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März 2003
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Anmerkungen und Kommentare
der Redaktion sind grün
2. Januar 2003
Ich kann die Leute nur
ermuntern, Stände, um Unterschriften zu sammeln,
zu organisieren. Die Erfahrungen sind eigentlich durchwegs positiv sein. Ich
persönlich habe allerdings Probleme mit Leuten, die lauthals schimpfen über das
grässliche Schächten, gegen das man natürlich unbedingt unterschreiben muss,
aber auf Fleisch zu verzichten und selber einige Unterschriften zu sammeln oder
wenigstens den Bogen unaufgefordert zu zurückzuschicken, dazu sind sie nicht
fähig...
Viele Leute bedanken sich für den Einsatz den w i r für die Tiere tun. Die
meistens Menschen sind gegen das Schächten und unterschreiben, wenn sie
aufgefordert werden gerne. Aber unaufgefordert auf den Unterschriftenstand
zugehen, das tun nur wenige, leider, man muss die Leute also ansprechen. Wir
haben grosse eindrückliche, blutige, farbige Poster, bei denen sich viele Leute
die Hand über die Augen legen oder sich entsetzt und angewidert abwenden. Wir
stellen die Poster immer mitten in die Fussgängerzone, damit jeder daran
vorbeigehen muss. 95% der Leute wissen heute was Schächten ist, allein das ist
schon ein toller Erfolg des VgT.
Über besondere Erlebnisse kann ich nicht viel berichten, da ich mich lieber
nicht auf Diskussionen einlasse. Religionsfreiheit ist eigentlich fast der
einzige vorgebrachte Grund, um nicht zu unterschreiben. Diese Leute ändern auch
durch Diskussionen fast nie ihre verschrobene Meinung. Und dann sind da noch die
Gleichgültigen, mit Ihrem Nach-mir-die-Sintflut-Charakter, deren es nicht wenige
gibt, leider auch viele Junge. Unterschriften von Pelzträgern habe ich nicht
akzeptiert.
Heilsarmee-Angehörige unterschreiben n i e. (Was mich sehr wütend machte.) In
der Stadt Zug haben wir nur wenige Unterschriften sammeln können. Ein
merkwürdiger "Menschenschlag" ist dort heimisch. Für uns ein sehr ernüchternder
Versuch.
Eine ansteigende
Judenfeindlichkeit ist festzustellen, und es gibt Mitbürger, die nur deshalb
unterschreiben. (Auch diese Unterschriften sind mir willkommen.)
Meine Empfehlung an alle: Unterschriften sammeln! Bei der Gewerbepolizei eine
Standbewilligung einholen, kostete meistens eine kleine Gebühr. Will man ohne
Tisch Unterschriften sammeln, braucht man keine Bewilligung, ist jedoch fast
nicht möglich, wegen der vielen Bögen von den verschiedenen Gemeinden, die man
bald einmal hat. Praktisch sind die kleinen Holzksten mit einer Einteilung
durch ein Kartonalphabet, in das man die angefangenen Bögen einordnen kann. Beim
Ausflülen der Bögen den Leuten auf die Finger schauen, das richtig und leserlich
ausgefüllt wird. Um auf die Leute zuzugehen braucht man dicke Karton- oder
Metalltafeln, damit ohne Tisch unterschrieben werden kann. Immer zuerst fragen,
bei welcher Gemeinde sie stimmberechtigt sind (dh wo sie abstimmten). Nur so
kann der richtige Bogen ermittelt werden.
Ich finde es schade, dass den letzten VgT Nachrichten für die Mitglieder keine
Unterschriftenbogen mehr beigelegt wurden. Nach dem Begleitbrief mit der
Standpauke hätten sich wohl viele noch aufgerafft... Ich hätte gleich jedem
Mitglied 3 Bogen beigelegt mit der Aufforderung, seine Pflicht zu tun. Viele
Leute haben halt immer noch keinen Internetanschluss und sind deswegen nicht gut
informiert. Das soll für sie keine Entschuldigung sein, aber für die Tiere muss
man halt auch einmal ber seinen eigenen Schatten springen. Und es wäre doch zu
schön, wenn wirklich ein Importverbot bewirkt werden könnte - oh, würde mich das
freuen! Dabei hätten sich die Juden damit wirklich ein Eigentor geschossen, und
das wäre mir einiges wert.
Wieviele Unterschriften hat Christian
Riesen denn nun geliefert?
Sylvia
Anmerkung:
Die bisherige
Erfahrung hat gezeigt, dass nur das direkte Ansprechen von Leuten und das
Hinhalten eines Unterschriftenbogen etwas bringt, das teure Einlegen von
Unterschriftenbogen in die VN jedoch ineffizient ist. Der Aufforderung in der
letzten Ausgabe der VN, Unterschriftenformulare per Post oder Fax zu bestellen,
sind nur sehr wenige nachgekommen. Diejenigen, die das der vorletzten Ausgabe
beigelegte Formular weggeworfen haben, waren auch jetzt zu bequem oder
gleichgltig, die Initiative zu untersttzen. Einen Unterschriftenbogen
bestellen oder einssenden, ist für die Mehrheit unserer Mitglieder eine zu
grosse Mühe; soviel ist das ungeheure Tierelend nicht wert. Viele wissen auch
gar nicht mehr, ob sie schon unterschrieben haben. Einige haben uns geschrieben,
wir sollten doch bitte nachsehen, ob sie schon unterschrieben hätten! (Wie die
sich das vorstellen!) Ein nochmaliger Versand von Unterschriftenbogen an
unserer Mitglieder halte ich deshalb für einen sinnlosen Aufwand. Mit den 2.7
Millionen verschickten Unterschriftenformularen zusammen mit dem Bericht über
das Schächten in VN02-2 haben wir das finanziell maximal Mögliche getan. Dass
dieser riesige Aufwand nicht genügte, um die nötigen Unterschriften gegen das
Schächten zusammenzubringen, hat mir die Augen geöffnet. Jetzt ist Schluss
damit, dass ich das ganze Tierelend einfach an mich delegieren lasse und für
einen bescheidenen Mitgliederbeitrag die Illusion verkaufe, ich und eine
Handvoll Helfer würden schon das Nötige tun, um den Tierholocaust zu beenden.
Darum habe ich meine Tierschutzarbeit stark zurückgenommen. Ich halte den VgT am
Leben und gebe mit den VN und mit den ACUSA-News der ganzen Schweizer
Bevölkerung weiter die Möglichkeit, sich darüber zu informieren, welch enormes
Tierelend sie mit ihrer Bequemlichkeit als Konsument, Wähler und Stimmbürger
passiv unterstützen. Was die Menschen mit dieser Information machen, liegt nicht
in meiner Hand. Ich habe aufgehört, mich sinnlos aufzuopfern, wo offensichtlich
nichts zu machen ist und alles an der Mauer der Gleichgültigkeit und
Bequemlichkeit abprallt.
Wem das
Tierelend nicht gleichgültig ist, kann selber etws tun. Eine grossartige
Möglichkeit bieten wir zur Zeit mit der VgT-Initiative gegen das Schächten. Aber
da kommen doch tatsächlich Ex-Aktivisten, die zu bequem sind, um Unterschriften
zu sammeln, und fragen, ob wieder einmal eine VgT-Aktion stattfinde! Interesse
an VgT-Aktionen war immer dann vorhanden, wenn ein spektakuläres Happening
geboten wurde, eine Familienunterhaltung, an die man rasch gehen konnte, ohne
Vorbereitung, ohne Mühe, vorallem um zuzuschauen und sich mit anderen zu
unterhalten. Lieber reisen gewisse Tierschützer für zwei Tage an eine lässige
Grosskundgebung im Ausland, als hier auch nur einen einzigen Tag lang
Unterschriften zu sammeln. Unterhaltung kommt vor Tierschutz. Für weniger
spektakuläre, mühsame und zeitraubende Tätigkeiten wie Flugblätter verteilen
oder Unterschriften sammeln ist das Interesse stets sehr gering. Auch das
Unterstützen unserer Arbeit mit Leserbriefen an die Tageszeitungen ist für die
meisten schon zu mühsam, obwohl die VN und unsere Website dazu jede Menge an
Aktualitäten liefern. Darum habe ich mit spektakulären Strassenaktionen,
Fackelumzügen etc aufgehört. Zur Unterhaltung und zum Zeitvertreib brauche ich
keinen VgT. Wie mein persönlicher Weg weitergeht, weiss ich hoffentlich in einem
Jahr, am Ende des soeben begonnen Sabbatjahres, klarer (der VgT ist dieses Jahr
2x7 Jahre alt, Zeit für eine Denkpause, in der ich mich wieder einmal anderem
zuwende und mich neu orientiere).
Ein
wesentlicher Anteil der Unterschriften, die wir erhalten haben, war wegen
Unsorgfalt unügltig. Wie Sylvia sagt, ist es wichtig, das Unterschreiben
sorgfältig zu überwachen. Hingegen halte ich die von Sylvia praktizierte mühsame
Formularorganisation nach Gemeinden nicht für erforderlich. Ich habe bewusst
kleine Unterschriftenformulare mit nur drei Zeilen gemacht. Mit etwas mehr
Papieraufwand kann für jede Unterschrift ein neues Formular genommen werden. So
braucht man sich bei der Strassenarbeit nicht mit dem Sortieren von Bögen
herumzuschlagen. Damit wird auch ein bewilligungspflichtiger Stand entbehrlich.
Es genügt, mit einem Bündel Formularen, einem Kugelschreiber und einer
Kartonunterlage auszurcüken, was jederzeit und spontan möglich ist, ohne
Vorbereitung und ohne Bewilligung und wo und wann nach Belieben. Das bringt
nicht weniger Unterschriften als ein Stand. Wie Sylvia beobachtet hat, gehen
sowieso nur wenige auf einen Stand zu. Man muss die Leute aktiv dort ansprechen,
wo sie vorbeigehen. Ob es nützlich ist, Posters mit blutigen Schächtbildern
aufzustellen, ist eine schwierige Frage. Wie Sylvia versuche ich auch, das
Schreckliche, das wir bekämpfen, den Leuten mit eindrücklichen Bildern in
Erinnerung zu rufen und an ihr Mitleid zu appellieren, unseren Kampf mit ihrer
Unterschrift zu unterstützten. Doch habe ich viel Kritik gehört, die Bilder
in den VN seien zu schrecklich, das Heft sei deshalb nicht angeschaut und der
Unterschriftenbogen deshalb nicht gefunden worden (obwohl auf dem Titelblatt in
roter Schrifte zum Unterschreiben aufgerufen wurde!). Manche möchten mehr
"positive Beispiele" in den VN. Das man damit besser schlafen kann, ist mir
schon klar. Aber es gibt schon genug andere Tierschutzvereine, welche diese
Dienstleistung gerne erbringen. Weil ich das unehrlich finde, habe ich den VgT
gegründet.
Man kann
machen, was man will, finden es einige falsch. Darum erhalte ich laufend gute
Ratschläge von Leuten, die es aber leider nur besser wissen, nicht besser
machen. Das Beantworten solcher Post ist mir verleidet. Landet alles im
Papierkorb. Auch die vielen Anfragen von Leuten, welche dies und das wissen
möchten, aber keine Lust und keine Zeit haben, sich im Internet zu informieren.
Ein Griff zum Telefon erspart das Denken. Darum wissen manche Anrufer auch gar
nicht recht, was sie eigentlich sagen wollen. Und das liegt nicht am
Telefonbeantworter, den konsumgewohnte Menschen auch schon eine Zumutung finden.
Man ist sich gewohnt, alles billig und einfach konsumieren zu können, auch ein
bisschen Tierschutz.
Anfragen
über den aktuellen Stand der Unterschriftensammlung kann ich nicht beantworten,
da die Aktion zur
Rettung der Initiative von Christian Riesen
initiert wurde und weiterhin von ihm organisiert wird. Dass die von mir
lancierte Aktion - 2.7 Millionen VNs mit Unterschriftenbögen in alle
deutschschweizer Haushaltungen - gescheitert ist, habe ich schon im vergangenen
Sommer bekannt gegeben. Die Rettungsaktion steht nicht unter meiner Leitung.
Ein paar
wenige Aktivisten haben in den letzten Monaten ein paar tausend Unterschriften
gesammelt. Wenn von unseren 25 000 Mitgliedern auch nur hundert im Laufe der
einjährigen Sammelaktion an zwei oder drei Tagen Unterschriften sammeln würden,
wäre das Erreichen der nötigen hunderttausend Unterschriften ein Leichtes. Wenn!
Wenn das Wörtchen 'wenn' nicht wär...
Christian
Riesen hat andere Möglichkeiten zum Unterschriftensammeln ausprobiert. Bisher
ohne nennenswerten Erfolg. Er sagt aber, dass er jetzt die nötige Erfahrung
gewonnen habe, auf welchem Weg er weitefahren müsse, und ist nach wie vor
zuversichtlich, dass das Ziel erreicht werde. Weiter sagt er, dass ihn
diejenigen nerven, die ständig Auskünfte von ihm wollen; man solle
Unterschriften sammeln und nicht debatieren. Tatsächlich ist es für ihn wie auch
für mich nicht möglich, Aktivisten in einer Art Pool zu vernetzen, damit sie
zusammengehen können. Wer einen Begleiter sucht, hat die Möglichkeit zu einem
Aufruf in unserem Forum. Auch könnte ich einen auf unserer homepag einen
virtuellen Treffpunkt für Unterschriftensammler einrichten. Bisher war kein
Bedarf danach und da sowieso nur ein paar wenige, über das Land verstreute Leute
Unterschriften sammeln, hat das wohl auch wenig Sinn. Wo nichts ist, kann auch
nichts vernetzt und koordiniert werden. Andererseits ist die Vorstellung, ich
könnte den ganzen Tag herumtelefonieren und X in Bern mit Y in Basel, zwecks
Unterschriftensammlung in Kontakt zu bringen, weil diese "kein Internet haben",
weltfremd und eine Zumutung. Wer wirklich aktiv etwas für den Tierschutz tun
will, der ist nicht zu bequem, sich einen Internetanschluss zu besorgen! Ich
habe die Erfahrung gemacht, dass Aktivisten, die sich nicht selbständig zu
organisieren wissen und glauben, sie einfach jederzeit und für alles mir
telefonieren, im Grunde gar nicht ernsthaft helfen wollen, sondern eher sozialen
Kontakt suchen und uns mehr Zeit stehlen als uns helfen. So ist es immer wieder
vorgekommen, dass von der VgT-Zentrale aus mühsam Mitfahrgelegenheiten bei
Aktionen organisiert werden mussten, die Betreffenden, die das wollten und uns
viel Arbeit machten, aber dann am Schluss doch nicht gekommen sind; im letzten
Moment hat sich wahrscheinlich eine interessantere Unterhaltungsmöglichkeit
ergeben.
Mit den
VN zum Weitergeben an Freunde und Bekannte, mit unserer laufend aktualisierten
Website, welche viel Stoff und Grundlageninformationen für Leserbriefe an
Zeitungen bietet, und mit der zur Zeit laufenden Grossaktion gegen das Schächten
haben unsere Mitglieder genug Möglichkeiten, aktiv etwas zu tun. Wenn das nicht
genutzt wird, ist das nicht meine Sache. Ich habe getan, was möglich ist. Wir
sind ein Verein, eine Vereinigung von tierschutzinteressierten Menschen, nicht
eine Firma, der man einfach Aufträge erteilen kann.
Erwin
Kessler
16. Januar
2003
Wir machen die gleichen
Erfahrungen hier in Genf wie Sylvia. Da bei uns das Thema weitgehend unbekannt
ist - wenig Information in der Presse -, habe ich 2 Bilder aus der VN
vergrössert und auf ein grosses, mit roter Plastikfolie bezogenes Brett geklebt.
Darüber der Titel der Initiative. Beim Anblick der Bilder unterschreiben die
Leute ohne dass ich lange erklären muss. Und natürlich sieht es so schrecklich
aus wie es ist. Wenig Leute habe Argumente dagegen. Ohne diese Photos hätten wir
zu viel erklären müssen und zu viel Zeit verloren damit. Meiner Meinung
erleichtert dieses Vorgehen die Arbeit. Mit Leuten, die mich "anzünden" wollen,
rede ich nicht weiter, ich drehe mich um und lass sie vor sich hin reden, ich
gebe nur noch Antwort auf Fragen die aus echtem Interessen gestellt werden.
