VN01-1

Der VgT appelliert an die Noch-Fleischesser:

Wenn schon Fleisch, dann

Bio-Weide-Beef!

Ausschliesslich bei der Migros erh�ltlich, und zwar vorl�ufig nur in der Ostschweiz und im Z�rcher Oberland, in folgenden Filialen: Neumarkt St Gallen, Buchs, Romanshorn, Frauenfeld, Wetzikon, Pizolpark Sargans, Widnau, Seen Winterthur, Schaffhausen, Wil SG, Calandapark Chur, St Fiden, Neuwiesen Winterthur, R�ti

Ein Bericht von Erwin Kessler, Pr�sident Verein gegen Tierfabriken Schweiz VgT

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Alp Hummel, Grosser Runs/SZ

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Unteriberg

Das im Aufbau begriffene Vermarktungs-Projekt unter dem gesch�tzten Label "Bio-Weide-Beef" beruht auf der Idee, f�r die Rindfleischproduktion auf tierfreundliche und wirtschaftliche Weise �berschuss-K�lber aus der Milchwirtschaft zu verwenden - im Gegensatz zur Mutterkuhhaltung, wo Tiere zur reinen Fleischproduktion gez�chtet werden. Dieser Unterschied ist von grosser Bedeutung:   Weil aus der Milchwirtschaft viel zu viele K�lber anfallen, die nicht verwertet werden k�nnen, zahlt die EU Pr�mien f�r die (�usserst grausame!) Massenvernichtung neugeborener K�lber, die zuerst noch lange in Europa herumgekarrt werden, dorthin, wo es die h�chste Pr�mie gibt (sog Herodes-Pr�mie, www.vgt.ch/vn/9802/herodes.htm). Auch in der Schweiz gibt es zuviele K�lber und es haben auch bei uns schon Herodes-Ausmerzaktionen stattgefunden (www.vgt.ch/vn/9804/vn98-4.htm#Herodes). Dieser �berschuss an K�lber ist mit ein Grund, warum auch Milch und Milchprodukte nicht bedenkenlos konsumiert werden k�nnen. Der VgT empfiehlt schon lange Pflanzenmargarine statt Butter und gr�sstm�gliche Zur�ckhaltung auch mit Bio-Milch und -K�se!

In dieser Situation ist es absurd, wenn andere Tiere zur reinen Fleischproduktion gehalten werden, wie in der Mutterkuhhaltung oder in der Schweine- und Gefl�gelmast. W�hrend die Mutterkuhhaltung wenigstens tierfreundlich ist, ist die Gefl�gel- und Schweinemast fast immer tierqu�lerisch. So einfach wie Rinder und Schafe ist eine tierfreundliche Weidehaltung mit keinen anderen Nutztieren m�glich. Bequemlichkeit und Gleichg�ltigkeit f�hren dann dazu, dass in der Realtit�t oft kaum mehr viel von den Werbeversprechen f�r Freiland-Gefl�gel und Freiland-Schweinen �brig bleibt. Wir m�ssen in den VgT-Nachrichten immer wieder neu �ber solche Konsumentent�uschungen berichten (siehe Anhang). Grunds�tzlich anders ist die Sitution bei Weide-Rindern und Schafen, welche technisch einfach und arbeitssparend geweidet werden k�nnen. "Bio-Weide-Beef"-Rinder sind den ganzen Sommer auf der Weide, im Winter haben sie einen Laufstall mit Zugang zu einem Laufhof - eine tierfreundliche und wirtschaftliche (weil arbeitssparende) Tierhaltung. Damit dieses Konzept funktioniert, sind allerdings zwei Kompromisse n�tig, die tiersch�tzerisch von Bedeutung sind:

- Die m�nnlichen Tiere m�ssen kastriert werden (allerdings unter Narkose), damit es auf der Weide nicht zum Durchbruch m�nnlicher Tiere zu Nachbarherden mit br�nstigen K�hen kommt. (Ob diese Gefahr nicht mit angepassten Elektro-Z�unen gebannt werden k�nnte, ist nach meiner Ansicht allerdings offen.)

- Die Muttertiere werden k�nstlich besamt: Dem Konzept entsprechend sind die Muttertiere Milchk�he. Diejenigen Milchk�he, die sich nicht zur Nachzucht eignen, werden mit Spermien einer Fleischrasse besamt. Damit wird eine wirtschaftliche Weidemast der K�lber erm�glicht.

Obwohl weder das Kastrieren unter Narkose noch die k�nstliche Besamung eine direkte Tierqu�lerei darstellen, handelt es sich doch um schwerwiegende Eingriffe. Wer nicht im vornherein eine Geringsch�tzung gegen�ber dem Rindvieh hat - S�ugetiere wie wir! - kann sich die Bedeutung dieser Eingriffe bewusst machen mit der Frage: Was w�rde Kastration und Unterbindung jeglichen Geschlechtsverkehrs f�r mich bedeuten? Wer dies einfach als "Vermenschlichung" abtut, hat Wesentliches noch nicht begriffen oder Verdr�ngt das Problem aus der unbewussten Angst heraus, auf tierische Genussmittel verzichten zu m�ssen.

Was entschieden abgelehnt werden muss, ist das in der Bio-Tierhaltung erlaubte Enthornen der K�lber, das leider auch bei Bio-Weide-Beef �blich ist, um auch zu enge Winterst�lle nutzen zu k�nnen.

Trotz diesen Kompromissen und M�ngel kommt das Bio-Weide-Beef meinen Vorstellungen von einer verantwortbaren Nutztierhaltung sehr nahe (Vorbehalte des VgT-siehe www.vgt.ch/news/fleisch.htm). Eine ethisch konsequentere Alternative dazu ist praktisch nur der vollst�ndige Verzicht auf tierische Produkte, dh die vegane Lebensweise. Trotzdem muss jetzt nicht jeder Konsument, der noch etwas Milch trinkt, meinen, er m�sse jetzt auch Bio-Weide-Beef essen. Viel vern�nftiger w�re es, wenn die bisherigen Poulet- und Schweinefleisch-Esser auf Weide-Beef umstellen w�rden. Hoffen wir, dass wenigstens einige von ihnen den Appell aufnehmen.

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Euthal/SZ

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Winterstall mit Laufhof im Euthal

 

Anhang:
Berichte in den VgT-Nachrichten (VN) �ber die Konsumentent�uschungen mit Freiland-Schweinen und Freiland-Gefl�gel:


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VN01-1,  Januar 2001
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