Forum Oktober bis Dezember 2000

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Anmerkungen  und Kommentare der Redaktion sind violett hervorgehoben


2. Oktober 2000

Der Verrat

Im Herzen Afrikas geboren (Ostschweizer Eltern), bin ich als Einzelkind mit vielen wilden Tieren aufgewachsen. Wildkatzen gebaren ihre Jungen in meinem Puppenhaus, eine zahme Gazelle schlief mit meinem Hund und anderem Getier in meinem Kinderzimmer, junge Elefanten, Hyänen und Schlangen waren meine Spielgefährten. Mein Vater (Kaffeeplantagen) war ein passionierter Grosswildjäger und später, nach dem Krieg, als alle Tiere in den Zoos der Kriegführenden Länder ausgestorben waren, wurde er zum Hobby-Tierfänger und belieferte alle diese Zoos mit Elefanten, Zebras, Giraffen, Nashörnern, Gnus, Büffel, Gazellen, Ameisenbären, Schlangen, usw., usf. Wir selbst hatten auch einen grossen Zoo, einen Schweizer Tierarzt, südafrikanische Tierfänger etc. Für mich war dies alles absolut normal; ich war konditioniert von Kindesbeinen an und wusste nichts anderes (daher bin ich so tolerant mit meinen Mitmenschen und verurteile sie nicht, um nicht selbst verurteilt zu werden). Erst viel später, als ich längst erwachsen war, realisierte ich die Ungeheuerlichkeit meiner Situation. Wenngleich mein Vater hoch und heilig versprochen hatte, meine zahme Gazelle Pinggeli nie zu verkaufen, liess er sich doch vom Direktor des Mailänder Zoos dazu überreden. Bei seinem Besuch auf unserer Farm war er nämlich von Piggeli so sehr beeindruckt, dass er sagte, ohne dieses Tier würde er nicht nach Mailand zurückkehren. Er brauche es unbedingt als Spezialattraktion für die Kinder, da die Gazelle sich berühren liess, was eine grosse Seltenheit ist. Eine Reisekiste wurde für Pinggeli gebaut und in Unkenntnis der Dinge flehte ich meinen Vater an, dem Tier wenigstens eine schön grosse und komfortable Kiste für die drei bis vierwöchige Reise herzustellen, was mein Vater dann auch mit Vorbehalten machen liess. Da Pinggeli sich weigerte, in diese Kiste hineinzugehen, bat mich mein Vater, dies zu bewerkstelligen. Ich ging in den Garten und pflückte für mein Lieblingstier einen Strauss der schönsten Rosen (Pinggeli liebte Rosenblätter über alles!). Mit dem Strauss in der Hand ging ich zur Kiste und natürlich folgte mir die Gazelle arglos. Ich zwängte mich mit den Rosen in die Kiste hinein, Pinggeli folgte nach und als sie drinnen war, ging ich blitzschnell hinaus und die Kiste wurde geschlossen. In meinem ganzen Leben werde ich den Ausdruck in den Augen dieses Tieres nie mehr vergessen, als es realisierte, dass ich es betrogen und überlistet hatte. Die heissgeliebten Rosenblätter blieben liegen - und auf der Schiffahrt brach sich Pinggeli ein Bein, weil die Kiste zu gross war. Dieses Bein wurde nie wieder gut, so dass in Mailand ein verschüchtertes und verkrüppeltes Tier ankam, statt die Attraktion des Zoos!
Erica Kalika Blöchlinger, Raum der Stille, Bern,
http://www.uroboros.ch/Raum-der-Stille/

Kommentar von Erwin Kessler:
Ich kann die Tiefe dieses Erlebnisses sehr gut nachfühlen, obwohl ich selber ohne Tiere in der Familie aufgewachsen bin; nur in den Sommerferien bei meinem Onkel auf dem Land hatte ich Umgang mit Kühen, Pferden, Hühner und Schweinen. Meine Jugenderfahrungen mit Heimtieren beschränken sich auf die schwarze Katze eines Spielkameraden, in dessen Wohnung die Katzenkisten ein Gestank verbreitete, den ich kaum aushielt (die Eltern waren tagsüber  berufstätig und der Katzenkot wurde deshalb nicht oft geleert). Erlebnisse mit aggressiven fremden Hunden kommen dazu. Dies stösst oft auf Unverständnis "Waaaaas, du hast KEINE Katzen, auch keinen Hund? Liebst du die nicht?" sagte eine alte, herrische Gönnerin. Meine Antwort: Warum hast du kein Krokodil, liebst du Krokodile nicht? Hunde in der Wohnung ekeln mich fast. Auch Katzenhaare auf Polster und Teppich.. Und ein Hund im Bett. Buhhhhhh! Ich hatte Tiere (Schafe, Schweine, Kaninchen, Hühner, Gnse, Enten) immer nur im Garten, möglichst naturnah, frei und selbständig und fühle mich besonders den landwirtschaftlichen Tieren verbunden. Und trotzdem setze ich mich für den Schutz ALLER Tiere ein, auch der Hunde und Katzen und Meerschweinchen als Versuchstiere. Es braucht keine Vermenschlichung oder "Liebe" zu Tieren, um die ungeheure Ungerechtigkeit zu erkennen, die ihnen widerfährt und sich für ihren Schutz einzusetzen! Aber ich kann heute auch gut nachempfinden und verstehen, dass jemand seinen Hund ins Bett nimmt. Heimtiere sind in die Familie integriert, Ersatzkinder oder einfach enge vierbeinige Freunde. "Seit ich die Menschen kenne, liebe ich die Tiere", ist auf dem neuesten VgT-T-Shirt aufgedruckt. So ist es dann ganz selbstverständlich, dass der Verlust eines solchen vierbeinigen Freundes und Familienmitgliedes ähnlich tief gehen kann, wie der Verlust eines Zweibeiners, nur mit dem Handicap, dass man damit nicht ebenso auf Verständnis der Umwelt stösst und mit dem Schmerz eher alleingelassen bleibt.
Ich hatte einmal ein vergleichbares Erlebnis als Knabe: Wir spielten manchmal am Limmatufer in Zürich. Eines Tages hat einer einen Frosch mitgebracht. Wir bauten am Limmatufer einen kleinen Teich und taten den Frosch hinein. Am Abend steckten wir ihn in eine kleine leere Honigbüchse mit Luftlöcher, damit er nicht verloren gehe, bis wir wieder kämen. Zuhause ging mir dieses Tier in seinem kleinen Gefängnis nicht aus dem Sinn. In dunkler Nacht ging ich zurück und befreite ihn. Als ich den Deckel wegnahm, sass er unbeweglich da und schaute mich mit seinen grossen Augen an. Er hatte seine Selbstbefreiungsversuche schon lange aufgegeben und ich sah die traurige Hoffnungslosigkeit in seinen Augen.  Der Verrat an der Gazelle Pinggeli ist natürlich relativ. Was hat ein Kind in einer solchen Situation denn schon für eine andere Möglichkeit? Zusehen, wie sein Lieblingstier brutal mit Gewalt gefangen und in die Kiste gedrückt wird? Jeder, der Schweinefleisch isst, müsste viel eher ein schlechtes Gewissen haben. Anonymer Verrat ist auch Verrat. Heute kann niemand mehr vorschieben, er wisse nichts über die grausamen Hintergründe der Fleischproduktion.


Reaktion auf die Verurteilung von VgT-Präsident Erwin Kessler zu 45 Tagen Gefängnis unbedingt wegen seiner Kritik am jüdischen Schächten (rituelles Schlachten von Tieren bei vollem Bewusstsein, ohne Betäubung):

5. Oktober 2000

Wir sind empört ber die Verurteilung von Dr. Erwin Kessler. Er hätte mit seiner überfälligen Kritik an einem hoffnungslos veralteten Irrglauben den Prix Courage verdient, und nicht das Gefängnis.

Eine Gruppe Mitglieder und Gönner des VgT aus Bern

 

5. Oktober 2000

Maulkorb bis in den Knast

Nun hat auch das Bundesgericht das Obergerichts-Urteil gegen den Tierschützer Erwin Kessler wegen seiner beissenden Kritik am jüdischen Schächten bestätigt. Es ist eine Schande, diesen wehrhaften, uneigennützigen und couragierten Kämpfer für die Tiere ins Gefängnis zu werfen, bloss weil er einem Volk die Stirne bietet, welches das schlimmste Tierleid verursacht, aus eigener Vergangenheit jedoch wissen müsste, was Panik, Todesangst, unbeschreibliche Schmerzen und gnadenlose Hilflosigkeit bedeutet. Genau das sind wohl die treffendsten Worte, um das Schächten, sofern es überhaupt beschrieben werden kann, in Worte auszudrücken. Wir müssen endlich aufhören Tierquälereien, wie das äusserst schmerzhafte Schächten (betäubungsloses Schlachten), als "normal" und "zeitgemäss" zu betrachten. Wann endlich sind Tierquälereien wie in diesem Fall das Schächten und die Kritik an einem ihren Wahnsinn nicht ändern wollenden Volkes wie der Juden, keine "Tabu-Zone" mehr? In der heutigen Zeit (Jahr 2000!!!) noch gleich zu schlachten, wie damals, als es noch keine Bolzenschussgeräte oder elektrische Betäubungsmöglichkeiten gab, ist eine unentschuldbare Schande. Diese Verbrechen müssen diskutiert, dokumentiert, beschrieben und bekämpft werden dürfen, ohne auf Hautfarbe, Geschlecht und Religion achten zu müssen. Nur dann ist eine faire Auseinandersetzung möglich. Das Antirassismus-Gesetz beweist mit dem Fall "Kessler" eindeutig, wie klein der Spielraum für Vergleiche und laute, beissende Kritik geworden ist. Ich schäme mich für mein Land, in dem Gerechtigkeit klein geschrieben und alles nur noch dem Geld und Ansehen geopfert wird. Meiner Meinung nach gehören Tierquäler in den Knast und nicht Leute wie der Tierschützer Erwin Kessler, der das Tabu "Schächten der Juden" thematisierte. Es wird wohl noch viel Blut der Nutztiere aus lebenden, aufgeschlitzten Kehlen fliessen, bis endlich der Hinterletzte gemerkt hat, dass Erwin Kessler doch nicht Unrecht hatte. Vielleicht macht ihn gerade die unsinnige Gefängnisstrafe endgültig zum Helden und zur lebenden Tierscühtzer-Legende.

Roland F, Glattfelden

 

6. Oktober 2000

Ich war heute morgen total entsetzt, dass Du ins Gefängnis musst. DAS IST EIN SKANDAL SONDERGLEICHEN. Bin jetzt noch sprachlos. Eines sollst Du wissen, wir halten immer zum VgT und zu Dir, egal was passiert, mit mir kannst Du immer rechnen.
Denis N, Gossau

Ich danke Dir. Wenn dieser Staat kein Unrechtsstaat wäre, würde diese endlose, ungeheure Massentierquälerei, die wir in jeder Ausgabe der VgT-Nachrichten wieder neu enthüllen, nicht geduldet und dann bräuchte es meine Tierschutzarbeit nicht. Aber die Situation ist eben umgekehrt: Tierquäler werden geschützt und subventioniert und Tierschützer, die sich mit dem Regime nicht arrangieren, wie Verbrecher behandelt. Mit Postzensur und Gefängnis und all der anderen tagtäglichen Verwaltungs- und Justizwillkür (www.vgt.ch/justizwillkuer/index.htm) gegen mich und den VgT versucht man mich zu zermürben und zum Schweigen zu bringen. Das ist nicht überraschend. So ging es schon immer zu und her, seit es Geschichtsschreibung gibt, wenn ein Regime Missstnäde vertuschen muss.
Erwin

 

6. Oktober 2000

Lieber Erwin, sie wollen dich also in den Knast stecken. Falls es dazu kommt,bin ich sicher, dass das auch seine PR-Wirkung haben wird, wenn ein bekannter Mann wie Du ins Gefängnis geht für die Tiere, die irgendwo dauernd beliebig verachtetes, gebrauchtes und missbrauchtes Objekt von Menschen sind. Jetzt schon werde ich öfters an Dich denken, dass die Sache insgesamt eine grosse und positive Wendung nehmen soll. Segen und Schutz von Gott und der Grossen Mutter für alles was kommt.
Liebe Grüsse Winfried

 

8. Oktober 2000

Jesus lehnt sich gegen die Korruption im Gotteshaus auf, schimpft die Schriftgelehrten "Heuchler und Schlangenbrut" und wirft die Geldwechsler und Händler aus dem Tempel - er wird gekreuzigt.

Mahatma Gandhi bt gewaltlosen Widerstand gegen die Unterdrücker und Ausbeuter seines Landes und führt sein Volk in die politische Unabhängigkeit - er wird ermordet.

Erwin Kessler übt beissende Kritik am vorsinntflutlichen Schächten und setzt sich mit seinem Herzblut für die geschundenen Tiere ein - er muss hinter Gitter.

Erica Kalika Blöchlinger

 

9. Oktober 2000

Hallo Erwin
ich wünsche dir von herzen viel licht und mut im gefängnis. ich habe grossen respekt vor dem was du tust und auf dich nimmst.
marcel


11. Oktober 2000

Eine anonyme Zuschrift (die grossen Helden melden sich immer anonym):

Ermatingen-Untersee im Oktober 2000
Lieber Kessler, es freut uns ausserordentlich, Dir mitteilen zu können, dass es uns freut, dass Du endlich in die Kiste musst. Aber hoffentlich nur mit Wasser und Brot mit Ratten und Würmern in einem feuchten Loch ohne Licht und Nest.
Das wünschen Dir alle Jäger, Fischer und Bauern.


11. Oktober 2000

Grausames Schächten an unschuldigen Kreaturen

Die sogenannte Reinheitsvorschrift gestattet dem religiösen Juden und Muslime nur den Verzehr von koscherem Fleisch. Dafür muss ein Lebewesen geschächtet werden. Am nicht betäubten, bewusst erlebenden und erleidenden Tier wird der Hals von unten nach oben bis auf die Wirbelknochen durchschnitten. Das Fleisch ist dem frommen Juden erst so zum Genuss erlaubt. Unsägliche Tierquälerei! Schächten ist deshalb durch unsere Verfassung verboten. Schächten ist selbstredend auch nicht vereinbar mit der modernen, humanen und eigentlich selbstverständlichen Auffassung, das Tier sei keine Ware. Unrecht begehen nach abendländischem Kulturverständnis eindeutig die gläubigen Juden und Muslime. Aber im Gefängnis sitzen nicht diese, sondern Tierschützer Erwin Kessler. Derartige Ungerechtigkeiten strapazieren meine Toleranz. Ich verabscheue jede Art von religiösem Fanatismus.