SU
4. Januar 2003
Als ich den
Bericht von MG las, wusste ich
sofort - da muss ich mithelfen. Gesagt, getan. Ich meldete meine Bereitschaft an
und schon am Freitag, 3. Januar ging es los. MG und ich trafen uns in Zürich
und postierten uns von 11.00 - 17.00 Uhr zwischen Globus und McDonalds. Trotz
teils bissigem Wind und Regentropfen verharrten wir eisern. Und es hat sich
gelohnt. Was durfte ich alles für interessante Menschen kennen lernen. Vater,
Mutter und Oma unterschrieben unsere Intitiative gegen das betäubungslose
Schächten. Manchmal waren es das Mami, Papi und die Kinder, die sich trotz
vollen Einkaufstaschen die Zeit nahmen, zu unterschreiben. Besonders interessant
waren die Gespräche mit einigen jüdischen Mitbürgern und mit mehreren
moslemischen Männern. Auch sie waren gegen das Schächten ohne vorheriger
Betäubung. Mehrere Male waren um den Kuhkopf, den MG mitgebracht hatte,
regelrechte Menschentrauben, die alle unterschreiben wollten. Eine Begegnung hat
mich wirklich lange beschäftigt: Einige junge Burschen kamen mit wohl vollem
Magen vom Essen aus dem McDonalds. Sie schlenderten in ihrer lässigen,
jugendlichen Art auf uns zu und fragten, was denn dieser Kuhkopf bedeuten soll
und was das sei, das Schächten. MG und ich erklärten ihnen mit den mitgebrachten
VgT-Nachrichten was betäubungsloses Schächten bedeutet. Wie das Tier bei vollem
Bewusstsein all diese Qualen des Ausblutens erleiden muss. Der Kommentar dieser
jungen Burschen war ein sehr treffender: Ihr solltet nicht vor einem Restaurant
stehen, wenn man diese Bilder sieht und den Hintergrund erkennt, muss man
kotzen! Wie recht sie hatten. Was mich auch erstaunte war die Tatsache, dass
viele Leute gar nicht wussten, was mit Schächten gemeint sei. Bei so einer
Unterschriftensammlung leistet man wirklich Aufklärungsarbeit. Darum meine Bitte
an all jene, denen das Tier am Herzen liegt, geben Sie sich einen Stoss aus der
Bequemlichkeit, Gleichgültigkeit und Faulheit und gehen Sie Unterschriften
sammeln. Es würde nicht nur den armen Schächttieren helfen sondern auch Ihnen
selbst. Es wäre eine supergute Tat zum Jahresbeginn.
Gabriele Nussbaumer
4. Januar
2003
Unterschriftensammlung am
3.1.2003
Wetter frisch, windig, um 17.30 Regen, deshalb Abbruch
Resultat 237 Unterschriften
Anfangs wussten wir nicht ob wir zur Unterschriftensammlung nach Zürich fahren
sollen oder nicht. Es nieselte leicht. Gabi war jedoch sehr optimistisch, sagte
auch wenn wir nur 2 Stunden sammeln könnten, dann sei das immerhin etwas. So
habe ich gerne mit ihr abgemacht. Und siehe da, um 11 Uhr in Zürich war das
Wetter gut, sogar Sonnenschein, jedoch sehr windig.
Für die Leute war es mühsam zum Unterschreiben, da die Blätter durch den Wind
immer in Bewegung waren, die Haare flogen vors Gesicht, man musste etwas lauter
reden als normal.
Es gab ganz viele gute Gespräche. Gabi hat das alles ganz prima gemacht. Sie
lächelte immer ganz speziell, wenn die Leute am Unterschreiben waren. Ich
glaube, sie hatte an jeder Unterschrift ganz persönlich Freude und hat sich
jeweils freundlich bedankt. Der Dank kam sehr oft zurück. Gabi bleibt immer
höflich und lässt sich nicht so leicht aus der Ruhe bringen. Sie hat sich sehr
gut vorbereitet. Sie ist eine starke Frau. Sie jammerte nicht, ging nie weg,
blieb die ganzen Stunden an der Arbeit. Erst als es zu regnen begann brachen wir
ab und gingen etwas Konsumieren. Auch dort, wo keine Unterschrift zu erwarten
war, lediglich kritische Fragen, hat Gabi sehr freundlich und kompetent
Auskunft gegeben. So nehmen die Leute auch etwas mit von dem was wir sagten. Und
dass überhaupt das Schächten wieder thematisiert wurde auf der Strasse ist
sowieso gut. Es war ein guter Tag. Nur wenige haben sich negativ geäussert. Die,
welche unterschrieben haben, bedankten sich oft bei uns. Gabi passte gut auf,
dass der Bogen auch richtig ausgefüllt wurde...
Ganz junge Leute, die ausländischer Herkunft (Türken denke ich) sind und immer
gleich in Gruppen zu 4 oder 6 vorbeikommen, müssen einfach doofe Sprüche
loswerden. Einer in der Gruppe ist immer dabei, welcher eine grosse Klappe hat.
Da fallen dann Sprüche wie: wir machen das auch das ist gut und dazu die
typische Handbewegung des Halsaufschneidens. Oder: dafür sind die Kühe ja da.
Bei Gabi haben 2 junge jüdische Frauen unterschrieben. Sie sind zwar nicht
volljährig, aber sie fanden das Schächten ohne Betäubung so daneben, dass sie
unterzeichnen wollten.
Ab und zu härte ich judenfeindliche Aeusserungen von Leuten, bei denen man
spürte, dass sie unter dem Wissen, was Schächten ist, leiden.
Viele Unterschriftenbögen konnten wir mitgeben. Eine Tierärztin hat sogar 2
VgT-Hefte über das Schächten gewünscht. Ich hatte diese dabei. Sie wird sie in
der Praxis beim Eingang auflegen und auf die Initiative hinweisen.
Eine junge Frau hat mir gesagt sie habe sich am Neujahr vorgenommen, kein
Fleisch mehr zu essen. Sie habe schon lange gewusst, dass das der einzige Weg
sei, um an dem grossen Unrecht vorbeizukommen. Und wenn es sogar noch das
Schächten gibt, dann sei es umso wichtiger zu zeigen, dass man noch einen
Schritt weitergehen sollte, nämlich gar kein Fleisch mehr essen.
MG
4. Januar
2003
Die Schächt-Initiative
mssen wir gewinnen. Es steht zuviel auf dem Spiel, um es auf halbem Weg fallen
zu lassen.
Wer interesse hat, mit mir (möglichst rasch und unkompliziert) einen Termin zu
vereinbaren, um gemeinsam Unterschriften für die Initiative zu sammeln, meldet
sich bitte per Email an
frankie81@bluewin.ch. Region spielt keine Rolle.
S
7. Januar
2003
Wir erhalten weiterhin Emails von schockierten
Tierfreunden, die offenbar zum ersten mal von den "Bonsai-Kätzchen" hören. Auf
einen solchen Kettenbrief antwortete Michi kompetent und passend und hat uns
damit diese Arbeit abgenommen:
Hi S, wie Du weisst, bin ich
zu einem regelrechten Tierrechtler mutiert und engagiere mich heute gegen das
Leid der Tiere. Das Thema Bonsai-Kitten ist nicht ganz neu und wird schon seit
langem von Erwin Kessler (VgT) behandelt. Wie sich gezeigt hat, sind die Bilder
nicht so dramatisch, wie man annehmen mag, da es sich nach bisherigen Recherchen
um einen sehr üblen Scherz, nicht jedoch um tatsächliche Tierquälerei handelt.
Nichts desto trotz hat Erwin gerichtlich die Betreiber der Online-Seiten bei den
Schweizer Behörden verklagt. Und zwar deshalb, weil die Berschreibung auf diesen
Seiten derart echt aussieht, dass Nachahmer auf die Idee kommen könnten, die
Prozedur mit echten Katzen nachzumachen. Hierzu findest Du auch viel
Informationen unter dem Suchbegriff "Bonsai" auf der Seite www.vgt.ch. Solltest
Du jedoch Beweise dafür haben, dass das tatsächlich gemacht wird und kein Scherz
ist, dann möchte ich Dich bitten, diese an Herrn Erwin Kessler weiterzuleiten.
Aber trotz alle dem finde ich es schade, dass ein so enormer Aufschrei durch
alle Schichten geht, wenn Katzen scheinbar gequält werden. Ich habe noch nie von
irgend jemandem ein Mail aus Deutschland erhalten, in dem es gegen
Kastenstandhaltung von Schweinen, Kuhtrainer, Vollspaltenböden, Batteriehaltung
von Hühnern, Tiertransporte, Schächten... und und und geht. Hier passiert aus
meiner Sicht viel zu wenig und jährlich werden Millionen dieser Tiere
hingemetzelt und das kratzt auch niemanden oder zumindest viel zu wenige.
Michi
11. Januar 2003
Die armen Schweine der
Bauernfamilie Hansueli Strahm an der Sägegasse 58 in Münsingen
Die Schweine der Bauernfamilie
Strahm an der Sägegasse in Münsingen BE vegetieren in diesem dunklen, feuchten
Loch auf harten Boden (nur ein paar vereinzelte Strohhalme) und haben seit
mindestens zehn Jahren nie Auslauf ins Freie. Die Tiere können einem sehr, sehr
leid tun.
Die Konsumenten, die auf diese Werbetafel der
Familie Strahm hereinfallen, wissen wohl nichts vom Tierelend im dunklen
Schweinestall.
Michael Bieri
12. Januar 2002
Als überzeugter Vegetarier unterstütze ich Ihren
unermüdlichen Kampf gerne, verurteile die Nutztierhaltung im klassischen Sinn
vehement (bin selber ausgebildeter Landwirt - heute anders tätig). Mir liegt
viel am Wohl aller Lebewesen. Die Nutztierhaltung mit all seinen Auswüchsen, die
der VgT bekämpft, ist eines der schlimmsten Vergehen, die wir unseren Gegenüber
antun können. Die
Vetterliwirtschaft des Rechtsstaats liefert noch den Rest der Ungerechtigkeit,
ganz zu schweigen von den religisen Auswüchsen.
Ihnen Herr Kessler und Ihrem Team weiterhin alles Gute und immer viel Erfolg.
mz
13. Januar 2003
Aktive Tierschützer haben uns
folgende "Stimmungsbilder" aus ihrer Tierschutzarbeit
zugestellt:
22. Januar 2002
Stellungnahme zu:
Welche Wirkung hat der Boykott von Lederwaren?
Der Boykott von Fleisch, Leder oder sonstiger Leichenteile ist keine Frage der
Wirtschaftlichkeit, sondern eine Frage der Moral. Wenn ich Leder trage, habe ich
Anteil an und Vorteil aus dem Tod eines Tieres. Es kommt doch nicht darauf an,
wie gross meine Beteiligung und damit Schuld ist, sondern dass ich mich überhaupt
an diesem System beteilige. Die gleichen Ausreden hört man öfters von den
Fleischessern: "Das Tier würde eh geschlachtet, ob ich nun Fleisch esse oder
nicht." Der Lederfan sagt: "Das Tier würde eh geschlachtet, ob ich nun Leder
benutze oder nicht." So hat schliesslich niemand Schuld an dem Leid und dem Tod
der Tiere. Moral ist keine Frage von mehr oder weniger Unrecht, sondern ob
überhaupt Unrecht geschieht.
Ernst W. Henrich
Da kann man offenbar
verschiedener Ansicht sein. Mein Ziel und Bestreben ist es, Tierleid zu
vermindern. Theoretische Moralfragen, welche das Elend nicht vermindern,
interessieren mich weniger. Darum such ich Verhaltensweisen, welche nach dem
Prinzip von Ursache und Wirkung mithelfen, die Tierausbeutung zu vermindern.
Wenn ich kein Leder kaufe und damit die Wirtschaftlichkeit der Tierausbeutung
vermindere, sehe ich darin einen ganz konkreten Sinn. Diese Sichtweise kann
helfen, die richtigen Prioritäten zu setzen, anstatt zuviel Energie und Kraft in
wenig Wirksames zu investieren. Die Aussage von Dr Henrich, es komme nicht
darauf an, wie gross meine Beteiligung und damit Schuld ist, kann ich nicht
nachvollziehen. Ich sehe das gerade umgekehrt: Der Kauf einer Fuchspelzjacke ist
sehr viel verwerflicher als der Kauf einer Lederjacke, da mit einer Pelzjacke
sehr viel mehr Tierleid verursacht wird. Das ist keine Ausrede und ich bin schon
etwas erstaunt, auf das Niveau von "Das Tier würde ja eh geschlachtet." gestellt
zu werden. Wenn es nicht mehr oberstes Ziel ist, das Tierleid zu vermindern,
dann frage ich mich, ob es überhaupt noch um Tierschutz geht und nicht eher auf
eine davon abgelöste, verselbständigte moralische Schöngeistigkeit per se, wie
etwa die Diskussion, ob Muttermilch vegan sei oder nicht.
Erwin Kessler
26. Januar 2003
Auch ich erlebe immer wieder, dass ich von
Pelzträgerinnen sofort auf mein Schuhwerk aufmerksam gemacht werde, sobald ich
vom Tierquälerpelz rede. Oft zeigt die "Bepelzte" mit dem Finger auf meine
Schuhe und sagt: "Sie tragen doch auch Lederschuhe und das ist dasselbe." Dann
kann ich IMMER mit gutem Gewissen sagen: "Ach da irren Sie sich, ich trage kein
Leder, ich trage Plastik- oder Stoffschuhe, und das aus Mitleid mit den Tieren.
Jedoch wäre das Leder lediglich ein Abfallprodukt der Fleischindustrie, aber das
Tier, dessen Pelz Sie am Leibe tragen, litt und starb NUR für den Hochmut und
das ist besonders verwerflich. Und um es gleich vorwegzunehmen - ich esse auch
kein Fleisch, und das auch aus Tierliebe, als Konzequenz um mich nicht am
Tierleid mitschuldig zu machen." Dann kommt meistens nicht mehr viel an
Gegenargumenten. Und sonst sage ich dann jeweils: "Gut, wir reden auch noch
über
das Leder und das Fleisch und die Eier, wenn Sie wollen. Aber ZUERST reden wir
über den Tierquälerpelz."
Ich habe einmal erlebt, dass so eine noble Dame sagte: "Und überhaupt haben Sie
kein Recht, etwas gegen meinen Pelz zu sagen, denn Sie haben ja gefärbte Haare."
Das stimmt, ich habe gebleichte Haare, und es hat mir doch wirklich die Sprache
verschlagen, dieses Argument. Auch hörte ich schon, dass man meine
Polyesterjacke kritisierte, das sei Umweltverschmutzung und deshalb würden die
Bäume sterben und das Wasser vergiftet, weil wir Grünen Polyester statt Pelz
tragen würden. Solche Argumente sind derart abstrakt! Da ist dann die Diskussion
vorbei und ich beschränke mich darauf, nur noch laut zu sagen (und das 300 m
weit durchzuziehen, wenn nötig, oder bis die Betreffende in einen Schmuckladen
flüchtet): "Pfui Pelz, so eine Schande."
Kürzlich im Tram habe ich eine Frau angesprochen, die einen noblen, ziemlich
neuen Pelzmantel trug. Dazu möchte ich sagen, dagen, dass ich Leute, die alt
sind und auch einen sehr alten Pelz tragen, in Ruhe lasse. Also diese Frau mit
neuem Pelzmantel fragte mich in reinem Hochdeutsch: "Sind sie neidisch auf
meinen Pelz oder ist es Mitleid?" Meine Antwort war: "Was könnte ich Ihnen zum
Wort Mitleid sagen - Sie haben ja keine Ahnung, was Mitleid ist, sonst würden
Sie keinen Pelz tragen." Es hat mir ein junger Mann beigepflichtet und die
"Bepelzte" stieg mein nächsten Tramhalt aus - ich auch!
Ein lieber Mitstreiter, mit dem wir vor dem Zoo Hasel gegen die grauenhafte
Tierhaltung des Bären Mario
protestierten, hat folgendes erlebt: Er wurde angegiftet, dass es überhaupt kein
Problem sei für einen Bären, dass er jahrelang in einem Graben und dann in einem
grossen Käfig, ohne Baum, ohne Rückzugsmglichkeit, ohne Artgenossen leben
müsse. Es sei jedoch ein Problem dass ein Tierschützer eine Zigarette rauche!
Der gute Kämpfer war erst auch fassungslos über solch eine Vermischung, solch
ein Ablenken von den Problemen der schlimmen Zootierhaltung. Dann jedoch hat er
argumentiert: "über die Zigarette, die ich hier rauche, während ich meinen
Sonntagnachmittag für die Zootiere und den Bären Mario opfere, können wir auch
noch reden - ABER ZUERST REDEN WIR üBER DEN ARMEN BäR MARIO."
Lassen wir uns durch solche Schutzbehauptungen und Ablenkmanver, welche die
Tierquäler-Mitbeteiligten von sich geben, nicht aus der Ruhe bringen;
unsere Argumente sind genug stark. Wir haben Mitleid und leiden deshalb mit. Und
darum ist es keine Privatsache, wenn jemand einen Pelz trägt und wir dürfen für
die reden, deren Sache verloren ist - für die Tiere.
