Vernichtungslager. Angestrengtes Horchen. War das eine menschliche
Stimme? Oder das Bellen eines Hundes? Dann rutschen die Aktivisten
auf dem Morast weiter.
Die Tür zum Schweinestall ist offen.
«So sicher fühlt sich Geier* also», flüstert Erwin Kessler. Innen
herrscht Totenstille, die Korridore sind sauber gewischt. Mit
raschen Schritten eilt er voraus, öffnet so zielsicher eine Türe,
als wäre er hier zu Hause. Dahinter, so weit das Auge reicht,
schlafende Schweine. Fugenlos ist das Betonverlies ausgelegt mit
rosafarbenen, atmenden Leibern, die kreuz und quer übereinander
liegen; in den Ständen quellen die geschwollenen Bäuche der
Mutterschweine durch die Eisenstäbe. Hier und dort ein eitriges
Geschwür: entsteht beim Aufstehen und Abliegen, wenn sich die
schweren Tiere auf die Schulter stützen und der raue Betonboden die
Wunde aufscheuert. Denn nirgendwo ist Strohstreu, wie sie für
Mutterschweine, die vor der Geburt ein Nest bauen, vorgeschrieben
ist. Alle Tiere liegen auf nacktem Betonboden. Sogar der
Alibiballen, der in den meisten Ställen für unangemeldete Besuche im
Korridor bereit- liegt, fehlt in der Schweinemästerei. Erwin Kessler
sieht seinen Verdacht bestätigt. Der Zweck des Einbruchs ist
erreicht.
Der Lichtkegel seiner Taschenlampe wandert durch
immer neue Räume, überall ruhende Körper, schön nach Grösse
sortiert, als lägen sie bereits im Ladenregal. Einmal öffnen sich
stumpfe Augen, suchen nach dem Grund der Störung. Und plötzlich sind
alle Tiere auf den Beinen. Ein Höllenlärm beginnt. Auch die Tür zur
Schaltzentrale steht offen. Ein Mann und wenige Stunden am Tag
genügen, um die 400 Tiere zu versorgen. Per Knopfdruck lässt er die
Futterbrühe aus Abfällen jeglicher Art durch die Kanäle fliessen.
Erwin Kessler hat den Besitzer Rolf Geier schon einmal
angezeigt. Doch das Gericht liess seine Fotografien nicht als
Beweismittel zu, da sie ohne Bewilligung entstanden waren. Nicht nur
das: Keiner der amtlichen Kontrolleure – meist ehemalige Bauern –
hatte später in Geiers Ställen etwas zu beanstanden. Erwin Kessler
zeigt ihre Kontrollblätter. Mit einem einzigen flotten Strich quer
übers Blatt bejahten sie alle Fragen: Die Tiere in Geiers
Mastbetrieb liegen auf Langstroh, werden mit Silomais gefüttert und
können mit einer Stahlkette spielen. Einmal mehr musste Erwin
Kessler ein paar hundert Franken Busse wegen haltloser Anzeige
bezahlen. Solche Bussen häufen sich. Denn das Katz-und-Maus-Spiel
verläuft nach dem immergleichen Muster. «Erst veröffentliche ich die
Bilder, dann kommen die Dementis, die Presse beschimpft mich als
Lügner und bringt Interviews und Bilder, die ganz anders aussehen
als meine. Der Betrieb veranstaltet einen Buurezmorge mit Süssmost,
und im Stall liegen die Tiere weich gebettet auf Stroh oder
spazieren sogar unter den Bäumen herum.» Er versteht die
Abwehrhaltung ja. Zu viele sind betroffen: der Pächter, der Betrieb,
der Tierarzt, die Gemeindebehörden, der Kanton... «Ein Filz aus
Bauernverband, Politikern, kantonalen und eidgenössischen
Landwirtschafts- und Veterinärämtern sorgt dafür, dass alles bleibt,
wie es war. Das Tierschutzgesetz dient allein der Beruhigung der
Konsumenten. Die wenigsten Nutztiere merken, dass es in der Schweiz
ein Tierschutzgesetz gibt. Selbst Labels schützen nicht vor
Tierquälerei: «Gourmet mit Herz», sagt er, «war ein Witz. Wenn schon
Fleisch, dann das neue Weidefleisch von der Migros.»
Oft
freilich folgt der anfänglichen Empörung der Tierhalter der
heimliche Vollzug – vor allem in Staatsbetrieben, auf die es Erwin
Kessler, als Institutionen mit Vorbildfunktion, besonders abgesehen
hat. Dutzende von landwirtschaftlichen Schulen, Altersheimen und
psychiatrischen Anstalten haben ihre Ställe nach seinen Aktionen
still und heimlich saniert. Auch von Kessler heimgesuchte Klöster
wie Disentis, Fahr, Fischingen, Notkersegg und Menziken zogen nach.
Nur das Ingebohlen-Kloster St.Elisabeth im solothurnischen Zuchwil
sperrt sich noch. Das publizierte halb verweste Ferkel vor dem Maul
der Muttersau hatte eine von Kesslers Abonnentinnen so entsetzt,
dass sie zum Telefon griff und die Schwester Oberin verlangte. Diese
hatte zwar von der Käfighaltung in ihrem Betrieb gehört, doch die
sei zum Wohl der Tierli: So wie es aggressive Menschen gebe, gebe es
auch aggressive Tiere, die die anderen plagten. «Die Schweine kann
man einsperren, die Menschen nicht.» Hellwach wurde die Schwester
Oberin erst, als der Name Kessler fiel. Jetzt war ihr alles klar:
Der Herr Kessler hasst eben sämtliche Katholiken.
Gerichte kommen ins Schleudern
Auch
die Juden fühlen sich von Herrn Kessler gehasst. Sein Sturmlauf
wider das Schächten brachte ihm eine Strafe wegen Verstosses gegen
das neue Antirassismusgesetz ein. Jetzt ist er nicht nur ein
fanatischer Spinner, sondern auch ein Neonazi und Antisemit. «Mit
anderen Worten», sagt Erwin Kessler, «ein mieser Typ, mit dem sich
niemand mehr beschäftigen muss.» Sein Vergleich der Schächter mit
den Nazis kostete ihn in erster Instanz fünf Monate Gefängnis
unbedingt und wird nächste Woche vor dem Zürcher Obergericht weiter
verhandelt. Ebenso strafbar war seine Bemerkung, das Leugnen der
Schächtqualen sei «eine ewige jüdische Lüge». Der Präsident des
Schweizerischen Israelitischen Gemeindebundes hatte ihm versichert:
«Schächten ist für das Tier nicht schmerzhafter als für uns ein
Schnitt in den Finger.» Doch auf Kesslers Schächtvideo sieht man die
von Todesangst geweiteten Augen der Kuh und einen Metzger, der
zwölfmal sein Messer ansetzt, um die klaffende Wunde an ihrem Hals
zu vergrössern.
Inzwischen hat sich Erwin Kessler
rettungslos in Talmud-Diskussionen verstrickt. Seine Plädoyers in
eigener Sache gleichen Dissertationen über das Antirassismusgesetz.
«Ich bekämpfe es nur deshalb, weil es mich in meiner Kritik am
Schächten behindert. Ich kann nicht Schweinezüchter wegen
Tierquälerei einklagen und Juden, die eine höhere soziale Stellung
und damit Vorbildcharakter haben, schonen.»
