VN 03-3, November 2003 Der Thurwanderweg Ergänzung zum offiziellen Wanderwegführer und ein Querschnitt durch das Schweine-Elend im Thurgau Text und Fotos von Erwin Kessler Anlässlich der 200-Jahr-Feier des Kantons Thurgau wurde am 5. Juli 2003 der Thurwanderweg feierlich eröffnet. Der Kanton liess in alle Haushaltungen einen Faltprospekt verteilen "Der Thurweg - Wandern entlang dem Fluss, der dem Kanton den Namen gab." "Entlang dem Fluss" ist allerdings etwas gar viel versprochen: Vom Start bei Bischofszell geht es auf einer Autostrasse los - kilometerweit darf man auf dem heissen Asphalt tschumpeln, vorbei an der ersten Sehenswürdigkeit: die Schweinefabrik beim Restaurant "Muggensturm" - in der offiziellen Wanderwegbeschreibung nicht aufgeführt. Leider. Denn Schweinefabriken sind für den Thurgau, dessen "viele Facetten" der Thurweg dem Wanderer "näherbringen" soll (Originalton von Grossratspräsident Christoph Tobler), sehr charakteristisch. Im Thurgau leben mehr Schweine als Menschen. Aber man sieht sie nicht. Meistens kann man sie nur riechen und hören, wenn man darauf achtet trotz fehlendem Hinweis im Wanderwegführer:
Schweinefabrik neben dem Restaurant Muggensturm in Bischofszell: ein Leben im eigenen Kot:
Pächter dieser Schweinefabrik ist David Berlinger, Thurfeldstr 7, Bischofszell. Eigentümerin der Schweinefabrik ist nicht die Wirtefamilie, welche das Restaurant nur gepachtet hat, sondern die Besitzerin der ganzen Liegenschaft, Elisabeth Ziltener, Thurfeldstr 18, 9220 Bischofszell. Sie sandte uns nach der Veröffentlichung dieser Bilder die folgende restlos überzeugende Stellungnahme:
Antwort an Frau Ziltener im Forum.
Nachtrag : Nach dieser inoffiziellen Sehenswürdigkeit führt der "neue" Thurweg - ausser Einweihungs-Fähnchen und Wegweisern konnte bis anhin nichts Neues entdeckt werden - endlich zur Thur hinunter, von der der Wanderer bisher nichts sehen konnte. Dem vom Asphalt-Tschumplen Ermüdeten kommt allsbald eine neue (!) Holzbank entgegen, erstellt von Zivilschützern. Mit der Rücklehne gegen die Thur sieht der Rastende eine mannshohe Brennesselwand vor sich. Dies und der Standort der Bank an der prallen Sonne verleitet nicht zum langen Verweilen. Hoffnungsfroh in Erwartung einer Flusslandschaftwanderung "entlang der Thur" geht es weiter. Doch bald führt der Thurweg wieder weg von der Thur, eine steile Treppe zur Autostrasse hinauf. Das Wandern auf der Fahrbahn kann für Eltern zum Alptraum werden, müssen sie doch dauernd befürchten, dass auf diesem seltsamen Wanderweg mitten im Autoverkehr ihre kleinen Kinder überfahren werden. In Halden ist der Spuk überstanden und es geht wieder an die Thur hinunter, wo der neue Thurweg einem alten Thuruferweg entlang führt. Hier ist es schön zu wandern, so hat es sich mancher vorgestellt. Die Thur ladet hier zum Plantschen und Baden ein:
Thur oberhalb Kradolf/Schönenberg
Stauwehr oberhalb Kradolf/Schönenberg