M
24. Januar 2003
hallo herr kessler
und wiedereinmal habe ich "ein wenig" (satte zwei stunden) auf ihrer homepage
rumgesurft. warum weiss ich eigentlich auch nicht, ich arbeite seit acht jahren
in einer tierschutzorganisation (tierpflegerin tierheim), bin seit fast
genausolanger zeit vegetarierin und ich weiss eigentlich, was läuft. das alles
macht mich stumpf und auch aggressiv, irgendwie blocke ich vieles ab, immer mit
der innerlichen begründung, ich esse die tiere ja nicht, also muss ich mir das
auch nicht anhören oder mich damit beschäftigen. feige,
ich weiss!! was mich noch interessieren würde, im kanton zürich besteht ja der
sog. tierrechtsanwalt (raess/goetschel). helfen die ihnen nie? (nur weil sie
sich immer so alleine mit dem vet.amt. rumstreiten.) übrigens stört mich der
vergleich schächten/judenmord, obwohl beides unaussprechlich grauenhaft hat es
dennoch nichts miteinander zu tun. genau wie die häufigen vergleiche, die ich
als vegi zu hören bekomme.....grummel!! so, nun wünsche ich ihnen weiterhin viel
glück und kraft für ihre arbeit, ich werde mich in zukunft auch wieder
einsetzen. den anfang mache ich mit der einzahlung von fr. 100.- an sie und
einem konsumentenbrief an coop. meine finanzielle lage ist nicht gerade rosig,
meine eigenen tiere und deren mediziner
kosten ein vermögen, aber wenn mal was übrig bleibt, werde ich auch mal was
spenden.
liebe grsüse
AW
Antwort:
1. Vom kantonalen Tieranwalt Raess erhalten wir keine Unterstüzung, der hat nur
Alibifunktion.
2. Dass Judenmord und Schächten nichts miteinander zu tun haben sollen, ist
nicht richtig: Hinter beidem steht ein ähnlicher krankhafter Charakter und ein
ähnlicher rassistischer Gruppenegoismus, welcher einen grauenhaften Umgang mit
Nichtariern bzw Nichtmenschen erlaubt.
Ebenfalls liebe Grüsse
Erwin Kessler
27. Januar 2003
Ich finde ihre Kaninchenseite echt super. Ich
habe selbst zwei Zwergkaninchen, aber sie wohnen in einem geräumigen Stall, der
im Sommer im Freien steht, aber im Winter holen wir ihn in die Garage. Das ist
zwar bldö wegen den Autos... Aber, naja, sie haben sich daran gewöhnt. Und
sowiso wre es meinen zwei verwöhnten Lieblingen viiiiiiiieeeeeeeel zu kalt, es
ist ja so kalt genug. Und sie sind (sofern es das Wetter möglich macht) den
ganzen Tag in einem riesengroen Freigehege. Am Anfang hatten sie ein viel
kleineres, aber das war ihnen dann schnell zu klein. Ich finde sie sollten noch
schreiben, dass man mindestens zwei (besser neun, da sie ja etwa neun in einer
Herde sind) Kaninchen halten muss. Und sowiso und überhaupt sollten junge Kinder
noch keine Kaninchen bekommen, sie sind oft grob oder vergessen das Tier!
Können sie denn nichts gegen diese schreklichen Zustände machen? Ich kenne auch
ein paar so arme Kaninchen, insgesamt sind es fünf!
Liebe Grüsse
Vanessa Miller
Antwort:
Sie können uns die Ihnen bekannten tierquälerischen Kastenkaninchenhaltungen
gerne melden und wir werden sehen, was wir tun können.
3. Februar 2003
Sehr geehrter Herr Dr. Kessler,
gerade habe ich - mit Schmerzen an Leib und Seele - einige Zeit auf den
Web-Seiten Ihres Vereins verbracht und Ihre Texte teilweise gelesen. (Mir
ist das alles seit langem bekannt.)
Der Mensch ist - in der Masse seines Auftretens - ein unersättlicher
Tierfresser (gegrillte Hähnchen zum Frühstck aus der Bude am Strassenrand,
Brötchen mit Rind (genannt Hamburger) als "Snack" zum Kindergeburtstag
etc.), ein Weltzerstörer und Blinder, der nicht (jedenfalls noch lange
nicht) im geringsten das Geschöpf ist, von dem er glaubt, es zu sein.
Ich danke Ihnen, dass Sie schreien und kämpfen! dass Sie gemeinsam mit
anderen diesen jahrelangen Kampf führen, der über eines jeden Kräfte geht
und der - Gott sei Dank- nicht ohne Erfolg ist.
(Mir jedenfalls sprechen Sie direkt aus der Seele.)
Ganz viel Erfolg weiterhin wünscht Ihnen herzlich
B. Lorenz
8. Februar 2003
Habe soeben die News vom 8. Februar (Rückzug
STS-Initiative) gelesen. Wir müssen allein schon wegen all unseren Gegnern,
den
Heuchlern und Betrügern weiter leben und kämpfen!
Urs B
12. Februar 2003
Eine kürzlich, in der Schweiz durchgefhrte
Untersuchung kam zum, in meinen Augen keinesfalls überraschenden, Ergebnis, dass
rund 50% der Bevölkerung an Übergewicht leidet. Jeden Tag, beim
Betrachten meiner Mitmenschen, wird dieses Resultat in vollem Umfang bestätigt.
Selbst in den Discos wird man vom Anblick nicht verschont, wie übergewichtige
Teenager versuchen, ihre Kilos im Takt der Musik über die Tanzbühne zu
schleppen. Nun, man muss kein Ernährungsberater sein, um die Ursachen für diese
körperlichen Missbildungen zu eruieren; in den meisten Fällen liegt es einzig an
der falschen Ernährung! Es stellt sich die Frage, was unter dem Begriff "falsche
Ernhrung" fällt: Unkontrollierter, massloser Fleischgenuss. Das Verspeisen von
Wesen, welche von der heutigen Fleischindustrie in KZ gefangen gehalten werden!
Sie werden gemästet, mit Hormonen vollgepumpt, ihre Gefühle mit Füssen getreten
und den Besitz einer Seele geleugnet! Teenagers, genauso wie Erwachsene, sitzen
in Mac Donald's, stopfen Fleisch
in sich rein, dessen Herkunft sie nicht kennen. Sie essen Fleisch von
Geschöpfen, die sie in ihrem gesamten Leben noch nie angefasst, geschweige dann
gestreichelt haben. Am Sonntag findet dann der Familienspaziergang statt. Mit
den Kindern an
der Hand promenieren diese "Fleischesser" an Weiden vorbei, zeigen den Kindern
die "niedlichen" Kälber, gehen Bauernhöfe besuchen, damit Kinder die Kühe sehen,
streicheln können. Man zeigt den Kindern die Bauten, in denen die völlig
unschuldigen, zu lebenslanger Haft verurteilten Tiere ihre "Strafe" absitzen (im
Volksmund auch Zoo genannt). In diesen Gefängnissen wird den Kindern die
Gelegenheit geboten, auf Pferden und Ponys zu reiten. Sind diese Eltern auch
ehrlich genug den Kindern zu erklren, dass man diese herrlichen Geschöpfe tötet
um sie anschliessend zu essen? Sind diese Eltern auch ehrlich genug, um den
Kindern zu sagen, dass heutzutage Massentierhaltungen an der Tagesordnung sind?
Sind diese Eltern auch ehrlich genug um den Kindern zu erklären, dass die Tiere
unter den heutigen Haltungen masslosen Qualen ausgesetzt sind? Nein, denn die
Wahrheit stinkt... Verschwiegene Wahrheiten werden giftig (F. Nietzsche) Wer die
Augen vor der Wahrheit verschliesst, wird sie auch seinen Kindern
nicht öffnen können!!!
Reto G. Olten
17. Februar 2003
Antwort an Reto:
Übergewicht
Hallo Reto, natürlich hast du recht betreffend
den Fleischessern, ich kann dir aber sagen, dass ich auch immer mit Uebergewicht
zu kämpfen habe, bin aber konsequente Vegetarierin, sowie meine ganze Familie.
Das Uebergewicht kann, wie bei mir, auch von zuviel Kartoffeln, Teigwaren (ohne
Eier) und Brot kommen. Man muss also hier ziemlich aufpassen!
Wegen den Zoos muss ich sagen das stimmt, aber immerhin werden sehr grosse
Anstrengungen gemacht, um die Haltung der Tiere zu verbessern, vorallem in
Zürich. Mein Mann war nämlich gerade vor 2 Wochen dort, um die Tierhaltung zu
begutachten und er konnte schon einige Fortschritte verzeichnen! Es wird jetzt
laufend etwas gemacht für die Tiere, natürlich war es ja auch bitter
nötig.
Das Schlimmste finde ich immer noch die grässlichen Tierversuche und die
Tierfabriken. Wenn ich so aufzähle, merke ich, dass es noch sehr viel Schlimmes
gibt, wie z.B. die armen Hunde in China, Korea oder das Schächten etc etc etc.
Man wird gar nicht fertig mit aufzählen.
Wir Vegetarier müssen uns einfach wirklich überall "outen", auch wenn wir an
gewissen Orten vielleicht ausgelacht werden. Ich habe immer das Gefühl, dass wir
Einzelkämpfer sind, ausser beim VgT und auf der Vegetarismus Homepage. Wenn ich
an einer Tagung bin und wenn es 50 Teilnehmer hat (fast alles Männer) melde ich
mich zum Wort und verlange ein vegetarisches Menu. Natürlich werde ich jedesmal
wieder ausgelacht, aber ich stehe darüber, es macht mir nichts aus, denn ich
weiss warum ich das tue! Es wird der Tag kommen, wo kein Mensch mehr Fleisch
essen wird. Nur wird es noch einige Generationen dauern. Letzthin habe ich
gelesen, dass bereits 30% von den jungen Frauen in Zürich Vegetarierinnen sind.
Vorgestern habe ich im Vorbeifahren ein tolles Plakat im Glarnerland gesehen. Es
steht darauf: "Was Augen hat, wird von verantwortungsbewussten Menschen nicht
gegessen".
Herzliche Grüsse
Bernadette Gerber
Bemerkung:
Grundsätzlich macht nur Fett dick, sonst nichts. Nur Fett wird im Körper
gespeichert. Kartoffeln machen nicht dick, es sei denn, es werde Fett zum Braten
verwendet. Und der Begriff "Vegetarier" wird ungenau verwendet. Leute, die von
sich sagen, sie seien Vegetarier, sind oft nur Ovo- oder Lakto-Vegetarier. Das
Käse, Quark und Butter dick machen, ist nichts Neues. Auch Kuchen, Crèmen,
Pattisserie und andere Süssigkeiten sind oft sehr fetthaltig - auch rein
pflanzliche Kuchen, die ich mit Pflanzenöl selber backe. übergewicht ist zudem
nicht nur eine Frage des Essens, sondern auch der körperlichen Betätigung. Ohne
körperliche Betätigung braucht es nicht viel bis sich Übergewicht ansetzt.
Jedenfalls sind es (statistisch) hauptsÄchlich die Fleischfresser, die am
meisten Übergewicht haben. Dass nicht zwingend jeder dicke Mensch Fleischfresser
ist, ist schon klar, aber ein sichtbar dicker, strenger Vegetarier ist fast
nicht vorstellbar. Den müsste man mir zuerst einmal zeigen.
EK
Sonntagabend, der 23. Februar 2003:
Eben sind wir von der wunderschönen Ausstellung des Malers Rudolf
Koller, im Kunsthaus Zürich, nach Hause gekommen. Noch
immer sind wir tief beeindruckt ob seiner Kunst, mit der er es verstanden hat,
und noch immer versteht, mit seinen einmalig schönen, ausdrucksvollen Bildern
die Menschen in seinen Bann zu ziehen. Da stand man dann lange vor diesen
unheimlich schönen Gemälden, und wünschte sich diese Idylle von damals, wo
Harmonie zwischen Mensch und Tier herrschte zurück. Da sah man Kühe, Schafe,
Hühner und Menschen friedvoll zusammen auf den Weiden. So wie im Paradies, aber
auch so, wie es heute noch sein könnte, und sollte! Doch nirgendwo sieht man
Kühe und Schafe gemeinsam zusammen weiden. Unzählige Tiere fristen ein
himmeltrauriges Dasein auf Erden, ihr Leben besteht aus ständigem
Angebundensein, stehen, liegen, fressen, sogar ihre Kälbchen müssen sie
angebunden zur Welt bringen.Welche Schande! Und urplötzlich, nach all der
Sehnsucht, dass auch unsere jetzigen "Nutztiere" so leben dürften, wird uns
bewusst, dass bereits in einigen Stunden der Horror auf Erden für unzhlige
Tiere losgehen wird. Da werden Schweine, Kälber, Hühner etc erbarmungslos aus
ihrem Schlaf gezerrt, getreten usw. Es wird geflucht und geschrieen. Die total
verängstigten Tiere sollten schon im Transporter sein, bevor sie überhaupt
begreifen können, dass sie nach draussen müssen (viele von ihnen sowieso zum
ersten und zum letztenmal)! In rücksichtsloser, manchmal langer Fahrt gehts zum
Schlachthof. Dort angelangt schlägt ihnen der Geruch des Todes entgegen. Und was
da so alles in den Todesfabriken geschieht, übersteigt unsere Vorstellungskraft... Viele Menschen liegen dann wach in ihren
Betten, haben diese Wahnsinnsbilder vor ihren Augen und gehen daran fast
zugrunde. Noch schlimmer, dass wir auch nicht einem einzigen Tier helfen können.
Uns bleibt nur zu beten, dass jedes einzelne Wesen ganz schnell tot ist, aber
selbst das ist Illusion! Jeder Mensch, der auf Fleisch nicht verzichten will,
müsste sich die Tragödien in einer Todesfabrik anschauen! Wie lange noch dauert
dieser Irrsinn?!
Fam. R.und Hp. Gerritsen-Schüpfer, Winikon
Anmerkung:
Rudolf Kollers Gemälde stellen Idealisierungen dar und zeigen nicht real das
Leben der Tiere damals, das schon damals alles andere als paradiesisch ist. Dass
es so ähnliche Szenen gab, wie Koller künstlerisch darstellte, ist nur ein
einseitiger Aspekt jener Zeit. Das ändert allerdings nichts daran, dass Kollers
Bilder eine Vorstellung davon geben, wie es sein könnte, wenn der Mensch nur
wollte. EK
24. Februar 2003
Sehr geehrte Damen & Herren! Ich nehme Bezug auf
den Artikel "tierquälerischer Verkauf lebender
Speise-Fische im Migros". In diesem Artikel wird beschrieben wie eine
Zuchtforelle in einen Forellenbach eingesetzt wird. Genau solche unüberlegten
Handlungen, wie das Einsetzten von Fischen in freie Gewässer führen dazu, dass
Fischkrankheiten und Parasiten verbreitet werden. Speziell erwähnen möchte ich
PKD. PKD gilt in der Schweiz als Seuche (für den Menschen unbedenklich). Viele
Fischzuchten sind jedoch damit infiziert. Genau deshalb ist es in höchstem Masse
FAHRLäSSIG!! eine Zuchtforelle in einen Bach einzusetzten, welcher bislang
möglicherweise noch nicht von dieser Krankheit befallen ist!!! Ein solches
Verhalten, das im übrigen strafbar ist, geöhrt genauso angeprangert, wie der
fragwürdige Fischverkauf bei der Migros!!! Dieses Verhalten zeugt von
Unwissenheit und unüberlegtem Handeln ohne an die Konsequenzen zu denken!!! Eine
Person, die fahrlässig die Gesundheit einer ganzen Fischpopulation aufs Spiel
setzt, um einer einzigen Forelle einen schönen Lebensabend zu verschaffen,
schreit sich Tierschützer!!!
Auch ich setzte mich für ein artgerechtes Halten von Tieren ein! Aber ein Verein
der sich zum Wohle der Tiere einsetzt sollte achten, was für Artikel er
veröffentlicht!!
mit freundlichen grüssen
Samuel Gründler
Antwort:
Sehr geehrter Herr Gründler. Sie verurteilen das Aussetzen von Fischen,
und als Begründung hierfür müssen irgendwelche Parasiten oder sonstige
Krankheitsüberträger herhalten. Tut, mir leid Herr Gründer, aber diese
Begründung ist auf bestem Wege, die Schwelle
zur Lächerlichkeit zu passieren. BSE, Schweinepest, Hühnerfleisch vollgepumpt
mit Antibiotika, und Sie verurteilen das Aussetzen von Fischen??? Wo bleibt hier
der Sinn für das Wesentliche? Es gibt Gefängnisse, in denen Menschen, aus
welchen Gründen auch immer, lebenslange Haftstrafen absitzen müssen (z.B.
