Forum
April -
Mai 2003
vorhergehendes Forum
Forum Gesamtverzeichnis
Die Namen aller Einsender sind der Redaktion bekannt, werden aber
in der Regel abgekürzt zum Schutz vor Missbrauch. Anonyme Zuschriften werden nicht
veröffentlicht.
Anmerkungen und Kommentare
der Redaktion sind grün
1. April-Scherz?
Seit dem 1. April 2003 sind Tiere von Gesetzes
wegens keine Sachen mehr. Ist eigentlich nicht als April Scherz gemeint - oder
doch? Anlässlich der Diskussionen im Parlament rangen sich unsere Volksvertreter
durch, einigen Tierarten dieses vermeindliche Privileg zuzugestehen. Es sind
dies hauptsächlich Heimtiere, also Hunde und Katzen - Tiere mit "emotionalem"
Wert für ihre Besitzer, der ihnen im Falle eines Verlustes entgolten werden
soll. Es profitiert ganz klar nur der Besitzer des Tieres, denn was hat
z.Beispiel ein überfahrener Hund davon, dass sein Halter mehr als seinen
Kaufwert für seine Leiche erhält, weil er ihn halt zu Lebzeiten so sehr liebte?
Sache oder nicht, was ändert sich, von einigen Ausnahmen abgesehen, in ihrem
täglichen Leben? Sogenante Nutztiere, Tiere die besonders auf mehr Schutz
angewiesen wären, gelten aber explizit weiterhin als Sachen, sie sind auch von
dieser neuen fragwürdigen Verordnung ausgenommen. Ist ja klar, denn gälten sie
als mehr als dem Menschen untertane Wesen, müssten ja Kühe gefragt werden, ob
sie damit einverstanden seien, dass ihnen ihr soeben geborenes Kind weggenommen
wird; müssten Schweine um ihr Einverständniss gebeten werden, bevor sie
lebenslänglich in eine Betonbucht eingekerkert werden. Und wer möchte tausende
von Hennen fragen, wie sie in ihren miserablen Legehallen dahinzuvegetieren
gedenken? Mit oder ohne diese neue Verordnung werden Haus- und Nutztiere dem
alleinigen Willen ihrer Besitzer unterworfen bleiben, allein der Mensch wird
über ihr Leben und Sterben bestimmen, ob sie nun als Sachen oder Lebewesen
wahrgenommen werden. Diese "Verordnung" dient nur dazu, tierliebende Menschen in
der Illusion zu wiegen, wir hätten wieder einmal etwas zum Schutz der Tiere
unternommen und uns damit zu brüsten, ein soooooooo fortschrittliches
Tierschutzgesetz zu haben.
Susanne Wachtl
Eine Meinung dazu:
Lieber kein Gesetz, als ein dermassen vollkommenes Alibi-Gesetz, welches einzig
das schlechte Gewissen beruhigt und von den dringend notwendigen Schritten und
Handlungen nur einmal mehr ablenkt! Mir ist nicht ein einziger praktischer
Nutzen bekannt, den Tiere von diesem "Schöne-Worte-Gesetz" erwarten können! Aber
sogar die Tierschtzer sind in ihrem Idealismus meist hinter diesem zahnlosen
Gesetz gestanden - ohne sich Gedanken zu machen, welch wirklich realen Effekte
so was bewerkstelligen wird - schade! Warum darf man beispielsweise kein Kind
verkaufen?! - Eben, weil Menschen keine Sachen sind! Und solange der Bauer seine
Kuh und seine Schweine verkaufen kann, solange werden Tiere leider als Sache
gelten! Einmal mehr schade um die verpasste Diskussions-Chance! Oder wie sonst
soll man den Leuten denn bewusst machen können, was um sie herum denn eigentlich
- und das grundsätzlich wegen ihnen selbst(!) - vorgeht?
Albert E
6. April 2003
Könnte man die unter "Aktuelles" verlinkte page
http://www.masskilling.com/exhibit.html nicht ins deutsche übersetzen oder
die initianten der seite anfragen auch eine deutsche (anklickbare) version
ranzuhängen, das wäre toll. das ist seit langem die aussagekräftigste seite die
ich gesehen habe!
romano
Antwort:
Das müsste man PETA (die auch in Deutschland eine Ablage hat) fragen. Wenn ICH
so etwas veröffentlichen würde, hätte ich mit Sicherheit ein weiteres
Strafverfahren wegen Rassismus am Hals. Dagegen kann PETA dies zumindest in den
USA gefahrlos veröffentlichen, denn die USA haben kein solches
Antirassismus-Maulkorbgesetz wie die Schweiz (übrigens auch Russland nicht; dort
ist man in Sachen Meinungsäusserungsfreiheit inzwischen weiter als hierzulande).
Erwin Kessler
10. April 2003
Ein Brief an die Gallosuisse, welche zur Zeit
im Schweizer Fernsehen einen irreführenden Werbespot ausstrahlt:
Nett, Ihre TV Werbung! Das Schweizer Huhn freut
sich sicher nicht darüber! Mögen endlich die Käfige verschwunden sein, fristen
doch die meisten Schweizer Hühner ein jammervolles Dasein! Eingepfercht in
grosse Ställe, ohne je das Tageslicht voll geniessen zu können, ohne richtigen
Auslauf - was soll daran SO GUT UND TOLL, wie in Ihrer TV Werbung präsentiert,
sein? Einige glückliche Schweizer Hühner gibt es tatsächlich. Diese dürfen im
Freien sein. Doch sind das bloss ein paar Hühner, verglichen mit all den
tierverachtenden Hühnerfarmen. Also bitte, lassen Sie diese Hühnerwerbung sein,
bis sich wirklich landesweit etwas für DAS HUHN geändert hat!
A. Schwegler
15. April 2003
Sehr geehrter Herr Kessler,
Sie schreiben:
"Ich klage Gott, den Allmächtigen, an, sich trillionenfach der unterlassenen
Nothilfe bei Massenverbrechen an Wehrlosen schuldig
gemacht zu haben. Wie kann man nur einen solchen Verbrecher gegen die
Menschlichkeit anbeten und verehren!"
Wenden Sie sich nicht von Gott, dem Allmächtigen, dem Barmherzigen, ab, nur weil
Ihr Frust unerträglich gross geworden ist. Warum machen Sie Gott für die
Missetaten der Menschen verantwortlich? Auf jeden Fall sollten Sie verstehen,
dass Sie der Menschheit keinen
ehrbaren Dienst erweisen, wenn sie Gott für das verantwortlich manchen, was
eigentlich die Menschen selbst verbrochen haben. Viele Menschen suchen einen
Ausweg, um von ihrer Schuld befreit zu werden - zeigen Sie solchen Menschen
bitte keinen Ausweg.
