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Inhaltsverzeichnis (mit
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Wie Migros die Konsumenten täuscht:
Migros Tierquäler-Produkte (1. Teil):
Parmaschinken, Gänsestopflebern, Froschschenkel
von Erwin Kessler
Beim VgT haben sich in den letzten Jahren Berge von Beweisen
angesammelt, wie Migros ihre Konsumenten täuscht. Die Migros hat mich eingeklagt und will
mir einen gerichtlichen Maulkorb verpassen. Mit dieser Klage hat mich Migros gezwungen,
all die angesammelten Akten zu sichten und zu verarbeiten, um im hängigen
Gerichtsverfahren den Wahrheitsbeweis für meine Kritik an den Migros-Verantwortlichen zu
erbringen. Daraus ist der vorliegende Bericht entstanden, aus dem hier der erste Teil
veröffentlicht wird. In den folgenden Ausgaben der VgT-Nachrichten werden weitere Teile
folgen. Da ich alle meine Kritik beweisen und belegen kann, lasse ich mich durch das
hängige Gerichtsverfahren nicht einschüchtern.
Italienischer Parma-Schinken und Salami
Die Migros hat in einer ganzseitigen Reportage im Brückenbauer Nr 49
vom 7. Dezember 1994 über die Herkunft ihres italienischen Salamis und Parmaschinkens
berichtet. Einige Zitate daraus: "Traditionelles Handwerk", "Die Tiere
müssen aus der Umgebung stammen...", "Die Firma Beretta wird heute in der
dritten Generation von sechs Schwestern und einem Onkel geführt...", "Unsere
Mitarbeiter identifizieren sich mit unseren Produkten...", "Wir verstehen die
Salamiherstellung als Tradition...", "Grossen Wert legt das Haus Beretta auf die
Hygiene- und Qualitätskontrollen seiner Produkte...", "Grossen Wert legt das
Haus Beretta auf die Hygiene- und Qualitätskontrollen seiner Produkte...".
Welcher Leser könnte hinter einer solchen nostalgischen Beschreibung
einer "traditionellen, handwerklichen" Salami- und Parmaschinken-Herstellung
auch nur im Entferntesten ahnen, dass sich hinter diesem um Qualität bemühten
Familienbetrieb eine riesige Industrie und eine grauenhafte Tierquälerei versteckt.
Recherchen des VgT haben eine ganz andere Realität zutage gefördert:
1. Beretta produziert jährlich 20 000 Tonnen Salami, Mortadella und
Parma-Schinken. Zehn Prozent des Exportes sind für die Migros bestimmt. Und diese 20 000
Tonnen sollen laut "Brückenbauer" "aus der Umgebung stammen". Diese
"Umgebung" reicht in Wahrheit bis nach Holland und Belgien - nicht erstaunlich:
wo soll es in Oberitalien, in der Umgebung der Beretta-Industrien so viele Schweine haben?
2. Beretta schlachtet die Tiere nicht selbst, sondern bezieht das
Fleisch aus italienischen Schlachthöfen. Wie brutal es in diesen Schlachthöfen zu und
her geht, nach grauenhaften 50stündigen Transporten quer durch Europa, haben Aufnahmen
von Mark Rissi im «Kassensturz» des Schweizer Fernsehens vom 7.3.1995 gezeigt:
Brutalitäten, die gesund empfindende Menschen zum Durchdrehen bringen. Originalton
Kassensturz zu einer Szene in einem italienischen Schlachthof: "Letzte qualvolle
Minuten, bevor aus dem holländischen Mastschwein italienischer Salami und Parmaschinken
wird."
Als ob die Migros mit dem Salami und Parmaschinken in ihren
Verkaufsgestellen nicht auch an den bekannten grauenhaften Tiertransporten quer durch
Europa beteiligt wäre, heuchelt Migros-Direktor Hans Heinzelmann, Leiter des Marketing
Fleisch bei Migros im Brückenbauer vom 21. Juni 1995:
"Solche Tiertransporte sind ein Skandal. Dies sind unhaltbare
Zustände, welche die Migros ganz entschieden verurteilt und ablehnt."