Verurteilung zu 200 Jahren Haft). In Briefen haben diese Insassen gebeten,
getötet zu werden! Menschen, also nicht irgendwelche schwimmenden Kreaturen,
ziehen den Tod der lebenslangen Inhaftierung vor?
Wo liegt hier der Unterschied zu einem Fisch, der in einem viel zu engen
Aquarium dahin vegetiert bis er letztendlich umgebracht wird? Nerze, deren
Fell später eine minderbemittelte, von Egoismus und Ingoranz strotzende Frau
hübscher erscheinen lassen soll (ich muss bald kotzen), werden in Käfigen
gehalten deren Grösse, im Verhältnis zur Masse eines Menschen, diejenige einer
Telefonzelle besitzen! Und Sie Verurteilen das Aussetzen von Fischen? Herr
Gründler, seien Sie froh, dass es noch Tierschützer gibt die Fische aussetzen,
denn es dauert nicht mehr lange. bis der Mensch in seiner geistigen Umnachtung
auch den letzen See und das letzte Meer leergefischt hat!!!
Reto G., Olten
Replik von Samuel
Gründler:
Sehr geehrter Herr Reto G. aus O. Habe ich Sie richtig verstanden?? SIE sprechen
von Lächerlichkeit??? Ich muss ohne Neid zugeben, ihre fachlich sehr gute und
kompetente Antwort bezüglich meiner Anregung hat mich vollends überzeugt!!! Ich
danke Ihnen
auch vielmals, dass sie beim Wesentlichen geblieben sind und nicht unöntig
abgeschweift sind! (Klar, man kann sich auch nicht um jedes Detail kümmern!)
Nach ihren Erläuterungen ist es mir wie Schuppen von den Augen gefallen! Klar,
wenn man einem EINZIGEN Fisch die Freiheit schenkt, ist es zu rechtfertigen,
dass eine ganze Forellenpopulation in einem Bach (hunderte von Fischen, nicht
irgenwelche schwimmenden Kreaturen) an PKD und / oder ähnlichen Krankheiten
erkranken. Dass diese infizierten Fische anschliessend womöglich an den Folgen
der Krankheit sterben oder die ganze Fischpopulation längerfristig massiven
Schaden nehmen könnte, ist ja gottlob auch nur nebensächlich! Hauptsache diese
eine Zuchtforelle kann munter und glücklich ihr neues Zuhause erkunden. Hoffen
wir für Sie, dass diese eine Forelle nicht vollkommen abmagert, weil sie
vergeblich auf das von oben her eingeworfene Fischfutter wartet, an welches sie
ihr ganzes Leben lang in der Fischzucht gewöhnt war!
Ich bin überhaupt nicht gegen Fischeinsätze in Gewässer, sind diese doch ein
wichtiger Bestandteil zur Stützung und Bewirtschaftung von Fischpopulationen.
Doch eingesetzt dürfen nur gesunde Tiere von bekannter Herkunft aus ausgewählten
Betrieben. Nur so kann ein zukunftsorientierter Beitrag zu gesunden
Fischpopulationen geleistet werden. Verteidigen Sie auch das Aussetzten von
Goldfischen, Sonnenbarschen und anderen Aquarium- und Teichfischen in natürliche
Gewässer, um ihnen ein schönes Leben in freier Wildbahn zu erlauben?
Unterstützen Sie, dass nicht einheimische Tiere sich massenhaft vermehren und
die heimische Artenvielfalt bedrohen (Australien lässt grüssen!)?
Um beim Wesentlichen zu bleien, es geht nicht NUR um das einzelne Individuum,
wie Sie es darstellen! Vielmehr geht es um das Zusammenspiel der verschiedensten
Faktoren! Nur wer die Zusammenhänge, den Einfluss und die Auswirkungen seines
Handelns erkennt, kann wirksamen Tier- und Naturschutz betreiben!!! Und genau in
diesen Punkten sehe ich bei Ihnen gewisse Mängel...
Ich grüsse freundlichst:
S. Gründler
Duplik von Reto G:
Sehr geehrter Herr Gründler. Danke für Ihre Antwort auf meinen Eintrag ins
Forum. Ihre Antwort ist ein weiterer Beweis für die traurige Tatsache, dass
Menschen, welche keine Argumente mehr besitzen, den letzten verzweifelten
Versuch unternehmen: Viel reden, ohne etwas zu sagen. In Ihrer Ausfhrung haben
Sie uns keinerlei Neuigkeiten mitgeteilt, lediglich ihre Argumentation des
ersten Eintrages in anderem Vokular repetiert! Scheinbar haben Sie meine Antwort
nicht richtig gelesen, denn auf keine meiner Anregungen konnten Sie mit einem
Gegenargument glänzen. Ein ausgesetzter Fisch ist kein Kinostar-Schwertwal
(Killerwal genannt),
aber ich werde es Ihnen erklären, denn es besteht der schwere Verdacht der
Notwendigkeit dafür: Hunde welche ausgesetzt werden überleben, denn sie jagen
Hasen, reissen Schafe usw! Laborratten welche ausgesetzt werden überleben, denn
sie finden Nahrung, auch ohne die sadistischen, in weisse Kittel gehüllten
Tiermörder! Es geht um den Instinkt! Ich bezweifle stark, dass ein Fisch
in einem Bach oder See verhungert, und diese These wurde von 4
Biologie-Professoren bestätigt (habe mit diesen heute telefonischen Kontakt
aufgenommen und den Fall geschildert)!!! Meine Ausschweifung zu den
Gefängnisinsassen war ein verzweifelter Versuch. auch Ihnen verständlich zu
machen, dass Tiere eine Seele besitzen. Eine Seele, welche durch eine
Gefangenschaft Schaden erleidet! Ich empfehle Ihnen das Buch mit dem Titel "Wenn
Tiere weinen", vielleicht entfernen Sie sich nach der Lektüre dieses Buches von
der Engstirnigkeit von welcher Sie gefangen sind! Dass Tiere eine Seele besitzen
ist übrigens wissenschaftlich belegt worden. Glauben Sie nicht alles was in den
Medien geschrieben steht (ausser es handelt sich um die VgT-Nachrichten)! Sie
reden von fremden Tierarten, welche die einheimische Population gefährden: Und
dies ist der Beweis welche Ihre These disqualifiziert: Weshalb überleben denn
diese Tiere bei uns? Wurden Sie nicht in fremde Gewässer und Gegenden
angesiedelt??? Sie unterschätzen den Instinkt und die Anpassungsfähigkeit von
Tieren! F. Nietzsche: Schlimmer als diejenigen welche wider ihr Wissen
argumentieren sind diejenigen, welche wider ihr Nichtwissen reden!!!
Reto G., Olten
Zwischenruf der Forumredaktion:
Ich bitte um mehr Sachlichkeit und Gesprächskultur. Samuel Gründler hat einen
sachlichen Einwand vorgebracht, nicht blosse Provokation oder gar Beschimpfung.
Es sollte doch möglich sein, darüber zu diskutieren ohne sofortige Eskalation in
Gehässigkeiten. EK
Antwort 2:
Was Samuel Gründler in seinem Leserbrief im VgT-Forum zum Ausdruck gibt, ist weit her geholt. Die Behauptung,
eine ganze Fischpopulation könnte durch ein freigelassenes Tier von einer
Krankheit gefährdet sein, ist ziemlich unglaubwürdig. Jedenfalls habe ich noch nie
einen Zeitungsartikel bezüglich der vom Leserbriefschreiber geschilderten Gefahr
gelesen - über ein Fischsterben in phosphorhaltigen Seen und Bächen, wegen der
Gülle aus Tierfabriken jedoch schon! Die Wahrscheinlichkeit, dass freilebende
Fische in ihrer natürlichen Umgebung durch grob-fahrlässiges Ableiten von Gülle
aus Tierfabriken oder Industriechemikalien zu Grunde gehen, ist jedenfalls
weitaus grösser und realistischer. Zur Erinnerung, Herr Gündler: Tierfabriken
gibt es nur wegen des übermssigen Fleischkonsums, dieser unersättlichen Gier
nach Fleisch und Fisch, und für eine Forelle aus einer Unterwasser-(Fisch)fabrik
muss die geschilderte Aussetzung in ihr artgerechtes Lebenselement das höchste
Glücksgefühl gewesen sein.
Darum: ESSEN SIE VEGETARISCH, IHRER GESUNDHEIT UND DEN TIEREN ZULIEBE!!!
Roand F
6. März 2003
Sehr geehrter Herr Dr. Kessler,
ich gehre zu denen, die Sie wegen Ihres vorbehaltlosen Einsatzes für die Tiere
bewundern. Es gibt heute wenige, die solche Zivilcourage zeigen. Was sie
bekämpfen, habe ich aus eigener Erfahrung (in langer Arbeit für den
Welttierschutzbund) kennengelernt: Die Greuel der Tierhaltung und -transporte
und Schlachtmethoden. Und nun versuche ich, meinem Umfeld eine fleischlose
Ernährung näherzubringen. Dazu geöhrt, dass ich Soja- und Quornprodukte empfehle
und den Gästen zubereite. Ihr Angriff auf die
Quorn-Linie der Migros hat mich regelrecht bestürzt. Natürlich sind im Quorn
Eierprodukte enthalten. Andererseits kann ich aber sicher sein, dass für dieses
schmackhafte Alternativprodukt kein Tier hat geschlachtet werden müssen. Mir
kommt langsam der Gedanke, dass Sie, sehr verehrter Herr Dr. Kessler, sich mit
dem Extrem-Vegetarismus ins Abseits manövrieren. Sie werden für diese
Extrem-Linie nie eine grössere Anhängerschaft gewinnen. Ich hoffe, dass Sie
diese offenen Worte eines Bewunderers Ihrer Aktivitäten abdrucken werden.
Wolfram Dobrin, Bayeux, Frankreich
Anmerkung:
Lieber Herr Dobrin, Sie sind leider schlecht informiert: Für die industrielle
Eierproduktion und damit für die (meisten) Quorn-Produkte von Migros werden sehr
wohl Tiere geschlachtet - und wie! Darauf kommt es uns aber nicht einmal so
sehr an. Was uns hier beim VgT interessiert, ist das LEIDEN der Tiere, und das ist
bei der Eierproduktion bestimmt nicht kleiner als bei der Fleischproduktion ("Die
Tragödie der angeblich glücklichen Schweizer Hühner"). Eben liegt mir wieder
ein Inserat aus der Migros-Zeitung "Brückenbauer" vor, in dem für Quornprodukte
als angeblich "vegetarische" Produkte geworben wird. Verschwiegen wird, dass
diese nur eingeschränkt vegetarisch sind und Tierquäler-Eier enthalten. Wir
kritisieren vorallem, dass diese nicht ehrlich als "ovo-vegetarisch" deklariert
werden.
Im Gegensatz zu den traditionellen Tierschutzvereinen geht es uns in erster
Linie um einen ehrlichen Tierschutz und um ehrliche Informationen, nicht um
möglichst viele Mitglieder. Unehrlich ist es, wenn Tierschutzorganisationen
Fertigprodukte befürworten, in denen Tierquälerzutaten versteckt sind. Der VgT
sieht seine Existenzberechtigung gerade darin, dass von den rund 200
Tierschutzvereinen der Schweiz wenigstens eine ehrlich und konsequent über
Tierquälerprodukte und Konsumententuschungen aufklärt. Die Konsumenten selber
fügen sich dann sowieso noch genug den Sachzwängen; deshalb ist es weder nötig
noch wünschbar, dass wir ihnen Absolution erteilen, indem wir tierquälerische
"Kompromisse" auf dem Silbertablett servieren.
Erwin Kessler, VgT
Michael meint dazu:
Zum Eintrag von Wolfram Dobrin schreibst Du, dass
für die Quorn Linie der Migros sehr wohl Tiere geschlachtet werden. Ich darf
Dich bitten, das für mein Verständnis zu konkretisieren. Natürlich werden
männliche Küken geschreddert, die künftig keine Eier abwerfen werden und das ist
auch ein Töten von Tieren und das ist auch grausam und falsch. Jedoch sehe ich
im Moment noch nicht, wo Tiere direkt für die Quorn Produktion geschlachtet
werden. Klar, ob direkt oder indirekt spielt für die Tiere selbst keine Rolle,
denn Tod ist Tod,. Jedoch suggerierst Du (zumindest für mich) in Deiner Antwort
ein direktes Töten von Tieren für Quorn Produkte, was letztenendes einen Leser
dazu verleiten kann, zu glauben, dass Quorn noch weitere Tierbestandteile
enthält. Zudem bemängelst Du eine falsche vegetarische Deklaration. Gemäss der
gesetzlichen Vorgaben ist die Deklaration korrekt, aber das haben wir schon ein
mal besprochen.
Ich kann den Ansatz von Hr. Dobrin nachvollziehen. Für jemanden, der permanent
Fleisch frisst, ist es nahezu unvorstellbar, wie jemand, der kein Fleisch, kein
Fisch und kein Geflügel isst, überleben kann. Erst vor einer Woche hatte ich bei
einer Firmenabendveranstaltung diese vorzeitig verlassen, weil die Gruppe von 12
Personen anfing, sich über meine vegetarische Ernährung lustig zu machen -
Konkret: Als es in der Küche laut klopfte, weil der Koch ein Schnitzel
plattgehauen hat, meinte ein "Kollege": "Los Michael da wird grad s Steak z`tot
gschlage". Zu meinem Erstaunen vielen die ansonsten recht intelligenten
Mitarbeiter ins Gelächter und in den Spot mit ein, was mich veranlasste, die
Veranstaltung zu verlassen. Was ich damit sagen will ist, dass man nicht von den
Menschen erwarten kann, von einem Extrem ins andere zu fallen. Für viele ist die
Quorn Linie eine gute Alternative zum Fleischkonsum und ein Türöffner für die
vegetarische Ernährung. Ihnen diese Tür vor der Nase zuzuschlagen halte ich,
ebenso wie Hr. Dobrin, für falsch.
Aus meiner Sicht wäre es sinnvoll, die Quorn Linie prinzipiell zu unterstützen
und bestehende Mängel weiter zu verbessern, z. B. indem man daran arbeitet, Eier
künftig zu ersetzen oder nur Eier von wirklich glücklichen Hühnern zu verwenden.
Eine Aburteilung als Tierquäölerprodukt halte ich persönlich für verfehlt. Die
Menschen (und hier schliesse ich mich selbst mit ein) sind träge und benötigen
einen Reifeprozess in allem, was sie tun und zu tun gedenken. Der Wandel vom
Fleischfresser zum Vegetarier ist lang. Auch wenn man so wie ich von einem Tag
auf den anderen mit dem Fleischfressen aufhört, spielt sich noch sehr viel im
Kopf ab, was "abgearbeitet" werden muss.
Aus den o.g. Gründen halte ich es wie gesagt für besser, die Quorn Produkte zu
unterstützen und mit den Verantwortlichen den Kontakt zu suchen, um
Schwachstellen der Produktlinie zu finden und nach langfristigen Lösungen für
Verbesserungen zu suchen. Ich habe bereits mehrmals mit dem Projektleiter in
Zürich gesprochen und habe den Eindruck gewonnen, dass die Verantwortlichen
Hinweise und Anregungen sehr gerne annehmen.
Was würde erreicht werden, wenn alle die Quorn Linie attackieren? Der Umsatz
würde zurück gehen und nach und nach würden die Produkte aus den Regalen
verschwinden. Ein Ersatzprodukt ist dann allerdings nicht zu erwarten. Die
Konsumenten wären gezwungen, vermehrt im Reformhaus nach Alternativen zu suchen.
Das gilt allerdings nur für die, die es sich leisten können, denn nach wie vor
sind Reformhausprodukte unglaublich teuer. Und was machen die anderen, die
verschiedene Fleischersatzprodukte weiterhin konsumieren möchten, es sich aber
nicht leisten können?
Michael W
Antwort:
Ich glaube, meine Antwort an W Dobrin ist eigentlich klar und differenziert
genug, so wird es auch nichts nützen, diese zu wiederholen. Eine Diskussion über
direktes und indirektes Töten finde ich weltfremd. Die männlichen Küken werden
ebenso direkt für die Eierproduktion getöütet wie die Legehennen selber, die
schon im jungen Alter von 15 Monaten in der Kadaverentsorgung landen. Und "den
Cornatur-Essern eine Tre zuschlagen" liegt auch ziemlich daneben, was soll das
heissen? Aber, ich muss mich leider wiederholen, was ich tun
kann, ist, mit dem VgT eine Organisation anbieten, die offen und ehrlich
informiert und nicht mit versteckten faulen Kompromissen auf Kosten der Tiere
Konsumenten die Verantwortung und das schlechte Gewissen abnimmt.
