VN 04-1, Mai 2004 Katastrophale Missstände in
der Hühnerfabrik Zaugg in Höri
Nachdem der VgT vor ein paar Jahren in den VgT-Nachrichten VN 99-3 ähnlich schlimme Zustände wie jetzt bei Bopp in Dänikon auch in der Hühnerfabrik Zaugg in Höri aufdeckte (Abbildung oben), verharmloste der “Zürcher Unterländer” wie üblich die Missstände. Die Dokumentar-Aufnahmen des VgT unterdrückend titelte die Zeitung “Jetzt reden die Hühner - am Samstag gibts einen Tag der offenen Tür”. Dann folgte ein einseitig-tendenziöser Bericht über die “Geflügelfarm” Zaugg, mit dem der Bericht in den VgT-Nachrichten als unwahr hingestellt wurde. Darauf erhielten wir von einer Leserin folgende Zuschrift:
Zaugg erhält staatliche Direktzahlungen für “besonders tierfreundliche, ökologische Tierhaltung”. Eine andere Leserin schrieb uns:
Bis heute hat sich wenig gebessert in der Tierfabrik Zaugg. Beim Stall oberhalb der Strasse können die Hühner nur durch die geöffnete Türe auf der Frontseite des Gebäudes in den Auslauf. Darum sind - wenn überhaupt - nur ein paar wenige von den mehreren tausend hier eingestallten Hennen im Freien zu sehen. So grosse Herden sind an sich schon alles andere als tiergerecht. Es bilden sich in der grossen Masse der Tiere kleine Lokalgruppen von Hennen, die sich kennen. Wenn einzelne Tiere durch das Gedränge hindurch zur Fronttüre und dort ins Freie gehen, verlieren sie ihre Gruppe. Aus Angst davor bleiben sie lieber im Stall, denn es sind alles junge Hennen ohne erfahrene, ältere Leittiere. Die Situation ist vergleichbar mit einem Kleinkind an einem grossen Volksfest. Wenn es sich von seinen Eltern entfernt, verliert es sich in der Masse. Bei Kind und Huhn führt das zu grossem sozialem Stress. Eier aus einer derart untauglichen Pseudo-Freilandhaltung als Freilandeier zu verkaufen, ist glatter Betrug, umso mehr, als es hier nicht einmal einen überdeckten Schlechtwetter- bzw Winterauslauf gibt, so dass die Hühner allein schon witterungsbedingt den grössten Teil ihres Lebens im Stall bleiben müssen, sogar wenn es taugliche Auslaufluken gäbe. Der Stall unterhalb der Strasse entspricht den heute üblichen Hühnerfabriken, die sogenannte "Freilandeier" produzieren: Es hat auf die ganze Länge Auslaufluken und einen überdachten Schlechtwetterauslauf. Aber die Hühner sind in einem katastrophalen Zustand. Infolge der extremen Legeleistung infolge Überzüchtung und Hochleistungsfutter fallen ihnen die Federn aus. Solches Hühnerelend wie bei Zaugg wird von der Zürcher Kantonstierärztin Regula Vogel als ganz normal betrachtet; dass diese Schreibtischtäterin, welche eine solche KZ-Haltung von Hühnervögeln deckt, auch noch Vogel heisst, ist geradezu zynisch. Neue Aufnahmen der "Freilandhühner" in der Hühnerfabrik Zaugg in Höri vom März bis Mai 2004: Videoaufnahmen vom Mai 2004, Aufnahmen VgT Fotos:
Das kantonale Veterinäramt untersteht der tierverachtenden grünen Regierungsrätin Verena Diener (heute grün-liberal), welche die Tierfolter des betäubungslosen Schächtens befürwortet. Bei einer solchen Geisteshaltung erstaunt es kaum mehr, dass im Kanton Zürich derartige Tier-KZs geduldet werden, die klar das Tierschutzgesetz verletzen. Das Gutachten von Prof Fölsch bestätigte in einem analogen Fall, was jeder seelisch gesunde Mensch auch ohne Wissenschaft erkennt: solche Tiere sind krank und keineswegs "normal". Mit der sogenannten Mauser (jährliche Erneuerung des Gefieders) hat dieser Zustande nichts zu tun. In der Mauser werden Vögel nicht nackt, sondern sie bekommen neue Federn, oder haben Sie schon einmal Vögel in einem solchen Zustand herumfliegen sehen? Diese Hühner verlieren ihre Federn, ohne das neue nachwachsen!. Zaugg ist kein Einzelfall, sondern der ganz normale Tierfabrik-Wahnisnn (ein weiteres Beispiel im Kanton ZH: Hühnerfabrik Bopp). Gedeckt vom Zürcher Tierschutzverhinderungsfilz aus Regierungsrätin Diener, Kantonstierärztin Vogel und dem kantonalen Alibis-Tierschutzanwalt, der regelmässig nichts unternimmt gegen die gewerbsmässige Massentierquälerei, fühlt sich Zaug so sicher, dass er seine halbnackten Hühner sogar im Auslauf der Öffentlichkeit präsentiert (Aufnahmen vom Mai 2004): Die kranken, verschüchterten und auslaufungewohnten Hühner wagen sich - so sie sich denn überhaupt aus dem Stall getrauen - nicht, sich vom Stall zu enfernen; sie bleiben vor dem Stall, wo es längst kein Gras mehr hat. Zaugg muss die von diesen kranken Freiland-Hühnern nicht genutzte Wiese regelmässig mähen oder von Schafen abweiden lassen. Weisse Hühner legen weisse Eier, braune Hühner braune. Dies benutzen seriöse Hühnerhalter dazu, um Freilandeier von andern klar zu unterscheiden. Als Freilandhühner werden zB weisse, als Stallhühner braune verwendet. Zaugg macht genau das Gegenteil: er verwendet überall gemischte Herden aus weissen und braunen Hühnern, damit nicht kontrollierbar ist, welche Eier von der oberen Hühnerfabrik und welche von der Freilandhaltung unterhalb der Strasse. Zu Zauggs Kunden zählen zum Beispiel der Volg in Bülach und das Spital Bülach. Im Prinzip stellt auch der untere Stall nur eine Alibi-Freilandhaltung dar. Der Auslauf ist nicht sach- und fachgerecht strukturiert, es fehlen Büsche und Bäume, unter denen die Hühner instinktiv Schutz vor Raubvögel finden. Fehlen solche Deckungsmöglichkeiten, getrauen sich die meisten Hühner gar nicht aus dem Stall. Dazu kommt auch hier das soziale Problem völlig unnatürlich grosser Herden. Für Zaug ist es deshalb wohl einerlei, aus welchem Stall seine “Freilandeier” kommen - eine blosse Alibi-Freilandhühnerhaltung ist es so oder so. Weil das in den meisten Hühnerfabriken, die sich schönfärberisch “Hühnerfarmen” nennen, so ist, empfiehlt der VgT: Essen Sie vegetarisch - auch keine Eier und eihaltigen Produkte - Ihrer Gesundheit und den Tieren zuliebe! Man darf gespannt sein, was sich der “Zürcher Unterländer” nach Erscheinen der vorliegenden Ausgabe der “VgT-Nachrichten” wieder einfallen lässt, um Zaugg reinzuwaschen. Es scheint, dass sich dieses Regionalblatt politisch verpflichtet fühlt, sich zugunsten des "lokalen Gewerbes" einzusetzen und berechtigte Kritik zu unterdrücken. Die Leser wären besser informiert, wenn sie diese Zeitung nicht lesen würden. Keine Information ist besser als eine falsche.
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