Auf die Frage des Brückenbauer-Journalisten, was die Migros dagegen tun
könne, fährt er weiter:
"... Wir haben 1982 ein erstes Tierschutzleitbild erstellt. In
diesem haben wir unsere Mitverantwortung für eine tiergerechte Nutztierhaltung und den
Respekt vor dem Tier festgehalten. Dieses Leitbild wurde 1990 überarbeitet und beinhaltet
als Kernaussage, dass wir für Lieferanten aus dem Ausland die gleichen Anforderungen an
Tierhaltung und Tiertransporte stellen wie in der Schweiz."
Auf die weitere Frage, wie er sicher sein könne, dass das importierte
Fleisch von Schlachttieren komme, die artgerecht transportiert worden sind, fährt
Heinzelmann fort:
"...Die Lieferanten dieser Importe werden von uns an Ort und
Stelle regelmässig kontrolliert. Ich kenne alle Betriebe auf der ganzen Welt, die uns
Fleisch liefern, und habe sie persönlich überprüft."
Ob das auch für Salami und Parmaschinken gelte, bejaht dann Heinzelmann
ausdrücklich:
"Ja, denn diese Lieferanten stammen alle aus dem grenznahen
Norditalien. Auch diese überprüfen wir regelmässig. Die letzte Kontrolle fand
beispielsweise am 6. Juni bei unserem Salamihersteller Beretta statt."
Das ist massiv, wie die Migros ihre Kunden auf diese Weise hinters Licht
führt. In den VgTNachrichten 1995 wurde dies in einem Beitrag unter dem Titel
"Migros-Manager: Heuchler und Betrüger" scharf kritisiert. Daraufhin haben
Heinzelmann und andere Migros-Bosse eine Ehrverletzungsklage gegen mich eingereicht, die
zur Zeit hängig ist. Es braucht schon eine überdurchschnittliche Kaltblütigkeit und
Scheinheiligkeit, so zu tun, als wäre meine Kritik derart massiver Kundentäuschungen
unberechtigt. Aber wahrscheinlich zählt Migros nicht zu Unrecht darauf, angesichts ihres
Einflusses aus politischen Gründen jeden Prozess gegen mich zu gewinnen. Die Erfahrung
zeigt ja tatsächlich, dass die Gerichte gerne und schnell bereit sind, uns unbequemen
Tierschützern Maulkörbe zu verpassen.
Es ist bemerkenswert, dass Migros nur den Titel meines Artikels als
ehrverletzend eingeklagt hat, nicht jedoch die im Text aufgestellten, hier nochmals
wiederholten Be-hauptungen und Enthüllungen über den wahren Charakter der Firma Beretta
und die Herkunft ihrer Fleischwaren. Dabei ist es doch ohne Zweifel so, dass die
sachlichen Enthüllungen den Ruf der Migros weit mehr belasten als die zusammenfassende
Bewertung in der Überschrift. Der Leser und Konsument wird sich darüber empören, wie
Migros ihre Kunden im Brückenbauer täuscht und hereinlegt. Der eingeklagte Titel allein
schadet der Ehre der Kläger nicht, denn jeder Leser, der von diesem Titel beeindruckt
ist, wird den Artikel lesen und sich dann sein eigenes Urteil bilden können, ob die
Überschrift "Migros Manager: Heuchler und Betrüger" angemessen ist oder nicht.
Dass die Migros die Tatsachendarstellungen über die Firma Beretta nicht als unwahr
eingeklagt hat, ist bemerkenswert! Offenbar wissen die Verantwortlichen, dass diese nicht
widerlegt werden können.
Gänsestopflebern
Im Sommer 1991 schockierte das Schweizer Fernsehen in der Sendung
"Kassensturz" die Bevölkerung der Deutschen Schweiz mit Aufnahmen über das
brutale Gänsestopfen zur Erzeugung von Gänsestopflebern (foie gras): Den Tieren wird
mittels einer Elektromotorpumpe und eines den Hals hinunter bis in den Magen gestossenen
Rohres täglich die drei- bis vierfache Menge Futterbrei gepumpt, die sie freiwillig
fressen würden. Auf diese Weise schwillt deren Leber innert Wochen auf ein Vielfaches
ihrer natürlichen Grösse an. Diese künstlich vergrösserte Leber übt einen solch
starken Druck auf die übrigen Organe aus, dass die zu Fressmaschinen degradierten Gänse
kaum noch atmen und sich auf den Beinen halten können. Die Tiere leiden unendliche Qualen
- für eine völlig unnötige ausgefallene "Delikatesse".