Ob die Konsumententäuschung mit der irreführenden Verwendung des
Begriffs "vegetarisch" erlaubt ist oder nicht, ist für mich kein Massstab,
ebensowenig wie die erlaubte Tierquälerei ein Massstab sein kann für das, was
wir akzeptieren sollen. Mir geht es um das
Leiden der Tiere. Ob sie legal oder illegal, direkt oder indirekt gequält
werden, interessiert mich eigentlich weniger. Ob sie leiden müssen für den
kleinen Bissen auf dem Teller, ist die allein entscheidende Frage. Ein
Tierquälerprodukt "fördern" in der Hoffnung, es werde später einmal
weniger tierquälerisch? Wie soll ich die die Eier aus dem Cornatur
herausbringen,
wenn Migros stur an Eiern festhält und überzeugt ist, dass es nicht ohne geht??
Dass die meisten Konsumenten träge sind, ist bekannt. Ist das ein Grund, ihnen
Tierquälerprodukte aufzuschwatzen? Wenn schon tierquälerische Kompromisse -
solche werden ja sowieso gemacht, müssen wir nicht noch fördern -, dann
doch lieber ein Bio-Weidebeef von Migros als Cornatur mit Eiern aus wirklich
schlimmer Tierquälerei.
Wer solches will, kann doch einfach beim STS und anderen kompromissfreudigen Tierschutzvereinen
Anschluss suchen. Wozu soll der VgT auch so werden? Die Absage an unnötige, faule
Kompromisse ist das Markenzeichen des VgT, und so soll es bleiben.
Selbstverständlich ist es dir, Michael, unbenommen, mit Migros Cornatur-Produkte ohne Eier
auszuhandeln. Wenn du das geschafft hast, werden wir dieses Produkt dann gerne
fördern. Die Befürchtung, Cornatur könnte wegen unserer Kritik aus dem
Migros-Sortiment verschwinden
, kann ich leider nicht teilen. Ich würde es begrüssen, wenn es so wäre.
Erwin
Timo Funk meint:
Zuerst möchte ich dem VgT danken, für die
Aufklärungen über Quorn. Auch ich habe Quorn-Produkte gegessen, in der Annahme,
dass diese frei von tierischen Produkten sind. Michael: warum sollte man
tierquälerische Produkte unterstützen und fördern? Ich jedenfalls werde auch
dieses Produkt künftig nicht mehr einkaufen und die Info weiterleiten. Ich
hoffe, dass die neuen vegetarischen Menüs der Migros korrekt deklariert werden!
Im grossen und ganzen sehe ich den Zwang nach einem "Fleischersatz" sowieso
nicht ein, denn es gibt genug pflanzliche Nahrungsmittel, die sehr lecker
schmecken. Es wird niemand gezwungen, ins Reformhaus zu gehen, ausserdem glaube
ich nicht, dass es für jemanden, der sich keine Einkäufe im Reformhaus leisten
kann, eine sooo grosse Qual ist! Denk mal an die Qual der Hühner! Verzicht oder
Tierqual? Es muss jeder selbst wissen, was er den Tieren und sich selbst antun
will! Diese ewige Konsumententäuschungen sind eine Katastrophe, man kann fast
nichts mehr glauben.
Timo Funk
Anmerkung:
Im Kleindgedruckten auf den Cornatur-Packungen steht, was drin ist. Die
Deklaration ist soweit richtig. Aber die Aufmachung und die Migros-Inserate
erwecken den Eindruck, es handle sich um ein konsequent vegetarisches Produkt.
In den Inseraten im Brückenbauer werden die tierischen Zutaten
verschwiegen. Wer diese Inserate liest, meint, es handle sich um ein rein
pflanzliches Produkt. Kommt dazu, dass die Vereinigung für Vegetarismus SVV, die
im allgemeinen einen konsequenten Veganismus vertritt und in der Öffentlichkeit
auch so bekannt ist, ihr Vegi-Label für diese Produkte zur Verfügung stellt und
auch nur im Kleingedruckten dieses Logos angibt, wenn ein Produkt nur
ovo-vegetarisch ist (siehe
www.vgt.ch/news2002/020926.htm). Es besteht kein Mangel, an
ovo-lakto-vegetarischen Produkten. Wertvoll wäre hingegen die Kennzeichnung von
streng-vegetarischen (veganen) Produkten, die schwieriger zu finden sind.
Soviel zur
Klarstellung. Im übrigen stimme ich mit Timos Haltung überein. EK
6. März 2003
Lieber Herr Kessler und Team
Vielen Dank für ihren endlosen Einsatz für die Tiere! Ich bewundere ihren
Durchhaltewillen und ihr Engagement. Ich habe mir fest vorgenommen, nach meinem
Studium, wenn ich mehr Zeit und vor allem mehr Geld habe, noch mehr für die
Tiere zu tun. Zwar spende ich regelmässig an verschiedene
Tierschutzorganisationen, aber es wird wohl immer zu wenig sein, um wirklich
etwas bewirken zu können. Manchmal glaube ich, dass ich es nicht mehr aushalten
kann. Wenn ich an Tier-KZ's vorbeikomme (ich bin ja nicht sicher, ob es wirklich
welche sind, ausser bei Kaninchenställen, wo es offensichtlich ist), dann frage
ich mich immer, wie ich am besten helfen könnte (bin Vegetarierin). Was kann ich
unternehmen, wenn ich den Verdacht habe, dass dort ein Mastbetrieb ist?
Nochmals vielen Dank fr ihre unermüdlichen Einsätze.
Moni Rein
Antwort:
Was kann man tun? Diese Frage stelle ich mir auch immer wieder und immer
häufiger. Darum ist es schwierig, diesbezüglich Ratschälge zu geben. Es ist
verzweifelt schwierig, die Ohnmacht ist gross, der Staat, der diese KZs schützt
und subventioniert, ist allmächtig. Die Korruption macht das Atmen schwer. Oft
weiss ich auch nicht mehr weiter und habe selber keine Antwort mehr auf die
Frage, was kann ich noch tun. Was jeder tun kann, sind drei Dinge: 1. Selber
keine Tierquälerprodukte konsumieren und den Mut haben, im persönlichen Umfeld
zu diesem tierschutzethischen Konsumboykott zu stehen. 2. Die VgT-Nachrichten
weitergeben oder in Briefkästen werfen. 3. Leserbriefe an Tageszeitung
schreiben, wenn sich ein aktueller Anlass gibt.
Erwin Kessler
7. März 2003
Coop-Naturaplan / VN2003-1
Ich bin entsetzt. Ich fühle mich betrogen, mir
drückt es fast das Herz ab, wenn ich Bilder von
Tieren aus dem "sogenannten Naturaplan" sehe. Egal ob diese Bilder in einer
Zeitung, Info-Blatt oder im Internet erscheinen - es ist GRAUSAM. Ich entschloss
mich vor langer Zeit, meinen Fleischkonsum auf ein Minimum zu senken und nur
noch Naturaplan-Fleisch zu kaufen, in der
Ueberzeugung, dass diese Tiere tatsächlich tierfreundlich und artgerecht
gehalten werden. Ich zahlte für solches Fleisch gerne einen höheren Preis und
muss nun feststellen, dass wir Kunden auf Berndeutsch gesagt "bschisse wärde".
Wer gibt uns Menschen - ihnen - eigentlich das Recht, Tiere so zu quälen?
Rechtfertigt ein höherer Gewinn und/oder Profitgier solche Machenschaften? Ich
sage zum zweiten Mal ganz klar NEIN. Ich schrieb Ihnen schon einmal, als ein
Verantwortlicher von Ihnen im Kassensturz uns weismachen wollte, dass die
Schweine wie in einer 3-Zimmer-Wohnung leben würde und ich schlug ihm vor, doch
selber Mal so eine Wohnung zu beziehen.... Es kam eine nichtssagende
Standartanwort. Diese Tierquälereien zu sehen hilft wesentlich mit, sich auf
Vegetarisch
umzustellen, und noch etwas - ich werde diese Bilder, die ich im Internet fand,
in meinem Bekanntenkreis verbreiten.
Freundliche Grüsse
Erika Enz
9. März 2003
Habe beim Sonntagsspaziergang so einen tollen
Kaninchen-Kastenstall gesehen. Die Hasen hatten fast keinen Platz, kein Versteck
und keine Verdunklung. Ein Kastenstall war direkt hinter dem Misthaufen. Und das
Ganze auf dem Land. Der Besitzer hätte genügend Platz für ein schönes
Aussengehge. Aber das ist halt mit Arbeit verbunden. Ich war mit meinen Kindern
unterwegs und habe schon ausgerufen, aber zum Läuten fehlte mir der Mut. Hatte
Angst ich bekomme Streit mit so einem Sturkopf. Könnt ihr diesen armen Kaninchen
helfen? Der Stall steht an der ... [der Redaktion bekannt].
Danke schon mal für die Unterstützung.
Gruss Doris
Antwort:
Danke. Wir werden uns bei Gelegenheit um den Fall kümmern.
10. März 2003
An die zürcher Grünen:
Sehr geehrte Damen und Herren,
Mehrmals habe ich nun bereits für Ihre Partei gespendet, besonders wenn es um
die Verhinderung von Seetunnels oder ähnlichen Projekten ging. Nun habe ich am
Freitag die neueste Ausgabe der VgT-Nachrichten erhaltenVgT-Nachrichten
und mit Schrecken gelesen, dass das Schächten vom Zürcher Regierungsrat unter
der Wortführerschaft Ihrer Regierungsrätin Verena Diener nun tatsächlich
befürwortet wurde. Ich konnte es kaum fassen, wie die Grüne Partei solch
bestialische Schlachtmethoden gutheissen kann, zumal ich immer annahm, dass
wenigstens die "Grünen" mittlerweile so aufgeklärt sind, dass sie Tiere als
Wesen ansehen,
die gleich wie Menschen fühlen. Ich denke die westliche, sogenannte
"aufgeklärte" Welt hat hier noch viel zu lernen. Buddha hat Tiere bereits 500 v.
Chr. als voll gleichwertig akzeptiert. Wir haben uns dagegen sogar noch vor 60
Jahren schwer damit getan, Indianer, Juden oder Afrikaner als gleichwertige
"Wesen" anzuerkennen - und sind immer noch schwer im Rückstand. Dass Ihre Frau
Diener sogar Klagen des VgT gegen einzelne Bauern versanden lässt, die
nachweislich gegen das Tierschutzgesetz verstossen, schockiert mich ebenso. Aus
all diesen Gründen muss ich Ihnen mitteilen, dass ich bis zu dem Zeitpunkt, in
dem die Grüne Partei für das Tierschutzgesetz eintritt, nicht mehr bereit bin,
an Ihre Partei irgendwelche Spenden zu verrichten. Meine Bekannten und Freunde
haben dies mir gegenüber ebenso bekundet. Eine tierfeindliche Partei kann ich
leider nicht mehr unterstützen, und ich
denke ausserdem, dass solche Politiker nicht mehr die Interessen des Volkes
vertreten, sondern nur noch die Ihrer Amigos. Leider fragen sich immer weniger
Politiker wofür sie eigentlich da sind, und von wem sie gewählt wurden. Egoismus
ist leider immer noch Salonfähig.
Mit freundlichen Grüssen,
LG
Antwort von Catherine:
Leider gibt es viel zu wenige "LG". Weil die meisten Tierschützer (ich rede gar
nicht mehr von den Tierquäler) so kurrupt sind, gibt es immer noch so viel
Tierelend und die Aussichten, dass sich dies einmal ändern wird, stehen äusserst
schlecht.
Catherine F
11. März 2003
Im Dezember 02 habe ich 3 Unterschriftenbögli
erhalten und ich nahm an, dass es wieder um eine neue Unterschriftensammlung
geht. Ich habe im letzten Jahr einige Bögen ausgefüllt und geschickt. Ich nahm
an, dass es letztes Jahr um das Scähchten ging und jetzt um das betäubugslose
Schächten. Nun hat mir die Gemeine O die dopplete Unterschrift gestrichen.
Leider sind so nicht mehr allzuviele Unterschriften zusammengekommen. Tut mir
leid. Ich wünsche Ihrem Team trotzdem viel Erfolg. Beiliegend 10 Fr für die
Kaffeekasse.
L
13. März 2003
Hast Du das Gefühl, dass die Pflanzen und Gemse
nicht leiden wenn mann sie pflückt oder schneidet, nur weil man es ihnen nicht
ansieht oder hört? Und... wie wäre es für Dich, wenn Du in der Kirche kein
Abendmahl mehr zelebrieren könntest, nur weil andere Religionen dies nicht mit
sich vereinbaren können? Ich gebe zu, ich bin ein Fleischesser, und sehr
glücklich dabei. Deine ketzerischen Blätter werden keinen bekehren können, denn
so polemisch können nur Kinder oder Geisteskranke argumentieren. Behalte doch
Dein Altpapier für Dich, denn es eignet sich nicht mal um den Arsch abzuwischen.
Ein Fleischfresser-Gruss
ehcg@20min.ch
Danke für die Infos, ich
streiche Verena Diener wieder aus meiner
Liste!!
Mit freundlichen Grüssen
Sylvia E
Hallo zäme! Grauliere! Eui
VgT-Nachrichte sind extrem guet! Ich han en Schock gha, nach dem ich
d'Bilder gseh han. Krass, eifach krass! Mini Meinig zur Tierhaltig: Back to the
basic/Natur. Ohni das werded mir eus sälber under d'Radiesli befördere. An Krage
de Tierschänder! :-)
14. März 2003
Die Grünen und das Schächten
Aufmerksam habe ich Ihr
Editorial in den VgT-Nachrichten
gelesen. Selbstverständlich lässt mich keine Ihrer Mitteilungen unberührt. Und
wenn immer es mein bescheidenes Einkommen ermöglicht, spende ich immer für den
VgT. Ich bin sehr froh dass es Menschen gibt, denen Tiere ebenso am Herzen
liegen, wie mir selbst auch. Ich gehöre aber auch zu den GRüNEN, deren
Regierungsrätin Frau Diener ist. Ich kann es mir kaum vorstellen, dass Frau
Diener diesen Entschluss unterstütz hat, denn ich kenne sie als total integren
Mensch. Sicher geht es nicht an, dass unsere Partei solche Praktiken
unterstützt; ich werde heute noch dagegen protestieren. Ebenfalls werde ich
einen Brief an die jüdische und moslemische Glaubensgemeinschaft versenden. Die
andere Seite und das ist der Grund meines Schreibens: Wir sind nicht einfach auf
dem Papier die NETTEN linken und hinten herum die SCHLECHTEN. Persönlich bin ich
auch längere Zeit in einem Gemeindeparlament tätig gewesen und weiss daher, wie
schwer es ist, einen Minderheitsbeschluss durchzuringen. Auch wissen Sie sehr
gut, wer nicht nach einem kollegialen Verfahren agiert in unserem lieben Kanton,
ist meist schnell aus der Regierung ausgeschlossen! Wir möchten aber genau das
verhindern und ohne diesen Beschluss der Regierungsrätin Frau Diener zu
verstehen, finde ich es ausserordentlich wichtig, dass wir in der Regierung
bleiben, denn wir setzen uns seit Jahren für eine artgerechte Tierhaltung, die
diesen Namen auch verdient, ein und wollen,dass die Bauern von ihrer extensiven
Viehzucht abkommen. Wir setzen uns seit Jahren für mehr Landschaft und weniger
Strassen ein, die ja erst eine artgerechte Tierhaltung erlaubt. Ich kenne
persönlich viele Grüne und alle die ich persönlich kenne, leben auch ihre
Gesinnung. Persönlich verzichte ich auf einen gut entölhnten Job, aus eben
diesen ethischen überlegungen. Dieser Verzicht fällt mir nicht immer leicht. Aus
diesem Grunde finde ich es total ungerecht, wenn Sie uns alle in den selben Topf
setzen und unsere Abwahl fordern!
Ich bitte Sie unseren Einsatz, den alle unter uns hart erkämpfen und sich nicht
scheuen, immer und immer wieder auf die Strasse zu gehen dafür in vielen
Aktionen, zu respektieren und die Unterstützung zu geben die wir sicher
verdienen! Sie wissen genau, dass viele Bauern und Viehzüchter der SVP
angehören. Diese Partei hat sehr grosse finanzielle Möglichkeiten, von denen Sie
und wir Grünen nur träumen können!