In Schönenberg führt der Thurweg auf die Hauptstrasse, vorbei an der Emmentaler-Käserei Jud, der eine üble Schweinefabrik angeschlossen ist. Die Tiere verbringen ihr ganzes Leben im dichten Gedränge auf einem einstreulosen, harten Betonrostboden direkt über den Güllekanälen. ¨Die sensiblen, von Natur aus reinlichen Tiere sind gezwungen, am gleichen Ort zu koten, harnen, fressen und schlafen. Die gesetzlich vorgeschriebene Beschäftigungsmöglichkeit fehlt. Als Alibi sind Ketten an der Wand aufgehängt, wissenschaftlich erwiesen völlig untauglich; die Schweine interessieren sich nicht dafür. Am besten eignet sich Stroh; davon ist nichts zu sehen in dieser Tierfabrik, wo die Tiere absolut rein gar nichts davon merken, dass es in der Schweiz ein Tierschutzgesetz gibt, das vom Volk schon vor über zwanzig Jahren mit überwältigender Mehrheit gutgeheissen worden ist: Schweinefabrik der Emmentaler-Käserei Jud in Schönenberg
Nach dieser "Facette" des Kantons Thurgau geht es über die Thurbrücke nach Kradolf hinüber, wo das Wandern auf dem Asphalt weitergeht, hier wenigstens fast ohne Autoverkehr. Die Thur vermutet der Wanderer zurecht hinter dem Hochwasserdamm. Bei den letzten Häusern Kradolfs eine Hühnerfabrik (Legehennen-Aufzucht); auch diese im offiziellen Führer unterschlagen:
Hühnerfabrik Wiedmer, Hohreuti, Kradolf Kaum haben wir diese Tierfabrik hinter uns gelassen, kündigt penetranter Hühnermistgestank die nächste an: Die Frifag-Pouletmästerei von Hans und Irene Felber beim Kraftwerk Au-Schönenberg:
Frifag-Pouletmästerei von Hans und Irene Felber in Kradolf: Tierquälerische Massen-Intensivtierhaltung - als angeblich "besonders tierfreundlich" vom Bund mit Steuergeldern subventioniert Wie es in solchen Frifag-Pouletmästereien aussieht, ist anhand von Beispielen im Kanton Schaffhausen dokumentiert. Eine Informationstafel am Thurweg orientiert über das Kraftwerk, nicht über die Tierfabrik, obwohl dieses Flusskraftwerk nicht typisch ist für den TG, wohl aber die Tierfabrik. Als wir vorbeiwandern, steht grad ein Berg Gitterkäfige vor der Mästerei: Die noch lebenden Poulets werden in der Nacht in diese Käfige gestopft, abtransportiert, und am nächsten Tag sind sie schon in Plastic verpackt und etikettiert. Was sie zwischendurch noch in der Schlächterei durchmachen, steht auf keiner Informationstafel am Thurweg, dafür aber auf der Website des VgT (www.vgt.ch/pressespiegel/930500.htm). Bald nach der Hühnerfabrik erreichen wir den Fussgängersteg, der über die Thur nach Buhwil führt:
Der alte Stahlfachwerk-Steg bei Buhwil bietet dem Wanderer eine schöne Aussicht flussauf- und abwärts
Mädchen auf Pferden waten durch das Wasser - ein Hauch Wildwestromantik Erreicht der Wanderer über diesen imposanten Steg das andere Thurufer, kann er links - flussaufwärts - die nächste Tierfabrik sehen, diese fensterlose Wellblech-Schweinefabrik in Buhwil, an der Strasse nach Kradolf. Sie gehört Urs Herzog und Toni Waldmeier, Laachen, Schönholzerswil. Pächter ist Markus Stark, Käser, Bächingen 348, Arnegg. Das Veterinäramt attestierte diesem Betrieb, er entspreche den Tierschutzvorschriften. Artikel 1 und 2 des vom Volk mit grosser Mehrheit gutgeheissenen Tierschutzgesetzes, welche das Wohlbefinden der Tiere schützen und eine tiergerechte Haltung vorschreiben, genügt diese Massenintensivtierhaltung aber ganz sicher nicht.
Schweinefabrik in Buhwil: Die sensiblen, intelligenten und spielfreudigen Jungschweine (Mastschweine) verbringen ihr ganzes Leben unter solchen KZ-Bedingungen. Vom Bundesrat erlaubte Tierquälerei. Esssen Sie heute vegetarisch - Ihrer Gesundheit und den Tieren zuliebe!