Eine Welle der Empörung ging durch die Bevölkerung und die
Grossverteiler, inkl Migros, erklärten, diese tierquälerische Delikatesse aus dem
Verkauf zu ziehen. Im November 1994 führte Migros dieses perverse Produkt in den
Westschweizer Filialen still und leise wieder ein. Auf kritische Fragen von Journalisten
erklärte die Migros, sie habe einen Züchter in Frankreich gefunden, der die Tiere
"nicht miss-handle". Damit wird suggeriert, die "Migros"-Gänse
würden nicht qualvoll gestopft. Wahr ist dagegen, dass jede Zwangsfütterung zum Zweck
einer angeschwollenen Leber immer qualvoll und deshalb in der Schweiz verboten ist. Der
Deutsche Tierschutzbund schreibt dazu in seiner Zeitschrift "Du und das Tier"
6/96:Stopfleber: "Delikatesse" aus der Folterkammer... Bei Tieren, die in
sogenannten modernen Betrieben mit maschinellen Futterpumpen gefüttert werden, dauert der
Stopfvorgang, wie Dr Richard Faust von der Zoologischen Gesellschaft Frankfurt
feststellte, 45 Sekunden. Bis zu 60 Tiere in der Stunde können so gequält werden. Zwei
bis dreimal am Tag müssen die Vögel diese grauenvolle Prozedur über sich ergehen
lassen. Dabei wird täglich mehr als 1,2 Kilogramm Maisbrei in sie hineingepresst, der
auch mit Gänse- oder Schweineschmalz versetzt sein kann, damit das Ganze besser rutscht.
Die Menge der verabreichten Nahrung liegt drei- bis viermal über dem natürlicherweise
aufgenommenen Futterquantum. Je schneller die riesigen Futtermengen eingepumpt werden,
desto grösser ist zudem das Risiko von Verletzungen der Speiseröhre und des Magens,
schlimmstenfalls bis zum Platzen. Folge dieser widernatürlichen Zwangsernährung ist
auch, dass die Leber um das Dreizehnfache ihrer Grösse und von einem Normalgewicht von
etwa 100 Gramm auf bis zu zwei Kilogramm anschwillt.
Die Zwangsmast ist in der Schweiz und in Deutschland verboten - Beweis
genug, dass es sich um eine Tierquälerei handelt. Erlaubt ist hingegen der Import dieser
Tierquälerprodukte, was die Migros-Manager skrupellos ausnützen. Die Konsumenten
täuschen sie über die wahren Hintergründe der "foie gras"-Produktion mit
verharmlosenden Darstellungen, indem sie - dargelegt - den Eindruck erwecken, die
Migros-Lieferanten würden ihre Tiere "nicht misshandeln".
Mit Schreiben vom 4.12.1994 ersuchte ich als Präsident des VgT die
Migros-Direktion schriftlich um Angabe der Adressen der angeblich human stopfenden
Produzenten. Diese Anfrage wurde nicht beantwortet! Auch dem bekannten
Dokumentarfilm-Regisseur Mark Rissi hat die Migros die Auskunft verweigert, von welchen
Produzenten diese Produkte bezogen werden. Die Migros-Manager fürchten also
offensichtlich eine Nachprüfung ihrer Konsumententäuschung. Das belegt, dass sie wissen,
dass es sich um eine Täuschung handelt. Die Täuschung geschieht damit vorsätzlich.
Am 14.12.1994 schrieb der K-Tip, das Begleitmagazin zur Sendung
"Kassensturz": Geschäft wichtiger als Tierschutz - Trotz brutaler
Mastmethoden verkauft Migros wieder Foie gras. Kein Erbarmen mehr mit Enten und Gänsen:
In den Geschäften der Migros in der Westschweiz steht die Foie gras wieder in den
Verkaufsregalen. Vor drei Jahren zeigte der Kassensturz die schrecklichen Bilder: Für die
Herstellung der Foie gras werden Enten und Gänse grässlich gequält. Mit dem
Trichtermotor wird den Tieren zwei- bis dreimal täglich eine Ladung Kraftfutter direkt in
den Bauch gepresst. Dadurch schwillt die Leber auf die zehnfache Grösse an.
