VN 03-1, Mrz 2003

Kaninchen

 

Nachtrag: Dank einer Strafanzeige des VgT gibt es diesen tierqulerischen Kaninchenkasten seit kurzem nicht mehr.
Dieser Kaninchenmster in Guntmadingen erhielt eine Trinkgeldbuss, aber sogar das ist im Kanton SH leider eine Ausnahme. Die meisten Tierquler werden gedeckt und knnen weitermachen wie bisher, wie der folgende Bericht zeigt.

 

Artgerechte Freilandkaninchenhaltung auf der Alp Salaz (bei Untervaz):

Hier  leben etwa 15 Kaninchen Tag und Nacht mit freiem Auslauf. Sie knnen sich vllig frei bewegen und so Gefahren ausweichen. Zustzlich ist ein eingezunter Bereich vorhanden, in welchen sie sich bei Gefahr (vor allem Hunde, aber auch Fchse) zurckziehen knnen. Im Stall, den sie nach Belieben aufsuchen, hat es Stroh-Einstreu.

 

Der Gegensatz: Das traurige Leben der Kastenkaninchen
Kastenkaninchen von
Daniel Schwyn in Oberhallau:

Schn, aber tierqulerisch sind die weissen Kaninchenksten, welche Daniel Schwyn in seiner Schreinerei angefertigt hat:

Der VgT Daniel Schwyn Unterlagen ber artgerechte Kaninchenhaltung geschickt und ihn gebeten, ein Freigehege zu erstellen oder die Kaninchenhaltung aufzugeben. Er hat nicht geantwortet. Damit hat er die Weichen dafr gestellt, dass seine Qul-Ksten als schlechtes Beispiel im ganzen Kanton Schaffhausen und darber hinaus bekannt gemacht werden. Die vorliegende Ausgabe der VgT-Nachrichten wurde in den Kantonen SH ZH in alle Haushaltungen verteilt.

 

ble Tierhaltung beim Restaurant Durstgraben in Neuhausen:

Am 11. Oktober 2000 reichte der VgT eine Strafanzeige ein gegen die ble Haltung von Schweinen, Khen und Mastvieh auf diesem verwahrlosten Betrieb. Gleichzeitig verffentlichte der VgT diese Missstnde im Internet (von den Medien wie blich unterdrckt; nur der Schaffhauser Bock brachte einen Beitrag, allerdings einen vllig manipulierten, in welchem die Missstnde in Abrede gestellt wurden; die Fotoaufnahmen, welche die Missstnde deutlich zeigen, wurden einfach unterschlagen. Inzwischen sind diese Missstnde still und leise beseitigt worden; die Schweine- und Rindviehhaltung wurde eingestellt - aber nicht wegen den unttigen Schaffhauser Behrden, sondern unter dem Druck der auf der Website des VgT verffentlichten Bilder und Berichte darber.

Weiterhin unter tierqulerischen Bedingungen hlt der Besizter dieser Kneipe seine Kaninchen:

Bei grsster Sommerhitze schutzlos der Sonne ausgesetzt.

Die in der Tierschutzverordnung vorgeschriebene Rckzugsmglichkeit fr Zibben (weibliche Kaninchen) mit Jungen auf eine erhhte Flche oder in ein anderes Kastenabteil fehlt.

Das enge Abteil wird durch das Muttertier und die vielen Jungen praktisch vollstndig ausgefllt. Es gibt keinen Durchgang zu den Nachbarabteilen des Kaninchenkastens.

Der VgT reichte beim Untersuchungsrichteramt Schaffhausen eine Strafanzeige ein mit folgender Begrndung:

Mehrere Zibben (Muttertiere) werden zusammen mit einer grsseren Anzahl Jungen je in einem viel zu kleinen Abteil gehalten. Die Zibben sind vllig widernatrlich stndig dem Drngen der Jungen ausgesetzt, ohne die vorgeschriebene Rckzugsmglichkeit. In der Natur sugt eine Zibbe die Jungen zweimal tglich whrend weniger Minuten und verlsst dann das Nest wieder. Neben dem Umstand, dass im vorliegenden Fall die gesetzliche Mindeststallflche krass missachtet wird, stellt diese Haltung in dieser extremen Form eine gravierende Tierqulerei dar. Strafverschrfend zu bercksichtigen ist der Umstand, dass wir bereits im Oktober 2000 Anzeige wegen der blen Schweine- und Rinderhaltung einreichen mussten (inzwischen stillgelegt). Es handelt sich beim Verantwortlichen offenbar um einen Menschen, der nicht willens ist, seine Tiere freiwillig anstndig zu halten oder auch nur wenigstens die gesetzlichen Mindesanforderungen zu erfllen, welche bekanntlich noch keine artgerechte Tierhaltung gewhrleisten.