Über Feldwege im Hinterland der Thur geht es nun Richtung Bürglen. Die Thurweg-Planer haben es nicht geschafft, den Weg der Thur entlang an der Ziegelei vorbeizuführen. Auf einem kilometer-langen Umweg auf Autostrassen muss der Wanderer das grosse Ziegelei-Areal umgehen. Vielleicht war es Absicht der Planer, dass der Wanderer zwischen Kradolf und Bürglen nichts zu Sehen bekommt von der hier ausserordentlich hässlich begradigten Thur, die nun flussabwärts auch immer mehr zu stinken beginnt: Im Kanton Thurgau, wo jedes Dorf mindestens eine Schweinefabrik hat, wird viel zu viel Gülle produziert und bis ans Thurufer auf die Felder geschüttet. Als Folge davon wird der Fluss zur Kloake - schlammig, bei Niedrigwasser stinkend und abstossend. Das Amt für Umwelt- und Gewässerschutz hat kein wasserhygienisches Thur-Sanierungskonzept; man will sich im Agrar-Kanton Thurgau nicht mit der Mästerlobby anlegen. Die Tiermast gehört Weltweit zu den erstrangigen Umweltzerstörern (Klimaerwärmung durch das Treibhausgas Ammoniak, Landschaftszerstörung, Gewässerverschmutzung). Das wird so bleiben, solange sich die Massenmenschen mit massenhaftem, täglichem Fleischkonsum krank fressen. Dieser Aspekt fehlt nicht nur auf den Informationstafeln am Thurweg, sondern auch völlig in der nationalen Debatte über die explodierenden Krankenkosten (beschönigend Gesundheitskosten genannt). Unter "Sparen" verstehen die kranken Gesundheitspolitiker nur das Umlagern der Kosten, nicht deren effektive Begrenzung. Der Bund subventioniert gleichzeitig den Tabakanbau und Kampagnen gegen das Rauchen, die Tiermast und Informationskampagnen für gesunde Ernährung mit viel Gemüse und Früchten. Ab Bürglen geht es durch schöne Auenwälder im Thurvorland. Bei Vogelgezwitscher lässt sich hier im Halbschatten des Auenwaldweges träumend oder meditierend dahinwandern, nur hie und da durch ein plötzlich lautlos von hinten auftauchendes Velo gestört.
Thur zwischen Bürglen und Weinfelden
In Weinfelden führt der Weg am Stauwehr vorbei. Die gestaute Thur bot die Badegelegenheit des alten Thurbades:
Heute wird vom Baden in der Thur dringend abgeraten: Heute wird im Thurbad nicht mehr in der Thur, sondern in Betonbecken und Chlorwasser gebadet. Anstatt die Thur wirksam vor Gülle zu schützen, zieht der Gülle-Kanton Thurgau solche Ersatz-Investitionen vor. Von Weinfelden aus führt der Thurweg durch schöne Auenwälder, zuerst am linken Ufer. Nur das kundige Auge entdeckt beim Blick auf Rothenhausen den Futtersilo der Schweinefabrik an der Hauptstrasse Rothenhausen-Weinfelden:
Schweinefabrik von Bernhard Kurmann an der Weinfelderstr 12 in Rothenhausen Unter solchen katastrophalen, KZ-artigen Haltungsbedingungen tritt gelegentlich die als "Kannibalismus" bezeichnete Verhaltensstörungen auf, wobei Schwänze und Ohren der Leidensgenossen abgefressen werden:
Rothenhausen: Verbotene Kastenstandhaltung ohne Auslauf, keine Beschäftigungsmöglichkeit
Der Weg durch die Auenwälder führt an mehreren Feuerstellen vorbei, wo - ohne sich am Elend der Nutztiere mitschuldig zu machen - vegetarische Speisen gegrillt werden können: Zuchhetti, Tomaten, Maiskolben, Kartoffeln, Kürbis, Auberginen, Maroni, Äpfel, Bananen, Vegiburgers, Tofubällchen und vieles mehr in oder auf Alufolien. Ab Amlikon geht es im offenen Thurvorland dem Ufer entlang, mit Sicht aufs Wasser. Rechterhand in einer Entfernung von einem Kilometer die kleine Ortschaft Bonau mit einer grossen Schweinefabrik der Emmentaler-Käserei, von welcher der Wanderer nur gerade den viereckigen Silo-Turm erkennt:
Riesige Schweinefabrik der Käserei Guido Eberle in Bonau
Bonau: die Jungschweine auf engstem Raum auf Vollspaltenböden zusammengepfercht - lebenslänglich, ohne Beschäftigung
Mutterschwein mit Jungen. An der Schulter ein offenes, unbehandeltes Geschwür vom Liegen auf dem rauhen Zementboden. Die gesetzlich vorgeschriebene Stroheinsteu fehlt.