"Ich war zutiefst angewidert", erklärte nach dem Beitrag der
Tierverhaltensforscher Markus Stauffacher, "das gehört zum Schlimmsten, was der
Mensch den Tieren antut." Sofort verzichtete damals die Migros ... auf den Verkauf
von Foie gras... Heinz Vögeli, Geschäftsführer des Migros-Marktes Seemarkt, meinte
damals zum K-Tip: "Derartige Praktiken darf man weder durch Ignorieren noch durch
Stillschweigen unterstützen." Und er fügt bei: "Es muss endlich Schluss sein
mit dieser hemmungslosen Ausbeutung sogenannter Nutztiere." Zumindest in der
Westschweiz ist die Migros heute wieder ganz anderer Meinung. ...
Ein Sprecher der Waadtländer Migros brachte es in der Zeitung "24
heures" auf den Punkt: "In der Romandie wird jährlich für 15 Millionen
Franken Foie gras verkauft. Warum sollten wir uns von diesem Kuchen nicht ein Stück
abschneiden?"
Froschschenkel
Über die Gewinnung von Froschschenkel n tauchen immer wieder
entsetzliche Zeugenberichte auf. Die lebenden Frösche werden unter grausamen Bedingungen
um die halbe Welt an den Bestimmungsort, auch in die Schweiz, transportiert. Üblich ist
das Ausreissen oder Abschneiden der Froschschenkel vom lebenden Frosch und das
anschliessende Wegwerfen der noch lebenden Restkörper, die nach Zeugenberichten zuckend,
mit weit aufgerissenen Mäulern, erst nach vielen Minuten bis zu einer halben Stunde
sterben. Auch da, wo die Frösche geköpft werden, wird unsägliches Leiden nicht
verhindert, wie der Schweizer Pressedienst für Tierschutz, 'Protection', schon im Jahr
1988 berichtet hat: Ein im Versuch 40 Minuten lang mit den Augenlidern zuckender
abgeschlagener Kopf illustrierte grauenvoll, dass das Köpfen von Reptilien und Amphibien
keine humane Tötungsart ist, wenn nicht gleichzeitig auch das Gehirn zerstört wird (was
in der Praxis nicht gemacht wird).
Migros verkauft in den Westschweizer Filialen Froschschenkel. Die
grausamen Hintergründe der Gewinnung dieses Tierquälerproduktes werden den Konsumenten
verschwiegen, sogar auf Anfrage hin! Das beweist, dass die Unwissenheit der Konsumenten
bewusst aufrechterhalten und zur Umsatzsteigerung ausgenützt wird.
Auch EXIT spürt die
politische Willkür-Justiz gegen unbequeme Vereinigungen
von Erwin Kessler
Die Gerechtigkeit wohnt in einer Etage, zu der die
Justiz keinen Zutritt hat.
Friedrich Dürrenmatt
Aus dem EXIT-Bulletin Nr 56:
Das Bezirksgericht Frauenfeld hat im Strafprozess gegen Rechtsanwalt lic. jur. Garbauer
[dieser hatte hinterhältige Inserate gegen EXIT verbreitet, Anm d Red] den Angeklagten
freigesprochen, jedoch aus rein formalen Gründen. Im Unterschied zur Staatsanwaltschaft
erachtet das Gericht die Aktiv-legitimation von EXIT als Geschädigte nicht als gegeben,
da EXIT als ideelle Vereinigung keine Erwerbszwecke verfolge und dem Gesetz über den
unlauteren Wettbewerb nicht zu unterstellen sei. Dabei hat das Gericht jedoch in der
Aufzählung der Zwecke von EXIT nur deren zwei genannt (Patientenverfügung,
Freitodbegleitung), den dritten verschwiegen (Errichtung, Betrieb, Beteiligung an
Hospizen), der durchaus eine wirtschaftliche Tätigkeit darstellt. EXIT konnte dies vor
Gericht nicht klarstellen, da nur ein Parteivortrag zulässig war und ausserdem der
Vertreter der Geschädigten nur zum Zivilpunkt, nicht zur Strafsache selber sich äussern
durfte. Obwohl somit die Begründung des Bezirksgerichtes unseres Erachtens juristisch
unhaltbar ist, konnten wir keine Berufung einlegen, da die Strafprozessordnung des Kantons
Thurgau dies nur der Staatsanwaltschaft gestattet. Der Staat Thurgau seinerseits hat auf
Berufung verzichtet.