Sie sollten nicht verzweifeln und in Ihrem Zweifel Gott für schuldig erklären.
Ihre Mitmenschen sind es, die wehrlose Tiere zu tausenden
abschlachten und sich ihre Bäuche mit deren Fleisch vollstopfen; die andere
unterdrücken, berauben, missbrauchen, belügen; die zur Tankstelle fahren und
dort ihre Wagen tanken und die Umwelt verschmutzen; die ganze (Ur-)Wälder für
ihre Gelüste abholzen; die von Habgier und Herrschsucht befallen sind; die ganze
Völker ausgerottet haben. - nicht GOTT.
Mit freundlichem Grusse
S. Qerreti
Antwort:
Ich bin grundsätzlich gleicher Meinung wie Sie. Sie haben nur nicht genau
gelesen. Ich mache nicht Gott verantwortlich für die Verbrechen der Menschheit.
Aber nach meiner Meinung ist Gott, wenn es ihn gibt, mitschuldig daran, weil er
- allmächtig wie er angeblich ist - diese Verbrechen an Wehrlosen und
Unschuldigen nicht verhindert. Entweder ist Gott nicht allmächtig oder er hat es
schuldhaft unterlassen, einzuschreiten. Daraus schliesse ich, dass es diesen
Gott gar nicht gibt. Sicher gibt es etwas Jenseitiges jenseits des Materiellen,
eine immaterielle spirituelle Kraft. Dorthin kehren wir nach dem materiellen Tod
zurück; das scheint mir heute erwiesen zu sein. Aber einen allmächtigen,
väterlichen Gott, wie er in der Bibel dargestellt wird - nein, das glaube ich
nicht. Und wenn ich einen solchen Gott wider erwarten doch antreffen sollte,
wenn meine Verbannung auf diese Erde beendet ist, dann werde ich ihm nicht zu
Füssen fallen, sondern ihm meine ganze Entrüstung so ins Gesicht schleudern,
dass alle Harfenspieler ringsum verstummen und einmal darüber nachdenken, was
für einem Macho sie da huldigen und jubilieren.- Damit nehme ich keinem
Menschen die Verantwortung für das, was er tut. Ein Täter wird bekanntlich nicht
dadurch unschuldig, dass es Mittäter gibt.
Erwin Kessler
Geschehen auf der Welt
Wunder, dann heisst es aus der Reihe der Kirche: Das ist Gottes Werk. Geschehen
Verbrechen, Morde, Kriege usw., dann höre ich stets nur dieselben Alibiausreden:
Die Wege des Herrn sind unergründlich. Gott hat ihn zu sich geholt. Gott hilft
denen, die sich selber helfen usw.; in meinen Augen eine perfekte Strategie. Ich
ziehe es vor zu kämpfen, niemals werde ich vor dem Gegner auf Knien kriechen,
und ihm auch noch die zweite Wange hinhalten. Und wenn ich all das Leid der
Tiere sehe, dann sehe ich mich bestätigt, dass es Gott nicht gibt. Wer bringt
Tiere um: Der Mensch, und Gott liebt alle Menschen?! (Gott ist gestorben; die
Liebe zum Menschen brachte ihn um - F. Nietzsche) Es gibt eine Religion welche
die Tiere ehrt, sie als Wiedergeburten eines Menschen ansieht. Die
Anhänger dieser Religion würden niemals ein Tier töten, nein, sie behandeln
Tiere wie Wesen welche dem Menschen ebenbürtig sind.
R.G., Olten
Dass
dem biblischen Gott die Tiere wurscht sind, ist ja klar. Immerhin steht schon in 1. Mose, Kapitel 9: "Furcht und Schrecken vor euch
(Menschen) sei über allen Tieren auf Erden und über allen Vögeln unter dem
Himmel, über allem, was auf dem Erdboden wimmelt, und über allen Fischen im
Meer; in eure Hände seien sie gegeben." Wenn das mal keine Legitimation für alle
Greuel an den Tieren ist. Wir PaganistInnen glauben daher auch nicht an einen
allmächtigen Vatergott, sondern vielmehr an eine spirituelle Geisteswelt (Die
"Anderswelt") die neben der materiellen Welt existiert, ohne diese jetzt
massgeblich beeinflussen zu können, so wie die Ozeane die Kontinente nur
umspülen, aber nicht plattmachen. auch die Götter sind nicht allmächtig.
Diana
Diana hat nur die
Hälfte geschrieben. Laut Genesis 1.29. gibt Gott aller Kreatur Gras und Früchte
zur Nahrung. Und es war gut so. Nur, nachdem er sich dann so richtig über seine
Ebenbilder ärgerte, krempelte er die ganze Diät um (Gen. 9. 3) und jeder frisst
von nun an jeden. Nicht nur der Mensch wird zum Killer, auch die vorher
friedlichen Tiere fallen übereinander her. Fressen oder gefressen werden ist von
nun an die Devise. Was konnten die Tiere dafür, dass schon Adam Eva nicht
gewachsen war? Mag ja sein, dass es einen Gott gibt, aber ganze sicher keinen
"lieben" Gott. Und Erwin, ich habe mich schon lange in der himmlischen
Audienzliste eingeschrieben, ich hätte nmlich dort auch einiges vorzubringen!
Und anders als Hiob, würde ich mich nicht abwimmeln lassen...
SU
23. April 2003
Ich
verzeihe Ihnen, Herr Kessler, für Ihren Zorn gegen Gott. Sie können nichts
dafür, dass Sie ein so falsches Gottesbild haben, da sie ja zu diesem so erzogen
worden sind (Zwangstaufe). Sie erwähnen auch die Bibel. Offensichtlich wissen
Sie nicht, wie die Bibel entstanden ist. Es ist ein Buch, das auf die Liste
"Jugendgefährderter Bücher" gehrt. Wer heute noch glaubt, dass die Bibel
"Gottes-Wort" ist, hat nie gelernt eigenständig zu denken und zu hinterfragen.