In diesem Sinn mit freundlichen Grüssen
Regine Braendli, Grüne Partei Uetikon
Antwort:
Liebe Frau Braendli,
Ihren unschuldigen guten Glauben in Ehren, aber Frau Diener hat wirklich die
Aufhebung der Betäubungspflicht beim Schächten (Schächten mit Betäubung
ist in der Schweiz erlaubt!) befürwortet. Sie begründet das damit, dass es
besser sei, wenn in der Schweiz geschächtet werde, weil hier das Schächten
besser "kontrolliert" werden könne, als wenn Schächtfleisch aus dem Ausland
importiert werde. Diese Begründung ist scheinheilig: Das betäubungslose
Schächten bereitet den Tieren in der Schweiz genauso Qualen, wie wenn das
Schächten in Frankreich, Deutschland oder England vollzogen wird. Die einzige
humane Lösung ist, das betäubungslose Schächten nicht zu erleichtern - wie Frau
Diener dies möchte - sondern konsequent zu bannen, soweit dies der
schweizerischen Gesetzgebung möglich ist. Darum fordert die
VgT-Initiative gegen das betäubungslose Schächten
ein Importverbot von Schächtfleisch. übrigens hat nicht nur Frau Diener, sondern
auch die Grüne Partei der Schweiz die Aufhebung des Verbots des
betäubungslosen Schächtens verlangt. Ihr Glaube an Ihre Partei entspringt
offenbar blindem, unkritischem Wunschdenken. Dass die Grüne Partei es kaum
erwarten kann, dass sich die Schweiz dem tier- und menschenverachtenden
EU-Monster anschliesst, passt dazu. Sehen Sie auch das nicht? Finden Sie auch
das "total integer"?
Auch die Grünen Deutschlands befürworten das Schächten - weil ihre Vorzeigefigur
Joschka Fischer Jude und Sohn eines jüdischen Schächters ist.
Liebe Frau Braendle, ich zweifle nicht an ihrer guten Einstellung und an Ihrem
Einsatz zugunsten der Umwelt und der Tiere. Aber Sie vertreten leider nicht die
Grünen in Bern und im Zürcher Regierungsrat. Frau Diener hat sich nicht einem
kollegialen Mehrheitsbeschluss zugunsten des Schächtens fügen müssen, sondern
hat diesen aktiv vertreten und als Vorsteherin des zuständigen Departementes
federführend in die Wege geleitet und angezettelt! Dass Sie das nicht glauben
wollen und für Sie die Hauptsache ist, dass Ihre Partei im Regierungsrat
vertreten ist, hat mit Tier- und Umweltschutz nichts mehr zu tun, nur noch mit
niederer Parteipolitik.
Mit freundlichen Grüssen
Erwin Kessler (Ex-Parteimitglied der Grünen Partei)
Was ist bloss aus der
ehemals guten "Grünen Partei", mit ihren einst fortschrittlichen Ideen und
Forderungen geworden?! Die Tiere und die Natur scheint sie nicht mehr besonders
zu interessieren. Gnadenlos verlangen Frau Diener und ihre Grüne Partei Schweiz
die Aufhebung des Schächtverbotes, und dies im 3. Jahrtausend!! Aber eben, man
will nicht gegen den Strom schwimmen, aber gerade das zeigt Zivilcourage. Hut
ab, vor der kleinen Partei, der Schweizer Demokraten, die begriffen hat, dass
nicht wir Schweizer uns in allem und jedem anpassen müssen. Und wenn's dann noch
um die barbarische Tötungsart des Schächtens geht, welches seit mehr als 100
Jahren verboten ist; sollen wir, nach all den kriecherischen Parteien, einen
gewaltigen Rückschritt in's biblische Zeitalter machen? Sogar Jesus war
Vegetarier und wollte nicht, dass die Tiere gequält wurden. Auch absolut
unverständlich ist der Standpunkt der Kirchen, die das betäubungslose Schächten
befürworten. Aber eigentlich überrascht uns die Einstellung der Institution
Kirche überhaupt nicht, werden Tiere doch noch immer als seelenlose
Wesen angesehen. Kein Wunder, dass aus diesem Grund sehr viele Menschen aus der
Kirche austreten. Zum grauenhaften Schächten: Vor ein paar Wochen fand das
islamische Opferfest statt, bei dem auch bei uns in der Schweiz wieder unzählige
Schafe und Lämmer bestialisch "abgemurkst" wurden. Ich stand während dieser Tage
in ständigem, telefonischen Kontakt mit verschiedenen Menschen und zuständigen
Behörden. So erfuhr ich auch, dass z.B. an einem Ort sich jeweils drei Männer
auf die sterbenden Schafe knieten und dazu beteten. Hand auf's Herz, wollen wir
eine solch primitive Tötungsart einfach akzeptieren? All die ewigen Argumente
von Toleranz und Tradition können wir schon längst nicht mehr hören. Kein
einziger Mensch konnte uns bis heute die Stellen im Koran oder im Talmud zeigen
und beweisen, dass ein Tier derart qualvoll sterben muss. Auch ist die
Restblutmenge im Fleisch nicht geringer, als bei der üblichen Schlachtung mit
Betäubung. Am besten für alle Beteiligten, Tier und Mensch, wäre die
vegetarische Ernährung!!!
Rita u. Hp. Gerritsen, Winikon
14. März 2003
Danke, dass es euch gibt! Ich habe heute das
erste Mal von euch gehrt, obwohl ich schon seit 12 jahren Vegetarierin bin und
alles gegen diese Grausamkeiten, die man mit den Tieren macht, versuche
anzukämpfen. Macht bitte weiter, vorallem gegen das Schächten.
Ganz viele liebe Grüsse
Melinda D
Seit Jahren halte ich mit grosser Freude Hühner.
Diese bewohnen einen Stall, der so eingerichtet ist, dass sie rein und raus
können wann sie wollen, ausser über Nacht, da wird der Schieber geschlossen,
wegen dem Fuchs! Meine Hühner haben zwei Legegelegenheiten: im normalen
Legekasten oder im Stroh, das ich ihnen jede Woche frisch einstreue. Ich freue
mich
jedes mal, wenn der Stall wieder nach frischem Stroh riecht und ob Sie es
glauben oder nicht, auch den Hühnern merkt man es an, denn sie scharren wie wild
im frischen Stroh! Ich war schockiert über die
Bilder in der neuen Ausgabe. Dass auch noch dem Mausern die Schuld gegeben
wird für den schlimmen Zustand der Hühner, fand ich wirklich lachhaft, zumal es
auch nicht der Wahrheit entspricht. Meine Hühner haben auch die jährliche
Mauser, aber sehen NIE so aus wie diese in der neuen Ausgabe. Auch kommt hinzu,
das Hühner ihrem Federkleid sehr Sorge tragen, ein natürlicher Instinkt! Früher
kaufte ich Junghennen und quartierte sie zu den Althennen ein, womit ich nie
Probleme hatte, denn bei mir wird kein Huhn geschlachtet, auch nicht
altershalber, mein ältestes Huhn ist 6 Jahre alt und legt immer noch! Heutzutage
kaufe ich nur noch - wie sie in den Geflügelfarmen heissen - Ableger-Hennen,
eben solche die eigentlich in den Schlachthof müssten, weil die erste Mauser
bevorsteht. Diese Ableger-Hennen sind erstens viel billiger als Junghennen und
legen wunderbare Eier. Und die Mauser kam bis jetzt bei diesen Hennen auch immer
viel später. Meine Eier kann ich mit gutem Gewissen als wirkliche Freiland-Eier
verkaufen, bis jetzt hatte ich noch nie Reklamationen, ganz im Gegenteil! Es
gibt nichts besseres als ein frisches Ei, das von einem wirklich glücklichen
Huhn stammt. Ich bekam einmal Hühner, die so aussahen wie die in Ihrer neusten
Ausgabe, aber nach einigen Wochen der Erholung hatten sie wieder ein
wunderschönes Federkleid. Bei mir werden Tiere nicht als Ware gehalten, sondern
tiergerecht mit allem was dazu gehört, auch mit dem beliebten Sandbad, das rege
benutzt wird!
Ich glaube, wenn meine Hühner sprechen könnten, würden sie sagen: wir sind
glücklich!
y. hausherr
Wärend ich diesen Fax schreibe, fühle ich mich immer noch
so geschockt und wütend über all diese schrecklichen Bilder und Geschichten, die
ich im VgT-Heft gelesen habe. Ich möchte mich bedanken für Ihren grossen Einsatz
für das Wohl der
Tiere. Ich war niemals Fan von Fleisch und als ich selbst entscheiden durfte,
habe ich sofort ganz auf Fleisch verzichtet. Als ich dann schwanger wurde, hat
man mir Angst gemacht mit der Aussage: "Jetzt musst du aber Fleisch essen, sonst
fehlt dem Kind etwas". Somit versuchte ich wieder Poulet zu essen, aber ich
konnte es fast nicht runter schlucken. Und jetzt nach diesen schlimmen und
grausamen Bildern werde ich nie mehr ein Stück Fleisch essen, nicht
einmal anrühren. Aber um eine gesunde Ernährung für mich und meine Familie zu
garantieren, bitte ich Sie höflich, mir das
Tierfreundliche Kochbuch zu
senden und evtl weitere wichtige Informationen. Schne Grüsse und weiter so!
G Zürcher
Hallo Herr Kessler. Habe Ihre VgT-Nachrichten bekommen.
Mich interessiert nur eine Frage: Wie haben Sie oder Ihr Team diese Fotos
gemacht? Ich glaube nicht, dass Ihnen die Bauern Tür und Tor offen halten, damit
Sie Fotos machen können. Also wie sind diese Fotos gemacht worden? Sind Sie in
die Ställe eingebrochen in der Nacht oder was? Würde mich sehr interessieren.
Bitte um antwort.
Mfg Herr Möckli
moeckli2@gmx.ch
Antwort:
Sie nennen sich selber "Herr". Das werde ich meinerseits bleiben lassen,
möchte Sie aber auch nicht mit Ihrem Vornamen Claudio ansprechen, das klingt so
vertraut, so freundschaftlich. Gott bewahre mich vor solchen Freunden, die es
nicht interessiert, wie empfindsame Lebewesen schrecklich leiden, sondern nur
("Mich interessiert nur eine Frage..."), ob die Fotodokumente dieser Verbrechen
bei Nacht oder bei Tag, bei offenen oder geschlossenen Türen entstanden sind.
Sie müssen ein gestörtes Gemüt haben, dass Ihre Wissbegier derart auf
Abwege gerät. Ich hoffe nur, dass Sie keine Familie haben, zumindest keine
Kinder; eine allfällige Frau oder Freundin kann sich hoffentlich selber wehren
und ist schon lange von Ihnen weggegangen. Die schreckliche Vorstellung aber,
dass Tiere in Ihrer Gewalt sind - nur Metzger und Mäster können ein so dämliches
Email schreiben! -, werde ich nicht los. Sie wohnen an der Vordergasse in Neunkirch SH, Tel 052 681 30 87, ...
Woher wir das und auch Ihren Vornamen kennen, wo Sie dies in Ihrem dämlichen
Mail doch verschwiegen haben? Ja wissen Sie, Möckli, die Leute vom VgT sind
nicht die Dümmsten, sonst würden wir diese himmeltraurigen Zustände hinter
verschlossenen Türen nicht aufdecken können. Sie haben nämlich sehr richtig erkannt, dass diese
normalerweise nicht offen stehen zum Fotografieren... Sie
wohnen also in Neunkirch, also in nächster Nähe zu einem dieser Tier-KZs, die
wir in den VgT-Nachrichten
dokumentiert haben. Was Sie mit diesen Tierquälern so sehr verbindet, werden wir
schon auch noch ermitteln. Auch wenn Sie Ihre Türe zweimal schliessen, wird
Ihnen das nichts nützen. Sie wissen ja: verschlossene Türen sind für uns kein
Hindernis. Denken Sie nachts daran, uhhhh... Jede Nacht ist der VgT den
Tierquälern auf den Fersen, Möckli! Besonders bei Vollmond werden Sie nie mehr
sicher sein, Sie haben sich verraten mit Ihrem dämlichen Mail. So kann
nur ein Tierquäler schreiben. Sie sind umzingelt. In einer Vollmondnacht wird
der Rächer der Rechtlosen und seine Freunde zuschlagen, uhhh uhhh, armer Möckli.
Der
Robin Hood der Tiere lässt grüssen.
Lesen Sie die Geschichte von Robin Hood.
16. März 2003
Ihr
VgT-Nachrichten, die bei uns in Schaffhausen am letzten Freitag verteilt
wurden, haben mich aufgerüttelt und mich animiert, mich wieder vermehrt um eine
total vegetarische Ernährung zu bemühen. Hin und wieder hat sich halt doch
Fleisch eingeschlichen, wenn auch nur auf Veranstaltungen, wo ich mich nicht
immer getraute, nach Vegetarischem zu fragen ... zu Hause hatte ich nur noch hie
und da Poulet gemacht ... trotzdem: ich fühle mich sehr schuldig, dass ich zum
Leid und Schmerzen von Tieren beigetragen habe.
Nun versuche ich auch nur noch Eier von wirklich glücklichen Hühnern zu
konsumieren und dies so wenig wie möglich. Ich hatte mal eine Zeitlang völlig
vegan gelebt, vermisste aber dann doch Rahm und Butter. Ich werde versuchen auch
da langsam wieder abzubauen. Es ist nicht so leicht ...
Mit einem freundlichem Gruss
Arlette N
Antwort:
Aber gerade Butter ist doch relativ leicht zu ersetzen durch Margarine und
verschiedene Brotaufstriche aus dem Reformhaus. Beim Kochen und Backen lässt
sich Butter immer durch Pflanzenöl (Olivenl) ersetzen, beim Backen halb soviel
Öl verwenden wie Butter im Rezept angegeben ist. Das Backprodukt wird dadurch
nicht merklich verändert.
17. März 2003
Per Zufall bin ich durch das Internet über den
VgT gestossen. Bei der ersten Durchsicht war ich aufgerüttelt und irritiert
gewesen. Die Berichterstattung über die CH-Nutztierhaltung und deren politischen
und gesellschaftlichen Hintergründe erschütterte mich sehr; konnte allerdings
nicht zu lange darin herumsurfen, da ich alle diese Informationen verarbeiten
und "verdauen" musste. Anfangs war ich skeptisch gebenüber der
VgT-Berichterstattung und konnte daher kaum glauben, dass unsere Nutztierhaltung
gegen die Gesetzgebung oft in schwerster Weise verstösst. Ich informierte mich
über die Gestzgebung (kaufte das Schweizer Tieschutzgesetz) und machte mir
selber ein Bild über unsere Agrobetriebe. Kurzes Fazit: Der VgT deckt leider die
Realität auf. Ebenfalls sind in meiner Zürcher Gemeinde 3
Milchwirtschaftsberiebe vorhanden, von denen nur eine Bauernfamilie sich an das
Minimum der Gesetzgebung hält (laufe oder fahre mind. 1-2 täglich an den Höfen
und Weiden vorbei). Der schlimmste Betrieb lässt seine ca. 30 Milchkhe seit
September nicht hinaus, haben keine Einstreu und vegetieren
Tag ein, Tag aus in dunklen Stallungen. Die Kälber werden in dunklen Stallecken
in kleinen Holzbeschlägen gehalten. So sieht also die so "tierfreundliche" und
"vertrauenswürdige" schweizerische Landwirtschaft leider allzuoft aus und wird
noch von den Steuerzahlern subventioniert. An die VgT-Skeptiker: Schauen Sie
sich verschiedene konventionelle Betriebe an (auf eigene Gefahr...) und/oder
beobachten Sie doch mal die Bauern, ob sie ihr Rindvieh mind. 2 mal wöchentlich
raus lassen, wie vorgeschrieben. Den Bauern, welche auf das Wohl ihrer Tiere und
auf die Ehrlichkeit Rücksicht nehmen wünsche ich von Herzen alles Gute!
S. Schneider
17. März 2003
Wir haben Ihre VgT-Nachrichten auch erhalten und
sind zu tiefst schockiert, entsetzt und traurig, dass all diese Tierquälereien
in unserem Kanton möglich sind. Seit der Umsetzung der Nacht- und
Wochenendflugregelung leiden wir unter Fluglärm. Uns wurde die Wahl von Verena
Diener durch die Fluglärmsolidaritt empfohlen. Seit wir Ihre Infos gelesen
haben, könnten wir niemals einem Menschen die Stimme geben, der Tierquälerei
befürwortet, auch wenn der Fluglärm uns noch so plagt.
Vielen Dank für Ihr Engagement und Aufklärung, immer im Glauben, dass alles auch
stimmt.
Hedi F.
17. März 2003
Ich habe eure Webseite durchgelesen, und dieser
Teil ist sehr schön:
"Seit rund 15 Jahren geht der Fleischkonsum
stetig zurück. Das bedeutet, dass entsprechen weniger Tiere gemästet und gequält
werden. Darum: Essen auch Sie vegetarisch - Ihrer Gesundheit und den Tieren
zuliebe! Es gibt so viele köstliche vegetarische Gerichte. Wer sucht der
findet!"
