VN2001-2

Strafanstalt Lenzburg - r�cksichtslos gegen�ber Wehrlosen

von Erwin Kessler

Bis der VgT diesen Skandal aufdeckte, durften die Schweine auf dem Landwirtschaftsbetrieb der Strafanstalt Lenzburg das Strohbett meistens nur durch die Gitterst�be hindurch anschauen. Angemeldetem Besuch wurden dann - bei ge�ffnetem Gitter - fr�hliche Schweine in frischem Stroh vorgef�hrt. Der VgT war nicht angemeldet, als im Sommer 1999 diese Aufnahme gemacht wurde:

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Nun hat es keine (ungl�cklichen) Schweine mehr auf diesem Staatsbetrieb. Der Schweinestall wurde stillgelegt. Zum Gl�ck gibt es den VgT! Nachdem der VgT feststellte, dass der Stall still und leise stillegelegt worden war, behauptete der Verwalter der Strafanstalt, Bernhard T�schler, gegen�ber einem Journalisten, es habe schon seit zehn Jahren keine Schweine mehr auf dem Landwirtschaftsbetrieb der Strafanstalt!

Im Sommer 1999 kritisierte der VgT die tierqu�lerische Schweinehaltung der Strafanstalt Lenzburg und berichtete in den VgT-Nachrichten (VN) dar�ber (www.vgt.ch/vn/9905/lenzburg.htm). Bei einem Gespr�ch auf dem Betrieb in Anwesenheit eines Reporters von Radio Tele M1 wurde Besserung versprochen. Anfangs dieses Jahres meldete ich mich beim landwirtschaftlichen Betriebsleiter der Strafanstalt, R�fenach, mit dem Wunsch, mich �ber den Stand der Dinge informieren zu lassen. Dazu kam es nicht. R�fenach empfing mich �usserst aggressiv, schnitt mir schon das erste Wort ab und wies mich drohend an, sofort wegzugehen, wobei ich gleich noch rasch seine tierqu�lerische Kastenhaltung von Kaninchen fotografierte:

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Tierqu�lerische Kastenhaltung von Kaninchen. Dieses Kaninchen wird einzeln, in Isolationshaft in einem viel zu kleinen Abteil gehalten. Isolationshaft stellt f�r von Natur aus sozial lebende Lebewesen bekanntlich eine grausame Folter dar. Die Strafanstalt Lenzburg. Ein Fall f�r Amnesty International!

Von einem �ffentlichen Betrieb mit Erziehungsfunktion erwarten eine artgerechte Tierhaltung mit Auslauf. Platz genug ist vohanden. Ein Skandal ist es aber, wie R�fenach die Schweine von dem mit Stroh eingestreuten Liege- und W�hlbereich aussperrte, um sich Arbeit zu sparen. Das offenbart die erschreckende Gef�hlsk�lte, wie die tierqu�lerische Kaninchen-Kastenhaltung, mit welcher R�fenach seine Kinder an einen r�cksichtslosen Umgang mit Tieren gew�hnt. Besonders grausam an dieser Kaninchenhaltung ist die Isolationshaft einzelner Tiere und die extreme Enge, so dass sie nicht einmal einen einzigen Hoppelsprung vollf�hren k�nnen. Qualvolle Isolationshaft - und das ausgerechnet in einer Institution, welche Menschen, die in den Augen der Machthabenden dieses Staates vom richtigen Weg abgekommen sind und "gebessert" werden sollen. Eine Schande f�r den Kanton Aargau.

Die �ble Tierhaltung der Strafanstalt Lenzburg war der Aargauer Zeitung wie �blich nur eine kleine Notiz wert. Erst als die Aargauer Zeitung glaubte, den Spiess gegen den VgT umdrehen zu k�nnen, folgte ein grosser Bericht. Das macht die Aargauer Zeitung seit Jahren so. Auch diesmal wieder f�hrte nicht die Tatsache der tierqu�lerischen Haltung von Schweinen und Kaninchen zu einem grossen Bericht in der Aargauer Zeitung, sondern die angebliche Feststellung des als unf�hig bekannten Aargauer Tierschutzbeamten, diese Kaninchenhaltung sei "tadellos" und die Kritik des VgT sei haltlos.

W�hrend die Aargauer Zeitung mir vorwirft, mein Bericht "strotze vor Unwahrheiten", trifft dies nicht auf meinen Bericht, sondern auf denjenigen der Aargauer Zeitung zu. Zum Beispiel schreibt sie folgenden Mist: "Den Kaninchen steht mit 6000 Quadratzentimetern pro Tier dreimal mehr Lebensraum zur Verf�gung, als dies von Gesetzes wegen verlangt wird." Wahr ist, dass 6000 Quadratzentimeter das absolute gesetzliche Minimum darstellen.

Tiere sind gem�ss Tierschutzgesetz so zu halten, dass ihre K�rperfunktionen und ihr Verhalten nicht gest�rt werden und ihre Anpassungsf�higkeit nicht �berfordert wird. Wissenschaftliche Untersuchungen haben gezeigt, dass es bei Kaninchen, die zufolge Platzmangel immer nur herumsitzen m�ssen, zu Skelett-Deformationen und Verhaltensst�rungen kommt. Auch die Einzelhaltung f�hrt zu einer �berforderung der Anpassungsf�higkeit.

Der schwarz gef�rbte Teil des Hoppelsprunges eines Kaninchens befindet sich bereits ausserhalb eines zu kleinen Kastenabteils wie auf dem Landwirtschaftsbetrieb der Strafanstalt Lenzburg:

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Ein empfehlenswertes Buch �ber artgerechte Kaninchenhaltung:
"(Zwerg)Kaninchen", von Ruth Morgenegg, Nagerstation Obfelden, www.nagerstation.ch


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