Hallo aufwachen! Die beschriebenen Massenmorde, angeblich von Gott befohlen,
tragen zu Ihrem Gottesbild bei. Mit Recht. Einen solchen Gott habe auch ich
nicht nötig. Deshalb bin ich aus der Institution ausgetreten. Ich habe ein
anderes Gottesbild. Und wenn Sie genau wissen wollen, was Gott über die
Tierverbrennungen u.v.m. zu uns Menschen sagt, dann gehen Sie auf meine Homepage
http://www.voeschi.ch (unten... was Du
noch wissen solltest), dort finden Sie genügend Material, um Ihr Gottesbild zu
korrigieren. Nochmals, ich verzeihe Ihnen, was Sie über Gott gesagt haben und
bleibe noch Gönner Ihres Kampfes, aber nehmen Sie einen fundamentalen geistigen
göttlichen Grundsatz zur Kenntnis: Uns gab Gott den Freien Willen. Niemals wird
Gott gegen Sein Gesetz verstossen, und sich gegen den Freien Willen seiner
Kinder einmischen. Zugleich aber wurde das Gesetz in Kraft gesetzt "Was der
Mensch sät, wird er ernten." Das ist die göttliche Gerechtigkeit. Sie ist
unumstösslich. Und es ist gut so. Was die heutigen Phariser und
Schriftgelehrten von sich geben, ist "Schrott", und das wissen sie. Ich grüsse
Sie, lieber Herr Kessler, und hoffe, dass Sie ihr Gottesbild ändern können,
Ihrer Seele zuliebe und Ihres gerechten Kampfes wegen. Der Lohn wird nicht auf
Erden kommen. Aber versündigen Sie sich nicht weiter aus Frust den Menschen
gegenüber, die solche Greueltaten an unseren Mitgeschöpfen durchführen. Diese
werden das ernten, was sie gesät haben. 100% sicher.
Alfred Waldvogel
Verschiedene Menschen haben
verschiedene Gottesbilder. Es muss soviele Götter geben, wie Menschen. Ich
persönlich glaube aufgrund meines Wissens (zB aus der Nahtodesforschung) und
aufgrund meiner eigenen Erfahrungen und Erlebnisse an eine spirituelle Kraft,
ans übersinnliche, an die unsterbliche Seele und an das Karma, das wir mit
unserem Lebenswandel formen. Ganz einfach deshalb, weil dies alles als
nichtexistent anzunehmen und die Menschen und Tiere als blosse
chemisch-physikalische Prozesse zu sehen, viel unplausibler wäre. Aber an einen
Gott glaube ich täglich weniger. An welchen der vielen, die vorgeschlagen
werden, soll ich glauben? Wo ist er? Was tut er die ganze Zeit? Warum ist er
eigentlich ein Er und nicht eine Sie? Warum sagt er nicht deutlich, was er von
uns erwartet, was wir tun und nicht tun sollen? Ich habe mein ganzes Leben
ernsthaft nach dem Göttlichen, nach Gottes Wille und Vorsehung gesucht und
versucht zu verstehen - und weiss je länge je weniger, was richtig, was falsch
ist, wozu wir hier sind und was das ganze irdische Elend eigentlich soll. Sie
sagen: Der Mensch hat einen freien Willen. Lassen wir Verbrecher, die sich an
Wehrlosen vergehen, einfach gewähren, weil wir deren freien Willen respektieren?
Warum tut Gott das? Wenn es Ihren Gott wirklich gibt, dann ist er ein schlechter
Erzieher, der seine Zöglinge hoffnungslos überfordert. Ich treffe nur immer
Menschen, die völlig überfordert sind; nur wenige geben es zu. Gottvater? Ein
schlechter Vater. Warum ist er nicht da, wenn wir ihn brauchen, wenn wir seinen
Rat und seine Hilfe brauchen, warum versteckt er sich. Ja, ja, es gibt Menschen
und Gottesvetreter und Kirchenvertreter, die behaupten, mit Gott zu sprechen. In
meinen Augen alles Hypnotisierte. Religion als Droge. Tiere grausam schächten,
damit Gott ganz sicher nicht übersieht, dass man zum auserwählten Volk gehört.
Hexen-Folterung, blutige Kreuzzüge im Namen Gottes. Die Verbrechen der Kirche
sind nur geringer geworden, weil ihre Macht abgenommen hat. Die "Gläubigen"
beteiligen sich am Holocaust der Tiere; sogar in den Kirchgemeindesälen wird
das Fleisch der Folteropfer geschmatzt. Die Heilsarmee füttert den Obdachlosen
nach der Andacht Folterfleisch. Die Kirchgemeinde Aadorf führt jedes Jahr eine
"Metzgete" durch... Wie unterscheidet man die Heiligen von den Scheinheiligen?
An den Taten sollt ihr sie erkennen. Mich interessiert, was Menschen tun, nicht
der Gott, an den sie glauben und die scheinheiligen Sprüche, die sie von sich
geben.
Erwin Kessler
Danke für Ihre Antwort. Sie
ist ziemlich umfassend ausgefallen. Aus dem Geschriebenen geht hervor, dass Sie,
ich denke aufgrund der sehr, sehr negativen Erfahrungen mit den Menschen, am
liebsten alle verdammen würden. So auch leider Mitglieder ihres Vereins oder
Gönner. (Meine Stellungnahme zielte nicht auf Sie
persönlich; dazu kenne ich Sie zu wenig. Ich sage einfach offen, was ich denke,
da ich keine Zeit habe, zu sagen, was ich nicht meine, so wie es viele Politiker
tun. EK). Wie anders sollte ich den letzten Satz ihrer Antwort
interpretieren. Es sind keine scheinheiligen Sprüche, die ich Ihnen versucht
habe nahezubringen. Leider sind Sie auf Menschen fixiert, schreiben aber von
spititueller Kraft, Übersinnlichem, unsterbliche Seele und Karma (was Du säst
wirst Du ernten). Wenn Sie nicht sicher sind an welchen Gott Sie glauben sollen,
so lesen Sie doch einfach das 1. Gebot Gottes: Du sollst keine anderen Götter
neben mir haben. Die 10 Gebote und die Bergpredigt sind der Massstab unseres
Lebens. (Etwas gar einfach, finde ich. Wer hat diese
geschrieben? Wissen Sie das genau? EK). Wer gegen diese Gebote und die
Lebensweisheiten aus der Bergpredigt verstösst, versündigt sich. So einfach ist
das, und doch so schwer es zu glauben, geschweige den zu LEBEN. Die Verbrechen
der Kirchen sind hinreichend bekannt. Auch ich habe auf diese Institutionen
keinen Bock, da sie sich bis heute weigern, Wiedergutmachung zu leisten u.a. ihr
Diebesgut den rechtmässigen Eigentümer zurückzugeben, usw. Deshalb ging ich auf
die Suche nach all den Fragen über Sinn und Zweck
unseres Daseins. Persönlich habe ich meinen inneren Frieden heute gefunden.