Ich bin jetzt 18 Jahre alt und habe bis zum
letzten Sommer noch Fleisch gegessen, weil meine Famillie einfach soviel Fleisch
isst. Ich habe mal sauber überlegt und mich entschlossen, kein Fleisch mehr zu
essen; wäre so schön, wenn meine Famillie das auch könnte, aber kann sie nicht
dazu zwingen... Aber ich bin stolz auf mich, obwohl ich von der Kindheit Fleisch
ass, konnte ich damit aufhören, ich bin ja nicht schuld dran, dass ich Fleisch
schon als Kind ass, dazumals wusste ich noch gar nicht, was das heisst. Mir
wurde immer gesagt, Fleisch braucht man einfach um zu leben. Stimmt überhaupt
nicht, ohne Fleisch lebe ich schon bald ein Jahr lang und habe ausserdem
gelesen, dass Vegetarier länger leben als die jenigen die Fleisch essen. Ich
stelle mir einfach vor, Tiere sind wie meine Freunde und wie kann man seine
Freunde essen? Nur weil Tiere sich nicht wehren können, heisst das nicht, dass
wir mit ihnen alles anstellen können, was wir wollen, ist ja voll blöde!
Und ich finde es sehr schön, dass es Vereine gibt, die dagegen etwas tun können.
Wenn ich genug Geld hätte, würde ich den Vereinen sehr gerne helfe, vielleicht
werde ich später können.
Na ja so ist meine Meinung...
Menschen können nur alles zerstören, meistens sind sie eigentlich unnützlich,
auch ich!
Liebe Grüsse Peace4ever!
18. März 2003
Ich finde es gut was ihr
tut denn es ist furchtbar was diese Politiker tun wollen und vor allem noch die
grünen denen hätte ich es nicht zugetraut. Eigentlich sollte man das gleiche mit
diesen Menschen machen die das Schächtverbot lockern oder sogar aufheben wollen.
Man sollte diese Politiker einmal eine woche in einen kleinen Stall quetschen
und dann am schluss das Schächten durchziehen. Aber bei den Menschen macht man
ja nichts die haben das gefühl sie sind was besseres!
Grüsse sarah w.
Den "Grünen" werde ich
meine Stimme ganz sicher nicht geben, denn die haben mit ihrer angepassten und
heuchlerischen Politik in der Schächt-Disskusion an Vertrauen und
Glaubwürdigkeit verloren. Eine solche verlogene Partei kann ich nicht mehr ernst
nehmen. Dass es sich hierbei um die Grünen handelt, finde ich noch schlimmer,
hätte ich von dieser Partei etwas mehr in Sachen Tierschutz erwartet. Wenn man
schon auf "umweltbewusst" machen will, kann man Tierschutzanliegen nicht einfach
dermassen kaltblütig ignorieren.
RF
18. März 2003
Eine VgT-Aktivistin aus dem Kanton Schaffhausen berichtet:
Gestern war ich beim Fotografieren einer grossen
Tierfabrik, als ich plötzlich hinter mir den Ruf hörte "Aha, der VgT". Ich
erschrak, drehte mich um sah - zwei Biker, die auf dem Strässchen vorbeifuhren.
So bekannt ist der VgT in diesem Kanton, dass sofort kombiniert wird: Tierfabrik
+ Fotoapparat = VgT
19. März 2003
Sehr geehrter Herr Dr. Kessler
Gestern hat mich meine Arbeitskollegin auf folgende Bildlegende im Beitrag
"Glücks-Eier" aus dem Käfig, Seite 26 in VgT Nachrichten Nr. 1 - März 2003
aufmerksam gemacht. Dort steht zu lesen:
Die blutige Opferung des jüdischen Kaporeshahn.
Und da man in der Regel keine Menschen
mehr schlachtet, muss der arme Hahn als Ersatz für
die Schächtung von Goyim sein Leben lassen.
Ich bin nun empört und verletzt über die zitierte Aussage im Heft, das von Ihnen
redigiert wird.
Dies aus folgenden Gründen:
1. Gott will von uns keine Menschenopfer, was wir seit der Prüfung Avrahams mit
seinem Sohn Yitzhak wissen.
2. Dies gilt für uns allen Menschen gegenüber, Juden, Jüdinnen sowie Nichtjuden
und Nichtjüdinnen.
Mit freundlichen Grüssen
Jochi Weil-Goldstein
Sehr geehrter Herr Weil
Man hat mich bereits informiert, es habe im Judentum seit Abraham nie Menschenopfer
gegeben. Ich habe deshalb diese umstrittene Textlegende
schon vor ein paar Tagen in der Online-Ausgabe der VgT-Nachrichten
gelöscht (http://www.vgt.ch/vn/0301/VN2003-1.htm#Kapores),
da mir nicht wichtig ist, was früher war oder nicht war. Wichtig ist mir - und
darum habe ich dieses Bild veröffentlicht - die HEUTIGE Tierquälerei im Namen des Judentums. Wer solche
Tierquälerei unterstützt so wie auch das grausame Schächten, sollte nicht so
mimosenhaft auftreten - das ist geradezu grotesk vor dem Hintergrund der heute im
Namen des Judentums weitergehenden Massentierfolter (Schächten) an empfindsamen,
unschuldigen Lebewesen! Darüber haben Sie auffälligerweise kein Wort verloren.
mfg
Erwin Kessler
Sehr geehrter Herr Dr. Kessler
Die Frage des Schächtens vermag ich nicht zu beurteilen. Das möchte ich
Fachleuten überlassen. Selber esse ich nicht koscher.
Wo ich mimosenhaft reagiere, sind Angriffe auf Juden und Jüdinnen. Respekt vor
Menschen - universell zu verstehen - ist mir ein Grundanliegen. Gerne können Sie
sich diesbezüglich bei Herrn Felix Restle, Lehrer in Tuttwil, erkundigen, meinem
Freund während unserer Ausbildungszeit am Lehrerseminar Kreuzlingen in den
Sechzigerjahren.
Ich ersuche Sie höflich, uns Juden und Jüdinnen künftig mit diesem Respekt und
dieser Achtung zu begegnen.
Zu diesem Respekt gehört m.E. die Anerkennung der Tatsache, dass wir 613 Ge- und
Verbote haben. Kaschrut ist eine der Vorschriften, welche religiöse Juden und
Jüdinnen, die der Halachah verpflichtet sind, einhalten müssen.
Mit freundlichen Grüssen
Jochi Weil-Goldstein
Sehr geehrter Herr Weil,
Sie wünschen Respekt. Respekt muss verdient sein. Staubige Bücher und Theorien
genügen nicht. Dass Sie kein Schächtfleisch essen, ehrt Sie. Dass Sie das Schächten
aber sogleich mit Talmud-Theorien - was steht nicht alles Schreckliches im
Talmud! - rechtfertigen und sich gleichzeitig ausdrücklich nicht dafür
interessieren, dass Schächten eine entsetzliche Grausamkeit ist, die niemals
religiös sein kann, zeigt Ihre religiöse Verbohrtheit. Respekt können Menschen
wie Sie, die sogar noch stolz auf die grausamen Gebote ihrer Religion sind,
von mir nicht erwarten. Respekt muss durch respektvolle Gesinnung und Taten
verdient sein, nicht durch religiöse Heuchelei.
Der Menschheit Würde ist in
eure Hand gegeben,
Bewahret sie!
Sie sinkt mit euch! Mit euch wird sie sich heben!
Schiller
Sehr geehrter Herr Dr. Kessler
Sollten Sie mit staubigen Büchern unsere Thora (Chumasch, 5 Bücher Moses)
meinen, möchte ich Folgendes zu bedenken geben: Vor längerer Zeit hat Herr
Rabbiner Dr. Zalman Kossowsky an einem Schabbat in der Synagoge der
Israelitischen Cultusgemeinde Zürich ICZ an der Löwenstrasse in Zürich zur
Eräluterung der Paraschah (des Wochenabschnitts) u.a. ungefähr gesagt: Jede
Generation müsse die Thora zweimal lesen; einmal aus der Tradition der
Vergangenheit heraus und
einmal auf die Gegenwart bezogen. Dies hilft mir mit mein Leben im Alltag
sinnvoll zu gestalten und ist für mich deshalb aktuell. Somit kann ich Ihnen
Recht geben, wenn Sie schreiben: Staubige Bücher und Theorien genügen nicht.
Mit freundlichen Grüssen
Jochi Weil
Sehr geehrter Herr Weil,
dieser Ansatz von Rabbiner Zalman Kossowsky finde ich ganz gut. Ich wundere mich nur -
und dem weichen Sie aus -, warum die Juden dann fast geschlossen und blindlings
am Schächten festhalten, das in der heutigen Welt, wo es wirksame Betäubungs-
und Entblutungsmethoden gibt, wirklich in jeder Hinsicht fehl am Platz ist -
eine blosse, unreflektierte Tradition, die mit Religion nichts zu tun hat und
auch nicht mit einer vernünftigen Nahrungszubereitung. Es ist wissenschaftlich
erwiesen, dass das Schächten nicht zu einer besseren Entblutung führt. Das
einzige was klar ist, ist das furchtbare Leiden der Opfer. Und sogar wenn dieses
Leiden nicht mit letzter Gewissheit erwiesen wäre: Ein wirklich religiöser
Mensch würde im Zweifelsfall darauf verzichten und sich für gesunde vegetarische
Ernährung entscheiden, anstatt auch nur die Möglichkeit einer schweren
Tierfolter, allein um des Genusses willen, inkauf zu nehmen. Wenn Sie neben
Ihrer jüdischen Erziehung einen Rest von eigenständigem Denken und Ehrlichkeit
bewahrt haben, msüsten Sie das einsehen und verstehen, dass
verantwortungsbewusste Menschen gegen eine solche perverse, pseudo-religiöse
Verirrung nur mit allergrösster Entschiedenheit vorgehen können und das
Notwehrrecht für ihre Mitgeschöpfe in Anspruch nehmen.
Das Nazi-Beispiel einer furchtbaren ideologischen Verirrung müsste eigentlich
Juden mehr als Nichtjuden warnen, aus einem ideologischen bzw "religiösen" Wahn
heraus bei einem Massenverbrechen an Wehrlosen (geistig) mitzumarschieren.
Mit freundlichen Grüssen
Erwin Kessler
24. März 2003
Sehr geehrter Herr Kessler,
Ich respektiere Ihren langjährigen Einsatz für würdige Tierhaltung, denn Tiere
sind Lebewesen und somit Teil der Schöpfung. Es ehrt
Sie, dass Sie sich engagiert für das Wohl der Tiere einsetzen. Bezüglich des
Schächtens habe ich mich vor vielen Jahren mit einem Tierarzt im Raum Zürich und
vor wenigen Monaten mit einer Tierärztin aus München unterhalten. Beide haben
mir übereinstimmend gesagt, dass es bei den hier üblichen Schlachtmethoden wie
auch beim Scähchten, das in verschiedenen Ländern Europas erlaubt ist, darauf
ankomme, wie diese Tätigkeiten ausgeführt werden. Die Tierärztin aus München
habe eine Zeitlang Kontrollen beim Schlachten von Vieh durchgeführt. Bei dieser
Tätigkeit habe sie feststellen können, dass die Tiere durch das Schächten im
Vergleich nicht mehr leiden würden, als bei der Methode, wie diese in modernen
Schlachthöfen üblich ist. Sie hat bestätigt, dass es vor allem der Umgang mit
dem Schlachtvieh ist, der zusätzlich grosses Leiden auslöst. Wichtig scheinen
mir strenge Kontrollen über die fachgerechte Anwendung und Durchführung jeder
Art von Schlachtmethoden zu sein, damit die Tiere möglichst wenig leiden.
Bin jemand, der sagt: Schuster, bleib bei Deinen Leisten, respektiere deine
Grenzen: Von Tierschlachtung verstehe ich nichts.
Wofür ich mich jedoch seit Jahrzehnten im Alltag einsetze - oft ohne Erfolg -
ist die Wahrung der Menschenwürde - universell, also unabhängig von Religion,
Hautfarbe und Geschlecht. Dazu gehört auch der Respekt gegenüber Juden und
Jüdinnen. Die Bildlegende auf Seite 26 in den VgT-Nachrichten Nr. 1 - März 2003
- hat mich als Jude verletzt. Die Auflage dieser Ausgabe der VgT-Nachrichten
beträgt bekanntlich 755'000 und wird von vielen Menschen gelesen. Die
Bildlegende, die faktisch nicht stimmt, trägt m.E. dazu bei, ablehnende Gefühle
und Vorurteile gegenüber uns Juden und Jüdinnen in der hiesigen Bevölkerung zu
verstärken.
Die Sache selbst ist für mich hier die Frage des Antisemitismus. Da gibt es für
mich kein Wenn und Aber. Genauso wenig wie beim Rassismus, der Fremden- und der
Frauenfeindlichkeit: Die Würde des Menschen ist unantastbar.
Mit freundlichen Grüssen
Jochi Weil
P.S. Kaschrut bedeutet Reinheit, eine Forderung an uns, die weit über koscheres
Essen hinaus geht und im Alltag schwerlich zu erfüllen ist. Das zeigt sich in
der Art und Weise, wie Menschen miteinander umgehen. Tägliches Training bis zum
letzten Atemzug ist notwendig, um sich in Richtung von Reinheit zu entwickeln.
Sehr geehrter Herr Weil,
"Die Würde des Menschen ist unantastbar." Wieviel Menschenwürde hat Hitler? Nach meiner
Auffassung weniger als ein seelisch gesunder Schimpanse. Ich halte es mit
Schiller, dass die Menschenwürde bewahrt und verdient sein will und nicht
automatisch jedem Wesen, das biologisch zum Homo Sapiens gehört, anhaftet. Darum
spreche ich Unmenschen, insbesondere auch den Schächtjuden, die Menschenwürde ab
(aber nicht das Lebensrecht, ich befürworte keine Judenverfolgung). Ich verachte
diese Unmenschen. Das mit der unantastbaren Würde ist eine stereotype
anthropozentrische Phrase.
Ihre Stellungnahme zum Schächten ist sehr raffiniert; Sie haben ja auch einige
Tage darüber gebrütet. Haben die Juden in Hitlers Konzentrationslagern gelitten?
Ja? Woher wissen Sie das? Sie sind ja nicht Arzt! Sie verstehen nichts davon.
Schuster bleib bei deinen Leisten. Warum massen Sie sich ein Urteil an über das
Leiden anderer Menschen, obwohl das nicht Ihr Fachgebiet ist?! Wie Sie könnte
ich sagen: Mir hat jemand gesagt, es komme ganz darauf an, wie
Konzentrationslager geführt werden. Bei guter Organisation und strenger
Kontrolle seien Konzentrationslager durchaus erträglich; es habe
Vernichtungslager gegeben, wo die Juden möglichst wenig hätten leiden müssen...
Merken Sie etwas, Herr Weil? Nein, sie setzen Ihre ganze
Intelligenz dafür ein, Tatsachen zu verdrängen und sich an Menschen zu klammern,
welche das bestätigten, was Sie glauben möchten. Das nennen Sie dann tägliches
Reinheits-Training bis zum letzten Atemzug. Sie verwechseln verdrängte Probleme mit
Reinheit. Das Verdrängen ist
sehr belastend, kostet viel Lebensenergie und Lebensfreude, wird zu einem
täglichen Kampf bis zum letzten Atemzug, denn Verdrängtes drängt immer wieder
ins Bewusstsein, muss immer wieder neu unterdrückt werden. So etwa die Tatsache,
dass die Tierärzte - mindestens in der Schweiz und in Deutschland - bis auf
wenige Ausnahmen (an welche Sie sich klammern!), das Schächten als schwere
Tierquälerei ablehnen und dass es genügend Dokumente und Zeugen dafür gibt, dass
auch "streng kontrolliertes" Schächten grauenhaft ist - dies im Gegensatz zum
modernen Schlachten mit Betäubung. Ich habe Schächten im Schlachthof Wien mit
angesehen: streng kontrolliert, bestmöglich durchgeführt angesichts einer
offiziellen tierärztlichen Besuchergruppe. Das
Schächtvideo aus England zeigt
modernstes Schächten (ohne Umlegen auf den Rücken), wurde offiziell gefilmt
und also wohl bestmöglich durchgeführt. Eine Delegation des Schweizerischen
Tierschutzverbandes hat jüdisches Schächten in Frankreich besichtigt - offiziell
angemeldet. Die Besucher waren entsetzt und haben ihre Eindrücke in einer
illustrierten Broschüre ("Das sogenannte Schächtverbot") beschrieben. Letztes
Jahr besuchte erneut eine Delegation, diesmal Tierärzte des Bundesamtes für
Veterinärwesen, jüdisches Schächten in Frankreich; sie möchten diese
entsetzliche Tierfolter nicht nochmals mitansehen müssen, berichteten sie
anschliessend. Aber
das interessiert Sie natürlich nicht, Herr Weil, Sie überlassen das lieber den
"Fachleuten". Ein einsamer jüdischer oder judenfreundlicher Tierarzt hat Ihnen bestätigt, dass
Tiere nicht mehr leiden, als beim normalen Schlachten mit Betäubung. Das genügt
Ihnen. Nun können Sie sich wieder unbeschwert Ihrem täglichen Reinheitstraining
widmen. Bei korrekt durchgeführtem und gut vorbereiteten modernen Schlachten mit
Betäubung leiden die Tiere nicht; das habe ich wiederholt selbst beobachtet und
ich bin nicht der Typ, der das leichthin sagt. Dass sich daneben auch in
konventionellen EU-Schlachthöfen Grauenhaftes abspielt, das ich ebenso massiv
kritisiere, wie das Schächten, rechtfertig jedoch die Scheusslichkeit des
Schächtens nicht. Hier ist das Leiden der Tiere keine Folge von
Nachlässigkeiten, sondern im voraus unvermeidlich einprogrammiert. Das ist der
unmenschliche Unterschied. Und das besonders Verwerfliche am Schächten ist, dass
es nicht die Tat halbschlauer Schlachthofangestellter ist, sondern von
gebildeten Menschen befürwortet und erst noch - welche Blasphemie! - im Namen
Gottes begangen wird. Anders als bei korrektem, modernem Schlachten mit
Betäubung leiden die Tiere beim Schächten immer und zwangsläufig. Allein schon
durch das vorgngige Fixieren werden sie in Todesangst
versetzt. Das Aufschneiden des Halses trifft sie nicht unvorbereitet und vllig
überrascht, wie etwa ein Bolzenschuss. Nein, im Gegenteil. In Todesangst erahnen
Sie bereits etwas Schreckliches und sie erleben dies dann bei vollem
Bewusstsein, wie deutlich ersichtlich ist. Das Durchsäbeln des Halses eines Stieres, durch den
hochempfindlichen Kehlkopf hindurch, der selbst in tiefer Narkose noch
empfindlich reagiert, durch Luft- und Speiseröhre hindurch bis auf die
Wirbelsäule.... Das alles soll schmerzlos sein, wenn es nur "streng
kontrolliert" wird? Wer das behauptet ist krank, gefährlich krank, und stellt -
im Sinne des Verhaltensforschers Konrad Lorenz - ein gesunder menschlicher
Regungen unfähges, gemeingefährliches Monstrum dar, das in eine geschlossene
psychiatrische Anstalt interniert werden sollte.