Fred Bommes, Gerzensee


12. Oktober 2000

Schlachttier-Transit durch die Schweiz - und die Behandlung von Leserbriefen

Leserbrief an das Bülacher Tagblatt:

Im Neuen Bülacher Tagblatt war zu lesen, dass ein Entwurf des Bundesamtes für Veterinärwesen künftig den Bahntransit für Schlachttiere erleichtern sollte. Persönlich bin ich gegen die tierquälerischen, an die Deportationen des 2. Weltkrieges erinnernden Todestransporte, ob sie nun auf den Schienen oder auf den Strassen stattfinden und Menschen oder Tiere betreffen. Aus der Sicht der Agro- und Fleischlobby ist es eigentlich ziemlich einleuchtend, dass die grauenhaften Tiertransporte vertuscht, also im Hintergrund per Bahn anstatt öffentlich auf unseren Strassen, ablaufen sollen. Die zusätzliche, heimliche Verfrachtung hat der Verein gegen Tierfabriken Österreich auch in Salzburg schon aufgedeckt. Es wird einfach versucht, das Schicksal und diese Tortur für die Nutztiere totzuschweigen und zu verdrängen. Korrupt und mafiös versucht das Bundesamt für Veterinärwesen mit diesem rückschrittlichen Entwurf geltende Vorschriften aufzuweichen. Katastrophal ist nur schon die Tatsache, dass das Füttern und Tränken bei der Ankunft an der Schweizer Grenze nicht bindend vorgeschrieben werden soll. Der Bequemlichkeit wegen würden schludrige Kontrollen genügen, welche sich nur auf Zeugnisse und Transportpläne beschrnäken. Eine konkrete Kontrolle der Tiere würde nur noch in "Verdachtsmomenten" in Erwägung gezogen. Wir Schweizer neigen gerne dazu, mit dem Finger auf andere Länder zu zeigen und rühmen unser vermeintlich bestes Tierschutzgesetz. Wie das Tierschutzgesetz systematisch umgangen und nicht eingehalten wird, zeigen die vom Verein gegen Tierfabriken Schweiz massenhaft aufgedeckten Fälle unter www.vgt.ch. Diese aufschlussreichen Internetseiten, oder die zu abonnierenden VgT-Nachrichten, zeigen die Realität rund um die Nutztiere und erleichtern das Verständnis für den Aufruf "Essen Sie heute vegetarisch, Ihrer Gesundheit und den Tieren zuliebe".
Roland F, Glattfelden

Aus der Antwort der Redaktion:

Wir haben durchaus Verständnis dafür, dass Sie Ihren Unmut ausdrücken und der Öffentlichkeit zur Kenntnis bringen wollen, und wir möchten Ihre Leserzuschrift auch gerne publizieren - nur sollte die Wortwahl etwas moderater sein...

Antwort auf die Antwort:

Sehr geehrte Redaktion. Für Ihr Schreiben vom 6.10.00 danke ich Ihnen und habe bis zu einem gewissen Grad auch Verständnis dafür. Die Enttäuschung hält sich in Grenzen. Das Leid, welches den Tieren auch in diesen Breitengraden widerfährt, ist schlimmer als die Nicht-Veröffentlichung meiner Leserbriefe. Damit meine Arbeit aber doch nicht ganz vergebens war, habe ich Herrn Dr. Erwin Kessler eine Kopie zugestellt. Herr Dr. Kessler hat angesichts der meistens brutalen Tierhaltung keine Bedenken, gerechtfertigt aggressive Leserbriefe im Internet wiederzugeben.

Auf dem jüngsten Aufkleber im VgT-Sortiment heisst es mit grossen Buchstaben "www.vgt.ch". Kleiner geschrieben heisst es unterhalb von www .vgt.ch noch "was andere Medien einfach totschweigen!" .

Bisher ist mir das Neue Bülacher Tagblatt nur positiv aufgefallen. Bitte bleiben Sie anders als Ihre Konkurrenz, welche teilweise Leserbriefe systematisch boykottiert oder bestenfalls blödsinnig kürzt! 

Hoffnungsvoll grüsst Sie
Roland F, Glattfelden


12. Oktober 2000

Anonyme Idioten (Reaktion auf die anonyme Zuschrift vom 11. Oktober):

Liebe anonyme Jäger, Bauern und Fischer oder anders gesagt - armselige Idioten. Das Schreiben zeigt mal wieder was man von euch halten muss. NICHTS. Eben Abschaum der Gesellschaft. Genau darum lebt ihr schliesslich euere Aggressionen und Unsicherheiten an den Tieren aus. Wenn's zuhause bei Mutter mal wieder in die Hosen geht, dann geht man halt auf die Jagd, um sich zu bestätigen. Es ist schon extrem heldenhaft auf hunderte von Metern ein wehrloses Tier zu erschiessen. Aber es wird schon mal die Zeit kommen wo Ihr mal gewaltig auf die Schnauze bekommt!!
Bis dann
P. Schüpbach, Zürich


16. Oktober 2000

Vor dem Kantonsratswahlen nahm ich an einer Wahlkampf-Pressekonferenz der Grünen teil. Dabei erklärten die Grünen natürlich die ganze Zeit, was frü eine tolle Partei sie seien und zählten auf, was sie in letzter Zeit alles Gutes getan haben (worunter ja wirklich auch sehr lobenswerte Dinge waren). In der Fragerunde wollte ich dann wissen, was die Thurgauer Grünen in der vergangenen Legislaturperiode für die Haltung der Nutztiere getan hätten, zumal ja nun nach der Veröffentlichung in den VgT-Nachrichten im ganzen Kanton bekannt sei, wie's in unseren Schweineställen aussieht. Räuspern und betroffenes Schweigen... Irgendwann einmal sagte einer, es stimme schon, man habe halt schon gewisse Berührungsnägste mit dem lieben Erwin. Ich sagte dann, dass es ja nicht um Kessler gehe, sondern um die Tiere! Dann wusste keiner mehr so richtig, was er sagen sollte, ausser dass mir kleinlaut eingestanden wurde, dass ich ja eigentlich recht hätte. Ich merkte, dass die Betroffenheit der Grünen echt war, daher verzichtete ich (...leider?) auch darauf, sie im Zeitungsartikel mit meiner Frage blosszustellen, um ihnen quasi noch einmal die Möglichkeit zu geben, es in der nächsten Legislatur besser zu machen. Es scheint, es wräe besser gewesen, ich wäre damals meiner Informationspflicht nachgekommen! Oder ist mir da vielleicht ein Vorstoss o.ä. von Seiten der Grünen entgangen, der eine Verbesserung in der Nutztierhaltung zum Ziel gehabt hätte...?
A. Stricker, Journalist

Kommentar:
Ich zählte mich vor Jahren auch einmal zu den Grünen. Da war ich noch ein "rot-grüner Sauhund", wie eine Stimme auf dem Telefonbeantworter meinte. Heute bin ich vom Staat ganz rechts, als Rassist, eingeordnet. Das wechselt halt ständig ein bisschen, je nach gerade aktuellen Themen. Während der Kloster-Fahr-Affäre ging es mir nur darum, die katholische Kirche zu bekämpfen... Die Grünen exponieren sich schon seit langem nicht mehr so,  machen sich nur noch hin und wieder mit risikolosen trendigen Allgemeinplätzen bemerkbar wie Anschluss an die EU und Bekämpfung des Rassismus (egal ob es diesen überhaupt gibt oder nicht).  - eine abgefackelte Partei, von der niemand mehr spricht und von der nichts mehr zu erwarten ist. Das politische Geschehen findet ohne sie statt - aber nicht ohne mich! Der Staat fürchtet meine Hartnäckigkeit, dass er mich nach der wirkungslos verpufften Post-Zensur nun tatsächlich ins Gefängnis wirft.
Erwin Kessler


16. Oktober 2000

Der Weg der Liebe

Mit Erica Kalika Blöchlinger, Raum der Stille, Bern, habe ich einen Gedankenaustausch zum Thema, das mit den Stichworten "verurteilen", "unöntig verletzen", "allumfassende Liebe" umrissen werden kann. Erica hat mir - mit Blick auf die für mich typischen oft scharfen und verurteilenden Äusserungen, vorgehalten, ein "verurteilendes Wesen" zu sein; sie komme immer mehr dazu, nicht zu verurteilen. An diesem Punkt habe ich ihr vorgeschlagen, als konkretes Fallbeispiel den durch den Schächtprozess landesweit bekannt gewordenen Satz umzuformulieren, der lautet:

"Wenn Juden massenhaft Tiere auf bestialische Weise umbringen (schächten), dann sind sie nicht besser als ihre früheren Nazi-Henker."

Erwin Kessler

Antwort:
"Wie ist es nur möglich, dass Juden imstande sind, Tiere auf ähnlich bestialische Weise umzubringen, wie sie selbst von ihren Nazi-Schergen umgebracht wurden?
Generell würden vielleicht mehr Fragezeichen - mehr Fragesätze - genügen? Verliert natürlich immer an Direktheit.
Erica

Liebe Erica, die Frageform, die du als Alternative vorgeschlagen hast, ist in der Tat keine schlechte. Aber wie du selbst einräumst, hat sie nicht die gleiche Schärfe. Da fragt sich nun, was besser ist, und zwar "besser" vom Standpunkt des Prinzips der Liebe, niemanden zu hassen, niemanden von der universalen Liebe zur gesamten Schöpfung auszuschliessen (habe ich dieses Prinzip so ungefähr korrekt formuliert?). Die Frageform ist zweifellos "liebevoller" gegenüber den Schächtjuden, denn damit wird nicht direkt verurteilt, sondern nur in Frage gestellt. Und diese Frage lässt Raum offen für Interpretationen:

1. Die schärfste Interpretation: "Was sind die Schächtjuden doch für Unmenschen, dass sie Tiere auf so bestialische Weise umbringen können, während ihnen doch von den Nazis ähnliches widerfahren ist. Da sieht man: sie sind überhaupt nicht besser, als ihre früheren Nazi-Henker."

2. Die mildeste Interpretation: "Mein beschränkter Verstand ist so unwissend, dass ich das den Juden von Gott gebotene heilige Schächten der Tiere nicht von den Verbrechen der Nazis unterscheiden kann."

Damit will ich nur klar machen, warum die rhetorische Frage ein beliebtes Stilmittel der Diplomaten ist: Man gibt sich damit verdeckt, welche Interpretation man wirklich meint, bietet wenig Angriffsfläche, da man sich jederzeit auf die mildere Interpretation zurückziehen kann. Dank dieser Unbestimmtheit wirkt die Formulierung generell milder, weniger provokativ, und ist dadurch "liebevoller" gegenüber den Betroffenen. Wirklich? Gegenüber den Tätern, die im Schussfeld stehen, schon. Und gegenüber den Opfern? Werden diese nicht dadurch ein Stück weit im Stich gelassen, dass man offen lässt, dass die Täter vielleicht gute Gründe haben und ihr Handeln vielleicht durchaus legitim sein könnte? Es schreit in mir, wenn ich bei dieser Frageform nicht an die Henker, sondern an die Opfer denke.

Nur nebenbei sei bemerkt, dass ich im Schächtprozess auch für die Formulierung in Frageform zu Gefängnis verurteilt worden wäre. Das zeigen die anderen vier inkriminierten Äusserungen (siehe Schächtprozess): Da ich aus politischen Gründen verurteilt werden MUSSTE, verdrehten die Gericht meine Äusserungen in mehreren willkürlichen Schritten solange, bis der Tatbestand der Rassendiskriminierung erfüllt war. Ich bin im Schächtprozess nicht für das verurteilt worden, was ich wirklich gesagt habe, sondern für das, was die Richter auf willkürlichste Weise behaupteten, was ich damit gemeint habe. Es ist mehr als klar, dass mein Nazi-Vergleich, hätte ich ihn in die obige Frageform gekleidet, sofort auf die erste, scharfe Interpretation zurückgeführt worden wäre, womit es dann gleich weitergegangen wäre, wie mit meiner direkten Formulierung. Ich bin ja auch verurteilt worden, weil ich die jüdische Bundesrätin Dreifuss, die für Toleranz gegenüber dem Schächten plädiert, gefragt habe (Frageform!), ob sie auch so tolerant wäre gegenüber Menschenfressern wie gegenüber dem jüdischen Schächten. Im Schächtprozess kann nachgelesen werden, wie die Richter daraus eine "Rassendiskriminierung" konstruierten.

Den Weg der allumfassenden Liebe zu gehen, ist eine hohe Kunst, die ich mir durchaus wünsche. Sie lässt sich aber leichter predigen, als praktizieren beim Einsatz für die Wehrlosen. Nur allzu leicht wird dieses Prinzip zur blossen taktischen Diplomatie, zum Vorwand, sich das Leben einfacher zu machen, wie das Verhalten unzähliger "gemässigter" Tierschutzvereine immer wieder zeigt, die nirgends anstossen, mit den Schreibtischtätern in Regierung, Verwaltung, Justiz und Handel und sogar mit den gewerbsmässigen Tierquälern selbst eine "gute Zusammenarbeit" pflegen, aber auch für die Tier-KZ-Opfer nichts erreichen und an ihren Versammlungen - um nicht als "extrem" zu erscheinen - Tierquäler-Schinkensandwiches servieren lassen. Für mich ist das Verrat an den Opfern und Feigheit vor dem Feind.

Ein Meisterstück einer - wie ich meine - scharfen und doch liebevollen Kritik hat mein Freund Vanja Hans Palmers, Zen Buddhist und Tierschützer, vor Jahren gegeben mit einem Flugblatttext, mit dem das Schweine-KZ des Fürsten von Liechtenstein kritisiert wurde. Das Flugblatt sollte am liechtensteinischen Volksfest zum Anlass der Hochzeit des Prinzen von Liechtenstein verteilt werden:

"Wir wünschen dem jungen Brautpaar ein glückliches und friedliches Leben, auch der ganzen fürstlichen Familie sowie allen Menschen und allen anderen fühlenden Lebewesen auf dieser Welt. Was uns verbindet, ist die Fähigkeit, Freud und Leid zu empfinden. Das hat der Mensch mit dem intelligenten, sensiblen Schwein und allen empfindsamen Wesen gemeinsam.

Bei aller Freude über die heutige Hoch-Zeit sollten wir nicht die sätndige Tier-Zeit der Schweine in den fensterlosen fürstlichen Folterkammern vergessen. Wir klagen seine Durchlaucht, Fürst Hans Adam II, der groben, fortgesetzten Tierquälerei an, nicht juristisch, sondern ethisch-moralisch. Der Fürst von Liechtenstein besitzt und betreibt eine riesige Tierfabrik, in welcher tausende empfindsamer, intelligenter, sozialer Wesen gezwungen werden, unter brutalen, KZ-ähnlichen Bedingungen dahin zu vegetieren: Eingesperrt in gerade körpergrosse Käfige (sogenannte Kastenstände oder eiserne Jungfrauen) in Gebäuden ohne Fenster, in ihrem eigenen Kot liegend, auf nackten, geschlitzten Beton- und Blechböden, können sie ihre angeborenen Bedürfnisse in keiner Weise befriedigen, dh sie leiden extrem. Der einzige Grund für dieses Drama ist das liebe Geld. Das ist ethisch unakzeptabel und eines vermögenden, zivilisierten Fürsten unwürdig. Echter Adel zeigt sich vor allem in einer noblen Gesinnung, als Vorbild des Mitgefühls und der Verantwortung. Respekt gegenüber der gesamten Schöpfung ist ein dringliches Gebot er Stunde. Wir machen den Frsten nicht verantwortlich für die globalen Fehlentwicklungen im Umgang mit unserer Mitwelt, aber wir fordern ihn als Mensch und als Fürst auf, zu dieser groben Vergewaltigung fühlender Wesen Stellung zu beziehen."