Soweit der Fall der Vereinigung EXIT, welche vom Gericht mit der unwahren Behauptung, sie
sei eine rein ideelle Vereinigung ohne wirtschaftliche Betätigung, willkürlich
abgewiesen wurde. Ganz anders tönte es bei der Verurteilung eines VgT-Aktivisten wegen
angeblicher Verletzung des Gesetzes über den unlauteren Wettbewerb, weil dieser mit
Flugblättern vor dem Rinderwahnsinn gewarnt hatte (siehe VgT-Nachrichten 96-3). Dass der
VgT eine rein ideelle Vereinigung ohne jede wirtschaftliche Betätigung ist, spielte hier
- zur Empörung unserer Anwälte - plötzlich keine Rolle mehr.
Fazit: Im Unrechtsstaat Schweiz wird nicht nur das Tierschutzgesetz dauernd zugunsten der
Tierquäler verdreht, sondern eine willfährige Willkür-Justiz als Machtmittel des
herrschenden Regimes eingesetzt. Das erinnert erschreckend an die Justiz des Dritten
Reiches. Auch die Tier-KZs erinnern daran, dass seither nicht viel an Kultur gewonnen
wurde.
Volksinitiativen werden laufend als ungültig erklärt und vom Volk beschlossene Gesetze
(Tierschutzgesetz, Alpeninitiative etc) von der Regierung mit den Füssen getreten.
Die letzte Chance für die Tiere: Konsumboykott und vegetarische Ernährung bleiben
möglich, auch wenn die Demokratie durch einen EU-Beitritt noch mehr ausgehöhlt würde!
Wann werde ich gekreuzigt?
von Erwin Kessler
Es war mir vom ersten Tag an klar, dass mein Tierschutzengagement nicht lange
dauern könne. Der Weg, den ich mir vornahm - energisch, provokativ, unbestechlich und
ohne faule Kompromisse gegen das ungeheure Unrecht aufzustehen - war nicht der Weg der
Koexistenz mit dem machthabenden Establishment. Ich war mir bewusst, diesen Kampf gegen
die unendliche Übermacht der Profiteure und Gleichgültigen über kurz oder lang zu
verlieren. Ich wusste nur nicht genau, wie das Ende aussehen würde. Finanzieller Ruin,
Nervenzusammenbruch, resigniertes Zurückziehen ins Privatleben? Ich hatte mir
vorgenommen, etwas in Gang zu setzen und mich dann wieder meinem Beruf und Privatleben zu
widmen. Es kam anders. Die grossen Erfolge des VgT weckten Hoffnungen und liessen es trotz
der kaum erträglichen persönlichen Belastung, die auch auf die Familie durchschlug, als
unverantwortbar erscheinen, abzubrechen. Die grossen Erfolge und in letzter Zeit die
Diskussion ums jüdische Schächten weckte den Widerstand mächtiger Kreise. Die Ironie
des Schicksals will es, dass ich nun ausgerechnet von gewissen jüdischen Kreisen, die
grosse Teile der Medien kontrollieren und auch sonst unsichtbare Macht ausüben,
«gekreuzigt» werde, weil ich ihnen - wie damals Jesus - ihre moralischen Verirrungen
vorhalte.
Den Mitgliedern und Gönnern des VgT verspreche ich, meinem Grundsatz bis zum
letzten treu zu bleiben und nicht mit faulen Kompromissen zum Feigenblatt dieses
Unrechtstaates zu werden.
Haifische werden zu
hunderttausenden auf grausamste Art abgeschlachtet
Text: Erwin Kessler, Abb: Gesellschaft zum Schutz der Haie
Mit kilometerlangen, über den Meeresboden geschleiften Schleppnetzen werden die
Weltmeere leergefischt. Die Hochseefischerei gleicht einer riesigen schwimmenden
Industrie, die wegen den durch Übernutzung abnehmenden Fischbeständen immer skrupelloser
vorgeht, um überhaupt noch Beute zu machen. Da die für die menschliche Ernährung
nutzbaren Fischbestände zur Neige gehen, wird zunehmend wahllos alles, was im Meer lebt,
herausgefischt und zu Tierfuttermehl für die Tierfabriken in der ganzen Welt verarbeitet.