Bonau: Galtschweine (schwangere Schweine) in verbotener, aber üblicher Kastenhaltung ohne Auslauf
Und weiter gehts auf dem Thurweg, der dem Wanderer gemäss Festrede "verschiedene Facetten" des Kantons zeigt. Bald taucht die imposante alte Zollbrücke bei Eschikofen auf:
Von 1834 bis 1839 wurde die Strasse von Frauenfeld nach Weinfelden gebaut. Dazu gehörte auch diese gedeckte Holzbrücke. Nach dem Bau der Brücke verkehrten wöchentlich 4 Postwagen Frauenfeld-Weinfelden-Bischofszell und 2 Warenboten Zürich-Frauenfeld-Arbon und Bischofszell. Ab 1842 wurden tägliche Postkurse mit Eilwagen von Frauenfeld nach Arbon und Bischofszell geführt. 1848 übernahm der neue Bundesstaat das Strassenwesen und schaffte 1851 die Strassen- und Brückenzölle ab.
Seit 1954 rollt der Motorfahrzeugverkehr über eine 150 Meter lange Spannbetonbrücke. Neben der alten Holzbrücke hat der Zirkus Stey sein Winterquartier: Die tierquälerische, tierverachtende Zirkustradition mit in kleinen Käfigen gehaltenen Wildtieren findet bei einer sensationsgeilen Masse immer noch Interesse. Im Sommer flattern in diesem Winterquartier nur ein paar bedauernswerte Papageie stereotyp in ihrem Käfig hin und her, die angeblich nicht dem Zirkus gehören, sondern einem Mieter der im Haus des Zirkus wohnt. Beim Stauwehr in Eschikofen stinkt die Thur nach jedem Regen nach Jauche. Der Fluss, der dem Gülle-Kanton Thurgau den Namen gab, ist eine stinkende, schäumende Kloake:
Der Weg führt weiter dem Ufer entlang. So bleibt dem Wanderer das Elend der Kaninchen und Schweine verborgen, das sich hinter der Uferanhöhe nahe beim Bahnhof Mühlheim-Wigoltingen verbirgt:
Tierquälerische Kaninchenkästen in Wigoltingen Nachtrag vom 11. August 2010: ERFOLG - hier hat es keine Kaninchen mehr.
Leider erlaubt der Bundesrat dies in der Tierschutzverordnung wie viele andere Tierquälereien immer noch, obwohl das klar gegen das vom Volk mit grossem Mehr gutgeheissene Tierschutzgesetz verstösst. Mit der Erlaubnis der Kasten- und Käfighaltung von Kaninchen wollte der Bundesrat den finanziellen Interessen der Tierversuchsindustrie entgegenkommen. Das wird von herzlosen Hobby-Kaninchenhaltern ausgenützt, um ihre Tiere auf möglichst einfache und bequeme Art zu halten. Wie seelisch blind muss ein Mensch sein, der das Elend dieser armen Tiere, die herumhoppeln, spielen, graben und glücklich sein möchten wie wir, nicht sieht. Widmer rechtfertigte sich am Telefon damit, die Kästen würden die vorgeschriebenen Mindestabmessungen erfüllen und "Hasen" seien Einzelgänger, die nur zur Paarung zusammen seien. Darauf aufmerksam gemacht, dass Kaninchen keine Hasen sind, dass Hasen Einzelgänger sind, Kaninchen jedoch soziale Gruppentiere, die in gemeinschaftlichen Hölenkolonien leben, behauptete er, das sei erstunken und erlogen, worauf dann der VgT-Präsident das sinnlose Telefonat mit diesem ewiggestrigen Ignoranten beendete. Damit andere diesen Hobbytierquäler nicht nachahmen, wird dies hiermit der Thurgauer Öffentlichkeit bekannt gemacht. Wie Kaninchen artgerecht gehalten werden können, kann im "Kaninchen-Buch" von Ruth Morgenegg nachgelesen werden.
Schweinefabrik von Käsermeister Walter Sturzenegger in Wigoltingen:
In der mit einem Folterkäfig (Kastenstand) ausgerüsteten Abferkelbucht fehlt sogar die gesetzlich vorgeschriebene Stroheinstreu. Faulheit und Skrupellosigkeit ist das Markenzeichen der gewerbsmässigen Tierquäler:
Wenige hundert Meter entfernt auf offenem Feld hat Käsermeister Walter Sturzenegger in Wigoltingen auch noch diese üble Schweinefabrik:
Extreme Intensivhaltung. Die Schweine haben so wenig Platz, dass sie Kot- und Liegeplatz nicht auseinanderhalten können. Darum sind sie kotverschmiert. Die Tiere leben verbringen ihr ganzes Leben so in Dreck un Elend.
