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"Unsere nächsten Verwandten - Von Schimpansen lernen, was es heisst, ein Mensch zu sein"
von Roger Fouts, Buchbesprechung von Jivana Heidi Kessler

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Dieses aussergewöhnliche Buch ist so tiefgründig, spannend, echt und wahrhaftig geschrieben, dass ich es allen Tierfreunden von Herzen wärmstens empfehle!

Zum Lesen für sich selber, zur Erweiterung des Staunens und des Bewusstseins über die Zeichen von intelligenten, lebendigen Wesen, die mit uns auf diesem Planeten leben. Tierfreunde können nach dieser Lektüre kaum mehr anders, als ihren Mitmenschen davon zu erzählen... und so könnte ein Menschheits-Traum allmählich in Erfüllung gehen: Wir beginnen immer mehr, Mitgefühl zu entwickeln für unsere Mitgeschöpfe und beginnen uns Gedanken zu machen über das eigene Verhalten, um als Antwort Aenderungen im Lebensweg vorzunehmen.

"Es nützt ja doch nichts" ist nicht wahr! Alle Bemühung, alle Arbeit für das Gute, Hilfreiche ist niemals verloren, auch wenn es oft so erscheint, gemessen an allem Leiden. Alle können etwas in ihrem Lebensbereich dazu beitragen, dass unbewusste Handlungen den Tieren gegenüber mehr ins Licht des Bewusst-Seins kommen.

Der Autor des Buches, Roger Fouts, hat dreissig Jahre seines Lebens hingegeben, um Schimpansen die Gebärdensprache beizubringen. Es ist die gleiche Gebärdensprache, die wir Menschen unseren gehörlosen Mitmenschen ebenfalls beibringen, aus dem einfachen Grund, damit wir uns mit ihnen verständigen können. Beim Lesen dieser für jedermann gut verständlich geschriebenen Studien und Erfahrungen mit den Schimpansen, wird man so berührt, dass man nicht ohne tiefen Eindruck und Achtung vor den bewundernswürdigen Urwald-Tieren und dessen Betreuern daraus hervorgeht.
Niemandem würde es mit dem heutigen Bewusstsein einfallen zu meinen, ein gehörlos oder stumm geborenes Menschenwesen sei minderwertiger oder weniger intelligent als wir, nur weil es eine Fähigkeit weniger ausgebildet hat als allgemein üblich ist. Bei Tieren jedoch massen sich gelehrte Wissenschafter wie ungebildete Menschen an, sie zu grausamen Experimenten zu benutzen, nur weil sie nicht wie wir reden können.

Jedes Lebewesen, egal ob Mensch, Tier oder Pflanze hat ganz individuelle wunderbare angeborene Fähigkeiten, die zur Entfaltung gebracht werden wollen, um ein gesundes Erdendasein erfüllen zu können. Wieviele Unschuldige, Wehrlose werden von Machtbesessenen gefangen gehalten und missbraucht? So auch, schreibt Roger Fouts, werden weiterhin für wissenschaftliche Zwecke fast 2000 Schimpansen, fraglos als ob es unbelebte Gegenstände wären, in Gefangenschaft grausamen Tierversuchen ausgesetzt. Roger Fouts hat mit anderen Menschen zusammen das Ziel vor Augen, Grundrechte im Rechtssystem durchzusetzen, wonach nichtmenschliche Primaten nicht als Sache und unbelebtes Eigentum gelten, sondern das Recht auf Leben, Freiheit und Schutz vor grausamer Behandlung erhalten sollen. Derzeit versuchen Fouts und seine Freunde, in einer Reihe von Prozessen das Justizsystem der USA zu zwingen, die Primaten als "Wesen" anzuerkennen, um ihnen Rechtsschutz zukommen zu lassen.

Frühere Besprechungen dieses Buches in VN99-5, VN99-4, VN99-3


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