VN2001-3 / 23. März 2001

Franz Weber isst Quäl-Fleisch...

Im Zischtigs-Club des Schweizer Fernsehens vom 20.3.2001 sagte Franz Weber: "Wir müssen die Tiere als Mitgeschöpfe achten und behandeln, das gibt auch besseres Fleisch." Auf die Frage, ob er Fleisch esse, antwortete Weber: "Wenn ich eingeladen bin, esse ich Fleisch, denn man muss auch die Menschen achten. Ich will nicht als Fanatiker gelten."

Diese Befürwortung des Konsums von Quäl-Fleisch steht im krassen Widerspruch zu dem im Franz-Weber-Journal kürzlich erschienen Aufruf zur Unterzeichnung eines "Fleischverzichts-Gelöbnisses".

Ein anständiger Gastgeber, der gedankenlos Tierquälerprodukte auftischt, wird sich entschuldigen, wenn er erfährt, dass sein Gast Vegetarier ist. Zumindest wird er es nicht als Unhöflichkeit empfinden, wenn sein Gast - ohne Vorwürfe zu erheben - erklärt, er sei Vegetarier. Und vielleicht nimmt der Gastgeber dies als Anlass, seine eigenen Konsumgewohnheiten zu überdenken. Passt sich hingegen der Gast an und beteiligt sich als Mittäter an der verwerflichen Mahlzeit, erhält der Gastgeber diese Chance einer seelischen Reifung nicht und wird im Gegenteil auf seinem Irrweg noch bestärkt. Eine solche "höfliche" Anpassung ist darum nicht nur tierverachtend, sondern auch lieblos und unmenschlich. Durch eigenes ethisches Handeln ein Vorbild zu sein, ist die edelste Form der Weltveränderung. Dass sich Franz Weber öffentlich von Vegetariern distanziert, die konsequent zu ihrer tierschutzethischen Einstellung stehen, und diese als "Fanatiker" verunglimpft, zeugt von einer tierverachtenden Grundhaltung hinter allen wohlklingenden Phrasen über Achtung vor den Mitgeschöpfen.

Bei anderer Gelegenheit behauptete Weber öffentlich, ein Umgang mit den Nutztieren wie in der EU gebe es in der Schweiz nicht, denn - wörtlich - "In der Schweiz haben die Bauern noch Achtung vor den Tieren." Einer Tierschützerin, die ihn darauf hin fragte, ob er nicht wisse, wie hierzulande Ferkel ohne Narkose kastriert und wie die Tiere in Schweizer Tierfabriken gehalten würden, drohte Weber sofort mit einem Gerichtsverfahren. Schade, dass Franz Weber nicht weiss, wann es Zeit zum Aufhören ist.

... und Abdullah Öcalan wurde Vegetarier

Der in der Türkei inhaftierte PKK-Chef Abdullah Öcalan ist unter die Vegetarier gegangen. Anlass war für ihn das in der ganzen islamischen Welt gefeierte Opferfest, wie aus der pro-kurdischen Zeitung "ázgür Politika" hervorging, die sich auf eine Erklärung des PKK-Chefs berief. Beim Opferfest werden Schafe oder Ziegen geschächtet; das Fleisch wird unter Verwandten und den Armen verteilt. Öcalan erklärte dazu, er wolle, dass mit dieser "aus der primitiven Jäger-Kultur stammenden Tradition" Schluss gemacht werde. Deshalb habe er eine "persönliche Entscheidung gegen das Fleisch-Essen" getroffen: "Ich habe angefangen, vegetarisch zu leben." Beim Opferfest sollten nach seiner Empfehlung in Zukunft Süßigkeiten statt Opfertiere gegessen werden. "Das dient dem Frieden."
(Quelle: AFP VOICE - Das Tierrechtsmagazin  www.voice-online.de)


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