Dieser Text stellt für mich ein unvergessliches Meisterwerk dar, weil er einerseits keinen Hass ausstrahlt, andererseits aber auch keine falsche Rücksicht nimmt, sondern in der Sache klar und direkt ist. Allerdings glaube ich kaum, dass der Text vom Fürsten als liebevoll empfunden worden ist. Im Gegenteil hat der Text, gerade weil er so meisterhaft, unangreifbar formuliert ist, ihn wohl erst recht mit voller Wucht getroffen. Da hätte es der Fürst viel leichter gehabt, sich zu wehren, indem er und Konsorten wiedereinmal mit geheuchelter Empörung über meine Wortwahl hergefallen wäre, um von den schrecklichen Tatsachen abzulenken, hätten wir - durchaus zutreffend - geschrieben: "Durchlaucht ist ein Verbrecher, ein Nazi, ein Heuchler, der mit Adel prahlt und daneben ein KZ betreibt, um zu seinem Milliarden-Vermögen noch mehr Geld zu scheffeln..."

Vanja Hans Palmers, Zen-Buddhist und Präsident des VgT Österreich, meint dazu:

All you need is love

Lieber Erwin,
Wie Du richtigerweise schreibst, ist der Weg der allumfassenden Liebe eine hohe Kunst, die sich leichter predigen als praktizieren lässt. übrigens nicht nur beim Einsatz für die Wehrlosen. Many can talk the talk but not walk the walk, wie es im englischen so schön heisst. Was nicht heisst, dass nicht auch der talk wichtig ist, und meistens immer noch besser als gar nichts. Das Praktizieren/Manifestieren so edler Ideale wie das der allumfassenden Liebe findet in erster Linie in unserem Bewusstsein statt. "Allumfassende Liebe" ist einer der Namen für etwas, das wir als den sinngebenden Urgrund alles Seins (ein weiterer Name) erfahren können. DASS wir es/sie/ihn erfahren können ist für alle, die soweit kommen, Anlass zum Staunen, zur Verwirrung, zur Dankbarkeit, zum Schweigen und Reden, es ist die Krönung und weit jenseits aller Kategorien.

Praktisch gesehen ist es für mich eine Hilfe, zwischen dem Täter und der Tat zu unterscheiden. Ich verurteile die Tat, aber nicht den Täter. Das lässt Raum, in welchem sich die (immer auch vorhandenen) positiven Seiten einer Person entfalten können. Zuallererst in meinem eigenen Bewusstsein. Vielleicht ist die Frage einfach die, ob es möglich ist, gelassen, frohen Mutes (und was immer für weitere positive Attribute man hier noch einsetzten will) das empfundene Negative dieser Welt mit der gleichen Energie, dem gleichen Eifer, der gleichen Hingabe und - vielleicht am Wichtigsten - mit dem gleichen Erfolg bekämpfen kann, wie das unter dem Mobilisieren der negativen Kräfte wie Agression, Zorn und Hass möglich ist. Ich weiss es nicht. Es scheint eine Tatsache, dass viele der kreativsten Künstler, Wissenschaftler, Politiker und Philosophen nicht ohne sie ausgekommen sind. Andererseits haben auch viele Menschen grossen Einfluss ausgeübt, weil sie in erster Linie in Harmonie (mit sich selber und der Welt) waren, auch ohne dass sie Greifbares geleistet oder geschaffen oder bekämft haben. Warscheinlich haben wir letztlich weniger Wahl als wir uns gerne vorstellen. Jeder hat sein Karma, seinen Weg. Unsere Freiheit sehe ich mehr darin, dieses unser Schicksal zu akzeptieren, es anzunehmen und nur zu einem kleineren Teil darin, es öndern zu können. Das sind zwei verschiedene Begriffe von Freiheit: Die Freiheit zu tun was, man will, und die Freiheit zu wollen was man tut. An Ersterer scheinen wir im Westen recht erfolgreich gearbeitet zu haben, mit der Zweiten hat sich der Osten intensiver auseinander gesetzt, sie ist der Weg der Meditation.

Genug talk für einen Tag - für ein ganzes Leben! Aber Spass macht es.
Liebe Grüsse
Hans Vanja

Das Konzept, zwischen Tat und Täter zu unterscheiden, geht in ähnlicher Richtung, wie (rhetorische) Fragen stellen, statt urteilen. In dem Umfang, wie dies weniger aggressiv wirkt, entlastet es den Täter. Die Frage bleibt, ob das auch aus der Sicht der Täter erwünscht ist. Prüfen wir sogleich, wohin das bei unseren Bespielen führt:

Originaltext: "Wenn Juden massenhaft Tiere auf bestialische Weise umbringen (schächten), dann sind sie nicht besser als ihre früheren Nazi-Henker."

Umformuliert: "Wenn Tiere massenhaft auf bestialische Weise von Juden umgebracht (geschächtet) werden, dann ist das nicht besser, als was die früheren Nazi-Henker an den Juden verbrochen haben."

Mit dieser Formulierung kann ich ohne weiteres leben, weil sie nach meinem Empfinden keine wesentliche Abschwächung der Aussage bringt. Allerdings ist mir nicht klar, ob mit dieser Trennung von Tat und Täter in diesem Fall viel gewonnen ist. Anstoss erregt die Äusserung ja wegen dem - für gewisse Menschen unzulässigen - Vergleich von Tier- und Menschenopfer. Wer Tiere als Sachen oder zumindest als zweitklassige Wesen betrachtet (wie die Nazis die Nichtarier), der wird sich über diese Äusserung immer empören, egal, wie sie formuliert wird.

In obigem Flugblatt-Text zur fürstlichen Schweinerei von Vanja heisst es: "Wir klagen seine Durchlaucht, Fürst Hans Adam II, der groben, fortgesetzten Tierquälerei an." Hier wird klar der Täter verurteilt, nicht die Tat. (Die Unterscheidung zwischen Anklage und Verurteilung hat im umgangssprachlichen Sinne wohl kaum einen Sinn, da es sowieso "nur" um eine moralische, nicht juristische Verurteilung geht.)

Wahrscheinlich meint Vanja die Unterscheidung von Tat- und Tätern nicht als Formulierungs- sondern als Denkkonzept, um innere Distanz zu gewinnen vor aufkommenden Aggressionen und Hassgefühlen.

Erwin Kessler


19. Oktober 2000

Soeben habe ich die neuste Ausgabe Ihrer Zeitschrift erhalten. Darin prangern Sie zu Recht Missstände in der Viehhaltung an. Gerne wrde ich direkt mit den Betroffenen Kontakt aufnehmen und sie bitten, für die Tiere besser zu sorgen. Wohl haben Sie die Namen der Betroffenen, jedoch nicht die Adresse veröffentlicht. Darf ich Sie bitten, künftig die volle Adresse der Tierschänder anzugeben, damit alle Leser Sie in Ihrer Arbeit noch besser unterstützen können. Herzlichen Dank für Ihre Arbeit.
Strickler Hansruedi

Antwort:
Wir halten es im Normalfall nicht für den richtigen Weg, dass die Leser die veröffentlichten Tierquäler kontaktieren. Die Namen geben wir nur an, um zu dokumentieren, dass es keine erfundenen Fälle sind. Die veröffentlichten Fälle sind nur mehr oder weniger zufällig gewählte Beispiele. Es gibt solche Zustände zu tausenden überall. Reklamationen bei den Veröffentlichten dient vielleicht zum (verständlichen) Dampfablassen, aber es ist Energieverschwendung; darum möchten wir das nicht fördern. Was Leser viel besser machen könnten, es aber leider nur selten tun, sind Leserbriefe an die Tageszeitungen. Auch wenn nicht alle veröffentlicht
werden, lohnt sich der Versuch immer wieder. Jedenfalls ist es nützlicher, wenn wenigstens die Redaktionen solche Post erhalten, statt die unverbesserlichen Tierschänder.
Erwin Kessler


19. Oktober 2000

Recht auf freie Meinungsäusserung.
Danke fuer Ihren Mut und Ihre Ehrlichkeit. Die Freiheit unsere Meinung zu aeussern, haben wir leider schon lange verloren. Umso bewundernswerter finde ich es, dass es immer noch Menschen gibt, die den Mut haben, fuer ihre Meinung auch Nachteile in Kauf zu nehmen. Ich bin derselben Meinung: SCHLUSS MIT DEN BESTIALISCHEN BRAEUCHEN UND TIERQUAELEREIEN - EGAL VON WELCHER NATION UND AUS WELCHEN RELIGIOESEN MOTIVEN AUCH IMMER!
bsanfeli2@gm.dreamcast.com


21. Oktober 2000

Ich habe für Ihre Organisation gespendet, weil auch ich gegen Tiermisshandlungen bin. Aber ständig diese grauenhaften Bilder möchte ich nicht mehr. Bitte nehmen Sie das zur Kenntnis und verschonen Sie mich mit solcher negativer Post. Danke.
P Hochstrasser, Neufeldstr 20, 5430 Wettingen


21. Oktober 2000

Lieber Herr Kessler, in der Sache Missstände in Tierbelangen gehe ich mit Ihnen meistens einig inkl. Schächten und Ringier. Aber auch ich habe noch alte Pelzkragen und einen Muff, Erbstücke von meiner Mutter, die mir als Erinnerungen lieb sind und die ich in kalten Wintern als Wärmespender schätze. Da kein Nerz unter ihnen, gehe ich davon aus, dass die Tiere aus freier Wildbahn stammen. Damit will ich nur sagen, man kann nicht gleich alles über einen Kamm scheren. Noch in einem Punkt muss ich Ihnen widersprechen. Glauben Sie wirklich, dass weibliche Politkarrieren mehr Herz und Mitgefühl versprechen? (Siehe Die Kuh in Stall und Regierung in VN00-4). Zudem, mit Therese Frösch und den Berner Kaninchen widerlegen Sie Ihre Aussage. Es gibt eine ganze Reihe von "Frösch-Typen unter den Polit- und anderen Karrierefrauen. Um wirklich Profil zu haben, müssen Männer wie Frauen (Frauen noch mehr) über sehr viel innere Unabhängigkeit und Geistesadel verfügen. Da müssen wir bald mit der Laterne suchen gehen. Kurz, ich will nicht alles auf die Goldwaage legen, ich weiss ja wie Sie's meinen.
Im Zuge des Einschränkens der Papierberge möchte ich mich für das kommende Jahr als Abonnentin Ihrer Zeitung abmelden. Unterstützen will ich Ihre Tätigkeit dennoch bis auf weiteres mit einer Spende von Fr. 30 bis 50.-, je nachdem, pro Jahr. Des weiteren besuche ich Sie gerne übers www.
Ich wünsche Ihnen weiterhin Mut und Durchhaltevermögen in Ihrer nicht ganz einfachen Tätigkeit.
Mit freundlichen Grüssen
Dr. Katharina R. Sch., Aarau

Antwort:
Liebe Frau Schmid, danke für Ihre Stellungnahme. Ich sehe eigentlich aus tierschutz-ethischer Sicht keine Einwände gegen Ihre Pelz-Erinnerungsstücke, von denen Sie sich nicht trennen möchten. Hingegen müssen Sie einfach wissen: Ob aus Zuchten oder aus der "freien Wildbahn" - immer ist bei solchen Pelzkleidungsstücken schwerste Tierquälerei mit im Spiel. Die allermeisten wildlebenden Pelztiere werden auf grausamste Art mit Fallen gefallen, in denen die Tiere eines langsamen, oft tagelangen, qualvollen Todes sterben. Wenn Ihnen solche Pelzteile "lieb" sein können und wenn es ihnen gleichgültig ist, was tierliebende Menschen in Ihrer Umwelt über Sie denken, dann ist - wie gesagt - nichts einzuwenden. Anders stehen die Dinge aus unserer Sicht, wenn junge Frauen modische Pelzkleider tragen, welche andere zur Nachahmung animieren. Solche jungen Damen werden so indirekt zu Mittätern am Pelztierverbrechen. Deshalb lehnen wir auch echt wirkende synthetische Pelzimitationen ab, weil - gerade wegen der Nichtunterscheidbarkeit auf Distanz - andere dadurch animiert werden können, ebenfalls Pelzkleider zu kaufen, möglicheweise echte. Was Frauen in der Politik anbetrifft, sind wir völlig gleicher Meinung. Ich hätte gehofft, dass mit mehr Frauen auch mehr weibliches Mitgefühl Einzug in die Politik halten würde. Tatsächlich aber scheint die politische Emanzipation der Frauen rein gar nichts gebracht zu haben. Schade - schade für die Frauen und die ganze Schöpfung.
Erwin Kessler


23. Oktober 2000

Nur das nicht...

Sehr geehrter Herr Kessler Wir schätzen Ihre direkte und offene Art, die jeweils in den VgT-Nachrichten zur Geltung kommen. Trotzdem bedauern wir, dass in jeder neuen Ausgabe antisemitisches Gedankengut mit Tierquälerei in einen direkten Zusammenhang gebracht wird. Ihre Begründungen dazu sind uns bekannt (sie haben das auch schon des öftern im Editorial erwähnt).Wir verabscheuen aber jegliche Art von Ihren erniedrigenden Aussagen wie 'Arbeit macht frei' ...
Mit freundlichen Grüssen Karl Stadler, Luterbach

Sehr geehrter Herr Stadler,
ich verstehe nicht, warum Sie meine Tierschutzarbeit genau und nur dort nicht mehr schätzen, wo es um jüdische Tierquäler geht.
Gerade weil ich jede Art von Rassendiskriminierung ablehne, werden jüdische Tierquäler von mir nicht verschont oder nachsichtiger behandelt als andere. Das Zitat "Arbeit macht frei" richtet sich im übrigen gar nicht gegen Juden, sondern gegen einen (vermutlich christlichen) Tierfabrik-Direktor, der sein Tier-KZ zynisch mit "Hotel du porc ***" angeschrieben hat (siehe www.vgt.ch/vn/0002/000524.htm). Dass Sie das nicht gemerkt haben, ist sonderbar. Die berüchtigte Überschrift "Arbeit macht frei" am Eingangstor zu einem Nazi-KZ war gar nicht speziell gegen Juden gerichtet.  D a s  ist rassendiskriminierend, dass die nichtjüdischen KZ-Opfer (opositionelle Intellektuelle, Slaven, Zigeuner) als quantité négligeable ausgeblendet werden und sich alles nur um die jüdischen Opfer dreht und daraus von gewissen jüdischen Kreisen auch noch schamlos Kapital geschlagen wird.

Wenn ich alles berücksichtigen würde, was mir angeraten wird nach dem Muster: "Sie machen es schon gut, aber lassen Sie doch das..." würde bald nicht mehr viel Tierschutz übrigbleiben. Die vorhergehende Forumschreiberin schätzt zB meine Antipelzkampagnen nicht. Mein Weg ist geradlinig und konsequent. Das Bedürfnis nach anpasserischem Zick-Zack-Kurs befriedigen genügend andere Tierschutzvereine.
Mit freundlichen Grüssen
Erwin Kessler


23. Oktober 2000

Danke für die VgT Nachrichten. Auf der Seite 12 haben Sie ein Bild von einer Stute veröffentlicht. Diese Haltung ist nicht nur tierquälerisch sondern auch äusserst brutal. Das Pferd ist nicht wie üblich am Halfter angebunden, sondern mit einem Strick, den man um den Kopf des Pferdes geführt hat. Zudem hat man noch eine Schlinge um die Nase des Tieres gelegt. Wenn das Pferd den Kopf bewegt, zieht sich die Schlinge zu und die Luftzufuhr durch die Nase wird blockiert.
Viele Grüsse
Hans Hunziker, Pericles Pferdeschutz
http://www.pericles-pferdeschutz.ch/
P.S. Sie leisten gute Arbeit!


