13. Juli 2004

  manipulation suisse

"10vor10": Lieber Boulevard-Journalismus mit  gefälschten Briefen als politisch unbequeme Tatsachen

Die Aktualitäten-Sendung 10vor10 des Schweizer Fernsehens hat die Zuschauer mit einem gefälschten Abschiesbrief des Amoklauf-Mörders der Zürcher Kantonalbank getäuscht, um die Einschaltquoten bei sensationslüsternen Zuschauern zu erhöhen.

Die WELTWOCHE schrieb darüber:

Lieber Ueli Haldimann

Da jetten Sie nach Kambodscha, und schon brechen hinter Ihnen die Dämme am Leutschenbach. Einmal mehr wollten Ihre Fernsehreporter der Nachrichtensendung «10vor10» beweisen, wie nah sie an die heissen Fakten rankommen. Vor lauter Eifer um Einschaltquoten wurden sie diesmal offenbar vom Wahnsinn gepackt. Mit Schere und Filzstift bastelten sie sich kurzerhand den Abschiedsbrief des Amokschützen von der Zürcher Kantonalbank. Den echten konnten sich Ihre TV-Jungs nicht beschaffen.

Aus der Ferne sprechen Sie von einem «stümperhaften Fehler». Sie täuschen sich. Das war kein Fehler, sondern gehört zum Konzept. Meinen Sie wirklich, Ihre Journalisten hätten nicht gewusst, was sie vergangene Woche taten? Sie rühmen sich doch sonst, dass Sie ausschliesslich Profis beschäftigen. Um die Ersten zu sein, überschritten Ihre Reporter eine heilige Mediengrenze. Wer Falsches als Tatsache vorspiegelt, verliert seine Glaubwürdigkeit. Besonders peinlich ist, dass das ausgerechnet «10 vor 10» passiert, das sonst bei jeder Gelegenheit den moralischen Zeigefinger gegen die Akteure aus Politik und Wirtschaft erhebt.

Personelle Konsequenzen, so müsste man meinen, sind die zwingende Folge dieses Versagens. Schliesslich finanziert sich Ihr Fernsehen nicht durch private Mittel, sondern durch Zwangsabgaben von uns Zuschauern. Damit es Ihre Fernsehanstalt gibt, zahlen wir jedes Jahr 281 Franken und 40 Rappen. Dafür wollen wir keine erfundenen Geschichten aufgetischt erhalten. Zumindest nicht zur Nachrichtenzeit.

Das Problem in Ihrem Fall ist, dass Sie sich ausgerechnet von Ihrem langjährigen Berufskollegen und Weggefährten Klaus Vieli, Chef von «10 vor 10», trennen müssten. Vieli war einst Ihr Vorgänger an der Spitze der «Rundschau», und nachdem Sie Chefredaktor des Schweizer Fernsehens geworden waren, machten Sie ihn zum Leiter des spätabendlichen Hintergrund-Magazins. Die langjährige Berufsbeziehung kommt Ihnen in die Quere.

Vermutlich werden Sie an Vieli festhalten. Zu befürchten haben Sie wenig. Weil das Schweizer Mediengesetz nationales Privatfernsehen verunmöglicht, kann Ihnen keine professionellere Konkurrenz einheizen. Darunter leidet zwar die Qualität Ihres Programms. Doch, um mit den Worten Ihres einstigen Konkurrenten Roger Schawinski zu sprechen: «Who cares?»

Freundliche Grüsse
Lukas Hässig
 

Auf der anderen Seite unterdrückt 10vor10 seit Jahren systematisch die katastrophalen Zustände in Schweizer Tierfabriken. Aufnahmen des VgT, welche die systematische, bestialische Verletzung des Tierschutzgesetzes zeigen werden von 10vor10 boykottiert und nicht einmal beantwortet.

Als 10vor10 kürzlich - ein halbes Jahr nach dem ZDF! - endlich über den Covance-Tierversuchsskandal berichtete, wurde gezielt der falsche Eindruck erweckt, das Rechtsgutachten von Prof Riklin, das für einiges Aufsehen gesorgt und im Prozess die entscheidende Wende brachte, sei von der AGSTG, nicht vom VgT in Auftrag gegeben worden.

