VN2003-2

Nach der verlogenen T�l�journalsendung neu entdeckte F�lle der gewerbsm�ssigen Tierqu�lerei im Kanton Wallis

Letztes Jahr hat der VgT in den VgT-Nachrichten �ber Missst�nde in Wallisser Tierfabriken berichtet. Was sich darauf abgespielt hat, lesen Sie unter www.vgt.ch/vn/0302/wallis.htm  Hier berichten wir nun �ber neue, inzwischen ans Licht gekommene, skandal�se Missst�nde. Dieser Bericht ist im Sommer 2002 im Internet ver�ffentlicht und den Medien zugestellt worden. Niemand interessierte sich daf�r, weder die Walliser Medien, noch das Schweizer Fernsehen, auch nicht der "Kassensturz" oder die "Rundschau". Strafanzeigen gegen diese Betriebe versickerten im Walliser Beh�rden- und Politfilz.

Schweinefabrik Max Stalder in Visp-Grosseye, an der Kantonsstrasse

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Diese Schweine merken nichts davon, dass das Schweizervolk schon vor �ber 20 Jahren mit �berw�ltigender Mehrheit ein Tierschutzgesetz gutgeheissen hat, worin vorgeschrieben wird, Tiere m�ssten entsprechend ihren Bed�rfnissen gehalten werden. Die angeborenen Bed�rfnisse von Schweinen sind wissenschaftlich gut erforscht. Was sie f�r bed�rfnisgerechtes, artgerchtes Leben mindestens brauchen, liegt Lichtjahre von dem entfernt, was unsere korrupte Landesregierung in der Tierschutzverordnung (Ausf�hrungsverordnung zum Tierschutzgesetz) erlaubt.

Tierqu�lerisch, aber vom Bundesrat erlaubt: Schweine lebensl�nglich auf Vollspaltenb�den (Betonrost), dicht gedr�ngt. Die einzige Erleichterung, welche die Tierschutzverordnung diesen KZ-Opfern gew�hrt, ist ein bisschen Stroh. Doch dieses fehlt fast �berall, so auch in diesem Betrieb.

Die gesetzlich vorgeschriebene Besch�ftigungsm�glichkeit fehlt, die Strohraufen sind leer:

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Das wenige darin, was zur Erleichterung des traurigen Lebens von Mastschweinen etwas erleichtern soll, ist Besch�ftigungsmaterial wie Stroh oder �hnliches. Dies wird diesen bedauernswerten Gesch�pfen von skrupellosen Tierhaltern auch noch vorenthalten - offensichtlich geduldet von den Walliser Beh�rden.

Ein krankes Schwein, das nicht mehr gehen konnte, wurde einfach auf den nackten Boden im Stallgang geworfen - zum langsamen Verrecken oder vielleicht �berleben (Aufnahme vom 6.8.2002):

Eine Strafanzeige wurde vom Untersuchungsrichteramt Oberwallis (Ritz Marzel) abgewiesen mit der Begr�ndung, "das Verschulden und die Tatfolgen" seien "gering".

Die Schweine im Kanton Wallis werden so gehalten wie in L�ndern, die kein Tierschutzgesetz haben! Das vom Schweizervolk mit �berw�ltigender Mehrheit angenommen Tierschutzgesetz bleibt toter Buchstabe - tierverachtend und demokratieverachtend. Hauptsache, die Subventionen fliessen, welche die betrogenen Konsumenten (auch die Vegetarier) mit Steuergeld finanzieren m�ssen.