24. Oktober 2000

Sehr geehrte Mitarbeiter von Herrn Dr Kessler, die Oktobernummer der VgT-Nachrichten hat so eindrückliche, erschütternde Bilder über die Intensivtierhaltung von Schweinen, dass ich sie gerne noch weitergeben möchte. Bitte senden Sie mir noch 2 Exemplare. Besten Dank und gute Wünsche für Ihre Arbeit.
M Nyfeler


25. Oktober 2000

Ich möchte Ihnen von Herzen gratulieren, und bin schon ein wenig beruhigt, dass es in dieser Zeit immer noch solche Vereine wie der Ihrige gibt. Ich möchte deshalb die VgT-News abonnieren. Sollten Sie mal ein etwas grösseres Projekt haben, bei dem Sie eine kräftige Hand gebrauchen, so lassen Sie es mich wissen.
Hochachtungsvoll
Lars H.


26. Oktober 2000

Gold bringt keine Seele zum Glänzen

An Herrn Oliver Schmid, Redaktion Schaffhauser Bock, info@bockonline.ch

Sehr geehrter Herr Schmid,
Ihren Bericht über den Schweinestall des Restaurants "Durstgraben" haben wir in unserem Pressespiegel veröffentlicht - zusammen mit unserem Originalbericht (www.vgt.ch/news/001011).
Können Sie gut schlafen? Man sagt, ein reines Gewissen ist ein gutes Ruhekissen.
Zuerst zeigten Sie sich von unseren Aufnahmen schockiert. Dann schreiben Sie in Ihrer Zeitung, man sehe darauf nichts Negatives und wir hätten einen armen Bauer grundlos kritisiert, der seine Tiere gut halte. Was der VgT kritisiert, haben Sie unterdrückt.
Können Sie problemlos in den Spiegel schauen? Ja? Dann ist das also Ihr gewohnter journalistischer Lebenswandel. Haben Sie schon einmal darüber nachgedacht, dass sich in Ihrer Seele nicht Geld anhäuft, sondern etwas anderes, das weniger leicht wieder zerrinnt, wie Geld und Vermögen?
Mit freundlichen Grüssen
Erwin Kessler, VgT

PS: Im Durstgraben-Stall war es übrigens stockdunkel. Das Licht brannte nicht. Tierquäler lügen so schamlos, wie sie Tiere quälen.

 

27. Oktober 2000

Sehr geehrter Herr Schmid. über den VgT habe ich Ihren Zeitungsbericht gelesen. Ich schwanke nun zwischen Zorn, Mitleid und Verachtung Ihnen gegenüber. Klar ist in jedem Fall, dass Sie ihren Job sehr gut gelernt haben. Sie schaffen es vorzüglich, die Meinung Ihrer Leser in einer Richtung zu manipulieren, dass es einem gebten Leser die Haare zu Berge stellt. Ich werde in diesem Mail die Position des geübten Lesers einnehmen und zu einiger Ihrer Darbietungen (anders kann man das nicht bezeichnen) Stellung nehmen:

"Auf den Bildern ist aber weder ersichtlich ob diese Tiere verwahrlost sind oder gequält wurden." Würden Sie einen Funken Fachverstand zum Thema Nutztierhaltung mitbringen, so wüssten Sie, dass die Bilder als solche die Quälerei ungeschminkt zum Ausdruck bringen. Hier redet niemand von Quälerei in Form von Schlägen oder Stromstössen, nein, die Bilder sprechen für sich.

"...sie machen rein optisch einen guten Eindruck." Was wollen Sie mit dieser Aussage suggerieren? Dass das Fleisch dieser Schweine gut schmecken wird? Alleine diese Aussage zeigt deutlich, dass Sie diese Tiere als Sache und nicht als Lebewesen betrachten. Wenn ich mir ein Auto kaufe, dann macht dieses beim Händler meist auch einen optisch guten Eindruck. Diese Darstellung von Ihnen ist beschämend bis peinlich und zeugt einmal mehr von Ihrer unglaublichen Einstellung den Tieren gegenüber.

"...habe im übrigen die erst Mitte September erfolgte Kontrolle durch das Lebensmittelinspektorat des Kantons Schaffhausen mit der Note <sehr gut> bestanden." Nun frage ich Sie: Was hat eine Lebensmittelkontrolle mit der Tierhaltung zu tun?

"Diese Böden werden heute zwar nicht mehr verwendet, sind aber in alten Stallungen noch üblich." Diese brilliante Aussage von Ihnen suggeriert ganz klar, dass etwas, was üblich ist doch so schlecht nicht sein kann. Das bedeutet also, dass Schweinehaltung in Kastenständen doch gar nicht so schlecht ist. Immerhin ist es üblich.

"...aber es ist deswegen keine Dunkelhaltung, zumal ja immer Licht im Stall brennt", erklärt Moser. Diese Aussage bedeutet, dass der Fotograf das Licht vor den Aufnahmen ausgeschaltet haben muss. Wenn also immer Licht im Stall brennt, dann hat Moser sich einer weiteren Tierquälerei schuldig gemacht. Die Tiere dürfen auch nicht permanentem Licht ausgesetzt werden. Es ist interessant, dass Ihr Verstand als Redakteur oder Journalist (ich kenne Ihre Schreibberechtigungsgrundlage nicht im Detail) plötzlich aussetzt und Sie blind und offensichtlich ohne Nachzudenken das abdrucken, was Ihnen Herr Moser erzählt. Allein dieser Aussage ist zu entnehmen, dass Ihr Fachwissen in Sachen Nutztierhaltung einiges an Nachholbedarf haben dürfte.

"Es handelt sich nicht um Zuchttiere, welche im Freien gehalten werden müssen." Diese Aussage ist wirklich der Gipfel der Ignoranz. Was glaubt eigentlich dieser Herr Moser wer er ist? Gott oder so was ähnliches? Und Sie als sein Sprachrohr zur Aussenwelt schliessen sich dem blind (wie immer in diesem Artikel) an. Es gibt nicht wenige Religionen (das Christentum ist hiervon leider ausgeschlossen) die diesen Misstand erkannt haben und verlangen dass ein Tier, welches dem Menschen sinnlos geopfert wird,  zumindest vor der Tötung eine fürstliche Behandlung zu geniessen hat. Allerdings zeigt diese Haltung einmal mehr, dass Moser ein tierverachtender Mensch ist, der sich offensichtlich in seinem Leben noch nie darüber Gedanken gemacht hat, was er diesen Kreaturen eigentlich antut. Da Sie diese Haltung mit Ihrem Bericht unterstützen, muss ich Sie zur gleichen "Sparte Mensch" zählen.

"Die Tiere machen alle einen zufriedenen Eindruck..." Ich bin mir sicher: Könnten die Tiere Rache an ihrem Peiniger nehmen, er hätte einen langsamen und grauenvollen Tod zu sterben. Diese Aussage von Moser ist nicht nur unendlich sarkastisch, sie grenzt geradezu an.... ja an was eigentlich. Hier fehlen mir wirklich die Worte.

"...rechtlich gegen Kessler vorzugehen." Hierzu kann ich nur sagen: Ich wünschte ich könnte den Tieren erklären, wie sich ihr Herr und Gebieter ihnen gegenüber verhält.

Im Namen aller Nutztiere kann ich nur aktiv daran arbeiten, dass solche Tierhalter bzw. Tierquäler möglichst rasch für ihre unglaublichen Taten, die sie auch noch im guten Glauben vertreten, zur Rechenschaft gezogen werden. Menschen wie Sie, Herr Schmid, sollten einen grossen Schub mehr Verantwortung für das bernehmen, was sie tagtäglich in Zeitungen verbreiten und
ahnungslosen Lesern vorsetzen. Für das was Sie hier publiziert haben sollten Sie sich in Grund und Boden schämen.
Freundliche Grüsse
Michael Wernke

 

27. Oktober 2000

Sehr geehrter Herr Kessler.
Ich nehme Bezug auf Ihre Nachricht vom 26. Oktober. Sie schreiben, Sie werden meinen Bericht in Ihrem Pressespiegel veröffentlichen. Ich werde mir das Geschriebene im Zusammenhang mit Ihrem Originalbericht sehr genau zu Gemüte führen. Falls darin Unwahrheiten im Bezug auf mich und meinen Bericht im Schaffhauser Bock veröffentlicht werden sollten, werden wir voneinander hören. Ich frage zurück Herr Kessler, können Sie noch gut schlafen und sich problemlos im Spiegel betrachten? Sie halten bewusst Informationen zurück, wenn Sie nicht einmal ansatzweise erwähnen, dass Sie (oder einer Ihrer Mitarbeiter) Land- und Hausfriedensbruch begehen, um an ihrer Meinung nach spektakuläre Bilder zu gelangen. Rechtschaffende Menschen anzugreifen, dass scheinen Sie zu beherrschen, liest man Ihre diversen bisher erschienenen Pressespiegel.
In diesem Sinne wünsche ich ein angenehmes Wochenende.
Mit freundlichem Gruss
Redaktion Schaffhauser Bock, Oliver Schmid

Anmerkung:

Gewerbsmässige Tierquäler und ihre Helfershelfer gelten in dieser perversen Gesellschaft tatsächlich als"rechtschaffene" Bürger. Das hindert mich wirklich nicht, deren Verbrechen aufzudecken, man kann das von mir aus auch "angreifen" nennen
Erwin Kessler

29. Oktober 2000

Kein Bock auf den Schaffhauser Bock

Ich habe die Angelegenheit ber den "Durstgraben" gelesen, sowohl den VgT-Bericht, den niederträchtigen, verharmlosenden Artikel im "Schaffhauser Bock", den Leserbrief und Ihre Anmerkungen. Was das Restaurant Durstgraben betrifft, möchte ich nur erwhnen, dass ich lieber eine längere Durststrecke in Kauf nehmen würde, als in diesem, alles anderen als anmächeligen und einladenden, sondern eher unheimlichen, heruntergekommenen Schuppen etwas zu trinken. Das Motto lautet hier: Besser Durststrecke als Durstgraben! Zum Verfasser dieses irreführenden Berichtes kann ich nur sagen, dass es sich um einen selten sturen Bock handeln muss (passt ja zum Namen Schaffhauser Bock !), wenn einer dermassen gnadenlos und verfälschend seine Macht in einem Medium ausübt. Der Gipfel der Frechheit ist allerdings der, dass dieser Ihnen, Herr Kessler und Ihren Leuten Land- und Hausfriedensbruch vorzuwerfen getraut. Wenn es auch so wäre, ist dies sogar zwingend nötig, um den noch gröberen Verstoss der Tierquälerei aufzudecken. Dass Sie nicht erst den Tierquäler selber fragen können, ob Sie seine lausige Tierhalterung anprangern und im Gegensatz zu den Tieren ans Licht bringen dürfen, versteht sich eigentlich von selbst...  Bravo, machen Sie weiter Herr Kessler und lassen Sie sich von solchen Herren nicht ins "Bockshorn" jagen! Als Zeichen meiner Wertschätzung Ihrer unverzichtbaren Arbeit, werde ich Ihnen demnächst einen finanziellen Zustupf überweisen.
Alles Gute! R. F., Zürich


27. Oktober 2000

Die Forumredaktion hat eine Kopie des folgenden Briefes an Coop Schweiz und Migros erhalten, der auf den Beitrag "Arme Schweine im Kanton Bern" in den VN00-4 Bezug nimmt:

Sehr geehrte Damen und Herren, aufgrund der beiliegenden Dokumentation (VgT-Nachrichten) bin ich sehr enttäuscht und schockiert, das ein Unternehmen wie Ihres mit solchen bäuerlichen Betrieben, die tierquälerisch Tiere halten, Geschäfte tätigt. Umso betrüblicher deshalb, weil viele meiner Bekannten sowie ich speziell beim Kauf von Bio-Fleisch darauf achteten, dass den Tieren auf diese Art und Weise ein artgerechtes Leben ermöglicht wird. Welch fataler Irrtum! Ich für mich ziehe den Schluss daraus, dass ich nun vollständig den Fleischkonsum einstelle und auf Vegi-Ernährung umstelle, obwohl ich sehr gerne Fleisch esse.
Mit freundlichen Grüssen
Rolf K, Lyss


29. Oktober 2000

Bravo!! Machen Sie weiter so. Das Stockengut, resp. die Schweinehaltung (und früher auch die Hühnerhaltung) im gemeindeeigenen Betrieb, ist vielen Leuten ein Dorn im Auge. Die Kilchberger Behörden fällen ihre Enscheide nicht nur zum Wohle der Bürger, dies zeigt die Handy-Antenne auf dem Gemeindehaus, direkt neben dem Schulhaus.
Regula S.


31. Oktober 2000

Herzlichen Dank für Ihren Einsatz und speziell Unterstützung (Spende heute einbezahlt) angesichts des ungerechtfertigten Gefängnis-Urteils (Schächtprozess).
Dr Jakob Müller, Beringen


31. Oktober 2000

Bemerkung zu Spende von 500.- Fr:
Für Prozesskosten.

Martha M., Kilchberg


31. Oktober 2000

judihui ich esse nome blueme ond chrütli ond ech fül mi tierisch
R. DAHINDEN, rdahinden@datacare.ch


1. November 2000

Ich habe mit Greuel Ihre Zeitschrift gelesen und werde Ende Monat eine Spende für Ihren Verein einzahlen. Aber ich möchte Sie bitten, mir keine Zeitschrift mehr zu schicken, weil meine Seele diese Bilder nicht aushält. Einzahlungsscheine sind aber weiterhin willkommen.
EZ, Zürich


2. November 2000

Ich habe über ein Schweizer Mitglied von Ihrem unerschrockenen Einsatz für die Rechte unserer Mitgeschöpfe gehört. Die Schweizer Bürger müssten Ihnen für Ihre Basisarbeit zum Erhalt einer echten Demokratie danken. Justiz- und Behördenwillkür müssen aufgedeckt werden. Wer für die Rechte von brutal ausgenützten Mitgeschöpfen eintritt, verdient meinen höchsten Respekt.
Walter Reichherzer, D-Augsburg


2. November 2000

Sehr geehrter Herr Kessler, Menschen wie Sie, die sich Bedingungslos für Tiere einsetzen, müsste es viel mehr geben. Wenn ich so höre und sehe wie mit unseren Mitgeschöpften, den Tieren, umgegangen wird, könnte ich an der ganzen Welt verzweifeln. Es sind immer nur einzelne, die es wagen, etwas zu unternehmen, und so werden deren Bemühungen immer nur ein Tropfen auf den heissen Stein sein. Die grosse Masse unserer "Mitmenschen" interessiert sich einfach nicht dafür. Ich würde selbst gerne etwas tun (ausser Spenden), weiss aber nicht wie, man kann mit den Menschen nicht über Tierschutz/Tierrechte diskutieren. Ich werde immer nur belächelt und ausgelacht, auch von den sogenannten "tierliebenden" Personen. Sobald der Magen sich meldet, schaltet das Mitgefühl für Tiere ab und es werden tausend (meisst lächerliche, durchsichtige) Ausreden gefunden....  Ich hoffe, Sie treffen auf einsichtige Richter und tragen wenigsten nachträglich einen kleinen Sieg davon.
Mit freundlichen Grüssen
Elisabeth Fuchs


2. November 2000

Sehr geehrte Mitwirkende vom VgT! Mein Name ist Julia, ich bin13 Jahre alt und schon seit 1 Jahr ernähre ich mich vegetarisch. Ich finde es echt bewundernswert, dass ihr so um dass Recht der Tiere kämpft. In meiner Familie bin ich die einzigste Vegetarierin. Ich bin sehr froh darüber, dass ihr auch meinen Ansichten sind was Tierquälerei betrifft.
Eure Julia


2. November 2000

Es tut immer gut, das Forum zu lesen, um zu sehen, wie viele Leute doch gleich denken wie wir...
Rosita Bundi


3. November 20000

Abschied

Meine lieben Freunde,
ich richte diese letzten Worte an Euch, um Euch meinen Entschluss zu erklären. Wenn Ihr diesen Brief in Händen habt, gibt es mich nicht mehr.