Satanisch: Sogar kranke, junge Schweine sperrt dieser gewerbsmässige Tierquäler in Kastenstände ein, anstatt sie, wie es das Tierschutzgesetz vorschreibt, zu pflegen und zu behandeln. Dazu würde ein geräumiges, mit Stroh eingestreutes Krankenabteil gehören. Das kleine Ferkel hat ein stark geschwollenes, verrenktes Hinterbein und kann nicht mehr aufstehen. Friss oder stirb....
Die Tierschutzverordnung des Bundesrates erlaubt das! Grauenhaft - und krass gegen das vom Volk vor 25 Jahren mit überwältigendem Mehr gutgeheissene Tierschutzgesetz. Doch das Volk hat in diesem Staat keine rechtlichen Mittel gegen dieses verbrecherische Verhalen der Landesregierung, die auch nicht vom Volk abgewählt werden kann.
Bis Frauenfeld geht es grösstenteils auf dem Hochwasserdamm weiter, im Halbschatten der Auenwälder, durch das Naturreservat Wyden bei Pfyn, wo Biber siedeln. Das sind sympathische Tiere: reine Pflanzenfresser. Thur zwischen Pfyn und Felben-Wellhausen Ein gnädiger Gott hat bei Pfyn eine Geländeerhebung geschaffen, welche dem Wanderer den Blick auf diese üble Schweinefabrik erspart:
Schweinefabrik von Hans-Rudolf Felber am Rietgässli in Pfyn: Übliche tierquälerische Intensivhaltung - ein Hohn auf das vom Volk mit grosser Mehrheit gutgeheissene Tierschutzgesetz, aber vom korrupten Bundesrat in seiner Tierschutzverordnung gesetzwidrig erlaubt. Das haben Regierung und Fleischmafia gerne: Während obiges, ungeheures Tierelend hinter verschlossenen Türen dem Blick des Wanderers, Konsumenten und Grillwurstkunden verborgen bleibt, darf er eine Schafidylle an der Thur geniessen. "Es ist doch schön, dass die Schweiz ein so gutes Tierschutzgesetz hat und 'Schweizer Fleisch' mit gutem Gewissen gegessen werden kann", mag mancher von der Werbung und der verlogenen Politik gerne getäuschte Wanderer denken. Schafherde im Thurvorland bei Frauenfeld
Herbstabend bei Warth
Bei Warth wird der Thurweg von der Thur weg auf die Anhöhe hinauf geführt, wohl damit der Wanderer bei der Kartause Ittingen vorbeikommt. Auf diese historischen Bauten, die heute ein Tagungszentrum mit Gastwirtschaft beherbergen, ist der Kanton besonders stolz. Die üble Schweine-Intensivmast auf Vollspaltenböden wurde hier schon vor Jahren auf Intervention des VgT hin abgeschafft zugunsten einer tierfreundlicheren Haltung. Natürlich steht dies nicht auf der offiziellen Informationstafel. Kartause Ittingen: dank dem VgT sanierte Schweinestallungen Auch der neue Kuhstall der Kartause ist sehr tierfreundlich. Mit den Stallbauten ist die Tierhaltung der Kartause heute vorbildlich, etwas weniger mit der tierverachtenden Einstellung des Betriebsleiter-Ehepaares: Kühe brauchen keine Hörner, also weg damit. Nicht zuhören, nicht ausreden lassen, umso giftiger und aggressiver vorgefasste Meinungen verspritzen - nach diesem Schema funktioniert die Frau des Betriebsleiters. Es ist erschütternd zu erleben, wie Bauersfrauen oft noch weit weniger Einfühlungsvermögen für Muttertiere haben, als ihre agrotechnokratischen Männer. Wissenschaftliche Untersuchungen haben ergeben, dass hinsichtlich Unfallrisiko mit Kühen nicht die Hörner das Problem sind, sondern der Charakter des Betriebsleiters. Nervöse, aggressive Charaktere machen die Tiere ebenfalls nervös und provozieren Unfälle. Solche Menschen würden besser nicht bauern. Es habe einen stark sehbehinderten Mann auf dem Betrieb, der gerne zu den Kühen gehe und da wären Hörner zu gefährlich, argumentiert der landwirtschaftliche Betriebsleiter der