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Hundert Meter hinter obiger Schweinefabrik in Visp-Grossey:

Coop-Naturaplan-Konsumentent�uschung

In diesem Coop-Naturaplan Schweinem�sterei in Visp-Grosseye fehlt das in der Werbung grossartig versprochene Strohnest f�r Schweine - wie in vielen anderen Coop-Naturaplan-Betrieben. Die Coop-Betriebe werden vom Schweizer Tierschutz STS kontrolliert - und wie! Seit Jahren deckt der VgT laufend Missst�nde in Coop-Naturaplan-Betrieben auf. Emp�rten Konsumenten schreiben Coop und STS jeweils eine heuchlerische Antwort, in der die Missst�nde verharmlost, mit Halbwahrheiten abgestritten und strenge Kontrollen versprochen werden.  Der angepasste, st�ndig zu faulen Kompromissen auf Kosten der Tiere bereite STS ist offensichtlich auf beiden Augen blind gegen�ber solchen Missst�nden bei Coop-Produzenten. Gutes Einvernehmen mit den Bauern war dem STS schon immer wichtiger als das Wohl der Tiere. Mehr dazu finden Sie mit dem Suchwort "naturaplan" unter www.vgt.ch.

  

Die in der Coop-Werbung versprochene Stroheinstreu im Liegebereich fehlt. Die Tiere m�ssen auf dem nackten, harten Zementboden schlafen.

Solche Betriebe erhalten auch noch staatliche Subventionen: Direktzahlungen f�r "besonders tierfreundliche" Tierhaltung, obwohl die Voraussetzungen - Stroheinstreu - klar nicht erf�llt sind. Eine Meldung der Missst�nde beim Bundesamt f�r Landwirtschaft, welches die Oberaufsicht �ber die Direktzahlungen aus�bt - bewirkt nichts, wie ein �hnlicher Fall im Kanton Solothurn (Schweinefabrik T�nnler in Gretzenbach) gezeigt hat: Betrug an den Konsumenten und Steuerzahlern. Immer wieder entpuppt sich das Bundesamt f�r Landwirtschaft als Instrument der Agromafia.

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Landwirt Ulrich Soltermann, Raron: Rindermast auf Vollspaltenb�den - eine vom Bundesrat erlaubte Tierqu�lerei

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.Der Bundesrat missachtet seit �ber zwanzig Jahren das vom Volk mit �berw�ltigender Mehrheit gutgeheissene Tierschutzgesetz. Ins Gef�ngnis geworfen werden in diesem Unrechtsstaat nicht korrupte Bundesr�te und Tierqu�ler, sondern Tiersch�tzer, welche die Missst�nde aufdecken (www.vgt.ch/justizwillkuer/index.htm).

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"Gl�ckliche" Migros-H�hner in der zweist�ckigen H�hnerfabrik Salzmann am Rhoneufer an der Kiesstrasse in Naters

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Den bedauernswerten, geschundenen Kreaturen fallen die Federn aus. Kommentar von Migros: �Absolut Tierschutz-konform. Ein gut gef�hrter Betrieb.� Die Strafanzeige des VgT wurde abgewiesen, weil das kantonale Veterin�ramt behauptete, der Gefiederzustand sei �gut�. So deckt die Walliser Polit- und Beh�rdenmafia die gewerbsm�ssigen Tierqu�ler.

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Man beachte die winzigen Fensterchen unter der Dachtraufe. Diese sind zudem die meiste Zeit innenseitig mit Holzklappen verschlossen.

23'000 H�hner verbringen so ihr ganzes Leben im Halbdunkel, in staubig-schw�lem Klima, im Dauergedr�nge mit Artgenossen, in extremer Eint�nigkeit. Sie sehen nie die Sonne, den Himmel, eine Wiese. Nie k�nnen Sie in der Erde picken, sich sonnen oder sandbaden. Leben unter KZ-Bedingungen. Entsprechend mitgenommen sehen sie aus:

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Die angeblich gl�cklichen Schweizer H�hner werden durch �berz�chtung und mit Spezialfutter zu einer maximalen Legeleistung im ersten Lebensjahr angetrieben. Dann sind sie in diesem erb�rmlichen Zustand und werden geschlachtet.In einem H�hner-Fachbuch heisst es: "Das Gefieder ist eines der optischen Merkmale, wonach wir das Befinden des Hhner prim�r einsch�tzen." (aus: Burckhardt/F�lsch/Scheifele: Das Gefieder des Huhnes, Birkh�user Verlag). Die gewerbsm�ssigen Tierqu�ler versuchen der �ffentlichkeit einzurden, das furchtbare Aussehen der H�hner sei nur die sog Mauser, dh der j�hrliche Gefiederwechsel. Dies ist unwahr: Erstens sehen die H�hner w�hrend der Mauser nicht so erb�rmlich aus und sind nicht halbnackt. Zweitens ist auf der kahlen, rot entz�ndeten Haut kein neuer Gefiederwachstum zu sehen, wie das bei der Mauser der Fall w�re. Und drittens legen die H�hner in der Mauser keine Eier; sie werden deshalb in der industriellen H�hnerhaltung vor der ersten Mauser geschlachtet.

In der H�hnerfabrik Salzmann fehlen die gesetzlich vorgeschriebenene Sitzstangen; die H�hner m�ssen auf Drahtgitterrosten sitzen. Das ist brutal:

Im gesetzlich vorgeschriebenen Scharrraum fehlt die Einsreu; die H�hner k�nnen nur in ihrem eigenen Kot scharren:

Im Internet macht Salzmann auch noch Werbung f�r sein Tier-KZ. Dabei stellt er die Realit�t etwas besch�nigt dar: http://www.salzmann-eier.ch. Was da behauptet wird, wirkt vor dem Hintergrund der brutalen Realit�t zynisch: "Die H�hner werden in einer tierschutzgerechten Anlage gehalten und gepflegt - teilweise mit Wintergarten u. Auslauf. Heute leitet der Betrieb Salzmann Gerhard (eidg. dipl. Gefl�gelmeister)." Wer Zeit und Lust hat kann mit diesen KZ-Leitern das "pers�nliche Gespr�ch" suchen:
G
erhard Salzmann  027 9236693    079 4491693   /   Rita Salzman    027 9236693

Die Produkte aus solchen H�hner-KZs werden den Konsumenten als "Schweizer Eier" aus Bodenhaltung und Auslaufhaltung angedreht. Darum empfiehlt der VgT: Essen Sie keine Eier und keine eihaltigen Produkte! Essen Sie vegetarisch, Ihrer Gesundheit und den Tieren zuliebe!

Salzmann liefert die Eier an die Migros ("Bodenhaltungseier") und an die Eierhandelsfirma EICO in Bern ("Eier aus Auslaufhaltung").  Migros verkauft schon seit Jahren Eier aus derart �blen Tierfabriken (siehe den Dokumentarbericht "Gl�ckliche" Schweizer H�hner ohne Federn). In einer schriftlichen Stellungnahme zum vorliegenden Bericht bezeichnet Migros diesen Zustand der H�hner als normal. Der Betrieb sei "gut gef�hrt" und "absolut tierschutzkonform" und werde von der Migros mindestens einmal j�hrlich unangemeldet kontrolliert. Weiter in der Stellungnahme: Der VgT w�rde nachts einbrechen und mit den Nachtaufnahmen den Einddruck von Dunkelst�llen erwecken. Dazu meinen wir: Der Leser m�ge einmal auf den obigen Aufnahmen des Betriebes von aussen die Fenster suchen!!!

Abgesehen davon, dass der bestehende untaugliche "Auslauf" sowieso nur Alibifunktion hat (erf�llt die Bundesvorschriften f�r Auslaufhaltung nicht!), werden auf dem Betrieb Salzmann anders als in seri�sen Betrieben, die Auslauf- und Bodenhaltungsh�hner farblich nicht unterschieden. Auf kontrollierten Betrieben mit gemischter Auslauf- und Bodenhaltung m�ssen die Auslaufh�hner eine andere Farbe haben (zB braun) als die Bodenhaltungsh�hner (zB weiss). Weisse H�hner haben weisse Eier, braune braune, so lassen sich die Eier nach Produktionsart auseinanderhalten. Im Tier-KZ Salzmann besteht offensichtlich kein Bedarf, "Auslaufeier" und "Bodnehaltungseier" zu separieren. Man wird wohl von jeder Sorte einfach soviele liefern, wie bestellt werden und da ist es praktisch, dass alle Eier weiss sind. Es m�ssen dann nur noch die Schachteln nach Wunsch etikettiert werden.