Ohnen meinen geliebten Paul bricht mein Weg ab. Alles ist sinnlos geworden ohne ihn; alles Schöne in dieser Welt ist ohne Glanz, alles Schreckliche unerträglich. Paul, der wunderbare Mensch an meiner Seite, mit dem lebendigen Herzen und dem klaren Geist, war meine Heimat. Sein Tod liess mich ins Leere fallen.

Es geht mir auch gesundheitlich nicht eben gut. Mein Gefässsystem ist sehr schwach und ich weiss - mit 78 Jahren - nicht, wann mich ein Hirnschlag trifft. Die Folgen wären höchstwahrscheinlich schrecklich - auch für Euch, die Ihr mich liebten. So habe ich das Privileg, mich von Euch in voller geistiger Präsenz verabschieden zu können.

Jedem von Euch, mit dem mich Freundschaft verband, füge ich mit diesem Schluss Schmerz zu, ich weiss es. Das ist es, was mir den Abschied schwer macht. Wenigstens müsst Ihr mir wünschen, dass ich doch endlich sterben könnte.

Ich glaube, wir bleiben in einer Kette von Liebenden verbunden, zusammen mit Paul. Bleibt so bei mir, bei uns, und eine grosse Dankbarkeit taucht uns alle in etwas  - hoffentlich - Unvergängliches.

Eure Nelli Kamer

Ich danke, danke für alles, was Sie tun! Herr Dr Kessler, Sie haben Grösse und wirkliche christliche Liebe! Ihre Nelly Kamer


7. November 2000

Dank und Ermutigung
grüezi herr kessler, gott sei dank, gibt es menschen wie sie! ich danke ihnen von ganzem herzen für ihren unermdlichen einsatz, für ihren mut und für ihr beispiel, allen widerständen zum trotz für eine sache einzustehen, für die es sich lohnt, dafür einzustehen. was heisst schon lohnt? ganz einfach ausgedrückt: der mensch zeigt in seinem verhalten den tieren gegenüber seinen überheblichen, höchst egoistischen und damit auch schöpfungsverachtenden teil. er zeigt, wie sehr er vergessen hat, dass wir alle eins sind, dass wir alle gegenseitig miteinander verbunden sind und jede handlung eine konsequenz auslöst. sie, herr kessler, und ihr unerschrockenes team, sollten ausgezeichnet werden mit den höchsten auszeichnungen, die einer gemeinschaft zur verfügung stehen, und vor allem mit respekt, achtung und wertschätzung! ich kenne nicht alle ihre aktivitäten und habe die "schächtungs-diskussion" nur am rande miterlebt. ich habe mitbekommen, dass ihnen antisemitismus vorgeworfen wird, wozu ich heute keine stellung nehmen kann. dass sich menschen von ihren persönlichen aussagen betroffen fühlen, kann ich hingegen nachvollziehen. ist aber das verhalten von einzelpersonen nicht einfach auch ein bild der gesamtgesellschaft? dass dann einzelne ins rampenlicht gezerrt werden und entsprechend beissen ist zwar menschlich, aber ist es klug? tragen wir nicht genau dieselbe verantwortung für unser verhalten wie der bauer lanz in bannwil? würe einer verurteilenden variante nicht eher eine schöpferische vorzuziehen? durch aufzeigen und bewusster
förderung von alternativen? durch??? sie haben sich entschieden, zu handeln, wie sie handeln. wunderbar. ich entscheide, im gleichen sinne aber in der ausrichtung anders zu handeln. sie haben mir mut gemacht durch die art, wie sie handeln.
herzliche grüsse,
andreas b. müller

Antwort:
Normalerweise wirken so massive staatliche Repressionen, wie sie gegen mich bzw den VgT inszeniert werden, ziemlich rasch, da die meisten Menschen so reagieren wie Sie: bräver, diplomatischer, freundlicher werden, um nicht anzuecken. Wohin das führt, nämlich zu gar nichts, machen uns alle anderen ca 200 Tierschutzorganisationen in der Schweiz seit Jahrzehnten vor. Ich habe den VgT nicht gegründet, um noch einen weiteren Verein dieser Sorte hinzuzufügen. Wenn ich bei den Tierquälern und ihren Helfershelfern in Staat und Politik nicht anecken würde, würde mich niemand bekämpfen - aber auch niemand über unser Anliegen diskutieren und nachdenken.
Ich warte sehnlichst darauf, dass es jemand vormacht, wie er im Tierschutz auf sanfte, freundliche Art mehr bewirkt als ich. Aber besser wissen war schon immer leichter als besser machen.
Damit will ich Sie nicht beleidigen. Ich will mich nur klar und unmissverständlich ausdrücken. Das mache ich bei meiner Tierschutzarbeit immer so, und das gibt halt Betroffene. Warum soll es keine Betroffene geben? Hilft das irgendeinem Geschöpf auf dieser Welt? Hilft es Tierquälern, wenn sie nicht ganz persönlich betroffen werden und darum glauben, immer so weitermachen zu können wie bisher? Frieden und Freundlichkeit ja - aber nicht unter Ausschluss der Schwachen und Wehrlosen!
Mit freundlichen Grüssen
Erwin Kessler


Beleidigung? Oh nein!

herr kessler, üfr sich haben sie recht und der "erfolg" gibt ihnen recht. im "lärm", den sie machen und der um sie oder gegen sie gemacht wird, sehe ich eine bestätigung ihrer beobachtung, dass sie mit unsanfter und unfreundlicher art mehr bewirken als auf sanfte freundliche art. nur ist die sanfte freundliche art eben nicht lärmig und bewirkt trotzdem etwas. über das wieviel und wiewenig könnten wir uns jetzt streiten und uns die köpfe blutig schlagen, und uns fantastisch vom thema ablenken ... dass ich damit nicht die sich blind und taub stellenden tier"schutz"organisationen in schutz nehme, möchte ich hier klar festhalten. und weil mir ihre klare, verdeutlichende und konfrontative art ja eben (auch) passt, habe ich ihnen geschrieben. ob ich beleidigt bin? weshalb denn? habe ich gesagt, dass ich etwas besser wisse? einen moment lang vielleicht. ich weiss es nicht besser aber anders. der kurze (notabene sanfte und freundliche) dialog mit ihnen hat mir zu einer neuen sicht verholfen. sie haben recht, nur mit persönlicher betroffenheit ändert
sich etwas. sie haben mich immer wieder persönlich betroffen gemacht. mit besten wünschen - andreas b. müller

Danke für Ihr Nachhaken und Klarstellen. Ich glaube, Sie haben mich verstanden. Wollte Sie wirklich nicht beleidigen. Will im Grunde auch die Tierquäler nicht beleidigen, sondern konkrete Beispiele aufzeigen, die nur glaubwürdig und authentisch wirken, wenn ich genau dokumentiere, mit Ort und Name - wie in einem Polizeirapport, sozusagen. Irgenwelche Bilder und Geschichten von irgendwo und irgendwann überzeugen wenig, Anonymisierung weckt - zur Recht - Misstrauen. Wer nichts Konkretes zu bieten hat, bleibt vage, verdeckt, unberprüfbar. Was ich veörffentliche, wird immer wieder - von interessierten Lesern und auch von Gegnern, die ein Haar in der Suppe suchen, um vom Thema abzulenken - in irgend einer Form aufgegriffen und überprüft. Vorschläge, diplomatischer zu sein bekomme ich immer wieder. Die gutmeinenden Ratgeber erwarten aber als selbstverständlich, dass ich natürlich die gleiche Wirkung haben müsse, nur diplomatischer, politischer korrekter, und merken nicht den Widerspruch. Ich will nicht "politisch korrekt" sein; die Tier-KZs sind es auch nicht!
Erwin Kessler


11. November 2000

Kühe ohne Hörner
Der Sommer ist vorbei, es wird langsam Zeit, sich von dem Anblick weidender Kühe auf den Wiesen zu verabschieden. Bevor die Kühe jedoch ihre Zeit wieder in den Ställen verbringen müssen und wir sie eine recht lange Zeit nicht mehr sehen, möchte ich ein paar meiner Gedanken dazu aufschreiben. Es fällt auf, wie viele Kühe keine Hörner (mehr) haben. Sogar auf den Olma-Plakaten, die für die Messe der Schweizer Landwirtschaft geworben haben, war eine Kuh ohne Hörner zu sehen. Ist das etwa die typische Schweizer Kuh? Ja, aussagekräftig genug, dass gerade für solch einen Zweck eine enthornte Kuh fotografiert wurde. So "normal" ist das schon. Diese Kuh wurde, wie viele andere, als Kalb enthornt. Bis zu einem Alter von zwei Monaten ist das sogar erlaubt, von fachkundigen Personen durgeführt, versteht sich. Es ist jedoch erwiesen, dass Kälber und Rinder während und nach einer Zerstörung der Hornanlagen (Brennstab) erhebliche Schmerzäusserungen zeigen.Wer einmal gesehen hat, wie eine Enthornug ohne Betäubung geschieht, wird es, wenn nur ein bisschen Einfühlungsvermögen vorhanden ist, nie mehr vergessen. Die Ansicht, junge Tiere hätten ein geringeres Schmerzempfinden, ist nicht vertretbar. Das soll heissen, wenn schon enthornt wird, sollte dies unter Betäubung geschehen, was jedoch die Schmerzen und eventuelle Infektionen und Entzündungen danach nicht ausschliesst. Ein wichtiger Aspekt scheint mir bei dieser Angelegenheit jedoch vergessen zu gehen: Warum wird überhaupt enthornt? Wenn die Tiere artgerecht gehalten werden und die Mensch-Tierbeziehung stimmmt, ist es nicht "nötig". Warum beraubt man ein Tier eines ihrer wichtigsten Kommunikationmittel und verursacht auch noch Schmerz und Stress, verstümmelt es? Bedenklich. Dies darf nicht als Normalität angesehen werden,


14. November 2000

Zum juristischen Erfolg gegen die Post-Zensur:

Juhuiii,

es liegt der Zauber "Post-Zensur"
dank Internet schon auf dem Tisch!
Dein Plädoyer war ja fantastisch!
Das Urteil folgt allein ihm nur.

Besonders gut des Vortrags Schluss:
Ein treffender Gedankenblitz,
nicht bloss - auch gut - ein heitrer Witz,
doch fast der Muse sanfter Kuss.

Ru


15. November 2000

Sehr geehrter Herr Dr Kessler, ich danke Ihnen ganz herlich für Ihren Mut und Einsatz im Tierschutz. Ihnen wünsche ich weiterhin gute Gesundheit und viel Erfolg. Ihre Ansicht über die Schächtjuden teile ich vollumfänglich.
Pierre Leuch, Alicante, Spanien


15. November 2000

Dass das Bezirksgericht Frauenfeld im Postzensur-Prozess die Post verpflichtet, die Zeitschriften des VgT zur Beförderung anzunehmen, verdient kein ausdrückliches Lob, da dies der klaren Rechtslage entspricht und in einem Staat, der sich gerne als Rechtsstaat vorstellt, unabdingbar ist. Weniger verständlich ist, dass es unter solchen Umständen überhaupt zu einem Rechtsstreit kommen musste, nur weil sogar die Beamten unserer Postverwaltung nicht fähig oder nicht willens sind, der Fleisch-Mafia mit Rückgrat zu begegnen. Wen wundert's, dass unter solchen Umständen Mäster und Metzger sich getrauen, ihre bisweilen rechtswidrigen Interessen mit Gewalt durchzusetzen und sogar Frauen, die friedlich für vegetarische Ernährung werben, zusammenzuschlagen?
J R Spahr, Rechtsanwalt


15. November 2000

Die Postzensur der Zeitschriften des Vereins gegen Tierfabriken,VgT, war in einer freiheitlichen Demokratie etwas Unglaubliches und geradezu Ungeheuerliches. Wir werden wohl nie erfahren, welche Gegner von Erwin Kessler, Präsident des VgT, die Staatspost für ihre Zwecke derart missbrauchen konnte. Offenbar will man diesen unbequemen Kritiker, der immer wieder schonungslos tierquälerische Missstände aufdeckt, die es in der Schweiz gar nicht geben dürfte, zum Schweigen bringen. Wie sonst wäre zu erklären, dass ein Staatsbetrieb, dessen Defizit wir Steuerzahler berappen, sich erlaubt, den Versand von Millionen von Zeitschriften
zu verweigern und sich dadurch Grossaufträge von hunderttausenden von Franken entgehen zu lassen? Mit grosser Genugtuung nehmen wir zur Kenntnis, dass Kessler vor Gericht endlich einmal Recht bekommen hat und die Postzensur klar als rechtswidrig beurteilt wurde. Es bleibt zu hoffen, dass der unerschrockene und uneigennützige Streiter für die Rechte der Tiere inskünftig auch vermehrt zu seinem Recht kommen wird.
Erica Kalika Blöchlinger, Bern


16. November 2000

Zum Erfolg im Postzensur-Prozess:

Freude herrscht trotz Ogis Abgang: Es gibt doch noch gerechte Richter.
Kurt Faller, Tägerwilen

Herzliche Gratulation zu Ihrem Sieg gegen die Post! Ich freue mich für Sie und all die armen Tiere, die darauf angewiesen sind, dass jemand wie Sie die Dinge beim Namen nennt. Was hat es denn schon mit Rassismus zu tun, wenn man hilflosen, gequälten Tieren helfen will? Und ausserdem, verschickt die Post pornografisches Material und politische Hetzereien, fragt sie sich ja auch nie, ob das ihrem Ansehen schaden könne!
Ich werde mit meinen nächsten Zahlungen meinen Mitgliederbeitrag an Sie überweisen, und ich werde stolz darauf sein, Mitglied beim VgT zu sein und somit einen kleinen Beitrag im Kampf für die Tiere leisten zu können. Ich hoffe, Sie verlieren nie die Kraft im Kampf gegen die menschliche Widerwärtigkeit und überheblichkeit gegenüber den Tieren. gott hat uns alle erschaffen, also haben auch alle ein Recht auf ein würdiges Leben.
Claudia F, Rheinfelden


22. November 2000

Beruhigungspille für uns alle

"Aus psychologischen Gründen" wurde wahrscheinlich auch damals, vor über 20 Jahren, über unser Tierschutzgesetz abgestimmt, welches von einer Mehrheit angenonmmen, dessen Vollzug allerdings bis heute meistens auf Eis gelegt wurde.
Mit BSE macht es heute das BVET wieder genau gleich, wie die Behörden seit jeher. Wiederum "aus psychologischen Gründen" wird nicht auf eine Reduktion der BSE-Tests gesetzt, um der Rindfleischkonsum-Angst entgegenzuwirken, die bekanntlich bereits in verschiedenen Kantinen im In- und Ausland zum Boykott geführt hat. Dafür geht es jetzt den Schweinen und dem Geflügel ans Lebendige...