Aber auch die
Gerichte sind ins Schleudern gekommen. Denn Kessler, der sich auf
der Suche nach Munition wider das Antirassismusgesetz und das
Schächten auch für einschlägige Gerichtsprozesse interessiert, hatte
auf seiner Homepage eingeklagte Sätze zitiert. Damit, so befand das
Bezirksgericht Bülach, hatte er sich ebenfalls strafbar gemacht.
Begründung: Ein Gerichtsbericht schafft eine weit grössere
Öffentlichkeit, als es diejenige des Gerichtssaals ist. Was wohl das
Aus für sämtliche Gerichtsreportagen bedeutete... Oder mit den
Worten des Gutachters und Rechtsprofessors Franz Riklin: «Die
Berichterstattung muss erlauben, öffentlich interessierende
Ereignisse in Aussagen und Bildern wiederzugeben, die an sich
strafbar sind.» So wie es auch bei Ehrverletzung gang und gäbe ist.
Erwin Kessler, der aus jeder Reibung neue Energie
bezieht, stürmt weiter: «Ich kämpfe nicht aus sentimentalem Mitleid
mit den Tieren, sondern aus Gerechtigkeitsgefühl.» Dabei ist die
Grenze zwischen der Gerechtigkeit, die er für die Tiere und sich
selbst fordert, längst verschwommen. «Vor Gerichten bekomme ich
grundsätzlich nicht Recht. Das ist zermürbend.»
Tatsächlich
läuft die Sache nicht gut für ihn. Seine Verurteilung wegen
Antisemitismus erlaubt es den Medien, seine Pressemitteilungen noch
rascher im Papierkorb zu entsorgen. Sie sind ohnehin seines Themas
überdrüssig – nicht schon wieder Schweine! Funkstille auch beim
«Kassensturz», der früher häufig seine Filme aus Hühnerfabriken
gezeigt hatte, wo sich die sogenannte Bodenhaltung als winziger,
mistbedeckter Scharr-Raum entpuppte, die Luft von Dreck und Staub
flimmerte und die Hühner sich auf der Stange blutig pickten. Die
Tiere hätten nur den Mauser, liess der Hühnerhalter ausrichten. Weil
auch seine öffentlichen Aktionen in den Medien kaum mehr ein Echo
auslösten, macht er keine mehr. Zum Leidwesen seiner Aktivisten und
Aktivistinnen. Das Küssen und Umarmen vor und nach der Tat hatte
Geborgenheit vermittelt, die Gefahr im Dienst der guten Sache das
wohlige Zusammengehörigkeitsgefühl gestärkt. Fast so schön wie ein
Abenteuerurlaub. Nur gefährlicher. In Schwyz sah sich das Trüppchen
von Metzgern umstellt, die eine Aktivistin wortlos zusammenschlugen.
In der Berichterstattung des Boten der Innerschweiz hiess das: «Die
Tierschützer wurden handgreiflich.»
«Wie bei
Hitchcock»
Dabei war Erwin Kessler einst stolz auf
unsere Superschweiz. Sogar die Steuern bezahlte er gerne. Heute
denkt er an die Sauereien, die sein Geld in Form von Subventionen
unterstützt, an die Beamten, die sich gegenseitig decken. «Dass
Amtsstellen lügen, glaubt bei uns kein Mensch. Ich kann es nicht
fassen, wie autoritätsgläubig die Schweizer sind. Und ich verstehe,
dass in diesem Unrecht-Staat mancher mit dem Sturmgewehr Amok
läuft.»
Früher besuchte er klassische Konzerte und spielte
selbst Trompete. Heute ist er am liebsten daheim. Seine Frau nennt
ihn Maulwurf. Zu seinen Kindern fällt ihm nur ein, dass drei der
vier Vegetarier sind. Ausser Rechtsschriften liest er kaum noch
Bücher. «Mich interessiert nur noch der Tierschutz.» Und seine
Kampfsportgruppe, wo er fünfmal in der Woche trainiert. Aus guten
Gründen. Erst letzthin holperte ein Traktor quer über die Wiese auf
ihn zu. Beide Türe flogen «wie bei Hitchcock» auf, und wutentbrannt
stürzten zwei Männer auf ihn zu: «Du hast unsere Kühe fotografiert!»
«Am besten gleich duschen», rät Erwin Kessler in jener
stürmischen Nacht, als er das Auto in seinem Blätterdachversteck
wendet. «Der Geruch geht tagelang nicht aus Kleidern und Haaren.»
Tatsächlich riecht das Auto nach fünf Minuten wie eben der
Schweinestall. «Es ist die Leichensuppe», sagt Erwin Kessler.
«Schweinehalter dürfen als Einzige weiterhin Schlachttierabfälle
verfüttern.» Der Aktivist behält seine Maske an, sicher ist sicher.
Stumm fährt Erwin Kessler den Waldweg zurück. In Turbenthal
sagt er: «Und laut Bundesrat gibt es in der Schweiz keine
Tierfabriken mehr.» In Russikon sagt er: «Und dann werben die
Metzger mit ‹Fleisch aus der Region›.» In Wildberg sagt er: «Und für
diese Sauerei bekommt Herr Geier Subventionen für besonders
ökologische Landwirtschaft.» Und wie hoch wäre Geiers Busse für das
nicht gestreute Stroh? «Tausend Franken», sagt Erwin Kessler.
«Höchstens.» In Winterthur schlägt es drei Uhr. Eine Freinacht, nur
wegen ein paar Strohhalmen? Erwin Kessler lacht hart. «Ob Stroh oder
nicht Stroh – das macht einen Riesenunterschied in diesem Elend.»
Sein Körper strafft sich, der Blick wird wachsam. Sitzt der Feind
womöglich schon in seinem Auto?
*Name der
Redaktion bekannt
Anmerkung des VgT: Es handelt sich um die
Schweinefabrik Vögeli in Fehraltorf.
Kommentar von Erwin Kessler
Ich bin wieder einmal einer
Journalistin auf den Leim gekrochen. Zuerst lehnte ich ab, als sie mir
einen Bericht über mich vorschlug. "Sie können sich wieder melden,
wenn Sie etwas über Tierschutz schreiben wollen...
mehr
Warum ich die
Weltwoche gekündigt habe
Ich habe bei der Entstehung dieser Weltwoche-Reportage selber
mitverfolgen können, wie sowas entsteht. Die Hälfte ist unwahr. Das
wird auch sonst so sein. So spare ich mir künftig lieber nicht nur
das Geld für das Abo, sondern auch die Zeit, Reportagen und Berichte
zu lesen, von denen ich nicht weiss, welches die wahre und welches
die unwahre Hälfte ist.
Erwin Kessler
Leserbriefe in der WELTWOCHE VOM 9.12.2004:
Die Weltwoche hat über 70 Leserbriefe erhalten zum
Bericht über Erwin Kessler. 14 davon wurden auszugsweise veröffentlicht.
Nicht abgedruckt wurde unter anderen der
Leserbrief
von Erwin Kessler selber.
Von einigen Leserbriefen an die Weltwoche hat der VgT
Kopien erhalten, die hier - ergänzend zur Weltwoche - wiedergegeben
werden:
Ein ernst zu nehmender Artikel über Tierschutz bei
Nutztieren müsste die industrielle Massentierquälerei und die
Rechtverwilderung beim nicht vollzogenen Tierschutzgesetz so darstellen,
dass auch der nicht sachkundige Leserinnen und Leser informiert würden.