Vielleicht finden Sie ihn auch noch. Man muss aber dazu offen und bereit sein.
Einen Teil ihrer Fragen kann ich Ihnen beantworten unter
http://www.beepworld.de/members3/voeschi/index.htm ,
lesen Sie dort den Beitrag "das Fallgeschehen". Nun Herr Kessler. Leider habe
ich wenig Hoffnung, dass Sie so schnell ihren
Gott finden. Ich wünsche es Ihnen aber, trotz Ihres letzen Satzes.
Alfred Waldvogel
24. April 2003
Einfach mal ein ganz grosses Kompliment für Ihre
so ehrliche und überaus interessante (wie immer!) Antwort, die auch diesmal so
schn den Kern trifft! Es gibt leider nur sehr wenige Menschen, welche offen
eingestehen können, dass es viele ernsthafte Fragen gibt, auf die wir schlicht
und einfach keine Antwort wissen und wahrscheinlich auch nie wissen werden. Da
es in jeder Religion, in jedem Glauben und Nichtglauben solche und auch andere
Menschen gibt, tun wir wirklich immer besser daran, darauf zu achten, was der
Mensch tut, als darauf, was er glaubt und sagt.
Dazu grad auch noch ein herzliches Kompliment für Ihre Arbeit, die Sie täglich
tun - aktiv im realen Tierschutz, aber auch auf Ihrer hervorragend gemachten und
geführten Homepage. Auch Ihre Antworten an
Möckli und Wyler waren übrigens
geradezu genial treffend - bin wirklich vor Lachen fast vom Stuhl gefallen :-)))
Ebenso köstlich ist auch die Spalte "Bedenkliches" - gerade auch jetzt wieder:
super! Mich freut Ihre Homepage wirklich sehr: trotz oder gerade wegen der
Offenheit ein echter Lichtblick! Ich schaue fast täglich nach, ob's wieder was
Neues gibt.
Herzliche Grüsse
Albert E
Dem sagt man Galgenhumor - eine
Überlebensstrategie im Reich der grausamen Dummheit. Würde man es auf der Bühne
darstellen, wäre es eine Tragikomödie. Es ist sonst einfach nicht zum aushalten.
Ich muss gestehen, dass ich meine satirischen Kommentare manchmal auch sehr
lustig finde und meine Frau ins Büro schaut, was ich denn so laut lache.
Eigentlich nicht politisch korrekt, über seine eigenen Witze zu lachen.
Wahrscheinlich ist es ein Lachen der Erlösung, der Erleichterung, geschickter
als die Götter taktiert zu haben, welche bekanntlich gegen die Dummheit
vergeblich kämpfen. Das liegt wohl daran, dass die Götter zu ernsthaft sind.
Ernsthaft kann man gegen unsägliche Dummheit niemals siegen. Es dennoch zu
versuchen ist so unendlich frustrierend und energieraubend. Mit Satire gegen
Angriffe der Dummheit anzutreten ist eine Art Aikido - den Gegner mit seinen
eigenen Waffen schlagen, seine Energie ins Leere laufen lassen. Dumme Argumente
einfach zurückspiegeln, so dass der Gegner plötzlich mit seinem eigenen
Spiegelbild fechten muss. Das verwirrt, macht die Angriffe unwirksam, wirkt
komisch. Manchmal habe ich das Gefühl, dass ich der einzige bin, der solche
Paraden lustig findet. Stellen Sie sich vor: da macht einer Witze und ist selber
der einzige der lacht. Freut mich, dass Sie auch lachen. Lachen soll ansteckend
sein. Wie schön wäre es, wenn eines Tages die ganze Welt lacht über diese
Möcklis und Wylers und wie sie alle heissen, die so stolz sind auf ihre dummen
Einfälle. Wenn die ganze Welt sich vor Lachen schütteln würde, immer heftiger,
sich gegenseitig ansteckend, ein globaler Lachanfall. Stellen sie sich vor, wie
das die Tagesschau verändern würde: amerikanische Flugzeugträger, von denen kein
Flugzeug mehr startet, weil sich die ganze Manschaft vor Lachen schüttelt; statt
fanatischem religiösem Mob im Irak wäre eine lachende Menschenmenge zu sehen.
Kann man lachen und gleichzeitig Schweinefleisch fressen? Nein! Lachend kann man
auch keine Tierversuche durchführen. Es würde sich sehr viel verändern. Aber
eben: Bushaffen können gar nicht lachen, nur grinsen - das schüttelt nicht.
Grinsend kann man alles tun, jede Scheusslichkeit:
25. April 2003
Möchte nur noch mitteilen, dass ich ganz und gar
nicht der einzige bin, der mit Ihnen über diese Möcklis und Wylers lacht - sogar
einige meiner Fleischfresser-Bekannten können sich ein herzhaftes Lachens
jeweils nicht verkneifen, wenn ich denen von Ihrer Homepage vorlese. Stelle
sogar fest, dass sie danach ihr eigenes Lachen meist weit mehr nachdenklich
stimmt, als die besten Argumente gegen das Fleischessen! Ihre Aikido-Strategie,
Herr Kessler, finde ich wortwörtlich umwerfend gut! Spitze!
Albert E
Werde dann im Gefängnis vielleicht ein Buch verfassen
"best of vgt.ch". Möchte aber nicht, dass mir deshalb jemand Gefängnis wünscht.
Versuche das immer noch hinauszuschieben und warte auf ein Wunder aus
Strassburg.