Rechtsgutachten bestätigt: Die von den Behörden geduldete Anbindehaltung von Pferden ist gesetzwidrig - kein Thema für das Schweizer Fernsehen

3 Minuten für die Liebesaffären eines Fussballstars - nur 40 Sekunden für die Robben-Abschlachterei

Holocaust der Nutztiere - der umstrittene PETA-Vergleich und "10vor10"

Die 10vor10-Macher sehen sich nicht einem wahrheitsgemässen, objektiven Journalismus verpflichtet, sondern tun so, als ob das Schweizer Staatsfernsehen dazu da wäre, um mit tendenziösen und einseitigen Nachrichten die politischen Ansichten von ein paar Journalisten zu verbreiten.

Mit diesem Gehabe liegt 10vor10 ganz auf der Linie der Leitung von Chefredaktor Haldimann, der diese Linie auch beim "Kassensturz" unterstützt:

Die Machenschaften des Kassensturz

Den angeblich "glücklichen" Schweizer Hühnern fallen die Federn aus - kein Thema für das Schweizer Staatsfernsehen

VgT-Beschwerde gegen Falschmeldung in der Sendung Kassensturz betreffend Brustgurtanbindung von Schweinen

Tierquälerischer Verkauf lebender Speise-Fische im Migros: Kassensturz an Videoaufnahmen nicht interessiert

Mit versteckter Kamera festgehalten: Das Modehaus Spengler täuscht seine Konsumentinnen über die Herkunft der Pelze. Das Schweizer Fernsehen interessierte sich nicht für die Videoaufnahmen.

Die Schlachtrinder brüllen am Förderband, während sie zerlegt werden - ZDF und ORF berichten, kein Thema für den Kassensturz

Wenn ein Halbschlauer...

Sex ist immer gut für Einschaltquoten

VgT-Erfolg vor dem Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte: Zensur eines TV-Spots für vegetarische Ernährung durch das Schweizer Fernsehen war menschenrechtswidrig!

VgT-Erfolg vor der Unabhängingen Beschwerdeinstanz für Radio und Fernsehen (UBI): Westschweizer Téléjournal-Sendung war "einseitig und parteiisch"

Die Mafia regiert das Land

Aufschneiden der Hodensäcke: "ein bisschen stressig"

Katastrophale Zustände im Hühner-KZ "Eier Haas" von den Behörden gedeckt - Schweizer Fernsehen hat kein Interesse an Videoaufnahmen

VgT-Beschwerde gegen SF-DRS-DOK-Sendung von Ombudsstelle gutgeheissen

Skandalöse Zustände in der Schweinefabrik der Säntis-Schaukäserei in Stein - kein Thema für das Schweizer Fernsehen

Tagesschau-Redaktoren haben ein zu kleines Hirn

Massentierelend im Kanton Schwyz unter dem Schutz des lokalen Politfilzes - kein Thema für das Schweizer Fernsehen

Die Schweinerei des Frauenfelder Bezirksrichters Iseli (SVP) und wie der Herr Richter von Parteifreund und Statthalter Ernst Müller (SVP) gedeckt wird
Anmerkung:
Als der VgT im September 2006 die Medien zur Hauptverhandlung gegen Iseli vor Bezirksgericht Weinfelden einlud, kontaktierte das Schweizer Fernsehen den Thurgauischen Tierschutzverband, der über diesen Fall nicht Bescheid weiss. Weil das Schweizer Fernsehen deshalb nicht diesen angepassten Tierschutzverein zum Fall interviewen konnte, um die Seite des Tierschutzes darzustellen, wurde auf eine Berichterstattun ganz verzichten. Lieber nicht über Aktuelles berichten, als den VgT erwähnen zu müssen. (Dies kommt für das Schweizer Fernsehen seit Jahren nur infrage, wenn (vermeintlich) negativ über den VgT berichtet werden kann.)

Die Manipulationen der Tagesschau des Schweizer Staatsfernsehens

Muh und Mühe

Die Hölle von Gretzenbach

und so weiter und so fort....

Gut, dass es den VgT gibt!


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