Kartause. Und das soll ein Grund sein, die ganze Herde zu enthornen? Diese absolute Höherstellung menschlicher Interessen über tierliche, ohne gerechte Interessenabwägung, ist eine besondere Form von Rassismus, die in der wissenschaftlichen Ethik als Speziesismus bezeichnet wird. Behinderte sind vernünftigerweise dort einzusetzen, wo das gefahrlos möglich ist, und beim Kontakt mit potentiell gefährlichen Tieren zu begleiten und zu beaufsichtigen! Das funktioniert bestens an der anthroposophisch geführten Heil- und Bildungsstätte Ekkarthof in Lengwil am Bodensee, wo auch mit Behinderten gearbeitet wird und die Kühe Hörner, wie auf allen nach der Lehre Rudolf Steiners (Anthroposophie) geführten Biobetrieben (Demeter). [Mehr zum Enthornen: Lasst den Kühen ihre Hörner. Und zur anthroposophischen Auffassung der Hörner als sensibles, für das Wesen der Kuh wichtiges Organ: www.vgt.ch/vn/0102/kastration.htm] Nach der Kartause führt der Weg über Feldwege nach Uesslingen hinunter, direkt zur Schweinefabrik der Dorfkäserei:
Dorfkäserei von Jörg Thalmann, Uesslingen
Schweinefabrik Jörg Thalmann, Uesslingen: Extrem-Intensivhaltung auf Vollspaltenböden.
Verkotete Mutterschweine:
Fortsetzung Schweine-Fabrik von Jörg Thalmann, Uesslingen
Es reicht, wenn die berüchtigten Stahlrohrkäfige (Kastenstand) nur gerade körpergross sind. Die Tiere können die Beine ja durch das Käfig hindurch strecken. Dieses Privileg hat allerdings nur die letzte in der Reihe:
Das gleiche Elend im Mutter-Kind-Saal:
Schweine-Fabrik Jörg Thalmann, Uesslingen: auch hier unbehandeltes Schultergeschwüre (im Anfangsstadium) vom harten Zementboden, weil die vorgeschriebene Stroheinstreu fehlt. Man stelle sich einmal vor, was es bedeutet, mit offenen Wunden auf einem harten Betonboden schlafen zu müssen. Die Schweine, hochentwickelte Säugetiere, schmerzt das nicht weniger als uns Menschen. Und das alles nur um eines ungesund hohen Fleischkonsums willen.
Gott ist gnädig: Mit dieser schönen Landschaft hilft er, das Tierelend zu vergessen, auf dass unbeschwert weiter Tierleichen gefressen werden können. Ist das wirklich Gottes Wille? Oder vielleicht nur eine Prüfung, für die jeder nach abgeschlossenem Erdenleben Rechenschaft ablegen muss?
Thur bei Uesslingen
Das erfreuliche Bild weidender Rinder und Pferde im Thurvorland unterhalb Uesslingen täuscht eine Idylle vor, die nicht repräsentativ ist für den Thurgau. Von einer Geländeerhebung verdeckt steht bergwärts - wenige hundert Meter vom Thurweg entfernt - ein Tier-KZ (an der Staatsstrasse Uesslingen-Neunforn): Schweinefabrik von Sven Fehse, Fridhag, Niederneunforn Von Friede kann keine Rede sein, bei soviel Gewalt gegen unschuldige, sensible Wesen.
Oben: Verkotete Mutterschweine in einer engen, einstreulosen Stallbucht bei Sven Fehse, Fridhag, Niederneunforn. Unten: Mutterschweine in grausamer Kastenstandhaltung
Und die Moral von der Geschichte? Essen Sie vegetarisch - Ihrer Gesundheit und den Tieren zuliebe. An den Feuerstellen des Thurwanderweges lässt sich vorzüglich auch vegetarisch grillieren (..\..\doc\rezepte\grill-rezepte.htm). Diesen Bericht haben wir den Medien in der ganzen deutschen Schweiz zugestellt. Keine Reaktion. Interesse Null. Solche appetitverderbenden Tatsachen, die der Agromafia das Geschäft stören könnten, werden nicht veröffentlicht - nur in den VgT-Nachrichten. Ihre Spende hilft uns, diese in grosser Auflage zu verbreiten. Die vorliegende Ausgabe wird in den Kantonen TG und SH in alle Haushaltungen verteilt. |