Anstatt unsere Gewohnheiten beim Essen und in der Tierhaltung zu ändern und zu überdenken, suchen Politiker lieber nach psychologisch wirksamen Entscheidungen, Wissenschafter nach spektakulären Tests, Bauern und Tierfabrikler nach Schuldigen und auch die Konsument/innen nur nach den Verantwortlichen...

Um den Gaumenkitzel mit Fleisch weiterhin ohne Angst und schlechtem Gewissen aufrecht erhalten zu können, wird anstatt auf eine vegetarische Ernährung umzustellen, lieber auf Tests gesetzt, die in Tierversuchen erprobt und entwickelt werden. Mir tun nur all diese Tiere Leid, die mit oder ohne BSE-Tests auf die Schlachtbank geführt werden, weil sie gemäss unserer gesellschaftlichen Einstellung offensichtlich nur dafür bestimmt sind. Um diesen Wahnsinn "Fleisch-Versorgung" überhaupt finanzieren und gewührleisten zu können, gibt es ja schliesslich Zuschüsse und Prämien, korrupte Tierhalter und Politiker, verschwiegene und vielleicht sogar gekaufte Veterinäre und Viehhändler, sowie eine betrogene Kundschaft und eine Hand voll für blöd verkaufte Tierschützer. Nach wie vor gibt es Munimast auf Vollspaltenböden, Schweine- und Geflügelfabriken, und Grossvieh, welches nie eine saftige Weide sieht. BSE-Tests ändern daran nichts, aber vielleicht die grossen Auflagen der VgT-Nachrichten, die unaufhörlich diverse Missstände in unserem Land aufdecken. Auf BSE und die anderen nicht so spektakulär auftretenden Tierquälereien gibt es nur eine Antwort: Essen Sie vegetarisch, ihrer Gesundheit und den Tieren zuliebe!

Roland F, Glattfelden


22. November 2000

Ein Arzt zum Fleischgenuss und zur Strategie des VgT:

Fleisch wird von der Bevölkerung als Eiweiss-Lieferant konsumiert - der hohe Fettanteil wird vergessen! Tierische Fette sind ungesund! Es gbe so viele Möglichkeiten, den Eiweissbedarf mit pflanzlichen Proteinen zu decken. Tierfabriken sind völlig unnötig! Sie, Herr Dr. Kessler, leisten einen wertvollen Beitrag an die Volksgesundheit, indem Sie immer wieder auf diese Missstände hinweisen. Ihre Strategie ist die einzige, welche auf lange Sicht funktionieren wird: Es ist der Konsument welcher durch Verzicht auf Schweinefleisch die Fleisch-Mafia zu Fall bringen kann. Die Politiker tun ja nichts! Die Konsumenten (d.h.das Volk) werden entscheiden! Ein langwieriger Prozess - aber Ihr unermüdlicher Einsatz wird Früchte tragen, da bin ich ganz sicher.
Mit freundlichen Grüssen,
Dr med Christoph Wolfensberger, Zürich, www.dr-chris-wolfensberger.ch


22. November 2000

Vermerk auf Spenden-Zahlschein:
Nur mutig so weiter! Ihre Arbeit wird Früchte tragen.
Albin Sch, Wolfhausen


23. November 2000

Habe gestern den Bericht im Tele24 betreffend Restaurant Central in Affoltern a.A. gesehen. Schade, dass die unübertrefflich schlechte Haltung der Forellen nur am Rande erwähnt wurde, was ja eigentlich ausschlaggebend war für die ganze Geschichte. Bleibt nur zu hoffen, dass dem Wirt nun das Halten der Forellen endlich verboten wird! Ich habe mich schon mal geweigert, in ein Restaurant mit ähnlicher Forellenhaltung essen zu gehen. Sämtliche Kollegen sahen zuerst verdutzt das Aquarium (Todeszelle) an, um mir dann mitzuteilen, "ach, die sind ja nur kurze Zeit da drin" und "du übertreibst mal wieder völlig". Ich wünschte ihnen einen guten Appetit und fuhr wieder nach Hause. Manchmal mag ich gar nicht mehr diskutieren oder mir fehlen einfach die Worte ob soviel Ignoranz gegenüber den Gefühlen der Tiere.
MfG


23. November 2000

An Bundesrat Leuenberger, Bundeshaus, 3003 Bern

POSTZENSUR

 Herr Erwin Kessler, Verein gegen Tierfabriken, macht regelmässig auf Missstände in der Nutztierhaltung aufmerksam. Er nennt dabei diese Menschen, die notabene gegen geltende Tierschutzvorschriften verstossen, beim Namen. Diese werden in einer Zeitschrift veröffentlicht. Ich möchte gerne hierber informiert werden. Wenn sich die Post nun weigert, diese Zeitschriften zu verteilen, verletzt sie mein Grundrecht auf Informationsfreiheit. Ich fühle mich ganz klar vom Staat bevormundet. Ich bitte Sie, diese Staatszensur zu beenden.
Mit freundlichen Grüssen
André Büchi


25. November 2000

PROTESTBRIEF Postzensur 

Sehr geehrter Herr Bundesrat Leuenberger

Zeitungsberichten zufolge hat die Post in der Auseinandersetzung um die Verteilung der VgT-Nachrichten das Urteil angefochten. Bei einem solchen maroden Staatsbetrieb wie der Post, der aus Kostengründen sogar im grossen Stil Poststellen abbauen muss, um rentabel und "zeitgemäss" zu sein, ist diese sture und rechthaberische Haltung befremdend und unverständlich.

Noch unverständlicher und beschämender finde ich Ihre, alles andere als leuenstarke, Abweisung der Aufsichtsbeschwerde gegen die Postzensur des VgT. Was sich die Schweizer Post hier gegen den VgT leistet, hört man ja nicht einmal aus Drittweltländern. Dass Sie in Ihrer gehobenen Stellung diesen Skandal noch unterstützen, kommt keinem löwenstarken Machtwort eines Politikers obersten Ranges in einem demokratischen Staat gleich. Mit Ihrer Haltung sind Sie ein Hindernis für den Tierschutz. Mit Ihrer Unvernunft, der Verein gegen Tierfabriken könne ja prozessieren, zeigen Sie eine bürokratische Betrachtungsweise. Ich denke nicht, dass Herr Dr. Kessler Lust verspürt, seine Energie in Prozesse zu verpulvern, die höchstwahrscheinlich sowieso in die Sackgasse führen. Herr Dr. Kessler bin ich sehr dankbar für seinen uneigennützigen, ausdauernden und mutigen Kampf zu Gunsten unserer schwächeren, leidgeplagten Mitlebewesen.

Ich wage zu bezweifeln, ob Sie diese Protestnote verstehen. Es kann allerdings nicht angehen, dass die obersten Politiker Gerichte mit Tierschutzorganisationen konfrontieren wollen, indem sie zum prozessieren aufrufen. Zeitverschwenderische und kraftraubende Gerichtsverhandlungen nützen den Tieren nichts. Die Gefährlichkeit und der Wahrheitsgehalt der VgT-Nachrichten ist durch den Verteil-Boykott der Post unmissverständlich bewiesen. Gut gibt’s den VgT!   

Mit freundlichen Grüssen
ein Abonnent der VgT-Nachrichten und ehemaliger Briefmarkenabonnen der Post
RF


25. November 2000

Geehrte Damen und Herren
Ich weiss nicht viel von Ihnen. Ich habe nur Ihren kurzen Text über ein Theravada – buddhistisches Kloster in England - gelesen. Zuerst will ich noch sagen, dass ich auf Buddhas Lehre vertraue. Ich bin ein Freund des Theravada- Buddhismus. Ich will nicht mit Ihnen ‚streiten’.
In den Lehren Buddhas bildet die Sittlichkeit den Boden zur Sammlung (Meditation) und dieser wiederum für den Klarblick. Der Schlüssel zur Meditation ist ein gutes Gewissen. (Das heisst aber nicht, dass ‚gewissenlosere’ Menschen es leichter haben; Dies ist aber ein anders Thema.) Ich übe mich auch in der Sittlichkeit. Darum möchte ich von Ihnen gerne wissen, ob Sie meine Sicht auch in die ‚Kategorie’ der Unmenschen, die ihr Gewissen verdrängen', zuweisen. Also meine Sicht: Buddha lehnte das Töten und Verletzen ab; aber nicht nur als Tat sondern auch in den Gedanken (hier: Wille) und somit auch in Worten (Auftrag). Darber sind wir der gleichen Meinung. Die Tatsache von der wirtschaftlichen Gesetzmässigkeit (Angebot und Nachfrage) ist einleuchtend. Aber neben den strickten Regeln stehen Buddhas Prinzipien vom Mittleren Weg und Mass halten.
Viele liebe Grüsse
Daniel

Antwort:
Ich weiss nicht, auf was Sie eigentlich hinauswollen. Sie drücken Ihr Anliegen unklar aus. Darum vermute ich, dass es Ihnen darum geht, irgendwie Ihr schlechtes Gewissen, weil Sie Fleisch essen, beruhigen zu wollen. Von uns können Sie da jedenfalls keine Absolution erwarten, so "gelehrt" und mystisch Sie sich auch daran herantasten.
Alle Wesen mögen glücklich sein - nicht nur die zweibeinigen.
Erwin Kessler, VgT

Replik:
Sehr geehrter Herr Kessler. Ich wusste nicht, dass Sie ein strickter Vegetarier sind. Es tut mir leid, ich habe nur diesen einen Artikel gelesen. Ich dachte ihr Kampf sei ein Aufruf an den einzelnen Menschen, seinen übertriebenen Fleischkonsum zu überdenken und zu reduzieren. Ich habe jedoch kein schlechtes Gewissen wegen mein Fleischkonsum. Denn ich esse allgemein nur einmal am Tag und nicht immer Fleisch. Menschen können sowieso nur totes 'Leben' essen, ob tierisch oder pflanzlich. Aber ich denke, ihr Kampf wird viele Menschen zum Nachdenken bringen und Erfolge werden nicht ausbleiben. Es ist ein guter Kampf. Solange es nicht zum Fanatismus wird. Mögen alle Wesen glücklich sein.
Viele liebe Grüsse
Daniel.

Duplik:
Hmmmm, was soll man bei soviel Ignoranz noch sagen? Vielleich: Es wäre wichtig, dass Sie etwas mehr lesen, als nur gerade "diesen einen Artikel". Leidenden Mitlebewesen, an deren grauenvollem Leid wir uns durch unser Konsumverhalten beteiligen, sollten die Aufmerksamkeit jedes verantwortungsbewussten, suchenden Menschen finden. Fanatismus beginnt da, wo sich ein Buddhist nur noch für Buddhismus interessiert...

Erwin Kessler

Ich habe meinen buddhistischen Freund und Meditationsmeister Vanja Hans Palmers, Präsident des VgT.at, gefragt, ob er dazu etwas sagen möchte. Hier seine Antwort:

27. November 2000

Lieber Erwin,
dass wir uns inhaltlich einig sind, das bin ich mich ja gewöhnt, aber in diesem Falle hätte ich auch dem Stil nicht viel beizufügen oder weg zu lassen, ich finde Deine Antworten sind auch meine. Wenn ich eine Postadresse von Daniel hätte, so würde ich ihm eines der letzten noch verfügbaren Hefte ALLE WESEN schicken. Diese Publikation wurde ja ganz speziell für Leute wie ihn geschaffen: Menschen, und zwar vor allem Fleischesser, die sich mit dem Buddhismus befassen, mit dem Leiden, seinen Ursachen und den Möglichkeiten, es zu überwinden. Nebst einer Fülle von Ignoranz, die wir realistischerweise bei allen Menschen als Gegebenheit voraussetzten sollten, dürfen wir bei den Buddhisten in vermehrtem Masse auch noch Mitgefühl erwarten und sie daran erinnern, dass dieses zentrale Konzept für alle fühlenden Wesen Gültigkeit hat. Und daran, dass sich unser Intellekt äusserst gut dazu eignet, uns lieb gewordene Gewohnheiten, mit denen wir uns identifizieren, und an denen wir natürlich hngen, zu rationalisieren und zu rechtfertigen, selbst wenn diese anderen enormes Leid zufügen und daher, zum Mindesten aus dieser Optik, als schlecht und verwerflich abgelehnt und bekämpft werden müssen. Obwohl dieser Mechanismus für den Aussenstehenden meist recht offensichtlich und durchschaubar ist, funktioniert dieses Ausblenden sowohl auf der individuellen wie auch auf der kollektiven Ebene erstaunlich gut. Achtsamkeit ist die Praxis, welche hier der Hoffnungsträger ist. Und natürlich Informationen, wie Du sie unermüdlich und in bewundernswerter Weise, und, wie ich erfreut feststelle, vermehrt auch mit Geduld, Wohlwollen und Humor unter's Volk bringst. Eine tiefe Verbeugung in Deine Richtung.
Dir und Heidi einen schönen Sonntag,
Dein Vanja


2. Dezember 2000

Wir haben mit grossem Interesse Ihre Website durchgeschaut und sind sehr erfreut eine solche Institution wie Ihre gefunden zu haben, welche sich um diese armen Tiere kümmert. Es ist uns eine grosse Freude, Sie bei Ihrer Arbeit jährlich mit CHF 200.- zu unterstützen, welche wir auf Ihr Spendenkonto überweisen werden.
Mit Dank und freundlichen Grüssen

Karina & Martin Fischer


3. Dezember 2000

Schlachttiertransporte durch weihnächtliche Strassen

Ich wohne im Grenzgebiet zu Slowenien und komme deswegen öfter in unser Nachbarland Slowenien. Fast jedesmal muss ich das traurige Schauspiel mitverfolgen, wenn lebende Tiere, oder fast noch lebende Tiere transportiert werden. Von den Nummernschildern ausgehend nehme ich an, dass diese Transporte aus Ungarn oder aus Rumänien kommen und deren Ziel irgendein Adriahafen ist. Die Tiere werden sowohl in der Hitze im Sommer, als auch im kältesen Winter transportiert und wenn die Fahrzeuge an einer Ampel Halt machen, kann man erkennen, in welchem erbärmlichen Zustand sich diese Tiere befinden. Eingepfercht in den Laderäumen der Lastkraftwagen, lecken die Tiere an den Gitterstben nach etwas Wasser oder müssen den langen Transport im Winter bei jeder Themperatur durchstehen. Da, wie ich annehme, in diesen Ländern keinerlei Schutzbestimmungen für Tiertransporte gelten, sind die Tiere diesen Unmenschen schutzlos ausgeliefert. Es ist ein furchtbares Schauspiel, wenn diese Transporte durch eine weihnächtlich beleuchtete Strasse fahren und an einer roten Ampel stehen bleiben.
Die Blicke dieser gequälten Tiere und der Menschen auf der Strasse treffen sich. Doch es ist ja Weihnachten und keiner lässt sich seine Weihnachtsstimung dadurch verpatzen. Im weihänchtlichem Kaufrausch vergisst man schnell das Gesehene und gibt sich wieder der befohlenen Weihnachtsstimmung hin. Auch im BSE-Skandal macht man sich immer nur Gedanken über die wirtschaftlichen Folgen und wie man wohl das Abfallprodukt Tier am besten entsorgt. Es müssen halt wieder ein paar Millionen Rinder verbrannt werden.
Wo bleibt hier die moralische Verantwortung? Wo bleibt der Respekt und die Achtung vor dem Leben? Woher nimmt der Mensch das Recht die Schöpfung so mit den Füssen zu treten? Es wird der Tag kommen, an dem wir für unser Handeln zur Rechenschaft gezogen werden und unser Hochmut bestraft wird. Es ist manchmal erschütternd, wie achtlos wir mit den uns anvertrauten Tieren umgehen und ich schäme mich dann dafür ein Mensch zu sein.