Der Artikel von M. Sprecher und V. Hoegger (Bilder) genügt diesen
Minimalansprüchen nicht. Die Massentierquälerei wurde nur beiläufig
erwähnt. Trotz streng formuliertem Tierschutzgesetz findet sie in
Mastbetrieben der Schweiz genau so statt wie in der EU, weshalb auch nicht
einzusehen ist, warum wir in der Schweiz um 40-60% höhere Preise für nicht
artgerecht produziertes Fleisch zahlen müssen. Höhere Preise für
artgerecht produziertes Fleisch würden von den meisten akzeptiert. Je ein
Bild der grausamen Zustände, wie sie in Schweine-, Rinder- bzw.
Geflügelmast üblichen sind, wären informativer gewesen als eine
ganzseitige Aufnahme, die Erwin Kessler von hinten zeigt, wie er durchs
Laub watet. Die Rechtverwilderung darzustellen, hätte mehr
journalistischen Einsatz erfordert als von seinen Badegewohnheiten zu
erzählen. Die Fakten wären den zwei Autorinnen leicht zugänglich gewesen.
Die trägen oder ängstlichen Behörden (Landwirtschafts- und Veterinärämter)
umgehen das Gesetz, indem sie den Nutztieren den gesetzlich verlangten
Schutz verweigern. Die juristischen Instanzen verdrehen in diesem Bereich
das Recht, indem sie einwandfrei dokumentierte Klagen über fortgesetzte
Quälereien in Tierfabriken abschmettern. Wenn das nicht reicht, wird Erwin
Kessler angeklagt, gegen das Antirassismusgesetz verstossen zu haben, nur
weil er das Schächten als Tierquälerei bezeichnet. Doch die Tiermäster,
die leidensfähige Wesen unter unbeschreiblichen Verhältnissen halten,
werden von den Gerichten fast immer geschont. Ein solches einvernehmliches
Zusammenspiel zwischen Staat und Rechtsbrechern("Agromafia"), das in
weiten Teilen der Welt üblich ist, kennen wir sonst in der Schweiz zum
Glück nicht. Es wird aber langfristig auch bei uns fatale politische
Folgen haben, die über das Problem des Tierschutzes weit hinausgehen. Die
anfänglich nur auf einen Sektor beschränkte Korrumpierung des Staates
pflegt sich weiter auszudehnen, wenn sie toleriert wird. Deshalb wäre es
angebracht gewesen, in Ihrem enttäuschenden Artikel über Erwin Kessler und
seinen "Verein gegen Tierfabriken" nicht verbürgte jedenfalls aber
belanglose sexuelle Episoden auszubreiten, sondern die allein wichtigen
juristischen und politischen Aspekte seiner Tätigkeit zu bearbeiten.
Prof. Dr. med.R. Tscholl, Buchweg 10, 5018 Erlinsbach
Erwin Kessler, mutiger Hüter des bewusster
werdenden Daseins..., der es wagt, Probleme der heutigen Menschheit an
einem der tiefsten wunden Punkte anzugehen! Jedes seelisch gesunde Kind
findet Schweine genauso interessant wie irgend ein anderes Tier und weiss
intuitiv, dass jedes Lebewesen nach Verwirklichung seiner Anlagen strebt.
Vom wachen Kinde her gesehen, wird nichts höher oder niedriger eingestuft.
Nur verirrte Erwachsene können in ihrem Bewusstsein unter das Schwein
sinken. Wenn Kinder bei Menschen aufwachsen, die sich körperlich,
seelisch, geistig weiterentwickeln konnten und wollten, dann wird die vom
mitfühlenden Herzen kommende Achtsamkeit mit allem was lebt, ein Leben
lang gepflegt und ist dadurch eine sinnvolle Tätigkeit, die auch für
nachfolgende Generationen weiter wirken kann. Von einer
Weltwoche-Journalistin habe ich mehr erwartet, als alte Gerüchte, auch
über mich weiter zu verbreiten, ohne mit mir gesprochen zu haben! Eine
gute Recherche wüsste von unserer wunderbaren, vielseitigen, grossen
Familie mit begabten, lachenden, lebensfrohen und musizierenden Menschen!
Heidi Kessler
Frau Margrit Sprecher ist eine
Namensvetterin von mir. Immer wieder habe ich ihre Publikationen mit
Interesse gelesen. Nun musste ich heute ein wirklich mieses Elaborat von
ihr zur Kenntnis nehmen. Die in der Weltwoche vom 25. November 2004 unter
dem Titel "Der Schweine Hüter" publizierte Verunglimpfung von Herrn Dr.
Erwin Kessler ist nicht nur bösartig, sie widerspricht auch jeglicher
Wahrheit und hat mit seriösem Journalismus nichts zu tun. Ich kenne Herrn
Dr. Erwin Kessler seit vielen Jahren persönlich und bin beeindruckt von
seinem kompetenten und kompromisslosen Einsatz für die Tiere sowie von
seinem integren Charakter. Ich empfehle jedem Leser der Weltwoche die
intensive Lektüre der Internetseite des Vereins gegen Tierfabriken
(www.vgt.ch). Ich hoffe natürlich auch, dass Frau Margrit Sprecher
nochmals über die Bücher geht und sich dann zu einer selbst geschriebenen
Gegendarstellung durchringen kann. Ich möchte mich über meinen Namen nicht
schämen müssen
Dr. Dieter Sprecher, Zollikon
Dieser Bericht ist im typischen Weltwoche-Stil
geschrieben. Ich lese die Zeitschrift regelmässig aber je länger je
weniger gern. Schade, dass Sprecher die Gelegenheit nicht wahrgenommen hat
und sachlich über den Präsidenten des Vereins gegen Tierfabriken VgT und
seine Arbeit berichtet hat. Kessler deckt seit Jahren gravierende
Missstände in der Tierhaltung auf! Obwohl es schwierig ist, gegen den Filz
aus Bauernverband, Politikern, kantonalen und eidgenössischen
Landwirtschafts – und Veterinärämtern zu kämpfen, hat er viele Erfolge
erzielt, aber die Medien berichten nicht gerne darüber. Die Fleischesser
versuchen mit allen Mitteln, das von Kessler aufgedeckte Tier-Elend zu
verdrängen und abzuleugnen. Dabei würde nur schon der Verzicht auf
Schweinefleisch verhindern, dass jährlich 1,3 Mio männliche Ferkel ohne
Betäubung kastriert werden, dass Muttertiere in Kastenständen zur
absoluten Bewegungslosigkeit verurteilt sind, ohne Stroh auf dem harten
Beton- oder Spaltenboden liegen und sich nicht um ihre Jungen kümmern
können, dass weiterhin Schlachtabfälle zuerst von den Schweinen, dann von
den Fleischessern selbst "wiederverwertet" werden usw. Aber viel lieber
wird darüber geredet, wie Kesslers Möbel zu Hause stehen und gewerweisst,
ob er er schon mal was mit einer Aktivistin gehabt hat. Das lenkt ab, ist
interessanter und verursacht kein schlechtes Gewissen beim Essen. Frau
Sprecher, ich wünsche Ihnen bei Ihrem nächsten Schweineschnitzel einen
guten Appetit!