EK
16. Mai 2003
Ich finde es gut, auf dieser Hompage sogar
Gedanken und zum Teil emotionale Diskussionen ber Religionen zu lesen, denn ich
glaube, die Religion gehört zum menschlichen Dasein. Seine Taten und Worte aber
mit einem nie bewiesenen und meist sowieso falsch verstandenen Gott zu
rechtfertigen, das ist etwas anderes. Wenn Erwin Kessler Gott anklagt, dass er
sich der unterlassenen Hilfeleistung schuldig gemacht hat, dann ist diese
Anklage gerechtfertigt, wenn Gott für solche Dinge zuständig ist. Ich würde auch
eine Nebenklage
erheben, dass er ein gemeingefährliches Monstrum namens Mensch geschaffen hat
und sich nicht über die Konsequenzen im Klaren war, dafür hätte er meiner
Meinung nach Verbannung verdient. Ich glaube aber, dass Gott, was auch immer man
unter diesem Begriff verstehen will und welcher Religion auch immer man angehört,
nicht als etwas Anbetungswürdiges verstanden werden kann, etwas Allmächtiges,
Allwissendes, sondern eher als einen Teil eines jeden Lebewesens: Liebe und
Mitgefühl. Und wenn man diesem Inneren Gott folgen würde und an diesen "Gott"
glauben würde, sähe die Welt wohl sehr anders aus. Es ist aber immer bequemer
und einfacher, sein eigenes Handeln jemandem in die Schuhe zu schieben, der sich
nicht einmal rechtfertigen kann. Und das Wort Gott hat heute beinahe eine
terroristische und politische Funktion, man sollte jeden anklagen, der sein
Handeln "Gottes Wille" nennt, denn nichts, das gegen das natürliche
Existenzrecht eines jeden Lebewesens verstösst, ist Gottes Wille. Wenn das
Gottes Wille ist, so ist er ein Terrorist und sollte zum Staatsfeind erklärt
werden. Vielleicht gibt Gott uns einfach auch die Möglichkeit, unsere Fehler
selbst zu begreifen und daraus zu lernen. Ein sehr schwer akzeptierbarer
Gedanke, denn es ist beinahe hoffnungslos. Niemand lernt etwas aus seinen
Fehlern,
wenn er sie nicht selbst wirklich begriffen hat, wenn man ihm einfach nur
vorschreibt, was er zu tun und zu lassen hat. Das kann man nicht Fortschritt
nennen. Aber es ist unsere Aufgabe, andere auf die Fehler aufmerksam zu
machen... aber jeder hat ein Recht darauf, selbst zu bestimmen, was er für
richtig und was für falsch hält, leider. Das ist Teil der Freiheit. Es ist aber
ein MUSS, für die Freiheit von jedem Lebewesen, die verletzt wird, einzustehen,
und das geschieht jeden Tag. Also bleibt weiterhin Sprachrohr für versklavte,
misshandelte Lebewesen, sie brauchen euch!
Serafina Sch
6. Mai 2003
....um Gottes Willen - ich bin weiss Gott kein
Schächter und auch nicht orthodox, aber was ich hier bezüglich Ihrer Einstellung
zum Judentum lesen muss, erinnert mich an die Nazi-Propaganda des zweiten
Weltkrieges. Was fällt Ihnen eigentlich ein, uns in unserer Gesamtheit aufgrund
unserer Religion derart zu diffamieren? ...ich überlege mir gerade, ob ich wohl
wieder koscher essen soll.
Elendes Dreckspack.
Dieser Beitrag von Erwin Kessler sollte an den Mossad.
Alex Flach, alex@maximillian.ch
Antwort:
Erinnert mich auch an die Nazi-Propaganda, aber in umgekehrter Richtung.
Haltlose, verleumderische Diffamierungen gegen Nichtjuden und Einschüchterung -
Mossad statt Gestapo. Wir haben NIE und nirgends die Juden in ihrer Gesamtheit
kritisiert und keinen einzigen Juden jemals aufgrund seiner Religion. Aber mit
solchen Typen zu diskutieren, ist im vornherein reine Zeitverschwendung.
Glücklicherweise kenne ich jüdische Menschen, vor denen ich grosse Hochachtung
habe. Sonst hätte ich - nachdem was ich alles erlebt habe - wirklich den Eindruck erhalten müssen, die Juden bestünden
nur aus solchen Typen wie dieser Alex Flach, die seit Jahren den öffentlichen
Eindruck des Judentums prägen und sich hemmungslos auf Gott berufen ,wie dieser
Alex Flach (zwei mal). Dass tatsächlich eine breite antisemitische
Stimmung in der Bevölkerung aufgekommen ist, kann ich gut verstehen. Diese ist
in den letzten Jahren mit einer unglaublichen Hinterhältigkeit und Verlogenheit
geradezu erzwungen worden und zwar derart lautstark und aufdringlich, dass
feinere jüdische Stimmen kaum mehr zu hören waren. Juden, die diesem
aggressiven, selbstüberheblichen Verhalten gewisser jüdischer Kreise kritisch
gegenüberstehen, werden ähnlich primitiv angegriffen wie wir Tierschützer.
Erwin Kessler
Wäre ich Jude, würde ich
mich über ein solches Verhalten wie dasjenige von Alex Flach schämen! Keine
Angst, ich bin keiner und so
gehöre ich als VgT-Mitglied lieber auch zum "Dreckpack", wie dieser ... uns
nennt. Was fällt diesem elenden ... eigentlich ein? Anstatt mit "koscher"
Fressen zu drohen, würde er sich besser von seiner Pseudo-Religion distanzieren.
Falls er seine Drohung wahrmacht, möge er daran ersticken! Die Psychiatrie nützt
in einem solchen Fall sowieso nichts mehr und würde die Krankenkassenprämien
noch mehr in die Höhe schiessen lassen... RF
7. Mai 2003
Danke!!! Ich möchte Ihnen herzlich für die
Unterlagen, die Sie mir schon vor einiger Zeit für ein Projekt geschickt hatten,
danken. Das Projekt wurde ein voller Erfolg! Viele essen jetzt kein oder weniger
Fleisch. Aber hätten Sie nicht so toll mitgeholfen, wäre es nie so gut gekommen.
Ich wünsche Ihnen nun weiterhin viel Erfolg. Und machen Sie weiter so.
Viele liebe Grüsse Esher F, Mägenwil
11. Mai 2003
Die Unterschriftensammlung für die Initiative
gegen das Schächten war wirklich ein Frust. Von den ca. 400 Bögen, welche mein
Sohn und ich in Briefkästen verteilt und nach 3 Tagen wieder einsammelten, haben
wir gerade 20 zurück erhalten. Die persönliche Unterschriftensammlung, wo wir
die Leute direkt ansprechen konnten, hatte viel mehr Erfolg. Meiner Ansicht nach
sind die Leute zu bequem. Schade, wirklich schade, wenn sich für eine so
wichtige und sehr gute Sache nur wenige einsetzen.
A. Wagner
13. März 2003
Reaktionen auf:
Bio-Suisse-Präsidentin Regina Fuhrer befürwortet grausame Schlachtmethode
Gerne würde ich mir wünschen, dass Sie die
Achtung und Würde, die Sie absolut zu Recht für die in der Landwirtschaft
gehaltenen Tiere einfordern, auch gegenüber Menschen praktizieren würden. Den
BIO SUISSE-Vorstand kenne ich nun schon seit vielen Jahren als sehr engagierte
und weitsichtige Menschen, die mit der Idee Biologische Landwirtschaft viele
positive Kräfte in der Politik, im Handel und in der Gesellschaft freisetzen
konnten. Die Präsidentin der BIO SUISSE hat in einem Interview im bio aktuell
sehr ehrlich und glaubwürdig ihre Position dargestellt und ist auch offen zu den
Schwachpunkten gestanden. Mir imponieren solche Persönlichkeiten sehr, denn sie
lösen Denkprozesse aus anstatt nur routinierte Provokationen.