Manfred Fischer

Anmerkung:
Einmal mehr ein Augenzeugenbericht über die grässlichen europäischen Schlachttiertransporte, welche ungeachtet der seit zehn Jahren anhaltenden Proteste unvermindert weitergehen. Ich glaube nicht, dass es in Slovenien keine Tierschutzvorschriften gibt, diese werden vermutlich einfach nicht durchgesetzt, wie bei uns auch. Der Gegensatz von Schlachttiertransporten und Weihnachten hat eine Künstlerin in unserer Weihnachtskarte symbolisch dargestellt:

weihn.gif (17763 Byte)

Diese Weihnachtskarte ist gerade in diesen Tagen wieder aktuell und kann beim VgT bezogen werden (www.vgt.ch/vgt-shop/vgt-shop.htm). Wir haben diese Weihnachtskarte auf der Rückseite eines Flugblattes, das sich an die Besucher der Mitternachtsmesse im Kloster Fahr richtete, abgebildet. Die Zürcher Justiz hat dies als rechtswidrig berurteilt (www.vgt.ch/justizwillkuer/index.htm#gewalt-kloster). Früher glaubte ich, eine solche Willkürjustiz gbe es nur im zivilisierten Europa nur in der bösen Sowjetunion:
Erwin Kessler, Präsident VgT


3. Dezember 2000

Bemerkung auf Spenden-Einzahlungsschein:

"Nur mutig so weiter! Ihre Arbeit wird Früchte tragen!"
Albin Schmuki


7. Dezember 2000

Bemerkung auf Spenden-Zahlschein:

"Ich bin froh, dass Sie die Kraft haben, weiterzumachen."
Sonya F, Zollikon


19. Dezember 2000

Vorweihnchtliche Begegnung mit einem Metzger

In Anbetracht des Leidens all der den Menschen ausgelieferten Tiere auf der ganzen Welt und auch um uns herum in nächster Nähe, fiel es mir schwer, Weihnachtsbriefe und gute Neujahrswünsche an unsere Freunde und Bekannten zu schreiben. Als ich schliesslich spät zu Bett ging, befiel mich eine grosse Traurigkeit und ein Ohnmachtsgefühl. Ich wusste, dass kein Weihnachtswunder für die Tiere stattfinden würde. Ich stellte mir die mit Fleisch beladenen Tisch in all den festlich geschmückten Stuben vor, aber auch die dunklen, dumpfen, oeden Ställe, in denen die meisten Nutztiere auf Betonböden ohne Einstreu auf kaltem, feuchtem Boden, in stinkenden Unterkünften eingepfercht sind. Eben wie die VgT-Weihnachtskarte zeigt: Zwei Weihnachten.

Anderntags, am Sonntag, begegnete ich einem Metzger, welcher vor seinem Laden Bratwürste grillierte für Weihnachtspassanten. Ich meinte zu ihm, dass ich ihm aus vegetarischen Gründen keine Wurst abkaufen würde. Zu meinem grossen Erstaunen sah er mich ganz ernst an, senkte dann seine Stimme etwas und meinte: "Wenn ich dann einmal mein Geschäft aufgebe, so werde auch ich - so denke ich heute - zum Vegetarier." Ich war so verblüfft und zutiefst nachdenklich geworden, dass ich keine rechte Antwort mehr herausbrachte. Ich betrat seinen Laden und kaufte dort ein Paket "Bio-Nudeln". Für mich ist ein Weihnachtswunder geschehen.

Auch in der Sauna am gleichen Tag konnte ich zwei Saunagängerinnen noch ganz davon überzeugen, dass sie garantiert keinen Eiweissmangel bekommen, wenn sie auch auf Fleisch verzichten. Beide kaufen morgen das Buch "Fit for life" und können es kaum erwarten, nun endgültig den ganzen Schritt zu tun...

Ines Schumacher, Zurzach


20. Dezember 2000

Meine Tochter hat einen VgT-Türhänger "Essen Sie heute vegetarisch..." an ihrem Fahrrad vor dem Tierspital gefunden. Sie studiert med vet. Ich war ganz begeistert von der Idee, umsomehr als sie mir mehr von ihren mutigen Aktionen erzählte. Habe eine homöopathische Arztpraxis im Baselbiet und würde gerne Ihre Flyers auflegen und Sie unterstützen; Sie haben einen Fan mehr. Danke für IhreTätigkeit.
Susanne Höring


21. Dezember 2000

Gratuliere zu dieser erschütternen Ausgabe der VgT-Nachrichten betr Schächten. Weshalb verschweigen die Medien immer und immer solche Grausamkeiten, auch in der Schweiz? Bitte senden Sie mir ca. 15 Stück dieser Ausgabe (mit Einzahlungsscheinen)
Vielen Dank und schöne Weihnachten.
Pia Müller


21. Dezember 2000

Ich habe Ihr Interview im St Galler Tagblatt mit grossem Interesse gelesen und beglückwünsche Sie zu Ihrer Zivilcourage. In diesem Sinne lasse ich Ihnen Fr 1'000.- als Weihnachtsgabe zukommen.
Walter S, St Gallen


21. Dezember 2000

Zur neuen Ausgabe der VN:
Gratulation, Dank und Respekt für Ihren überragenden Mut im Kampf gegen die Tierquälerei. Die religionsirre Schächterei gehrt in die gleiche Kategorie wie die idiotische und verbrecherische Beschneidung der Mädchen durch religionsfanatische Dummköpfe und kriminell egoistische Männer.
Max Z, Zürich


21. Dezember 2000

Zur neuen Ausgabe der VN:
Wiederum Lob für den mutigen Klartext, insbesondere auch betr Schawinski und Dreifuss. Mit Schawinski habe ich vor vielen Jahren selbst schon einen Rechtsstreit gehabt, der dann damit endete, dass mein Rechtsanwalt ihn in meinem Beisein angerufen hat und ihm sagte, dass er sich schäme und rot anlaufe, wenn er daran denke, dass er an der Uni einmal mit ihm im selben Hörsaal gesessen habe. Was Dreifuss betrifft: Vor ca. 25 Jahren hat mir einmal eine sehr reiche Jüdin wortwörtlich gesagt: Wir sind das auserwählte Volk, wir haben laut Altem Testament (es folgten Erläuterungen) das Recht, jedem Nichtjuden wegzunehmen, was wir brauchen, so auch die Schweiz. Wir infiltrieren die Schweiz, wir haben genug Geld, um dies zu unterstützen, und eines Tages - und wenn es 1000 Jahre dauert - wird die Schweiz vollständig jüdisch sein und keine anderen Nationalitäten dulden - dann ist die Schweiz unser gelobtes Land.

Auch ich rede deutlich im Tierschutz. Beispiel: In St. Gallen gab es für Neuzugezogene eine sog. St.Galler-Party. Natürlich zum Abschluss Wienerli in Hülle und Fülle. Manche habe 5-6 mal zugelangt. So fasste ich ein Brot und sagte ganz laut, dass ich auf Leichen-Wurst verzichte. Die Bestürzung rundherum war gross - man hat mich natürlich blöd angeschaut. Hartnäckig ging ich immer wieder durch die ca 300 Leute und wünschte guten Appetit zu den Leichenwürsten.

M C, St Gallen


21. Dezember 2000

Wir wollten uns etwas zu Weihnachten kaufen. Nun kamen die VgT-Nachrichten und wir haben beschlossen, Ihnen das Geld zu spenden.
M+H Heggli


22. Dezember 2000

Gestern stellte ich den VgT-Bus auf den Parkplatz vor der Bibliothek in Frauenfeld und ging zum Parktikett-Automat. Daneben war ein Servicearbeiter damit beschäftigt, einen Elektrokasten zu revidieren. Er schloss gerade die Türe, an dem der VgT-Kleber "Lieber Pariser als Hamburger" klebte. Während ich ein Parktikett löste beobachtete ich aus den Augenwinkeln, ob er diesen wohl entferne. Stattdessen grüsste er mich sehr freundlich mit einem vielsagenden Lächeln - und ging seines Weges.

Erwin Kessler


23. Dezember 2000

Zur neuen VN:
Super, super, machen Sie weiter so, es ist so vieles eine Schande!
Max B, Zürich


23. Dezember 2000

Soll der "Verein gegen Tierfabriken" in einen "Verein für artgerechte Tierhaltung" umgetauft werden?

Lieber Herr Kessler, mit Bedauern habe ich gelesen, dass Sie zu 45 Tagen Gefängnis verurteilt wurden. Ich wünsche Ihnen viel Kraft und Gelassenheit, damit Sie diese 45 Tage in innerlichem Frieden durchstehen können. Ich habe Ihnen vor einiger Zeit eine E-mail geschickt und darin u.a. auf die Wirkung der Sprache hingewiesen. Eine Frau, die gut informiert ist über Ihre Arbeit und die daraus folgenden Schwierigkeiten mit der Justiz, teilte mir mit, dass Sie wahrscheinlich wieder ins Gefängnis mssten. Deshalb wende ich mich mit meinem Anliegen an Sie. Ich bin Psychologin und versuche einen Weg der Gewaltlosigkeit und der Liebe für alles Leben zu gehen. Schon seit langer Zeit befasse ich mich mit den Gesetzmässigkeiten, nach denen Gewalt und Gewaltsysteme funktionieren. Ich habe selbst mehrmals Gewalt am eigenen Leibe und an meiner Psyche erlebt und bin beruflich regelmässig mit verschiedenen Formen von Gewalt konfrontiert. Das Fazit, das ich aus meinen Erfahrungen und Beobachtungen gezogen habe, finde ich immer wieder in Literatur, in der metaphysische Themen behandelt werden, bestätigt.

Wer aggressive Gedanken hegt, wird Aggression erhalten. Wer aggressive Sprache braucht, wird aggressive Antworten bekommen.
Gedanken "gegen" etwas, rufen das Abgelehnte herbei. Diese Erkenntnisse werden bereits seit längerer Zeit von Therapeuten und Mediatoren (Schlichtern) umgesetzt (u.a. beim ressourcen- und lösungsorientierten Arbeiten).

Ich glaube auch, dass es Zusammenhänge gibt zwischen den Mechanismen des Holocaust und denen der Tielquälerei. Etwas änliches sehen wir auch beim Justizsystem und den Kriminellen. Trotz Todesstrafe, trotz Gewalt von Seiten der Polizei, trotz hoher Geldbussen und Gefängnisstrafen nimmt die Spirale der Gewalt und der Kriminalität nicht ab und wird so auch nicht abnehmen. Was sich gegenseitig bekämpft, kreiert ein System der Gewalt, das irgendwann anfängt sich selbst zu steuern. Für eine positive Änderung braucht es nicht "mehr des Gleichen", sondern eine Bewusstseinsveränderung, und die kann nur stattfinden wenn es genügend positive Beispiele dafür gibt, wie z.B. Jesus von Nazareth, Gauthama Buddha u.a. und wenn Alternativen und Wege der Verwirklichung aufgezeigt werden.

Gerade weil Ihre Arbeit eine gute und notwendige ist, möchte ich Sie um folgendes bitten:

Versuchen Sie bitte in Ihrer Sprache Aggression zu meiden, was nicht heisst, dass Sie Tatsachen verharmlosen müssen. Zeigen Sie bitte solange es nötig ist, welche Qualen die Tiere erleiden müssen und appellieren Sie in erster Instanz an das Mitgefühl der Leser für diese Tiere und machen Sie positive und konkrete Vorschläge für die Verwirklichung einer Welt in der Tiere und Menschen in Frieden zusammenleben können. Versuchen Sie Verquickungen von Sachverhalten und Vermutungen zu vermeiden.

Verein gegen Tierfabriken" - oder ein Namen wie z.B ." Verein für menschen- und tierwürdige Tierhaltung"? Wenn Sie gegen etwas kämpfen, werden Sie Gegner erhalten. Wenn Sie Ihr Ziel positiv definieren (also nicht "gegen", jedoch "für"), werden Sie
BefürworterInnen erhalten und weniger Ängste bei Tierquälern und ihren juristisch operierenden Hintermännern und -frauen hervorrufen, was bessere Voraussetzungen für Veränderungen schafft.

Denken Sie auch an die Worte des Jesus von Nazareth, der es am Ende seines irdischen Weges sogar am Kreuz noch schaffte, sich darüber bewusst zu sein, dass seine Übeltäter nicht wussten, was sie taten und um Vergebung für ihre Taten bat.

Kämpfen Sie bitte weiter, kämpfen Sie dafür, dass Tierquäler und ihre Hintermänner und -frauen auch einen Bewusstseinszustand des Mitgefühls für Tiere erreichen.

Gott schütze und segne Sie.
Mit freundlichen Grüssen
L. Schmed

Antwort:

Sehr geehrte Frau Schmed, Sie erwähnen Jesus als Vorbild. Ich bin nicht bibelkundig, aber soviel weiss ich, dass er gewisse unwürdige Elemente ziemlich wütend aus dem Tempel geschmissen haben soll. Er war also auch "gegen" etwas, was Sie als negative, abzulehnende Haltung darstellen, wenn ich richtig verstehe. Oder könnte es einfach sein, dass Sie bei der Lektüre der VN mich als Überbringer der schlechten Botschaft zu sehr mit der Gewalt und der Aggression identifizieren, über die ich berichte? Wird das Massentierelend dadurch gemildert, dass man - sprich die traditionellen Tierschutzvereine - diplomatisch und freundlich darüber berichten, so dass sich niemand betroffen fühlt (und darum auch nicht hinhört).

Sie schlagen vor, wir sollten nicht "gegen", sondern "für" etwas sein. Ich lehne diesen Vorschlag ab: Ich bin tatsächlich "gegen" Tierquälerei und sage das auch frei und offen. Das ist letztlich eine Frage der Aufrichtigkeit. Es gibt schon genug Tierschutzvereine, die keine Aggressionen gegen das Massentierelend zeigen. Es gibt auch genug Organisationen "für" artgerchte Tierhaltung. Ich habe den VgT bewusst als Alternative zu den bestehenden Organisationen gegründet und fühle mich heute unseren 14 000 Mitgliedern verpflichtet, welche den Stil des VgT schützen und ein wenig Trost darin finden, dass dieses Massenelend, wenn es schon nicht verhindert werden kann, wenigstens nicht ohne lauten Protest ablaufen kann, solange es den VgT gibt.

In widersprüchlicher Weise bitten Sie mich, "weiterzukämpfen". Kampf ist Aggression. Es gibt gute und schlechte Aggressionen, so wie es gutes und schlechtes Schweigen und gute und schlechte "Liebe" gibt. Jesus wäre falsch beraten gewesen, hätte er freundlich mit den Geldwüchslern in der Kirche verhandelt und sie liebevoll behandelt.

Im übrigen ist unsere Hauptstossrichtung "für" etwas, nämlich für vegetarische Ernährung.

Vier weibliche Mitglieder des VgT, die auf einer Brücke friedlich für vegetarische Ernährung geworben haben (mit einem Spruchband "Essen Sie heute vegetarisch - Ihrer Gesundheit und den Tieren zuliebe!") sind von einer sechsköpfigen Bande aus Metzgern und Mästern zehn Minuten lang brutal zusammengeschlagen worden - ohne jede Provokation oder Aggression seitens der Frauen, die sich auch nicht gewehrt haben.