Manuela Pinza, Schaffhausen
Viel Mist wurde über Erwin Kessler schon berichtet,
viele Lügen verbreitet, viel erfunden. Ich kenne und schätze ihn seit
Jahren, arbeite als Vizepräsidentin sehr eng mit ihm zusammen. Er ist ein
fairer, korrekter Mensch. Gottlob hat er trotz der Mühsal seiner Arbeit,
trotz dem Elend, das er tagtäglich zur Kenntnis nehmen muss, trotz
Drohungen gegen ihn, trotz Willkürurteilen, nie seinen Humor verloren. Wer
ihn zum Freund hat, kann sich glücklich schätzen. Familie Kessler,
insbesondere auch seiner Frau, gebührt meine Hochachtung. Wer kann sich
heute rühmen, 4 Kinder erfolgreich grossgezogen zu haben und eine Ehe
gelebt und aufrecht gehalten zu haben über Jahrzehnte, und das unter den
schwierigsten Umständen. Da muss eine grosse Liebe und Achtung zu- und
voreinander da sein. Gut dass es den VgT gibt, der immer wieder
kompromisslos die heutigen miserablen Zustände aufdeckt und anprangert.
Unwürdige Zustände in den Tierfabriken auf vielen Bauernhöfen, korrupter
Filz in Behörden und Ämtern müssen thematisiert werden. Die Bürger dieses
Landes sollten wissen, dass sie Verantwortung tragen, denn in ihrem
Auftrag, mit ihrem Geld geschehen schlimmste Dinge. In ferner Zukunft wird
diese Art der Tierausbeutung genauso verpönt sein wie Sklavenhandel, wie
Hexenverbrennungen, wie Kinderarbeit. Erwin Kessler redet, arbeitet und
schreibt für die absolut unschuldigsten Wesen auf der Erde, für die
Ärmsten der Armen – die Tiere. Ihn deswegen als einen "Besessenen" zu
beschimpfen, sagt mehr über die Weltwoche-Journalistin Margrit Sprecher
als über Tierschützer Erwin Kessler.
Marlène Gamper, Bülach
Ich wünsche allen ein schönes Weihnachtsfest. Auf dass
einem ja kein Ketzer den Appetit verderbe.
André Büchi
Hätte Erwin Kessler so viel Engagement in seinem Beruf
als Bauingenieur eingebracht, wie er jetzt in seine tierschützerische
Tätigkeit einbringt, so könnte er sich heute einen äusserst luxuriösen,
gemütlichen und unbeschwerten Lebensabend leisten. Stattdessen kämpft er
für die sogenannten Nutztiere; recherchiert in dunklen, stinkenden und
schmutzigen Ställen, wird beschimpt, bedroht und schlägt sich mich
Gerichtsakten um. Erwin Kessler deckt Missstände auf, hinter denen gut
organisierte Interessegruppen stecken. Die Landwirtschaft, insbesondere
die Tiermäster, halten sich herzlich wenig an die Minimalvorschriften des
Schweizer Tierschutzgesetzes, kassieren jedoch grosszügige Subventionen,
welche durch den Steuerzahler berappt werden. Gewisse Erzeuger
interessiert es kaum, was sie den Konsumenten servieren. In der mächtigen
Lebensmittelindustrie wird sogar der Verlust von Menschenleben in Kauf
genommen (BSE, Geflügelpest aber auch krebsfördernde Zusatzstoffe,
Antibiotikarückstände, etc.). Die harte Arbeit von Erwin Kessler ist von
öffentlichem Interesse und notwendiger den je.
Simone Steger-Schneider, Langnau aA
Als VgT-Revisor und Treuhänder mit 30
Jahren Berufserfahrung, hat mich der reisserisch aufgemachte Bericht über
den VgT-Gründer Erwin Kessler teilweise geärgert, weil darin viel
vermeintliches Privatleben in despektierlicher, negativer und themafremder
Weise mit ausgebreitet wird. Schon der Titel , DER SCHWEINE HÜTER’ ist
eine irreführende und unnötige
Verzerrung eines ernsthaften und aufopfernden Engagements für alle Tiere
in widerlichen Fabriken oder eben – Tier-KZs! Ich bewundere sein a.o.
Schaffen gegen Tierfabriken (-KZs) in der
Schweiz seit 1989 und finde, dass er dereinst ein nationales Denkmal (und
heute: Unterstützung statt Schläge unter der Gürtellinie) erhalten sollte
– für sein erfolgreiches Tun im Interesse a l l e r
Nutztiere u n d Konsumenten! Es bedrückt mich als treuer
WELTWOCHE-Abonnent sehr, wie verletzend salopp die verantwortliche
WW-Redaktorin M. SPRECHER den VgT-Gründer verunglimpft.
Eine öffentliche Entschuldigung wäre m.E. eine minimale Widergutmachung
für diese journalistische Rufschädigung mitunter zulasten der
einzigartigen VgT-Bemühungen auch
nachts und überall. Dass ein Heer von Amtskontrolleuren, Politikern,
Tierfabrikanten,
Richtern u.a. den VgT zu zerstören trachten, wurde in diesem Bericht
wenigstens noch aufgezeigt, danke.
FLURI Adrian, Treuhänder, VgT-Revisor & Gemeinderat Winterthur
(Nicht-Vegetarier)
Ich gehöre zwar nicht zum "Fussvolk" von Erwin Kessler,
habe mich aber trotzdem über Ihren Artikel
geärgert. 30'000 VgT-Mitglieder sind offenbar zu wenig, um etwas gegen das
Leiden der Tiere zu unternehmen. Mit keiner Silbe in Ihrem Artikel
verurteilen Sie das unendliche Leiden, das den Tieren in solchen
"Fabriken" angetan wird. Sie führen offenbar einen persönlichen Feldzug
gegen Erwin Kessler. Für mich ist er ein "Robin Hood der Tiere" – auch
wenn seine Methoden nicht konventionell sind. "Wischiwaschi"-Vereine wie
der STS etc. – wie Christoph Blocher wohl sagen würde – erreichen mit
ihren Mitteln wenig bis gar nichts und wirken eher wie der Tropfen auf den
heissen Stein.
Zum Glück gibt es den VgT, der die Themen immer wieder aktuell macht. Wir
sind alle Lebewesen. Aber Leute, die sich selbst oder den Menschen als
etwas Besseres, als etwas Höheres sehen, die werden gewisse Vergleiche
und/oder Aussagen von Erwin Kessler nie verstehen können. Solche
Tierfabriken sind für mich auch Massenvernichtungs-Anlagen.
Sarah Allemann
das ist kein objektiver bericht. sie haben nicht die
geringste ahnung über dr erwin kessler. mit so viel aus den fingern
gesogenen lügen disqualifizieren sie sich selbst. eine schande für seriöse
journalisten. versuchen sie ihre kunst bei einem boulevard-blatt, da
bleibt ihnen die lästige arbeit ,nämlich ehrliche berichterstatung,
erspart,
dagmar senn, frauenfeld
Ich finde es toll, dass es noch solche Leuten gibt wie
E.Kessler! Er redet nicht nur, sondern er setzt sich knallhart dafür ein
für das Leben der Tieren, die eben auch Lebenwesen sind wie wir Menschen.
Es gibt leider noch Menschen, die die schrecklichen Bilder der
Tierquälereien ansehen und dann die Augen zumachen und sich nicht fragen,
wie kann ich das stoppen helfen. Leute, macht doch endlich mal die Augen
auf und setzt euch für das Gerechtigkeit gebenüber den Tiere ein!