Mit freundlichen Grüssen
Erwin Kessler
21. März 2003
Zur
Stellungnahme der Grünen Partei
Es ist klar, dass man im Kanton Zürich nicht von
heute auf morgen alle Tierfabriken auf den Stand des Gestzes bringen kann. Das
Gesetz ist aber nun schon ziemlich alt, und ich denke es wäre nun an der Zeit,
hier etwas härter durchzugreifen. Herr Kessler (VgT) kann es sich sicherlich
nicht leisten, Falschaussagen zu verbreiten, da er hierfür zu viele
einflussreiche Gegner hat. Er geht oft genug gerichtlich gegen Verleumder vor,
die ihm Falschaussagen vorwerfen. Siehe z. Bsp. das
Verfahren gegen die Neue Luzerner
Zeitung.
Zum Schächtverbot: Wo leben wir eigentlich? Im tiefen Mittelalter hat man
Opfertiere qualvoll geschlachtet. Ich denke die jüdischen Religionsführer
sollten langsam einmal ihre Gesetze reformieren. Oder passen wir unsere Gesetze
etwa an die des Vatikans an? Die Buddhisten versuchen bereits seit 480 v. Chr.
Tieren kein unnötiges Leid anzutun. Und wir akzeptieren Tiere immer noch nicht
als
empfindende Wesen und passen uns in der Schweiz daher an religiöse Schlachtriten
an... na das nenne ich Fortschritt im Sinne der Aufklärung... Das
Schächtverbot aufzuheben, weil andere sich auch nicht dran halten, ist
logischerweise keine Endlösung. Was passiert, wenn alle Länder das Verbot
aufheben? Ihrer Ansicht nach sind wir dann einen Schritt weiter?
Wenn ich das Schächten befürworten würde, wäre ich auch dafür dass Frau Diener
wieder ein Kopftuch tragen muss, und das reden den Männern überlassen soll, wie
es im neuen Testament ausdrücklich verlangt wird. Ja, wenn wir uns hier schon an
Religionsvorschriften anpassen, dann aber auch konsequent (aus der neuen
Bibelübersetzung "Die gute Nachricht", Deutsche Bibelstiftung Stuttgart):
1. Korinther 11, ab Vers 3:
"...Ich muss euch aber auch noch dies sagen: Jeder
Mann ist unmittelbar Christus unterstellt, die Frau aber dem Mann; und
Christus steht unter Gott. 4Deshalb gilt: Ein Mann, der im
öffentlichen Gottesdienst betet oder Weisungen Gottes verkündet und dabei
seinen Kopf bedeckt, entehrt Christus. 5Eine Frau dagegen,
die im öffentlichen Gottesdienst betet oder Weisungen Gottes verkündet
und dabei den Kopf nicht bedeckt hält, entehrt sich selbst. Es ist
genauso als ob sie kahlgeschoren wäre. 6Wenn sie kein Kopftuch
trägt, kann sie sich gleich die Haare abschneiden lassen. Oder ist es etwa
nicht entehrend für eine Frau, sich die Haare abschneiden oder den Kopf
kahlscheren zu lassen? Dann soll sie auch ihren Kopf verhüllen.
7 Der Mann dagegen soll seinen Kopf nicht
bedecken. Er ist das Abbild Gottes und spiegelt die Herrlichkeit Gottes
wieder. In der Frau spiegelt sich nur die Würde des Mannes. 8Der
Mann wurde nicht aus der Frau gemacht, sondern die Frau aus dem Mann.
9Der Mann wurde auch nicht für die Frau gemacht, wohl aber die
Frau für den Mann. Deshalb soll die Frau ein Kopftuch tragen; auch wegen
der Engel."
1. Korinther 14, ab Vers 33:
"Gott will nicht Unordnung, sondern das, was für alle
gut ist. Wie es bei allen christlichen Gemeinden üblich ist, 34sollen
die Frauen in euren Versammlungen schweigen. Sie sollen nicht reden,
sondern sich unterordnen, wie es das Gesetz*) vorschreibt."
*) Gemeint sind meist die 5 Bücher des Mose,
seltener das ganze alte (jüdische) Testament.
Epheser 5, ab Vers 22:
"Ihr Frauen, ordnet euch den Mnnern unter!
Dadurch zeigt ihr, dass ihr euch dem Herrn unterordnet. 23Denn
der Mann steht über der Frau, so wie Christus über der Gemeinde steht.
Christus als dem Haupt verdankt die Gemeinde, die sein Leib ist, ihre
Rettung. Wie nun die Gemeinde Christus untergeordnet ist, so müssen auch
die Frauen sich ihren Männern in allem unterordnen."
Ein Import-Verbot für Schächtfleisch würde die
jüdischen Religionsführer unter den nötigen Reformdruck setzen, ohne den
sicherlich keine Reform stattfinden wird.
Jakobus bemerkt bereits in der Apostelgeschichte
15 im Vers 19: "...19Darum bin ich der Ansicht, wir sollten die
anderen Völker, die sich Gott zuwenden, nicht mit dem ganzen jüdischen Gesetz
belasten." Er hat die Reformbedürftigkeit bereits erkannt. (Der Brief des
Jakobus im neuen Testament ist meiner Ansicht nach übrigens die wertvollste
Stelle der ganzen Bibel. Ich kann ihn sehr empfehlen. Jakobus hat sicherlich den
höchsten geistigen Entwicklungsstand von allen Aposteln erreicht. Hallo
Politiker.)
Wann springen die Religionsführer endlich über
ihre Machtgelüste und ihren Stolz hinweg und werden kritischer im Umgang mit den
religiösen Schriften? Bestimmt nicht, solange die Gesellschaft alles als den
"Willen Gottes" akzeptiert. Ein prominenter Buddhist sagte einmal über die
westlichen Menschen: "Entweder glauben sie alles, oder gar nichts".
Lothar Geppert
21. März 2003
Das Geschrei gegen den Krieg, der uns in
unseren Breitengraden (noch) nicht direkt betrifft, ist wohl eher darauf zurück
zu führen,
dass irgendwelche Leute sich pompös abreagieren wollen. Bei dieser miesen
wirtschaftlichen Lage und der unstabilen Weltpolitik ist das
eigentlich auch nicht verwunderlich. Dennoch: ich war heute wieder an der
Bahnhofstrasse, wo ich Zeuge der Sprayereien dieser "friedlichen Demo" geworden
bin. Ich werde den Verdacht nicht los, dass es bei den Demo-Teilnehmer/innen
mehrheitlich um die Angst um ihr eigenes Wohlergehen [oder
den Plausch an einer Art Open Air Happening; Anm d Red] und nicht in
erster Linie um Solidarität gegenüber ihnen fremden und weit entfernt lebenden
Menschen handelt. Der einzige Unterschied zwischen den Menschen im Irak und den
Nutz- und Versuchstieren hierzulande, aber auch anderswo natürlich, liegt darin,
dass die einen "in Frieden" umgebracht und die anderen im Krieg zu Opfer werden.
Mich würde eine Statistik interessieren, die das Leid in Zahlen ausdrückt; um
welches Vielfache übertreffen die gequälten und getöteten Nutz- und
Versuchstiere die Gesamtbevölkerung des Irak's? Diese Frage mag pervers sein.
Pervers ist aber auch die Tatsache, dass die meisten Leute Fleisch essen und
dabei womöglich vor dem Fernseher live mitverfolgen, was im Irak abgeht, genau
wissend, dass dort in diesem Moment Menschen sterben. Die
Bush-Affen haben es wahrlich weit
gebracht...
RF
23. März 2003
Zur
Kaninchenbefreiung in Münchwilen
Wie wahr ist es, dass der Tierschutz nichts
unternimmt bei diesen Kastenhaltung der Kaninchen! Auch ich hatte vor ca. 2
Jahren den Tierschutz gebeten bei uns im Dorf den "Herrn" mal zu kontrollieren
wie diese Kaninchen gehalten werden, und zwar in einer dunklen Gartenhütte, in
Kastenhaltung ohne Tageslicht ohne nichts, im Sommer brütend heiss und im Winter
bitter kalt. Ja ja der Tierschutz hatte die Sache angeschaut und mir mitgeteilt,
das diese Art von Haltung völlig in Ordnung sei. Dieser Fall ist bei weitem
nicht der einzige, ich habe es bereits schon von vielen gehört. Da frage ich
mich wirklich, für was wir einen Tierschutz haben.
Liebe Grüsse Patrizia
24. März 2003
Bin auch ein Gegner von Tierfabriken, aber sind
Sie nicht auch der Meinung, dass die Zeitung Nr. 1 vom März 2003 ein falsches
Bild abgibt, denn ich sehe immer wieder was im Jahr 1999 geschehen ist und nicht
im Jahr 2002 oder 2003. Sollte das heute noch so sein, bin ich dafür, dass man
die Leute die eine solche Tierhaltung haben, auch so gehalten werden, oder die
Juden sollte man demzufolge auch Schächten inkl. den Bundesrat der dies
bewilligt, denn das ist eine totale Schweinerei und menschenunwürdig. Eine
andere Frage, warum kann man nicht auch mal was Positives in der Zeitung
bringen s.h.z.B. Zürcher Unterländer vom 15. März 2003, denn da würde sicher
auch Ihnen keinen Diamant aus der Krone fallen, ich denke eher das würde Ihr
Ansehen etwas aufpolieren.
Hans Minder, Bülach
Antwort:
Sehr geehrter Herr Minder, wenn Sie den Bericht in über den
Tierschutznichtvollzug im Kanton ZH aufmerksam lesen, sehen Sie, dass es sich -
im Hinblick auf die Wahlen - darum geht, anhand von ein paar typischen
Beispielen aufzuzeigen, wie der TierschutzNICHTvollzug im Kanton ZH
funktioniert. Es hat immer genug neueste Bilder in den VN. Hie und da ist auch
einmal eine Rückschau nötig, besonders vor Wahlen.
Im übrigen verkennen Sie Sinn und Zweck der VgT-Nachrichten vollkommen. Diese
haben nicht den Zweck, mein "Ansehen aufzupolieren", sondern den Bürgern und
Konsumenten über die herrschenden Missstände aufzuklären, die von den Behörden,
Politikern und den Medien - zB dem Zürcher Unterländern - verschwiegen und
abgeleugnet werden.
Erwin Kessler
26. März 2003
Guten Tag, bitte streichen Sie mich von Ihrer
Abonnentenliste. Anlass dazu ist Ihre Diener-Kampagne. Es geht nicht an,
Andersdenkende als "Unmenschen" zu bezeichnen.
Andreas Meister, Stationsstr. 7, 8355 Aadorf
Antwort:
Menschen, die unmenschliche Tierfolter befürworten, dürfen nach Ihrer
tierverachtenden Einstellung nicht als Unmenschen bezeichnet werden. Sie nennen
solche Unmenschen beschönigend und Toleranz fordernd als "Andersdenkende". Da
Sie damit wirklich nicht zu uns passen, wrden wir Ihre Adresse sehr gerne
streichen, können wir aber nicht, da Sie in unserer Adressliste gar nicht
aufgeführt sind. Wir wünschen Ihnen gute Besserung.
Erwin Kessler, VgT
30. März 2003
Die heutige Gesellschaft redet von Fortschritt,
doch im Bezug auf das Schächten sind wir auf dem Wege des "Rückschritts". Ich
bin kein Antichrist, ich bin kein Satansjünger, aber trotzdem läuft es mir beim
Ausdruck "Glaube" kalt den Rücken runter. Im Namen des Glaubens wurden (werden)
sinnlose Kriege geführt. Ich meinerseits möchte ungern für ein Amen oder ein
Shalom sterben! Alle gläubigen Menschen mögen jetzt nicht mehr weiterlesen, denn
was ich sage wird sie zweifelsohne treffen: Der Glaube ist etwas für Kranke und
Todgeweihte (F. Nietzsche). Im Namen des Glaubens wurden Frauen verbrannt, im
Namen des Glauben wurden Menschen gesteinigt, und im Namen des Glauben werden
Tiere auf grausamste Weise gefoltert! Wir nennen uns Menschen mit Verstand, und
doch gibt es Millionen, die sich an Schriften klammern, die vor tausend von
Jahren (Bibel, Thora usw.) geschrieben wurden. Ich glaube nur, was ich mit
eigenen Augen sehe, denn niemand kann das bestreiten (nicht wahr, Herr Weil, sie
haben bestimmt schon ein Schächten
miterlebt?). Ich habe gesehen, wie Tiere geschächtet wurden, und wer ein solches
Verhalten gegenüber den Geschöpfen befürwortet, ist entweder pervers oder ganz
einfach ein degeneriertes Wesen!
R.G., Olten
31. März 2003
Grüezi. Ob Sie nun für oder gegen Verena Diener
sind ist mir eigentlich egal. Ich akzeptiere sogar dass Sie aktiv Politik gegen
Frau Diener betreiben, das ist Ihr gutes Recht. Was ich jedoch nicht so toll
finde, ist dass Sie mit Ihren Anhängern eine menge Leute zur Weissglut treiben,
da nämlich diese, seit sie nicht mehr fahren dürfen, auf den blauen Zonen
Plätzen in der Stadt Zürich rumstehen. Gerne würde ich jeweils einen solchen
Anhänger entsorgen lassen, damit ich mit dem Auto nicht noch sinnlos fahren muss
um einen neuen Platz zu finden. Daran denken Sie wohl überhaupt nicht, genauso
wenig wie Sie nicht darber nachdenken ob Ihre Zeitschrift die
Haushaltungen interessiert oder nicht. Ist fast wie der Gedanke der USA dass man
im Irak die Demokratie einführen kann, ein Irrglaube dass es funktioniert,
gleich wie Sie denken dass jeder die Zeitschrift liest. Verschenktes Geld, Herr
Kessler. Und verschenkte Sympathien. Andreas Wyler,
Andreas.Wyler@telekurs.com
Antwort:
Aha, Sie gehören also zu den Leuten, die es uns so schwer machen, in der Blauen
Zone einen Platz für unsere Wahlkampagne zu finden. Daran denken Sie wohl
überhaupt nicht, wenn Sie sinnlos in der Stadt herumfahren, anstatt das Tram
oder ein Taxi zu nehmen oder auch mal zu Fuss zu gehen (körperliche Bewegung
fördert die Durchblutung und tut auch dem Hirn gut). Das bringt uns zur
Weissglut. Gerne würden wir solche unöntigen Autos, die uns zur Weissglut
bringen, entsorgen lassen. Mit dieser unöntigen Herumfahrerei verschenken Sie
viel Geld und Sympathie. Auch zum Psychiater könnten Sie das Tram oder ein Taxi
nehmen.
VgT
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