Jesus ist gekreuzigt worden, nicht weil er aggressiv war, sondern weil er unbequem war.

Ich bekomme immer wieder gute Ratschläge, aber auffällig   immer nur von Menschen mit einer Theorie im Kopf, nie von solchen, die konkret versuchen, ihre Theorie auch konkret und eigenhändig in bessere und wirksamere Tierschutzarbeit umzusetzen.

Ich finde ungefragte Ratschläge und Bessesrwisserei in gewissem Sinne auch aggressiv, vorallem wenn nicht wenigstens vorher die Realitäten, mit denen wir es zu tun haben, und meine nun schon über zehnjährige Erfahrung, die ich unter www.vgt.ch ausführlich dokumentiert habe, gründlich zur Kenntnis zu nehmen

Mit freundlichen Grüssen
Erwin Kessler


24. Dezember 2000

Es ist ja kaum zu glauben, diese schrecklichen Bilder vom Schächten (www.vgt.ch(vn/0101/index.htm). Wie können "Menschen" so etwas tun? Bitte verteilt diese Zeitschrift in der ganzen Schweiz, rüttelt die Leute wach, dass so etwas aufhört, auf immer und ewig. Das darf nicht mehr geschehen, es ist so grauenvoll. Bitte gebt nicht auf, kämpft weiter. Das Leiden der unschuldigen Kreaturen muss aufhören. Warum unternimmt keiner etwas dagegen ausser dem VgT?
Ruth Gloor


24. Dezember 2000

Ich habe von Ihrem Einsatz in Bad Ragaz gelesen. Super, dass es Leute gibt, die so etwas machen! Ich selber würde auch gerne einmal an einer solchen Aktion teilnehmen. Wo erfährt man denn, wann Einsätze stattfinden? Ich wünsche Ihnen nun schöne, erholsame Weihnachten und danke Ihnen für Ihren unermüdlichen Einsatz für wehrlose Tiere. Einige Bilder in den neuesten Vgt-Nachrichten konnte ich nicht anschauen, so abscheulich sind sie. Ich werde die Zeitung jemand anderem in den Briefkasten werfen. Hoffentlich wird sie gelesen.
Viele Grüsse und alles Gute im neuen Jahr, Sabine Schmidt


24. Dezember 2000

Sehr geehrter Herr Dr. Kessler! Den VgT-Nachrichten entnehme ich, dass Ihnen eine schwere Zeit bevorsteht. Ich wünsche Ihnen Kraft und glaube felsenfest an Ihr Werk. Alles was ich von Ihnen lese, Ihre Statements, Ihr Einsatz, Ihre Bedingungslosigkeit ist von einer Klarheit und Konsequenz, die mich beeindruckt. Ebenso, dass Sie sich für Fische genauso einsetzen, wie für Kühe oder
Hühner. Persönlich respektiere ich sogar Insekten, einfach jede Art des Lebens und sei es - an Körpergrösse - noch so klein. Was das Schächten betrifft, ist der Rassismus-Vorwurf an Sie völlig lächerlich. So gesehen, müsste ich auch ins Gefängnis geschickt werden. Ich schätze Juden, wegen ihrer vorbildlichen Sozialstruktur und ihrer Geschäftstüchtigkeit und ich respektiere ihren Glauben, der - by the way - an konkrete Verhaltensweisen gekoppelt ist, die geradezu Nährboden für Verurteilungen von Andersdenkenden bietet... (Doch gibt es eben aufgeschlossene Juden und weniger Tolerante.) Andererseits teile ich Ihre Auffassung, dass man ein Tier wirklich schneller und 'humaner' umbringen könnte. Es sollte doch möglich sein, unabhängig von Religion und Herkunft, eine Tradition in Frage zu stellen, ohne gleich an den Pranger gestellt zu werden. (Durch eine neutrale, wissenschaftlich fundierte Untersuchung z.B.) Was wäre, wenn ein Jude Schweinefresser verurteilte, wäre er dann einfach Fundamentalist oder Rassist? Mich interessiert doch nur, wie lange ein Lebewesen leiden muss und nicht welche Nationalität sein Killer hat! Ich bedauere, dass ausgerechnet Sie diesem moralisch doppelbödigen Haufen zum Opfer gefallen sind. Bitte lassen Sie mich wissen, wenn ich etwas für Sie tun kann.
Viel Kraft und viele Gleichgesinnte wünscht Ihnen

Elisabeth Kloser


26. Dezember 2000

Ich habe bei einem Spaziergang zufällig ein Plakat für den VgT gesehen und habe mir jetzt ihre Site angeschaut. Ich bin beeindruckt, mit welcher Energie und Konsequenz Sie Ihre Ziele verfolgen! Ich wünschte, es gäbe noch mehr Menschen, die sich so für die Rechte der Tiere einsetzten! Auch ich bin eine Gegnerin der Tierquälerei und ernähre mich seit Jahren fast ohne Fleisch. Es ist eine Schande, was der Mensch mit den Tieren macht! Die Menschen sind entsetzt ber den Zweiten Weltkrieg, wo die Juden unter katastrophalen Bedingungen "gehalten" und ermordet wurden. Aber dass heutzutage mit den Tieren genau dasselbe geschieht (und das in der Schweiz!), das scheinen alle als legitim hinzunehmen. Ich setze hier nicht die Juden auf die Stufe der Tiere hinunter, sondern ich setze die Tiere auf die Stufe der Menschen im Allgemeinen herauf! Jedes Lebewesen hat das Recht auf ein lebenswertes Leben. Zum Schächten: Ich finde es gut, dass Sie dieses Ritual in Frage stellen! Das hat überhaupt nichts mit Rassismus oder so zu tun! Es gilt schliesslich nicht, andere Religionen in den Dreck zu ziehen, sondern den Tieren zu helfen. Wer je den Ausdruck in den Augen eines so leidenden Tieres gesehen hat, kann einfach kein Tier mehr umbringen. Tradition: dass ich nicht lache! Stierkmäpfe sind in Spanien auch Tradition, trotzdem sind sie grausam! Was ich sagen will: Es kommt nicht darauf an, unter welchem VORWAND solche Morde vollzogen werden. Mord ist Mord, und das 6. Gebot sagt ganz klar: Du sollst nicht töten! Im Christentum wie im Judentum gehören die 10 Gebote soviel ich weiss zu den Grundlagen. Wie kommt es dann, dass gläubige Menschen Tiere auf grausame Weise umbringen??? Dieses 6. Gebot bezieht sich nicht auf den Menschen allein, sondern auch auf die Tiere. Ich finde es gut, wie Sie konsequent und provozierend vorgehen, nur so kann man die Öffentlichkeit aufrütteln! Denn zuerst muss einmal das Bewusstsein da sein, dass auch die Tiere fühlende Wesen sind.
Mit herzlichen Grüssen, JB


26. Dezember 2000

Ich habe ihnen ja schonmal geschrieben und ihnen gesagt, wie toll ich es finde, wie sie sich für Tierrechte einsetzen. Ich hoffe, dass ich es auch mal so weit bringen werde. Als ich dass Download-Video ber dass Schächten sah, standen mir echt total die Tränen in den Augen. Jeder normale Mensch muss da doch Mitleid mit dem armen Tier haben, das doch nur leben wollte, das nur ganz normal die Welt entdecken wollte und so leben, wie es zwar leider nur sehr wenige Kühe können, in Freilandhaltung. Aber in Freilandhaltung werden die Tiere ja trotzdem auch meistens irgendwann geschlachtet. Wieso können die Menschen die Tiere nicht einfach leben lassen? Die Tiere können zwar nicht sprechen, aber fühlen, sich freuen und denken. Ausserdem tun sie den Menschen ja
schliesslich auch kein Leid an. Da sieht man, wie die meisten Menschen schon über die Tiere herrschen. Ich selbst habe ein Kaninchen, aus einem Versuchslabor, das völlig erblindet ist, durch Medikamente, die es in die Augen gespritzt bekommen hatte. Auch einige Hühner haben wir aus der Legebatterie befreit. Wenn sich doch einmal so manche Tierquäler überlegen wrden, was sie den armen Wesen, die nur ihr Leben wollen, antun und sich in die Lage der Tiere versetzen würden, dann müssten sie einfach damit aufhören. Aber diese Leute sind zu kaltherzig und boshaft dafür. Irgendwann geschieht den Tierquälern (Metzger, Arbeiter in Pelzfabriken,....) einmal das gleiche.
Mit freundlichen Grüssen: Julia (13)


27. Dezember 2000

Sehr geehrter Herr Dr Kessler. Für allen ihren riesigen Einsatz für unsere Tiere möchte ich ihnen meinen herzlichen Dank aussprechen. Leider stelle ich fest, dass es zwar immer mehr Tierschutz -Organisationen gibt, aber von einer konsequenten Haltung kann wohl kaum gesprochen werden. Nun erst, lange nach ihren dauernden Bemühungen die Tier-KZs zu bekämpfen, kommt der STS mit einer Protestkarte, die Kastenstandhaltung von Schweinen zeigt und zur Unterschrift gegen diese Haltung auffordert. Nachdem ich die neuesten VgT-Nachrichten gelesen habe, fühle ich mich nachgerade verpflichtet, dem STS vorzuschlagen, den VgT zu unterstützen, statt ein eigenes Rösslein zu reiten, das den längst voraus gallopierenden nur weit hinterdrein zu folgen vermag.

Nun zum unerfreulichsten Thema: Dass Sie für eine klare Haltung gegen das Schächten auch noch in's Gefängnis gesteckt werden sollen, ist die absolute Höhe und kann nur als Abhängigkeit statt Ojektivität unserer Gerichte gedeutet werden. Und genau deshalb werde ich den VgT erst recht unterstützen.

Trotz allen diesen juristischen Widrigkeiten die Sie im neuen Jahr zu erwarten haben, wünsche ich ihnen viel Kraft, Mut und weiteste Unterstützung durch wirkliche Tierschützer. Nur mit Leuten wie Sie kann vielleicht doch einmal ein wirklicher Tierschutz erreicht werden, sicher nicht mit kommerziell abhängigen Organisationen und schon gar nicht mit weitgehend geschönten Berichten der Grossverteiler über Natura-Beef oder "artgerechte Bodenhaltung", was man wohl besser als "bodengerechte Arthaltung" bezeichnen sollte! 

Alles Gute, Gesundheit und allseitige Unterstützung im 2001. Sie haben es verdient.
T Locher


27. Dezember 2000

Ich wünsche Ihnen trotz allem Tierleid frohe Festtage. Es zerreisst einem das Herz mit solchen traurigen Bildern wie in den VgT-Nachrichten.
K B, Zürich


28. Dezember 2000

Vorweihnächtliche Begegnung mit einem Metzger, 19.12.00 von Ines Schumacher, Zurzach

Liebe Ines
Ihre Begegnung mit dem Metzger hat mich zutiefst berührt und wäre auch für mich ein echtes Weihnachtsgeschenk gewesen!
Wie vorschnell verurteilen wir doch oft Menschen in gewissen Situationen, die vielleicht gezwungen sind, Dinge zu tun, die sie gar nicht (mehr) wollen, von denen jedoch ihre Existenz abhängt. Oft müssen Menschen auch jahrelang "das Falsche" tun, bis sie zur Einsicht und zur Umkehr bereit sind. Meine Putzfrau, deren Mann Metzger ist, erzählte mir, dass ihre beiden Töchterchen (7 und 9) kein Fleisch mehr essen wollen, seitdem sie gesehen haben, wie ein Schwein getötet wurde. Also auch die Metzger tun ihre Arbeit in Richtung Vegetarismus!
Erica Kalika Blöchlinger


29. Dezember 2000

Ihre letzten VgT-Nachrichten VN2001-1 haben mich dermassen schockiert, dass ich über die Festtage bestimmt kein Fleisch esse und nachher wohl auch nicht mehr. Das Heft werde ich so einer fleischfressenden Familie in den Breifkasten stecken, in der Hoffnung, der Appetit werde ihnen vergehen.
Ich kann Ihnen nur gratulieren zu Ihrem Mut und unterstütze Sie 200-prozentig in Ihrem Vorgehen. Würden unsere Nutztiere allesamt tiergerecht gehalten, anständig transportiert und human geschlachtet, wäre es in meinen Augen verantwortbar, Fleisch zu essen in geringer Menge, aber so wie es immer noch gehandhabt wird, auf keinen Fall!
Pia Z


29. Dezember 2000

Lieber Erwin Kessler. Für ihren Kampf zum Wohl der Tiere und ihre bevorstehende
Gefägniserfahrung viel Mut und Kraft. Ich denke an Sie.

Erica Bänziger, Gesundheitsstudio


30. Dezember 2000

Bemerkungen auf Spenden-Zahlungen:

Ihr Kampf muss weitergehen!
Rechtsanwalt Dr Alexander K

1000.- Fr für den Schächt-Prozess
Josephine L


30. Dezember 2000

Ich habe soeben die neusten VgT-Nachrichten gelesen und danke herzlich dafür. Nebst dem leider immer gleichen Anblick massakrierter Kreaturen haben mir vor allem die Zitate aus dem Talmud die Augen geöffnet! Betroffen macht auch unsere verlogene Justiz, wo Recht nach Einfluss und Macht gesprochen wird. Als Nichtbetroffener hat man echt Mühe, solche Ungeheuerlichkeiten zur Kenntnis zu nehmen - und das in der Schweiz. Wenn zwei dasselbe tun, ist es nicht dasselbe. Obwohl ich mein Land liebe, verliere ich je lnger je mehr meine Identifikation und Affektion. Unsere Politiker und Bundesräte sind Huren und Landesverrtäer. Wofür haben unser Vorfahren geäkmpft und sich gegen Vogtei aufgelehnt! Stolz und Selbstsicherheit sind Gleichgültigkeit und gedankenlosem Konsum gewichen. Ich bin traurig und habe jede Hoffnung verloren. Trotzdem wünsche ich Ihnen viel Kraft und Durchhaltewillen, weiterzumachen.
Bernhard L


30. Dezember 2000

Ich danke Ihnen herzlich für alles, was Sie für die misshandelten Tiere tun und für Ihren Mut, immer wieder gegen unsere korrupten Gerichte anzutreten. Eine Welt, auf der es auch nur einem Tier besser geht, ist eine bessere Welt.
Camille V


 4. Januar 2001

Schwachsinniger Vergleich von Simonetta Sommaruga

Ich bin entsetzt über den Schwachsinn, den Frau Simonetta Sommaruga unter dem Titel "Menschengerechte Löhne" in der Coop Zeitung von sich gab. Sie behauptet, dass die Konsument/innen in Sachen Nutztierhaltung schon viel erreicht hätten und jetzt auch noch für menschengerechte Löhne sorgen müssten. Nichts gegen "menschengerechte Löhne", aber der Vergleich ist absurd und von einer tierfreundlichen Tierhaltung kann in den meisten Betrieben nicht gesprochen werden. Dieser verträumten Schreibtischtäterin kann ich wirklich nur eine Schock-Therapie durch die VgT-Nachrichten des Verein gegen Tierfabriken empfehlen, wo übrigens auch schon Coop-Betriebe betroffen waren. Dann würde sie nicht mehr einen solchen Unsinn in die Welt setzen...

Roland Fäsch


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