Markus Bless
Der "Schweine Hüter" Bericht hat mich etwas verärgert.
Letztens fiel in einer Disskussion in der ich mitbeteiligt war, der Name
Kessler! Alle horchten auf und eine Person sagte dann, dass dieser Kessler
kürzlich verurteilt worden sei. Ich erwähnte, dass das, was man der Presse
entnehmen kann, einzig ist, dass Kessler verurteilt wird. Dieses
scheinheilige Getue in der Schweiz stinkt mir total. Wenn schon mal jemand
die Zivilcourage aufbringt, persönlich gegen diesen Sumpf von Profitgier
anzugehen, muss ich sagen: dieser Mann verdient höchsten Respekt. Ich
denke auch, dass Kessler nachts lieber in seinem "Holzhäuschen" - wie
Margrit Sprecher es beschreibt - gemütlich schlafen würde. Aaber da ja die
angeprangerten Tierhaltungen von den Behörden als "tierschutzkonform"
bezeichnet werden, obwohl dies für die Tiere ein unsagbares Leid bedeutet,
muss Kessler eben im schutze der Dunkelheit solchen Misstände nachgehen.
Frau Margrit Sprecher masst sich an, über Kesslers Judenäusserung zum
Schächten zu schreiben, dies hätte nichts mit Tierschutz zu tun. Sie
selber schreibt aber über seine Bhagwan-Zeit und seine Möbel, was
ganz sicher nichts mit seiner Tierschuztarbeit zu tun hat. Wahrscheinlich
wäre diese Journalistin besser beim BLICK aufgehoben. Es wird Zeit, dass
unsere Mitbürger Eigenverantwortung übernehmen lernen und sich auch für
unsere schwächeren Mitlebewesen einsetzen. Es werden sicher auch in
Zukunft Nutztiere gehalten und geschlachtet. Das wird auch ein Herr
Kessler schwer verhindern können. Aber dass die Lebensbedingungen dieser
Tiere verbessert werden, dafür lohnt es sich, sich einzusetzen! Mann
sollte jeden dieser Tierhalter einmal nur eine Woche in solchen
Verhältnissen einsperren: sich nicht bewegen können und im eigenen Kot auf
hartem Beton liegen. Schweine sind sehr saubere Tiere, die nie freiwillig
in ihren eigenen Dreck liegen würden. Mein Anliegen hier an die Leser wäre
einfach: Lernen Sie selber denken!! Besuchen Sie selber solche Ställe und
fragen Sie sich, ob Sie so leben möchten.
Walter Temperli, Wald
Ich bitte Sie um objektiven Journalismus. Dass weiterhin
Tiere leiden müssen, sollte genug Thema sein. Und dass sich Erwin Kessler
trotz allem immer noch engagiert, sollte ebenfalls gewürdigt werden. Danke
für Ihre Efforts in diese Richtung.
Arlette Ngurah, Schaffhausen
Als ich diesen Artikel in der Weltwoche gelesen habe,
war ich zutiefst erschüttert. Wie viele Menschen essen Fleisch, ohne sich
Gedanken zu machen, welchen Preis die Tiere für ihren Konsum bezahlen
müssen. Der Mensch will die Missstände nicht sehen, will seine Augen
immer vor allem, was einem bedrücken könnte, verschliesen. Ich weiss
nicht, wie Erwin Kessler als Person ist, da ich ihn nicht persönlich
kenne, aber ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass ein
Mensch, der so unerbittlich für die Rechte der Tiere kämpft, solch ein
Mensch sein sollte, wie Sie ihn in ihrem Artikel beschreiben. Sie haben
wohl das eigentliche Thema des Artikels vergessen: Es geht nicht um
persönliche Geschichten bzw. Skandale, es geht um die Haltung der Tiere,
die immer noch grausam ist in unserem Land und das kann nicht so weiter
gehen.
Martina Hassler
Sprecher's niederträchtige Sprache: Dieser Bericht kommt
einem schlechten Aufsatz gleich. Ueberhastet geschrieben, unglaubwürdig
formuliert und von einem Thema zum anderen
hüpfend. Das bunte Durcheinander von Informationen scheint Margrit
Sprecher überfordert zu haben - auch Journalistinnen sind nur Menschen!
Sie einiges in ihren Aufsatz verpackt, was mit Tierschutz nichts zutun
hat. Besonders perfid finde ich den nierdträchtigen Ton, die haltlosen
Anschuldigungen, nachdem sie sich Kessler's Vertrauen erschlichen hat. Ein
Schmunzeln entlockte sie mir in ihrem
schülerhaften Aufsatz an der Stelle, wo sie die VgT-Mitglieder als"nicht
minder gefürchtetes Fussvolk" (30'000 an der Zahl) erwähnte, die in
Gerichtssälen buhen, klatschen und johlen. Ich habe gar nicht gewusst,
dass es in der Schweiz einen derart grossen Gerichtssaal gibt für 30 000
Personen. Ich mag mich auch nicht erinnern, dass eine Gerichtsverhandlung
mit einem solchen Volksaufmarsch im ZSC-Stadion oder
Letzigrund-Fussballstadion stattgefunden hätte. Frau Sprecher hat schlecht
recherchiert, die Infos aus erster Hand mies verarbeitet und damit einen
falschen Eindruck vermittelt. Dieser Bericht beleuchtet weder das von
Erwin Kessler angeprangerte Tierelend, das permanent verletzte
Tierschutzgesetz, noch den ganze korrupte Filz.
Roland Fäsch, Bülach
Als langjährige Repräsentantin des Vgt in der
Westschweiz habe ich Ihren Artikel anfangs mit Zustimmung, dann mit
wachsender Irritation gelesen. Die Journalistin hat das grosse Elend der
Tiere in der mit Erwin Kessier "besuchten" Schweinemästerei sehr
einfühlsam beschrieben: Muttertiere mit ihren
Neugeborenen auf dem nackten Betonboden, Jungtiere zur Mast lebenslang in
monotonen Buchten. Was sonst nur die Leser der VgT-Nachrichten erfahren,
wird einer breiten Leserschaft in gekonnter Manier zu Kenntnis gebracht.
Um so peinlicher der Abfall in vulgären Boulvardjournalismus. Mit
geschmacklosen, unwahren und total belanglosen,
persönlichkeitsverletzenden Details meint die Autorin ihren Artikel
aufmotzen zu müssen -
darauf einzugehen lohnt sich nicht. Mit dieser Schreibe
beleidigt sie nicht nur Erwin Kessier, sondern auch einen Teil der Leser
denen sie dieses Gewäsch zumutet. Zudem stellt sie sich und ihrer Zeitung
ein zweifelhaftes Zeugnis aus, offenbar ist die Weltwoche immer noch der
"Blick" für die intellektuellen -
oder die es zu sein glauben.
Susanne Wachtl, Association contre
les usines d‘animaux AUCSA/VgT
Wir haben grosse Achtung vor
dem Präsidenten des Vereins gegen Tierfabriken VgT, Dr. Erwin Kessler. Wir
bewundern seinen Mut, sein Durchhaltevermögen und seinen uneigennützigen
Einsatz für die Nutztiere! Dass man solchen aussergewöhnlichen Menschen
doch noch gerne irgend etwas "schlechtes" nachsagen möchte, gehört leider
zum Wesenszug der meisten Menschen. Vor allem, wenn jenen damit das
schlechte Gewissen beim Fleischessen etwas beruhigt wird. Ein grosser Teil
unserer Kundschaft teilt diese Meinung mit uns.