Mit freundlichen Grüssen
Urs Niggli, Direktor Forschungsinstitut für Biologischen Landbau FiBL
Sehr geehrter Herr Niggli,
dass Sie die Befürwortung einer grauenhaften Tierquälerei durch die
Bio-Suissse-Präsidentin als "glaubwürdig" und geradezu als ehrenhaft
(imponierende Persönlichkeit) betrachten, wirft kein gutes Licht auf Sie und die
Bio-Szene, macht aber manches noch etwas verständlicher, über das ich mich
bisher gewundert habe.
mfg
Erwin Kessler
Eine Konsumentin schrieb Bio-Suisse:
Sehr geehrte Damen und Herren. Soeben habe ich auf der Homepage des VgT gelesen,
dass sich die Bio Suisse NICHT gegen das Schächten ausgesprochen hat. Zuerst war
ich fassungslos, jetzt bin ich richtig wütend. Mit dieser Aussage verarschen Sie
uns Konsumenten. Gleichzeitig sind Sie für mich nicht mehr glaubwürdig. Ich
werde sämtliche Bekannten informieren und künftig dieses Label nicht mehr
unterstützen.
Keine freundliche Grüsse
Denise N
Antwort von Bio-Suisse:
Sehr geehrte Frau N.
Besten Dank für Ihre Nachricht. Schön auch, dass Sie Ihre Kritik nicht anonym
machen. Von Lesern der home page des VgT bekommen wir sonst meis nur anonyme
Meldungen. Aus den Meldungen spricht meist Hass. Faktum ist dies: Von
Verarschung der Konsumenten ist keine Rede. Selbstverständlich werden auf
Biohöfen strenge Tierhaltungsrichtlinien eingehalten. Sofern denn Schächten in
der Schweiz erlaubt hätte werden sollen (die Pläne sind vom Bundesrat längst
schubladisiert worden), hätte es sicher kein geschächtes Biofleisch gegeben.
Nun, Herr Kessler führt einfach eine Kampagne gegen meine Person und die von
Frau Fuhrer. Das ist nicht weiter schlimm. Schlimm ist, dass er gleich alle
Biobauern schlecht macht. Das ist wiederlich.... wehren können wir uns leider
nicht. Jede Kritik an Herr Kessler und dem VgT ist zwecklos.
Schöner Tag.
Christof Dietler, Geschäftsführer Bio-Suisse
Grüezi Herr Dietler.
Besten Dank für Ihre Antwort. Ich kann einfach nicht verstehen, dass die Bio
Suisse mit einer Aufhebung des Schächtverbotes leben kann. Sie widersprechen
sich da ja in Ihrem eigenen Label, und ausserdem ist es total daneben in unserer
ach so fortschrittlichen Zeit uns von ein paar religiösen Fanatikern ins
Mittelalter versetzen zu lassen. Die Schweizer haben sich ausdrücklich üfr ein
neuzeitliches und ethisches Tierschutzgesetz ausgesprochen (sofern es dann auch
eingehalten wird, was ja leider nicht der Fall ist. Auch von den so tollen
Biobauern gibt es leider nur eine Handvoll, die das ganze wirklich ernst nehmen.
Dies muss ich nicht nachsagen, da ich mir selber vor Ort meine Meinung bilde)
und dass Sie mit der Aufhebung leben können, ist ein Affront an alle Konsumenten
von Bio Suisse
und an alle Schweizer Bürger, die das neue Tierschutzgesetz gutgeheissen haben.
Ich denke mit Hass hat das nicht viel zu tun, aber rum- und schöngeredet
wurde jetzt lange genug (das kennen wir ja vom STS). Jetzt ist die Zeit um Nägel
mit Köpfen zu machen. Ausserdem zahlt ja der Konsument ein schönes Sümmchen
fr die sogenannten Bio-Produkte.
Denise N
Ein Leserbrief von mir, der
in die Richtung geht, die Sie ansprechen:
Ganzheitlicher Blick statt Formulare.
In einem Leserbrief im Bio aktuell beklagte ich die Papierlastigkeit - sprich
Bürokratie - die bei Bio Suisse und Bio Inspecta in enormem Masse eingetreten
ist - ohne damals deutlich zu wissen, wie man es denn besser machen könnte.
Inzwischen ist mir dies aber eingefallen. Kontrolle gegenüber den Bauern - und
überhaupt - muss sein, soll die Knospe ihre Glaubwürdigkeit behalten. Es müssten
aber, das ist meine Meinung, die Kontrolleure mehr zu Spurenlesern als zu
Papierkrämern ausgebildet werden. Sie müssten sozusagen mehr Indianer als
Beamter sein. Hat es Schafkot in einem Laufhof? Ist um den Bauernhof herum alles
vertrampelt? Dann haben die Tiere sicher Auslauf. Was sagen (wenn keine Spuren
des Gebrauchs vorhanden sind) die Nachbarn denn so? Spuren sind wahrheitsgetreu,
Aussagen Dritter vermutlich auch - während Papier mit seinen Kreuzchen darauf
nichts als geduldig ist. Durch Spurenlesen ergäbe sich - zu der verringerten
Papierlast - also erst noch ein besserer Wahrheitsgehalt. Weiter müssten
Kontrolleure mit Instinkt begabt sein. Wie zum Beispiel jene Tierräztin des
Kantons, die auf unserem Hof die "blaue Kontrolle" machte und sagte, der
Zustand der Hufe des Pferdes sei etwas, das sie zu kontrollieren habe, bei
diesem Pferd verzichte sie aber darauf: sie müsse das Tier nur ansehen, um
Bescheid zu wissen. Die Frau brachte einen "ganzheitlichen Blick" zur Anwendung.