Wer Fleisch konsumiert, finanziert gleich doppelte Tierquälerei: die Hochseefischerei und
die Intensivtiermast.
In Fangleine verwickelt: schwerverletzter Hai.
So wird das Tier stundenlang mitgeschleppt.
Von der Fangleine schwer verletzter Hai.
Die ins Netz gegangenen Fische machen Schreckliches durch, bis sie in den Netzen
erdrückt, erstickt oder dann am Fliessband lebend ausgeweidet werden und endlich tot
sind. Beim Thunfischfang verfangen sich auch viele andere Tiere, Delphine, Wale, Haie,
Robben, Meeresschildkröten als nutzloser Beifang. Oft erreicht der Beifang die Hälfte
der gesamten Thunfischbeute. Haie werden mit Ködern an kilometerlangen Leinen mit
Fanghaken geangelt. Der Kampf mit dem Haken und der starken Leine, die sich öfters um den
Fisch wickeln kann, hinterlassen tiefe, klaffende Wunden. Die Haie werden dann am
Köderhaken und mit Hilfe von Eisenhaken, die ins Fleisch geschlagen werden, an Bord
gezogen und mit Eisenstangen totgeschlagen oder nach dem Abschneiden der Flossen blutend
und noch lebend wieder ins Meer geworfen. Haifischflossensuppe gilt unter Gourmands als
besonders originelle Delikatesse und abergläubisches Potenzmittel.
Den lebenden Tieren werden die Flossen
abgeschnitten
Ein anderer Aberglaube ist die angeblich heilende Wirkung von Haiknorpel.
Skrupellose Geschäftemacher bieten diese als "Naturheilmittel" an. Die
Schweizer Rheumaliga hält demgegenüber fest, dass keinerlei Einfluss von
Haiknorpelprodukten auf rheumatische Erkrankungen, Arthrose, Osteoporose oder
Gelenkverschleiss feststellbar ist. Auch die Krebsliga sieht keinen Sinn in der Behandlung
von Krebspatienten mit Haifischknorpel-Extrakten.
Jährlich werden Millionen Haie auf brutalste Weise getötet. Viele Haiarten
stehen kurz vor dem Aussterben. Die Schweiz importiert 200 Tonnen Haifleisch, was etwa
5500 Tieren entspricht.
Die Haiknorpel-Firmen behaupten, für ihre Produkte würden nur Abfälle
verwertet, es werde kein einziger Hai nur wegen den Knorpeln getötet. Dazu meinen wir:
1. Diesen Geschäftemachern, welche gegenüber älteren Menschen mit haltlosen Versprechen
Geschäfte machen, glauben wir kein Wort.
2. Die Hersteller von Haifischflossensuppen können ihrerseits behaupten, die Haie würden
wegen den Knorpeln, nicht wegen den Flossen getötet. Jeder der mit dem grauenhaften
Abschlachten der Haie Geschäfte macht, kann das behaupten. Tatsache ist, dass dieses
Abschlachten nur stattfindet, weil es Menschen gibt, die Haiprodukte kaufen!
Beim grausamen Haifisch-Fleisch-Geschäft ganz vorne mit dabei ist auch - wie
könnte es anders sein - die Migros, die in manchen Filialen
Haifisch-Steaks anbietet.
Essen Sie keinen Meerfisch! Noch besser: gar
keinen Fisch.
Warum befürworten die Grünen Deutschlands das jüdische
Schächten?
Weil ihr Vorsitzender Joschka Fischer Jude ist?
von Erwin Kessler
Die Grünen Deutschlands wollen in ihrem Novellierungsentwurf zum
Tierschutzgesetz das grausame jüdische Schächten (rituelles Schlachten der Tiere ohne
Betäubung) weiterhin dulden. Mit Toleranz hat dies aber nichts zu tun: In der Schweiz -
die traditionell Minderheiten zu dulden gewohnt ist - ist das Schächten verboten, und in
Deutschland wird es nur den Juden, nicht auch den Moslems erlaubt.
Kein einziger, auch der strengst-orthodoxe Jude nicht, wird von seiner Religion gezwungen,
Fleisch zu essen. Im Hinblick auf die ökologische, gesundheitliche und tierschützerische
Bedenklichkeit des Fleischessens würde man die Stoss-richtung Grüner Politik eher in
Richtung auf vegetarische Ernährung erwarten.