Coiffeure Reichle, Silvia & Lydia, Schaffhausen
Momentan weiss ich nicht genau, ob ich mehr frustriert
oder mehr wütend bin. ich abonniere ihre zeitung nun schon seit einigen
jahren und war immer der meinung, dass die weltwoche eine der letzten
zeitungen sei, die noch auf "prostitution" verzichtet. es ist für mich
unverständlich, wie sie einen dokumentarischen bericht, der so viel gutes
hätte bewirken können, in eine so billige strory verwandeln konnten. frau
sprecher, respekt! sie haben wohl in der journalistenschule sehr gut
aufgepasst, wie? alle clichés wurden erfüllt, sogar die mit dem sex. dass
sie von den frauen des vgt so eine meinung haben, zeigt nur, dass sie
absolut nicht verstanden haben, worum es eigentlich geht. haben sie
wirklich das gefühl, dass auch nur eine einzige frau irgendetwas, das mit
tierschutz zu tun hat, wegen erwin macht? selbst wenn es so wäre, dass
eine frau sich am tierschutz wegen erwin beteiligt und nicht wegen der
tiere selbst, und sich dann gebraucht und weggestellt fühlt, wäre sie
selber schuld daran. und die sache mit den juden: dazu kann ich nur sagen:
wer sich selbst auf etwas reduziert, soll nicht erwarten, als etwas
anderes behandelt zu werden. wenn man einen bauern wegen tierquälerei
verurteilt. ist es ja auch nicht, weil er ein bauer ist, genausowenig geht
es bei der anprangerung des klosters darum, dass es sich um katholiken
handelt, bei den juden ist es nicht anders. es scheint einfach noch viel
heuchlerischer, folter und qualen mit religion zu begründen. aber sie
reduzieren sich selbst auf ihre religion, was immer man gegen eine person
jüdischen glaubens sagt, so war es natürlich, weil sie jude ist. die
bedeutung von tierquälerei ändert sich nicht mit den menschen, die sie
betreiben, qual ist auf der ganzen welt das selbe. natürlich wird so ein
leserbrief niemals gedruckt, ich möchte eigentlich auch meine zeit nicht
damit verlieren, ihnen geht es ja sowieso nur um's geld. und sie frau
storyschreiberin, wieso gehen sie nicht zu irgendeinem frauenblatt, das
entspricht wohl eher ihrem kalliber. sie haben sich genauso prostituiert
wie das ganze blatt. wenigstens kann ich das geld, dass ich bisher für das
weltwoche-abo ausgegeben habe jetzt dem vgt spenden. sogar wenn ich's in's
güllenloch werfen würde, wäre es weniger verschwendet.
Manuela Gabriel
Eigentlich gedachte ich, aufs neue Jahr die Weltwoche zu
abonnieren. Jetzt allerdings muss ich mich fragen, ob die anderen Artikel
auch so zurechtgebogen sind. Sorry.
Chillante Angelo
Ausgerechnet die Weltwoche, welche ansonst interessante
und gut recherchierte Beiträge
serviert, bringt es fertig, einen derartig einfältigen Stuss über diesen
Kessler zu schreiben,
welche Publikation für mich reine Makulatur ist. Nur wenn man den Artikel
mehrmals liest, findet man nebst den völlig deplazierten Herabwürdigungen
dieses Tierschützers doch noch die Tatsache, dass offenbar in unserem Land
der Tierschutz toter Buchstabe ist. Hätten Sie die unnötigen und
einfältigen Bemerkungen zu Kessler's Ehefrau und dessen angebliche Affären
weggelassen, hätte der Leser dafür eher einige weitere Ausführungen zur
Missachtung des Tierschutzes und zu den offenbar grauenhaften Zuständen in
den Ställen der schweizer Bauern bringen können. Stattdessen aber
verklecksen Sie den Platz mit völlig sachfremden Busengeschichten und
stellen diesen Kessler als Besessenen dar, welcher in einem unwohnlichen
Haus mit zufällig herumstehenden Möbeln vegetiere.
Es ist tragisch, auf welches Niveau die Weltwoche gesunken zu sein
scheint.
P. Gutknecht
Herzlichen Glückwunsch, werte Dame! Ich bewundere
Menschen wie Sie! Menschen, die es schaffen, ohne jegliches Fachwissen
(dafür aber mit einer ordentlichen Portion Fantasie) den Journalismus
betreffend, einen Artikel (und sei er noch so niveaulos) in einer
Zeitschrift zu veröffentlichen! Hut ab.
Wenn der Journalismus heutzutage auf dieser Ebene funktioniert, werden
bald sämtliche Magazine dem Niveau von Klopapier entsprechen. Immerhin
haben Sie es geschafft, Frau Sprecher, Herrn Kessler als paranoiden,
verkalkten Terroristen darzustellen. Bravo. Die Tierquäler im ganzen Land
wird's freuen. "In seinem Verein gegen Tierfabriken fordert er
bedingungslosen Gehorsam und wildert unter seinen ihm blind ergebenen
Aktivistinnen." schreiben Sie. Nun, Sie scheinen ja bestens über Herrn
Kesslers Privatleben Bescheid zu wissen. Ganz abgesehen davon, danke ich
Ihnen, dass Sie mir klargemacht haben, wieviel Herrn Kesslers angebliche
sexuelle Neigungen mit dem Thema Tierschutz zu tun haben.So ein
journalistisches Talent wie Sie, das nicht zögert, einer ach so wichtigen
Sache, wie Herrn Kesslers angeblichen Frauengeschichten, eine ganze Seite
in einem Bericht zu widmen, der sich eigentlich um etwas ganz anderes
drehen sollte, findet man selten. Hatte ich doch bisher - blauäugig wie
ich war! - immer gedacht, die Sexualität eines Menschen sollte von seinem
Beruf getrennt werden! Sie allein haben uns klar gemacht, dass dem nicht
so ist, und dafür danke ich Ihnen! Wie konnte ich mich nur so irren! Ex
-Präsident Clinton z.B. war ja offensichtlich unfähig (hatte er doch
sexuellen Kontakt mit seiner Praktikantin) im Gegensatz zu dem guten,
keuschen Präsident Bush (ich folge hierbei lediglich Ihrer Logik). Für den
Vergleich VgT - Terrorgruppe möchte Ihnen noch einmal separat gratulieren.