Der Betrieb Salzmann ist kein Einzelfall, kein "schwarzes Schaf", sondern leider "normal", repr�sentativ f�r den Zustand der Massenhaltung von Legehennen in der Schweiz, wie der VgT seit �ber zehn Jahren immer wieder berichtet (siehe den Dokumentarbericht "Gl�ckliche" Schweizer H�hner ohne Federn). Nach wenigen Monaten verlieren die als sch�ne Junghennen eingestallten H�hner ihr Gefieder, als Folge der extremen �berz�chtung, der extremen Intensivhaltung und eines extremen Hochleistungsfutters - alles auf eine extreme Legeleistung ausgerichtet, als ob es kein Tierschutzgesetz g�be. Die oben zitierte Stellungnahme von Migros best�tigt diese makabre Tatsache.

Viele dieser Tierfabriken erhalten sogar noch "�kologische Direktzahlungen" - ein Subventionsbetrug im grossen Stil. Die Agromafia, die �berall in den Landwirtschafts- und Veterin�r�mtern ihre Leute hat, hat es fertig gebracht, dass trotz angeblich �kologischer Ausrichtung der neuen Landwirtschaftspolitik die Subventionen wieder in die alten Kan�le der gewerbsm�ssigen Tierqu�ler fliessen.

Eine Strafanzeige gegen die Gefl�gelfabrik Salzmann wurde vom Untersuchungsrichteramt Oberwallis abgewiesen, da die Amtstier�rztin Margot Chastonay vom Veterin�rdienst in ihrem Bericht behauptete, der Gefiederzustand der H�hner sei "dem Alter entsprechend gut". Tats�chlich sind die abgebildeten Hennen noch sehr jung, ca 1 Jahr. Die nat�rliche Lebenserwartung von H�hnern betr�gt ca 10 Jahre. Ferner behauptete Amtstier�rztin Chastonay, die H�hner h�tten die gesetzlich vorgeschriebene Einstreu im Scharraum. Obige Aufnahme beweist das Gegenteil: Im Scharrraum hat es nur noch ein matschige Schicht Mist, vermischt mit kaum mehr erkennbaren verfaultem S�gemehl, welches bei der Einstallung der Junghennen eingestreut wurde (und nachher nie mehr) und sich dann bald mit dem Mist zu einer feuchten, matschigen Kotschicht vermischte. Der gesetzliche Zweck des Scharraums, das angeborene Scharrbed�rfnis der H�hner zu befriedigen, wird so offensichtlich nicht erf�llt. Trotzdem hat Chastonay gegen�ber dem Untersuchungsrichteramt behauptet, die Einstreuvorschrift sei erf�llt. Mit diesen falschen Aussagen hat diese Amtstier�rztin, die es als Fachperson besser wissen muss, den angezeigten gewerbsm�ssigen Tierqu�ler kraft ihrer amtlichen Stellung vor Strafe gesch�tzt und damit den Tatbestand des Amtsmissbrauchs und der Beg�nstigung erf�llt. Deshalb hat der VgT eine Strafanzeige gegen Amtstier�rztin Chastonay eingereicht, doch auch diese Anzeige wurde vom Untersuchungsrichteramt Oberwallis (Untersuchungsrichter Ph N�pli) eingestellt, mit der lapidaren Begr�ndung, "dass keine Verdachtsmomente vorliegen, die auf eine durch Margot Chastonay begangene Beg�nstigung bzw einen Amtsmissbrauch schliessen liessen". So deckt die Walliser Polit- und Beh�rdenmafia die gewerbsm�ssige Tierqu�lerei.


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