Hiermit erstatte ich namens des VgT
Strafanzeige
gegen
K�sermeister Th�nen, Rikonerstr, 8321 Wildberg
wegen
- Tierqu�lerei im Sinne von Tierschutz-Gesetz Artikel 27 Absatz 1 Buchstabe a (starke Vernachl�ssigung von Tieren)
- Missachtung von Tierschutzvorschriften:
. Tierschutzgesetz Artikel 29 Ziffer 1 iVm Artikel 3
. Tierschutzgesetz Artikel 29 Ziffer 2 iVm mit Tierschutzverordnung Artikel 1 Absatz 1 und 2 sowie Tierschutzverordnung Artikel 3 Absatz 3
Begr�ndung:
Der angezeigte K�sermeister betreibt unter dem Label Agri-Natura eine Schweinemast in einem sog Kaltstall (nicht-isolierte Stallkonstruktion). Solche Kaltst�lle sind ansich tiergerecht, setzen aber ein Strohliegebett voraus, in das sich die Schweine zum Schlafen je nach Temperatur mehr oder weniger hineinw�hlen k�nnen, um das f�r sie n�tige Mikroklima zu schaffen.
Im Angezeigten Betrieb fehlt ein solches Strohbett. Auch bei den jetzt herrschenden winterlichen Temperaturen von bis minus 9 Grad Celisius im Freien hat es im Liegebreich der Tiere auf dem Zementboden lediglich Spuren von Stroh, nicht einmal bodenbedeckend; erst recht fehlt ein zur Temperaturregulierung geeignetes Strohnest ausreichender Dicke.
Der angezeigte Betrieb wurde 1999 von der Coop-Direktion aus dem Coop-NaturaPlan-Programm ausgeschlossen, nachdem der VgT Missst�nde aufgedeckt hatte - unter anderem auch fehlende Stroheinstreu. Diese Missst�nde herrschten dort chronisch, obwohl der "Schweizer Tierschutz STS" von Coop mit der Kontrolle beauftragt war. (Es ist von vielen anderen F�llen her bekannt, dass die STS-Kontrolleure vor Missst�nden beide Augen zudr�cken und nach aussen einfach bestreiten, um ihre eigenen Pflichtvers�umnisse zu vertuschen.) Der Betrieb wechselte hierauf in das Agri-Natura-Labelprogramm, wo der STS ebenfalls mit der Kontrolle beauftragt.
Das Fehlen eines Strohnestes in einem Kaltstall verletzt folgende Vorschriften:
- Tierschutzgesetz Artikel 2 und Artikel 3 Absatz 2
- Tierschutzverordnung Artikel 1 Absatz 1 und 2 sowie Tierschutzverordnung Artikel 3 Absatz 3
In der Nacht auf den 16. Januar 2001 wurde zudem ein in den Stallgang gelegtes krankes Schwein entdeckt, das im Sterben lag. Dass es einfach in den Stallgang gelegt und dort erst recht der K�lte ausgesetzt wurde, belegt, dass es vom Betreiber aufgegeben worden war. Andernfalls h�tte es in ein Krankenabteil mit viel Stroh verbracht werden m�ssen und es h�tte der Tierarzt beigezogen werden m�ssen. Dieses sterbende Tier ist auf Fotoaufnahmen festgehalten; die offenen Augen und engen Pupillen beweisen, dass es noch lebt:
F�r den Fall, dass der Angezeigte bestreitet, dieses Tier in den Stallgang gelegt zu haben, um es seinem Todeskampf zu �berlassen, h�tte er zu beweisen, dass er einen Tierarzt zur Behandlung beigezogen hat (im Sinne von Tierschutzverordnung Artikel 3 Absatz 3).
Antrag: Die Polizei ist unverz�glich zu beauftragen, im Betrieb nach dem Kadaver zu suchen, der m�glicherweise noch dort ist, und den Angezeigten bzw allf�llige Mitarbeiter nach dem Verbleib zu befragen.
Mit freundlichen Gr�ssen
Erwin Kessler, Pr�sident VgT