Nicht viele schaffen es, Rufmord in einer Zeitschrift als gehobenen
Journalismus zu verkaufen. Aber was wundere ich mich auch über das Genie
einer Person, die beim Anblick eines nichtvorhandenen Spitzbartes fähig
ist, zu erkennen, dass der Träger eindeutig ein diabolisches Subjekt ist
(das nicht einmal eine Sekretärin beschäftigt). Ihre Menschenkenntis
ist umwerfend. Dass Sie sich ausführlich mit dem eigentlichen Thema Ihres
Berichtes auseinandersetzen, wurde mir bei Ihrem Beschrieb von Herrn
Kesslers Büro klar. Ich hoffe, Ihre Berufskollegen im ganzen Land werden
Ihrem Beispiel folgen. Dadurch werden unsere Zeitschriften zwar nicht
unbedingt niveauvoller oder ehrlicher, dafür aber eindeutig
unterhaltsamer. Ihr immer noch kopfschüttelnder
Lukas Ramseier
wer zeigt den schweizer konsumenten, wie die meisten
tierfabriken aussehen, trotz ohne vertuschung durch politik und die
restlichen medien - sogar der "kassensturz": der vgt und erwin kessler
natürlich. je mehr leute auch mal die wahrheit sehen und nicht
egoistisch genug sind, um nur wegzuschauen, desto weniger werden diese
tierfabriken unterstützt. die aufklärung ist eines der wichtigsten
instrumente des tierschutzes! gut das es den vgt gibt!
timo funk
Sehr geehrte Frau Sprecher, schön, dass mal ein Beitrag
zur leider oft allgegenwärtigen Praxis in der Massentierhaltung (was
weniger schön ist) veröffentlicht wird. Ich kann mich des Eindruckes nicht
erwehren, dass es jedoch um eine (vor-)bestimmte Art der Berichterstattung
über den Tierrechtler Kessler und seinen VgT ging. Ich kenne Herrn Dr. E.
Kessler persönlich nicht (kann ich ihm auch darum kaum blind ergeben
sein). Jedoch kenne ich seine VgT-Zeitschrift und auch seine Home page.
Daher habe ich interessiert ihren Bericht gelesen. Leider bin ich über
ihren (geschickt tendenziösen?) Stil enttäuscht. Warum geschickt? Der
Tierschutz kommt erst zum Schluss. Nachdem sie Kessler so beschrieben
haben, wie es seine vielen Gegner gerne hätten. Diese werden sich über
ihren Bericht sehr freuen. Auch ist ein Terrorist für mich etwas anderes:
Jemand, der rücksichtslos körperliche Gewalt an Menschen anwendet, um
seine Ziele durchzusetzen. Tut dies Kessler wirklich? In seinen eigenen
Beiträgen erkenne ich eine klare Bereitschaft zur Darstellung von
positiven Beispielen. Also wäre die Bezeichnung Fanatiker demnach auch
irreführend. Oder ist hier der Blickwinkel ausschlaggebend? Es dürfte die
Frage gestattet sein, warum muss sich - wenn doch alles in Ordnung ist -
eine Schar Aktivisten nachts anschleichen? Über den MENSCHEN Erwin Kessler
kann man sicher geteilter Meinung sein (wie über jeden), das ist
Ansichtssache und gehört nicht so sehr (wie Ihre einseitig dargestellten
Sex-Geschichten!) in den Mittelpunkt. Ein Zeitungsbericht sollte m.E.
sachlich kompetent sein. Und das ist ihr Beitrag sicher nicht. So wie sie
hier einen Menschen beschreiben, kann NIEMAND in Wirklichkeit sein! Wie
gesagt, ich kenne ihn nicht. Und seinen telepathischen Einfluss auf mich
halte ich für sehr gering. SO einer existiert nur in Köpfen, weil er so
sein soll, sein MUSS, weil das als Rechtfertigung dienen muss, sich mit
den eigentlichem Thema nicht weiter zu beschäftigen. Ab in die Schublade
mit diesem Typ und wehe jemand stellt sich auf seine Seite, der kommt
gleich mit rein! Sie stellen das für mich dar, als wäre der Beitrag so mit
Kessler abgestimmt. Ich habe jedoch seinen
Kommentar gelesen. Zerstöre eine Person und dann ist das Thema gleich
mit erledigt. "Sind doch nur blöde Mistviecher - die Tiere." Da wird also,
in historischer Art, auf den Boten der schlechten Nachrichten geschossen.
Die Verantwortlichen können sich in Sicherheit wiegen. Sehr schade...aber
gekonnt gemacht. Aber für Sie bin ich ja jetzt auch ein Terrorist, weil
ich Sie mit einem Leserbrief BOMBardiere? Dabei bin ich nur ein MENSCH,
dessen Gewissen Alarm schlägt (natürlich rein subjektiv). Fall Sie ehrlich
und schonungslos über Missstände berichten wollten, haben Sie dabei den
wirklich Beteiligten - den gequälten Nutztieren - einen Bärendienst
erwiesen.
Daher bin ich noch stark am Grübeln, ob nun KEIN Bericht besser gewesen
wäre, als dieser.
Oliver Riebe
Wenn man ein Tier jeglicher Art betrachtet, sieht man
doch, wie jedes perfekt und wunderbar erschaffen wurde wie wir Menschen
auch. In meinen Augen ist jeder, der ein Tier quält oder unter schlechter
Haltung leiden lässt, ein Verbrecher, der sich an der Schöpfung vergeht.
Solche gehörten hinter Gitter für immer denn sie haben kein Gewissen.
Annemarie Flütsch
tierschutz in der schweiz mag ja formell fortschrittlich
sein, nicht aber praktisch. am vollzug happert's ja noch gewaltig. ist es
nicht auch beruf der journalisten, genau solchen missständen auf die spur
zu gehen? solche missstände sollten doch an die öffentlichkeit kommen,
nicht wahr?
saskia stucki
Nachdem ich Ihren Bericht in der Weltwoche über Erwin Kessler gelesen
habe, besuchte ich seine Hompage www.vgt.ch. Dort fand ich die traurigen
Bilder von äusserst schlecht gehaltenen Nutztieren in der von der
Weltwoche-Journalistin zusammen mit Erwin Kessler heimlich nachts
besuchten Schweinefabrik. Ich finde
es riesig schade, dass die Weltwoche diese Bilder der traurigen Realität
im Bericht von Erwin Kessler nicht abdruckte. Denn diesen Schicksalen
widmet E.Kessler seine Arbeit und das sollte an die Menschen weiter
gegeben werden, und nicht seine Privatangelegenheiten, was seine Frau oder
sein Sexleben betrifft. Denn das eine hat nichts mit dem andern zu tun.
Wenn ich Klatsch lesen will, kaufe ich mir den Blick und nicht die
Weltwoche. Warum gibt es Leute, die wegen Geld so gegen die Ethik und
gegen die Würde der Tiere verstossen. Alle Menschen wurden mit einem
Gewissen geboren, einem inneren Gesetz von Gerechtigkeit. Doch wenn man
die Schweine so im Dreck liegen sieht, eingepfercht auf harten Böden ohne
je einen Sonnenstrahl in ihrem Leben zu spüren, geschweige denn zu sehen,
dann läuft hier was falsch. Eigentlich wäre es die Aufgabe unserer
Regierung, dafür zu sorgen, dass in den Schweizer-Ställen artgerechte
Haltung praktiziert würde und die Tiere nicht ausgebeutet, lebenslang
angebunden und trostlos auf ihre Schlachtung warten müssen. Ich bin
enttäuscht von der Regierung, die das Unrecht geschehen läss und
wegschaut. Einer schaut nicht weg: Erwin Kessler. Er setzt sich mutig und
unerbittlich für das Recht der Nutztiere ein. Ihm ist es zu verdanken,
dass viele Bauern und Schweinezüchter zur Einsicht gelangten (oder
gelangen mussten) und die Haltungsbedingungen der Tiere verbesserten.
