Ahnungslose Solothurner Bevölkerung:
Wie die Medien die Missstände totschweigen
Wie der Fall der Schweinefabrik Tännler in Gretzenbach
zeigt, leben Nutztiere unter KZ-artigen Bedingungen, ohne dass die Bevölkerung rund herum
eine Ahnung davon hat: Die regierungstreuen Solothurner Medien unterdrücken solche
Missstände, welche das Versagen des staatlichen Tierschutzvollzuges aufdecken, immer
wieder. Die Solothurner Zeitung, das Oltener Tagblatt (beide unter dem Kopf «Neue
Mittellandzeitung») und Radio 32 interessierten sich für diesen Fall in Gretzenbach
ebensowenig wie für andere vom VgT immer wieder aufgedeckte Tier-KZs, in denen die Tiere
bis heute nichts vom Tierschutzgesetz merken, welches das Schweizervolk vor 20 Jahren mit
grossem Mehr gutgeheissen hat.
Da das Totschweigen solcher Tier-KZs nicht mehr funktioniert, seit wir die
VgT-Nachrichten immer wieder in alle Briefkästen im Kanton Solothurn verteilen lassen,
versuchen die Solothurner Medien, diese Missstände zu beschönigungen und mit Unwahrheiten
zu dementieren. Am 21.11.98 veröffentlichte die Solothurner Zeitung einen unwahren
Gegenbericht zu dem vom VgT aufgedeckten
Muni-Mast-Skandal in Dulliken.
Darin wurde wahrheitswidrig behauptet, der VgT habe den falschen Betrieb kritisiert.
Weiter wurde die unwahre Behauptung des als tierschutzfeindlich berüchtigten Solothurner
Kantonstierarztes Wäffler zitiert, die Fotos des VgT seien mehrere Jahre alt und
überholt. Die in den VgT-Nachrichten vom November 1998 veröffentlichten Bilder der
Munimästerei in Dulliken waren erst wenige Wochen alt und zeigten die traurige Realität
- ganz im Gegensatz zur Aufnahme, welche die Neue Mittelland-Zeitung (Solothurner Zeitung,
Oltener Tagblatt) zeigten. Diese Foto wurde erst aufgenommen, als der Skandal bereits in
der Öffentlichkeit war und Munimäster Josef Müller mit Journalisten-Besuch rechnen
musste. Die Einwohner des Kantons Solothurn sollen glauben, alles sei bestens, Missstände
schon seit Jahren behoben und der VgT völlig unglaubwürdig.
Unkritisch und ebenfalls ohne uns dazu Stellung nehmen zu lassen, zitierte die
Neue Mittelland-Zeitung die Behauptung des Dulliker Mästers quasi als Tatsache, es sei
"zu gefährlich", die jungen Munis aus dem Stall zu lassen. Ein bekanntes
Gegenbeispiel ist die Psychiatrische Klinik Hohenegg in Meilen am Zürichsee, wo die
Kritik des VgT vor ein paar Jahren zu einem tierfreundlichen Umbau mit freiem Auslauf für
die Mastmunis geführt hat.
Irreführend war auch die Feststellung, die Dulliker Munimast sei
"IP-konform": Die IP-Richtlinien betreffen nur den Pflanzenbau und beinhalten
gar keine Tierschutzvorschriften! Die üblichen Konsumententäuschungen mit der
sogenannten "Integrierten Produktion" IP, welche den Konsumenten als
"beinahe-Bio" aufgeschwatzt wird, benutzt die Solothurner Prawda sogar noch
dazu, der Öffentlichkeit vorzugaukeln, der kritisierte Munimäster halte seine Tiere nach
besonders tierfreundlichen Normen. Auch der Vorwurf, wir hätte nicht offiziell richtig
gestellt, dass nur Teile des Betriebes von der Gemeinde gepachtet sind, war gelogen: In
einer Pressemitteilung vom 11.11.98 haben wir diese Richtigstellung offiziell vorgenommen,
ganz im Gegensatz zur Neuen Mittelland-Zeitung, welche unsere Richtigstellung zum unwahren
Bericht vom 21.11.98 nicht veröffentlichte.
Das Bestreben der regime-treuen Medien geht dahin: Der staatliche Tierschutzschlendrian
soll verschleiert werden, damit der Fleischkonsum nicht noch rascher zurück geht.
"Fressen kommt vor der Moral" scheint sowieso der Grundsatz des herrschenden
Regimes zu sein. Darum wohl unterdrücken die Solothurner Zeitung und das Oltener Tagblatt
regelmässig unsere Berichte über Tierschutzmissstände, welche das Vertrauen der Wähler
und Konsumenten erschüttern könnten.
Vor einigen Jahren kritisierte der VgT den Solothurner Kantonstierarzt Dr
Wäffler, der passiv zuschaute, wie - eine amtlich festgestellte Tatsache!
- hunderte von Landwirten ihre Kühe lebenslänglich ständig an der Kette hielten, unter
krasser Missachtung der Tierschutzvorschriften. Wäffler bezeichnete VgT-Präsident Erwin
Kessler deshalb öffentlich als Psychopathen und wurde deswegen vom Richteramt Solothurn
wegen übler Nachrede verurteilt. (Adresse dieses Solothurner Kantonstierarztes, der
Zustände wie in der «Hölle von Gretzenbach» deckt: Dr med vet Bruno Wäffler,
Rüderswilerstr 1, 3436 Zollbrück, T 034/496 70 80)
Anzeigen beim Solothurner Veterinäramt wegen katastrophalen Missständen in den
Schweinefabriken bewirken seit Jahren rein gar nichts. Dass die Solothurner Regierung
einen solchen Kantonstierarzt im Amt lässt, zeigt deutlich den politischen Willen, das
vom Volk beschlossene Tierschutzgesetz nicht anzuwenden. Wir haben es deshalb aufgegeben,
überhaupt noch Anzeigen zu machen und auf eine Durchsetzung des Tierschutzgesetzes zu
hoffen. Die einzige Chance für die Tiere ist, dass immer mehr Menschen immer weniger
Fleisch essen.
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