(Und ihre Methode gab ihr Recht: die Hufe waren comme il faut). Ein
ganzheitlicher Blick - auf Mensch, Tier, Hof - kommt aus der Seele - und mit
Seele hat der Bio Landbau doch zu tun (womit ich nochmals auf den Leserbrief aus
dem Tessin zurückkomme, der von Seele sprach, um die es geht). Bio-Landbau hat
mit der Tierseele, der Beseeltheit des gesunden Bodens u.a zu tun. Wer nur noch
nach dem Formular geht, legt den ganzheitlichen Blick zur Seite. Ein Beispiel
dafür war in der NZZ vom 10. April zu lesen. Ein kleines Weinbauunternehmen in
Spanien hatte die geerntete Menge Weins nicht fristgerecht an die EU gemeldet -
die Beiträge sollten deshalb um 30 Prozent gekürzt werden. Das Unternehmen
gehörte zwei Schwestern - und es war gerade der Ehemann der einen und der
Schwager der andern, der einzige Geschäftsführer, gestorben. So kam es zu der
geringfügigen Verspätung von wenigen Tagen. Bürokratisch seelenlos liess man die
Begründung für die Verspätung nicht gelten - bis die Schwestern durch einen
Gerichtsbeschluss Recht bekamen. Ja, diese seelenlose Bürokratie! Aber, ich bin
optimistisch: so, wie es in der Landwirtschaft möglich war, der omnipräsenten
Chemie von der teuflischen Gabel zu hüpfen und zur Natürlichkeit zurcükzufinden,
wo wird es auch möglich sein, der omnipräsenten Bürokratie von der Gabel zu
hüpfen und zur Natürlichkeit zurückzukehren.
Meta D, Ftan
Guten Tag Herr Dietler
Ich bin ebenfalls eine Person, die es sich erlaubt nicht anonym zu bleiben und
dennoch Leser der VgT Homepage ist. Es ist interessant und immer wieder
erstaunlich, wie Personen Ihres Schlages es schaffen, Fragen und Kritiken
einzelner Konsumenten mit Antworten zu versehen, die gar nichts mit der
eigentlichen Kritik zu tun haben. Soweit ich das Schreiben von Frau N.
verstanden habe, kritisiert sie weder Sie, noch Frau Fuhrer, sondern die
Tatsache, dass sich Bio-Suisse ausdrücklich für das betäubungslose
Schächten einsetzt. Hr. Dr. Kessler führt aus meiner Sicht nur die hierfür
Verantwortlichen namentlich an. Und in einer Angelegenheit mit derartiger
Tragweite liegt die Verantwortung sicher nicht bei der Bio-Suisse, oder bei
"irgend welchen" Mitarbeitern, sondern bei der Geschäftsleitung und dem
Vorstand. Und diese haben nun einmal Namen. Insofern lässt sich die
Verantwortung für diesen groben Fehltritt der Bio-Suisse mit Namen nennen. Das
ist sachlich, korrekt und hat aus meiner Sicht nichts mit persönlichen
Hetzkampagnen zu tun. Nun haben Sie in Ihrer Antwort an Frau N. ber
Tierhaltungsrichtlinien gesprochen, haben darüber aufgeklärt, dass meist Hass
aus den Meldungen spreche und auch darüber, dass es kein geschächtetes
Bio-Fleisch geben wird resp. würde. Aber haben Sie auch sachlich zum Vorwurf
Stellung bezogen, warum Ihre Organisation, welche sich angeblich für eine
artgerechtere Tierhaltung einsetzt, gleichzeitig das grausame Quälen durch
betäubungsloses Schächten befürwortet? Ich habe da nichts passendes in Ihrer
Antwort an Frau N. gefunden. Nachdem Ihrem Verband die Tragweite seiner
Stellungnahmen bewusst wurde, haben Sie versucht einzulenken und die
Befürwortung auf das schächten betäubter Tiere beschränkt. Jedoch war dies noch
nie verboten und wird seitens des VgT auch nicht in diesem Zusammenhang
kritisiert. Offensichtlich mangelt es Ihnen an der notwendigen Fachkompetenz, um
in diesem Rahmen in eine sachliche und vernünftige Kommunikation mit den
Konsumenten einzutreten. Nur so kann ich mir Ihren Beitrag, welcher herzlich
wenig mit der Kritik zu tun hat, erklären. Ich warte auf den Tag, an dem irgend
ein Politiker, ein Vorstand, ein Geschäftsführer oder sonst irgend eine Person,
welche in der Öffentlichkeit zu einem Fehler Stellung zu beziehen hat, einmal
aufsteht und sagt: "Es tut mir leid, wir (ich) habe(n) einen Fehler gemacht."
Stattdessen wird probiert, getan und gemacht, gelogen und betrogen, nur um
Schadensbegrenzung zu betreiben. Merken diese angeblich intellektuellen
Persönlichkeiten, wie Sie eine sind oder sein möchten, denn nicht, dass sie,
wenn sie einmal einen Fehler eingestehen, sehr viel mehr Sympathie ernten als
mit dem krankhaften Drang jede auch noch so falsche Aussage oder Handlung als
richtig zu rechtfertigen? Fehler einzugestehen erfordert Grösse, welche meist
mit dem Eintritt ins Management und in die Geschäftsleitung vor der Türe
abgegeben wird.
Freundliche Grüsse
Michael Wernke
Sehr geehrter Herr Wernke.
Ich habe von Beginn weg die volle Verantwortung für den einen Satz in der
Vernehmlassung z.H. des Bundes übernommen. Ich bin dafür verantwortlich und
trage die Verantwortung und bin dazu gestanden. Was wollen Sie noch mehr? Die
Diskussion ist längst abgeschlossen. Der Bundesrat hat die Pläne aufgegeben. Was
nicht angeht ist, dass der Biolandbau, die Tierhaltung der Biobauern ins
Lächerliche gezogen wird auf Grund der erwähnten Stellungnahme.
Christof Dietler, Geschäftsführer Bio-Suisse
Anmerkung der Forumredaktion: Was der Bio-Suisse
Geschäftsführer hier behauptet, ist das Gegenteil dessen, was mir die Bio-Suisse
Präsidentin Regina Fuhrer gesagt hat, nämlich die Befürwortung des
betäubungslosen Schächtens sei "kein einsamer Entscheid von Christoph Dietler"
gewesen, sondern unter anderen von ihr selber mitgetragen worden, sie selber
habe die Stellungnahme unterschrieben. Erwin Kessler
Sehr geehrter Herr Dietler
Ich danke für Ihre Antwort. Um Ihre Frage, was ich noch mehr will, genau zu
beantworten: In Ihrem Mail sagen Sie, "...und bin dazu gestanden." Nun gibt es
zwei Möglichkeiten.