Erwin Kesslers Einsatz im Kampf für Gerechtigkeit gegenüber dem Tier hat
nichts mit finanzieller
Bereicherung zu tun. Das sollte uns Zeugnis genug sein, dass wir mit ihm
auf dem richtigen Weg sind. Janine Anliker
Nach der Lektüre Ihrer Reportage habe ich mir die
WebSite des VgT angesehen und den
Kommentar von Dr. Kessler zu diesem Artikel gestossen. Über den von
Frau Sprecher praktizierten Journalismus, erfundene oder unbewiesene
Behauptungen als Tatsachen hinzustellen, bin ich etwas erstaunt. Ich
dachte, diese Art der Berichterstattung sei dem BLICK vorbehalten. Oder
ist die Stellungnahme von Dr. Kessler als infame Lüge bzw. persönlicher
Reinwaschungsversuch abzutun? Wie dem auch sei, ich werde künftig auch die
Weltwoche-Journalisten mit einer kräftig erhöhten Dosis an Skeptik zur
Kenntnis nehmen und allenfalls entsprechende Konsequenzen ziehen.
R.Geering, Annemasse/Frankreich
Als Leserin und (leider passives) Mitglied des VgT kann
ich Ihnen auf der Weltwocheredaktion nur eines mitteilen. Der Philosoph
Seneca schrieb: "Ich will Dir zeigen, was den großen Herren mangelt, und
was denen fehlt, die alles besitzen: Einer, der ihnen die Wahrheit sagt."
Seit einigen Jahren lebe ich vegan, nur aus der Liebe zu den Tieren, und
weil ich keine Tier ausbeuten und für deren Leid verantwortlich sein
möchte. Tierschützer werden heute genauso behandelt wie "Ketzer" aus den
vorangegangenen Jahrhunderten. Friedrich Spee von Langenfeld, 1591-1635,
schrieb: "Das macht wunderlich.... Viel Spass noch beim Kadaverfressen..
beim Töten unschuldiger Seelen.... Auch diese schreien im Himmel: Gott ist
tot...."
Kann es sein, dass man im heutigen Zeitalter "verfolgt" wird, weil "man"
unschuldige Seelen versucht zu schützen? Sie werden diesen Brief niemals
veröffentlich, das ist mir bewusst... Mit den aller hochachtungsvollsten
Grüßen
A.Auer
Frau Sprecher, was sind Sie nur für ein Mensch... Ein
reisserischer Artikel auf dem Rücken
geschundener Kreaturen zu veröffentlichen, ist bereits mehr als
"dégoûtant", diese öffentlichen Seiten dann auch noch zur Verleumdung
einer Persönlichkeit zu missbrauchen, die sich für eben solche gequälten
Geschöpfe einsetzt, ist ganz einfach - auf gut Deutsch - zum K.....! Pfui!
Aber Hauptsache Ihr kleiner Journi-Ehrgeiz kommt auf seine Kosten, und das
Fleisch in Ihrem Teller schmeckt. En Guete! Zum Glück bin ich nicht
Abonnentin der Weltwoche, dieser Artikel bestätigt zur Völle meine bereits
gefasste Meinung über diese Zeitung: pfui teifel! Dafür kenne ich im
Gegensatz zur guten Frau Sprecher zwei Söhne Erwin Kesslers...
luna reich
Leider ist es so, dass unser Tierschutzgesetz nur ein
absolutes Minimum an Vorschriften enthält und in keiner Art und Weise die
Bedürfnisse der einzelnen Tierarten berücksichtigt. Das zweite Problem
ist, das sich dies auch kaum ändern wird, da unser "Politsiff" mit dem
Bauernstand, den Kantonstierärzten u.v.m dermassen verbandelt sind und
sich gegenseitig den Rücken decken, nach dem Motto: "Eine Krähe hackt der
anderen kein Auge aus". Weiter möchte ich Erwin Kessler an dieser Stelle
wieder einmal meinen Respekt und meine Hochachtung ausprechen für das, was
er für die Tiere tut! Jeder Mensch, der Tiere quält, bekommt früher oder
später seine Strafe!
Jasmine Vifian
Glücklicherweise gibt es noch Tierschützer wie Herrn Dr. Erwin Kessler,
die nicht nur reden sondern auch handeln und zwar im Interesse der Tiere
und nicht um sich zu profilieren. Es ist traurig, dass der grösste Teil
unserer Bevölkerung in der heutigen Zeit immer noch die Augen und Ohren
verschliesst, wenn es um die "Nutztierhaltung" geht, und wahllos Fleisch
in sich hineinstopft. Ich bin der Meinung, jeder Leichenfresser müsste
sein Tier selber umbringen, der Anteil der Vegetarier würde sprunghaft
ansteigen. Weitere Massnahme: Jeder Bauer dürfte nur noch eine kleine
Anzahl von Tieren halten, eben nur soviele, dass sie artgerecht gehalten
werden können. Dritter Punkt: Wenn die westliche Gesellschaft endlich auf
Fleisch verzichten würde, wäre auch noch das Problem Welthunger gelöst!
Dann noch eine Anmerkung zu Bio Fleisch und Bio Fisch: Das gibt es nicht,
wenn man Bio Haltung möchte, darf man die Tiere nicht töten, um sie zu
verzehren! Die Menschheit sollte sich einmal einige Gedanken machen und
aufhören dermassen gleichgültig und oberflächlich in den Tag zu Leben und
damit den Tieren und der Natur alles zu zerstören, denn all das ist auch
eine Selbstzerstörung und wird auf den Menschen zurückkommen!
Andrea Maurer
Beim Lesen des reisserischen Berichtes über den
Tierschützer Erwin Kessler dachten wir, dass wir einen schlechten Krimi in
den Händen hielten, nicht aber einen Artikel der Weltwoche, die wir bis
anhin für ihre sachliche und professionelle Berichterstattung schätzten;
wir bedauern sehr, dass diese Gelegenheit nicht genutzt wurde, um
ausführlich und sachlich über die zahlreichen Missstande in der intensiven
Nutztierhaltung zu informieren und Licht in das traunge Kapitel der
Tierfabriken zu bringen. Vor allem in der Vorweihnachtszeit hätte sich die
Weltwoche als Plattform zur Aufklärung über die qualvolle Herstellung von
sogenannten Delikatessen, wie zum Beispiel Foie Gras, Hummer oder weissem
Kalbfleisch, sinnvoll zur Verfugung stellen können.
Familie A Porchet
Während die Weltwoche alle diese Leserbriefe nicht
veröffentlichte, brachte sie in der nächstfolgenden Ausgabe vom 16.
Dezember als einzigen noch diesen einer eifersüchtigen, frustrierten
Ex-Aktivistin, die sich an Erwin Kessler rächen
wollte (anonymiyiert 2008-12-24):
Gegendarstellung zum Leserbrief von Ch.
K. (anonymisiert 2008-12-24):
Der VgT lässt keine "geliebten Chüngelis von ahnungslosen
Kindern und Züchtern" frei und dann "elendiglich im Wald
zugrunde gehen", und Frau K. hat den VgT auch nicht aus diesem
Grund verlassen, sondern nachweislich deshalb, weil ich Sex mit ihr als
Angestellter des VgT abgelehnt habe.
Erwin Kessler, Präsident Verein gegen Tierfabriken VgT
Die Weltwoche hat das Gegendarstellulngsrecht
verweigert und musste gerichtlich dazu gezwungen werden. Zudem hat der
Schweizerische Presserat eine Beschwerde von Erwin Kessler gutgeheissen,
weil er von der Weltwoche-Redaktion zu diesen Anschuldigungen nicht
angehört worden war (www.vgt.ch/news2005/041220.htm).
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