Was sind also die wahren Motive, dass das Schächtverbot aus den Grünen
Forderungen herausgestrichen wurde?
Wir haben von unseren deutschen Tierschutzfreunden gehört,
dass der Grüne Fraktions-Vorsitzende Joschka Fischer Jude sei Jude und sein Vater
soll Schächter in
Budapest gewesen sein. Auf Rückfrage hin wurde dies weder bestätigt noch
dementiert. Jüdische Interessenbindungen werden nach meiner Erfahrung nie offengelegt.
Joschka
Fischer
Nachtrag:
Seit Joschka Fischers Rücktritt sind
nun auch die Grünen Deutschlands - wie jeder vernünftige, mitleidfähige
Mensch - gegen das grausame Schächten. Egal ob Fischer tatsächlich jüdisch
ist oder nicht (er hatte jedenfalls aussergewöhnlich viele Verbindungen zu
jüdischen Institutionen un sein Vater - ein Metzger - hatte den hebräischen
Namen Joszef): Die Befürwortung des Schächtens durch die Grünen
zu seiner Zeit ist absolut abartig und ohne starken jüdischen Einfluss kaum
erklärbar.
Antirassismus-Wahn der «Weltwoche»
von Erwin Kessler
Die Weltwoche «entschuldigte» sich in ihrer Ausgabe vom 4. April bei ihren
Lesern dafür, dass die VgT-Nachrichten (als bezahlte Werbebeilage) beigelegt waren. Der
Artikel «Die jüdische Bundesrätin Ruth Dreifuss zum grausamen Schächten:
Glaubensfreiheit» trage antisemitische Züge. Dazu schrieb ich der Redaktion:
Sehr geehrte Damen und Herren, können Sie mir bitte sagen, auf welcher Seite der
VgT-Nachrichten Nr 2 /1996, welche der Weltwoche beilagen, der Artikel "Die jüdische
Bundesrätin Ruth Dreifuss zum grausamen Schächten: Glaubensfreiheit" stehen soll?
Das können Sie nicht, weil dieser Artikel gar nicht drin steht!
Urteilen und diskriminieren Sie in Ihrem verklemmten Antirassismus-Wahn immer so voreilig
und falsch, ohne der Sache auf den Grund zu gehen, bloss aufgrund von Gerüchten und
Vorurteilen?
Steht bei Ihnen eigentlich die ganze Redaktion unter dem feinen Meinungsterror von Frau
Obermüller? Haben Sie sich noch nie gefragt, warum sich diese Dame so blindlings für
alles Jüdische einsetzt?
Dürfen bestialische Verbrechen nicht beim Namen genannt werden, wenn sie von Juden
begangen werden?
Was hat Tierquälerei mit Religion zu tun?
Kann grässliche Tierquälerei jemals eine Frage von «Toleranz» sein?
Verdienen mächtige und einflussreiche jüdische Kreise tatsächlich Sonderrecht, wenn sie
zu Tätern werden - nur weil sie früher einmal Opfer waren?
Wissen Sie eigentlich, was Rassismus ist? Oder heulen Sie einfach mit den Antirassisten,
weil Sie die Blamage der knapp ausgegangenen ARG-Abstimmung noch nicht verkraftet haben?
TBF befreite Forellen aus
Restaurant
In der Nacht vom 26. auf den 27. März 96 befreite die Tierbefreiungsfront (TBF)
über ein Dutzend Forellen aus dem viel zu kleinen Fisch-Behälter des Restaurants
Goldenberg in Winterthur. Der Fischbehälter wurde unbrauchbar gemacht und die Forllen in
einen Fluss freigesetzt.
Damit protestierte die TBF gegen die tierquälerische Hälterung von Speisefischen
in viel zu kleinen Restaurant-Aquarien. Wissenschaftliche Beobachtungen belegen, dass dies
eine grobe Tierquälerei darstellt, wie einer neuen Veröffentlichung des Schweizer
Tierschutzes STS entnommen werden kann: "Überblick über die Haltung und Zucht von
Speisefischen in der Schweiz" von Silvia Stumpf, Verhaltensbiologin.
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