1. Sie stehen noch immer zu dieser Aussage. Das würde Sie als Repräsentant der
Bio Suisse, wie auch die Bio Suisse Organisation selbst disqualifizieren. Bio
Suisse wird dadurch unglaubwürdig. Man kann sich nicht auf der einen Seite für
eine artgerechtere Tierhaltung einsetzen und gleichzeitig Tierquälerei
unterstützen. Das ist ein Widerspruch in sich.
2. Sie haben den Fehler erkannt und beweisen die Grösse, dies einzugestehen. In
diesem Fall müssten Sie Ihre Aussage offiziell revidieren.
Es geht nicht darum, ob die Diskussion abgeschlossen ist oder nicht, es geht
darum, dass den Konsumenten und den Bio-Bauern gezeigt werden muss, auf wen sie
sich verlassen können und sollen. Und hier handelt Hr. Kessler aus meiner Sicht
richtig, wenn er unter den gegebenen Umständen vor der Bio-Suisse warnt.
Ihren letzten Satz verstehe ich nicht. Ich konnte nirgends einen Zusammenhang
zwischen der Stellungnahme und dem Lächerlichmachen der Biobauern finden oder
feststellen. Die Kritik in diesem Zusammenhang gilt und galt ausschliesslich den
Aussagen bezüglich betäubungslosem Schächten die von den Repräsentanten der Bio
Suisse gemacht wurden.Um es kurz zu machen: Ich hätte von Ihnen erwartet,
insbesondere jetzt, wo Sie die Bio Suisse verlassen, dass Sie sich für einmal
klar und unmissverständlich ausdrücken. Aber selbst in ihrem kurzen Antwortmail
haben Sie es meisterhaft und mit politischer Korrektheit verstanden, die Frage,
ob Bio Suisse nach wie vor zu Ihrer Aussage steht oder einen Fehler zugibt, zu
umschiffen. Ich muss Ihnen jedoch zugestehen, dass die Situation der Bio Suisse
keine Einfache ist, auch wenn sie sich selbst dort hinein manövriert hat.
Distanzieren Sie sich nun offiziell von der Aussage, haben Sie die jüdischen
Organisationen im Nacken, welche Ihnen Antisemitismus vorwerfen werden. Stehen
Sie weiter zu der Aussage, setzen Ihnen die Tierrechtsorganisationen, allen
voran der VgT zu. Beides ist nicht angenehm. Jedoch sollte sich Bio Suisse aus
meiner Sicht auf Ihre Aufgabe, ihre Vision und ihre Ziele besinnen und nur
danach ihre Entscheide fällen. Dann fällt eine klare Stellungnahme gar nicht so
schwer.
Freundliche Grüsse
Michael Wernke
27. Mai 2003
Ich vermisse die Antwort von Herrn Dietler auf Michael Wernkes letzten Brief.
Na, wohl die Argumente ausgegangen? Es ist wahr: Die Bio-Suisse kann ihr Ansehen
nur dadurch retten, wenn sie Fehler eingestehen kann. Hier würde sich wahre
Grösse offenbaren. Oder hat Herr Wernke doch recht gehabt?
Hans Rieder
15. Mai 2003
Ich möchte euch ein riesen kompliment für eure hompage machen.
ich habe noch nie eine solch informative, amsante, interessante und lehrreiche
(bezüglich dem diskussionsforum) und vor allem auch hilfreiche hompage gsehen.
wirklich toll.
Astrid Sch
16. Mai 2003
Zum Kaninchenprojekt in Lützelflh:
Ich habe an der Mitwirkungsversammlung den Ornithologen von den
Kaninchen meiner Freundin erzählt. Sie hält sie so, wie von Ihnen als gute
Beispiele aufgezeigt. Die Ornithologen haben dazu nur abschätzig gesagt, dass
die Kaninchen verpippelet sind. Ich habe mich
damals vor Wut kaum mehr gespürt.... Ich möchte mich für Ihren Einsatz bedanken.
IB, Lützelflh
16. Mai 2003
Vegispruchband (erhätlich im
VgT-Online-Shop). Foto eingeschickt von
Daniel H, Birsfelden:
17. Mai 2003
Tierbilder, eingesandt von Michael B:
18. Mai 2003
"Beliebt machen sich nur die, welche aussprechen,
was alle hören wollen; und was alle hören wollen, ist in der Regel falsch!"
(Walter Rathenau)
Hab mir gerade einige der
aufgezeichneten Stimmen auf Ihrer Seite
angehört. Diese Reaktionen zeigen sehr deutlich, da Sie da "den Punkt" sehr
genau getroffen haben, sonst würde man ja lachen und sich nicht so sehr
aufregen. Ausserdem sieht man, wo unsere liebe Gesellschaft steht, wenn Leute
anonym und mit primitiver Wortwahl Beschimpfungen und Bedrohungen aussprechen
und nicht einmal dazu stehen!!!
Martin Schober
31. Mai 2003
Reaktion auf
VgT klagt gegen Sunrise wegen Betrug
und Konsumententuschung:
Hallo Herr Kessler, bezüglich Sunrise kann ich
Ihnen folgende eigene Story berichten.
Zuletzt konnte ich anstatt an 100 Adressaten pro Mail nur noch an 10 Adressaten
pro Mail eine Nachricht versenden. Ab 11 Adressaten in einem Mail ging das Mail
nicht mehr raus. Nachdem ich den Fehler mehrfach per Mail an die entsprechende
Helpdesk-Stelle geschickt hatte, bekam ich die Antwort ich solle mich mit der
Hotline 0900 in Verbindung setzen. Nach langem Zögern tat ich das.
Nachdem ich die Warteschleife ausgeharrt hatte kam ich an jemanden, der
langsamer dachte, als jemand aus dem Berner Oberland spricht. Das einzige, das
ich verstand war, ich solle morgen nochmals anrufen, er könne mir nicht helfen.
Daraufhin habe ich diese Unverschämtheiten per Mail weitergeleitet, bis ich
eines Tages die Message erhielt, da ich ab jetzt wieder an mehr als 10 aber
max nur 50 Personen ein Mail schicken könne. 50% Leistungseinbusse.
KZ
Anmerkung der Forum-Redaktion:
Sunrise gehört einem internationalen Konzern, der Kundenfreundlichkeit offenbar
nicht nötig hat, dafür einen Haufen Geld für sinnlose Werbung. Der VgT hatte
schon wiederholt Aerger mit Sunrise, siehe die Links unter
VgT klagt gegen Sunrise wegen Betrug und
Konsumententäuschung.
Ein empfehlenswerter Provider ist
Cybernet
www.cybernet.ch.
|