Diese Anzeige blieb wirkungslos. Der Schaffhauser Verhrrichter W Zrcher stellte die Strafuntersuchung ein. Alles sei gesetzeskonform und in bester Ordnung - obwohl die Aufnahmen ganz klar eine Verletzung von Artikel 24b der Tierschutzverordnung beweisen, welcher vorschreibt: "Zibben mssen sich von ihren Jungen in ein anderes Abteil oder auf eine erhhte Flche zurckziehen knnen."

Tierqulerei hat bei der Schaffhauser Behrdenmafia nicht einmal den Stellenwert von Parksnden!

Die konservati-regimetreuen Schaffhauser Nachrichten unterdrckten die tierqulerischen Missstnde dieser stadtbekannten Kneipe - wie blich.



Kasten-Kaninchen von Peter Meier an der Wehntalerstrasse in Hri, Kanton ZH
(nicht zu verwechseln mit Peter Meier an der Junkersgasse).

Da Meier sogar noch die ohnehin ungengenden gesetzlichen Mindesvorschriften missachtete, hat der VgT im Juli 2002 Strafanzeige erstattet. Die viel zu kleinen Kastenabteile stellen eine grobe Tierqulerei dar. Meier ist Gemeindeangestellter der Gemeinde Hri. Er erhielt eine Trinkgeldbusse von 300 Franken. Er machte geltend, nicht gewusst zu haben, dass es Tierschutzvorschriften gebe. Wie abstumpft muss ein Mensch sein, der fr sein tierqulerisches Hobby eine solche Ausrede vorbringt.



Kasten-Kaninchen der Alpwirtschaft Schnurrberg, Gemeinde Turbenthal ZH:

Nachtrag:
Am 15. Januar 2007 hat uns der Besitzer des Restaurants folgendes geschrieben:
Ich habe seit 3 Jahren keine Kaninchen mehr und das Bild von unserem Restaurant ist immer noch dirnn, wenn es nicht sofort entfernen wird, verklagen wir Sie wegen Verleugnung und Geschftsschdigung!!!!!!!!!
Mit freundlichen Grssen
Erwin Sibold, E.Sibold@bluewin.ch

Anmerkung: Sibold hat damals auf unseren Brief mit der Aufforderung, dieses Kaninchen-KZ stillzulegen nicht geantwortet, aber es offenbar bald darauf still und leise gemacht. Gut so. Damit ist die Sache nur noch - aber immerhin - von historischer Bedeutung.

 

Die Grundbedrfnisse von Kaninchen - Sozialkontakt mit Artgenossen, Bewegung, Hoppeln, Spielen, Nagen, Graben, Sichverstecken, Abwechslung und Ruhepausen - werden in der Kfig- oder Kastenhaltung massiv unterdrckt. Das gilt auch fr Zwergkaninchen! Eine artgerechte Kaninchenhaltung erfordert ein reichhaltig strukturiertes Gehege, wo die Tiere sich in geschtzte Unterschlupfe zurckziehen knnen. Kaninchen suchen aber auch gerne erhhte Pltze auf, die ihnen Aussicht und berblick bieten.
Auch in gesundheitlich-hygienischer Hinsicht ist die Kaninchenhaltung anspruchsvoll; Kaninchen sind krankheitsanfllig. Leider glauben viele Menschen, insbesondere auch Eltern von kleinen Kindern, Kaninchen seien anspruchslose Streicheltiere, welche Kindern - wie Plschtierchen - geschenkt werden knnten, alles andere ergebe sich dann von selbst. Die Folgen sind einsame Kaninchen in engen Verschlgen, welche nur jeweils bei der Ftterung kurz Besuch und Abwechslung erhalten.

Weiter zum Thema:
www.vgt.ch/doc/kaninchen

Buch ber artgerechte Kaninchenhaltung


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